Donnerstag, 24. Juni 2010

Linienbestimmung für A 20

Am kommenden Freitag überreicht Enak Ferlemann (CDU) dem niedersächsischen Wirtschafts- und Verkehrsnminister Jörg Bode in Stade die Linienbestimmung der geplanten A 20.

Das teilte der Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium am Freitag in Rodenkirchen mit. Damit hat die Küstenautobahn einen weiteren Schritt voran gemacht. Enak Ferlemann war Gast der Kreismitgliederversammlung der Wesermarsch-CDU und informierte die Delegierten über die Verkehrswegesituation in der Region – gerade vor dem Hintergrund des Jade-Weser-Ports in Wilhelmshaven.
Die Linienbestimmung ist ein Verfahrensschritt, dem die Trassenfestlegung und anschließend das Planfeststellungsverfahren folgen. „Mit dem tollen Einsatz der Region“, so Enak Ferlemann, habe man fünf Jahre Planungszeit eingespart. Der Staatssekretär geht davon aus, dass einige Abschnitte der A 20 im Jahr 2013 Baureife erlangen.
Auf der anderen Seite hinke die Verkehrsplanung den Realitäten hinterher. Der 2004 aufgestellte Bundesverkehrswegeplan, der eine Prognose bis 2015 enthält, habe den Wirtschaftsboom der Jahre 2006 und 2007 überhaupt nicht auf der Rechnung gehabt.
Einhergehend mit dieser Entwicklung hätten sich zum Teil zweistellige Zuwachsraten beim weltweiten Containerverkehr, dem Transportmittel Nummer 1, ergeben. Auch die Warenströme auf den Fernstraßen innerhalb von Europa, zum Beispiel bei der Industrie der Autozulieferer, „sind enorm gestiegen“. Diese Aussage, so Enak Ferlemann, treffe auch für den Schienverkehr zu.
Die Bundesregierung habe schnell reagiert und neue Untersuchungen gestartet. Der Masterplan Güterverkehr werde im Herbst vorliegen. Außerdem werde der Bundesverkehrswegeplan mit einer Prognose bis zum Jahr 2025 komplett überarbeitet. „Die alten Pläne waren viel Lyrik“, verpasste der CDU-Staatssekretär der ehemaligen SPD/Grüne-Bundesregierung einen Seitenhieb. Der neue Plan werde 2015 fertig sein.
Oberste Priorität sei es, die Hinterlandanbindung der Häfen wettbewerbsfähig zu machen – und zwar Straße, Schiene und Binnenschiff. Mit anderen Worten: „Der Norden ist jetzt dran“, kündigte Enak Ferlemann Investitionsschwerpunkte gerade auch in der Region an.
Das gelte nicht nur für die A 20, sondern „für viele Baustellen“ – auch die Bahnstrecke zwischen Wilhelmshaven und Oldenburg sowie für die Bundesstraßen 211 und 212, wobei der Staatssekretär insbesondere für die B 212 im Süden des Landkreises eine bessere Zusammenarbeit mit dem Land Bremen einfordert.
Die geplante Unterweservertiefung sei insbesondere für die Häfen Nordenham und Brake, aber auch für Bremen wichtig. Enak Ferlemann rechnet noch in diesem Jahr mit einem Planfeststellungsbeschluss. Quelle: Kreiszeitung Wesermarsch