Die geplante Autobahn 39 bewegt die Gemüter. Gerade für Umweltschutzverbände wie den Nabu ist das Projekt mit seinen Auswirkungen ein Thema. Jan-Hinnerk Schwarz, Vorsitzender der Nabu-Gruppe Boldecker Land, berichtete dazu bei der Jahresversammlung.
Er habe ein Gutachten für den Landesverband erstellt. Als Nabu habe man sich zwar gegen die Autobahn ausgesprochen, doch auch Forderungen formuliert für den Fall des A-39-Baus. „Die Autobahn wird durch den größten unzerschnittenen Landschaftsraum Mitteleuropas gehen“, betonte Schwarz.
Im Gutachten habe er kritisiert, dass nur an zwei Standorten in der Region Arten wie Nachtfalter erfasst werden sollten. „Nötig sind mindestens sieben bis 14 Standorte. Das ist von den Planern auch angenommen worden“, so Schwarz. Auch auf das landesweit bedeutsame Hirschkäfervorkommen im Raum Barwedel habe der Nabu hingewiesen. Für sie seien Schutzvorrichtungen nötig, da sie ebenso wie die Nachtfalter sonst ins Scheinwerferlicht der Autos flögen. Wichtig zudem: 300 Meter breite Wildbrücken, damit diese auch angenommen werden von den Wildtieren.
„Die Ausgleichsmaßnahmen müssen vor Ort stattfinden und nicht irgendwo in der Lüneburger Heide“, sagte Schwarz. Denn bisher seien diese kurz vor Hamburg vorgesehen gewesen. Quelle: Allerzeitung
Donnerstag, 26. April 2012
Kritik an Verkehrsprognose
Bei einer Bürgerversammlung wurden die Pläne vorgestellt. Sie basieren auf Zahlen aus 2006.
Am Nutzen der geplanten Autobahn 39 zwischen Lüneburg und Wolfsburg haben Kritiker schon immer gezweifelt: 500 Millionen Euro mehr als ursprünglich geplant soll die Autobahn inzwischen kosten. Jetzt gerät auch die Verkehrsprognose der Planer in die Diskussion. Die Experten hätten ihre Schätzungen für die A 39 auf völlig veraltete Zahlen gestützt, lautet der Vorwurf.
Die niedersächsische Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr hatte zur Bürgerversammlung in die Leuphana-Universität eingeladen, um den Stand der Planungen zu erläutern. Neben den geplanten Maßnahmen zum Schallschutz der Anwohner waren es die Zahlen der Planer zum erwarteten Verkehrsaufkommen auf der A 39, die auf deutliche Kritik stießen. Mit rund 60 000 Fahrzeugen in 24 Stunden sei im Abschnitt Lüneburg zu rechnen - am stärksten belastet werde die Strecke zwischen Hamburger Straße und Bockelmannstraße. Dort werde es voraussichtlich einen LKW-Anteil von bis zu 16 Prozent geben - vor allem nachts sei das Aufkommen hoch.
Ob denn in diese Prognose der ständig steigende Benzinpreis und die Veränderungen durch den demografischen Wandel eingeflossen seien, wollte die Landtagsabgeordnete Miriam Staudte (Grüne) von den Planern auf dem Podium wissen. Doch die Experten agierten mit Zahlen, die das Bundesverkehrsministerium ihnen zur Verfügung gestellt hatte - und diese Zahlen stammen aus dem Jahr 2006.
Kopfschütteln bei den Zuhörern: Erst im vergangenen Jahr hatte eine Verkehrszählung an der Erbstorfer Landstraße eine sinkende Zahl an Fahrzeugen ergeben. Man arbeite daran, diese Zahlen in die Prognose einzubeziehen, kam es vom Podium. Doch viele Zuhörer stellte das nicht zufrieden. "Angesichts der Tatsache, dass uns das Benzin vermutlich in den nächsten 50 Jahren ausgeht, stellt sich die Frage, welchen Sinn dieser neue Verkehrsweg überhaupt hat", meinte ein Zuhörer.
Zumal die Anwohner mit einer deutlichen Umgestaltung ihres Lebensumfeldes konfrontiert werden, wenn die A 39 kommt. 31 Meter breit wird die Trasse sein, mit der Lüneburgs bisherige Ostumgehung zur Autobahn umgebaut werden soll. Sechs bis 14 Meter hohe Lärmschutzwände, sowie verschachtelte Systeme aus Erdwällen und kleineren Wänden, außerdem ein 399 Meter langer Tunnel und die Verwendung von OPA (offenporigem Flüsterasphalt) sollen die Nachbarn vor Lärm und Abgasen schützen. "Optisch ist das Ganze keine Zierde", stellte eine Zuhörerin nach Betrachtung einer Videoanimation fest.
Moorfeld, Neu-Hagen, das im Bau befindliche Hanseviertel und Adendorf werden den Lärm der neuen A 39 in erster Linie zu hören bekommen. "Alles bleibt aber unterhalb der Grenzwerte, die das Gesetz dafür bestimmt. Lediglich an der Erbstorfer Landstraße und in Neu Hagen gibt es Grenzwertüberschreitungen", stellte der zuständige Diplom-Ingenieur Volker Meyer fest.
Auch ein längerer Tunnel in Moorfeld, der von vielen Lüneburgern gewünscht wird, würde den Lärmschutz nicht erhöhen, meinte Meyer. Dazu meinte dazu ein Besucher: "Wir Adendorfer hören schon jetzt viel zu viel Lärm von der Ostumgehung." Quelle: Hamburger Abendblatt
Am Nutzen der geplanten Autobahn 39 zwischen Lüneburg und Wolfsburg haben Kritiker schon immer gezweifelt: 500 Millionen Euro mehr als ursprünglich geplant soll die Autobahn inzwischen kosten. Jetzt gerät auch die Verkehrsprognose der Planer in die Diskussion. Die Experten hätten ihre Schätzungen für die A 39 auf völlig veraltete Zahlen gestützt, lautet der Vorwurf.
Die niedersächsische Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr hatte zur Bürgerversammlung in die Leuphana-Universität eingeladen, um den Stand der Planungen zu erläutern. Neben den geplanten Maßnahmen zum Schallschutz der Anwohner waren es die Zahlen der Planer zum erwarteten Verkehrsaufkommen auf der A 39, die auf deutliche Kritik stießen. Mit rund 60 000 Fahrzeugen in 24 Stunden sei im Abschnitt Lüneburg zu rechnen - am stärksten belastet werde die Strecke zwischen Hamburger Straße und Bockelmannstraße. Dort werde es voraussichtlich einen LKW-Anteil von bis zu 16 Prozent geben - vor allem nachts sei das Aufkommen hoch.
Ob denn in diese Prognose der ständig steigende Benzinpreis und die Veränderungen durch den demografischen Wandel eingeflossen seien, wollte die Landtagsabgeordnete Miriam Staudte (Grüne) von den Planern auf dem Podium wissen. Doch die Experten agierten mit Zahlen, die das Bundesverkehrsministerium ihnen zur Verfügung gestellt hatte - und diese Zahlen stammen aus dem Jahr 2006.
Kopfschütteln bei den Zuhörern: Erst im vergangenen Jahr hatte eine Verkehrszählung an der Erbstorfer Landstraße eine sinkende Zahl an Fahrzeugen ergeben. Man arbeite daran, diese Zahlen in die Prognose einzubeziehen, kam es vom Podium. Doch viele Zuhörer stellte das nicht zufrieden. "Angesichts der Tatsache, dass uns das Benzin vermutlich in den nächsten 50 Jahren ausgeht, stellt sich die Frage, welchen Sinn dieser neue Verkehrsweg überhaupt hat", meinte ein Zuhörer.
Zumal die Anwohner mit einer deutlichen Umgestaltung ihres Lebensumfeldes konfrontiert werden, wenn die A 39 kommt. 31 Meter breit wird die Trasse sein, mit der Lüneburgs bisherige Ostumgehung zur Autobahn umgebaut werden soll. Sechs bis 14 Meter hohe Lärmschutzwände, sowie verschachtelte Systeme aus Erdwällen und kleineren Wänden, außerdem ein 399 Meter langer Tunnel und die Verwendung von OPA (offenporigem Flüsterasphalt) sollen die Nachbarn vor Lärm und Abgasen schützen. "Optisch ist das Ganze keine Zierde", stellte eine Zuhörerin nach Betrachtung einer Videoanimation fest.
Moorfeld, Neu-Hagen, das im Bau befindliche Hanseviertel und Adendorf werden den Lärm der neuen A 39 in erster Linie zu hören bekommen. "Alles bleibt aber unterhalb der Grenzwerte, die das Gesetz dafür bestimmt. Lediglich an der Erbstorfer Landstraße und in Neu Hagen gibt es Grenzwertüberschreitungen", stellte der zuständige Diplom-Ingenieur Volker Meyer fest.
Auch ein längerer Tunnel in Moorfeld, der von vielen Lüneburgern gewünscht wird, würde den Lärmschutz nicht erhöhen, meinte Meyer. Dazu meinte dazu ein Besucher: "Wir Adendorfer hören schon jetzt viel zu viel Lärm von der Ostumgehung." Quelle: Hamburger Abendblatt
Lüneburg zweifelt
Stadt fordert weitere Untersuchungen: Zweifel an ausreichendem Lärmschutz in Lüne-Moorfeld für den Bau der A39.
In Fragen des Lärmschutzes für die Anrainer der geplanten A 39 durch Lüneburg sieht die Stadt noch Klärungsbedarf. Die Verwaltung nimmt die Präsentationen der Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr in der Universität am Montagabend zum Anlass, in einem Informationsschreiben an alle Ratsmitglieder ihre Anliegen darzulegen. Vier Fragen seien aus Sicht der Stadt dringend noch zu klären, falls erforderlich will die Verwaltung auch entsprechende Gutachten einholen:
Bereits beim Info-Abend hatte Oberbürgermeister Ulrich Mädge gesagt: „Unsere Meinung ist klar: Wir wollen einen längeren Tunnel. Wir werden die Planung jetzt genauer anschauen und rechtlich und fachlich beurteilen, auch mit externen Fachleuten. Unsere Forderungen müssen natürlich auch vor Gericht Bestand haben.“ Die Stadt Lüneburg werde sich mit Adendorf abstimmen.
Der weitere Verlauf wird auch im Begleitausschuss A 39 vorgestellt. Der Ausschuss tagt öffentlich, Sitzungen werden rechtzeitig angekündigt. Aktuelle Termine und Protokolle sind einzusehen unter www.lueneburg. de/a39 im Internet. Dort zu finden ist auch eine Verlinkung zum aktuellen Planungsstand und den Unterlagen der Landesbehörde. Quelle: Landeszeitung
In Fragen des Lärmschutzes für die Anrainer der geplanten A 39 durch Lüneburg sieht die Stadt noch Klärungsbedarf. Die Verwaltung nimmt die Präsentationen der Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr in der Universität am Montagabend zum Anlass, in einem Informationsschreiben an alle Ratsmitglieder ihre Anliegen darzulegen. Vier Fragen seien aus Sicht der Stadt dringend noch zu klären, falls erforderlich will die Verwaltung auch entsprechende Gutachten einholen:
- Ist der geplante Tunnel im Bereich Lüne-Moorfeld lang genug, um die Bewohner ausreichend vor Lärm zu schützen?
- Zurzeit befindet sich nördlich des Stadtteils Lüne-Moorfeld auf der Ostseite der Ostumgehung ein Lärmschutzwall. Der soll laut Planer wegen der für die Autobahn verbreiterten Trasse entfernt und durch eine deutlich kürzere Lärmschutzwand ersetzt werden. Die Stadt fragt: Schützt die künftige Wand zusammen mit dem sogenannten Flüsterasphalt, der verwendet werden soll, die Bewohner ausreichend vor Lürm? Oder ist es notwendig, entweder den bestehenden Lärmschutzwall wiederherzurichten, alternativ die geplante Schutzwand auf die Länge des Walls zu verlängern?
- Für die sogenannten Anschlussohren an der Anschlussstelle Lüneburg-Ebensberg sind derzeit keine Lärmschutzwände geplant. Die Stadt möchte prüfen lassen, ob diese für einen effektiven Lärmschutz im Bereich Lüne-Moorfeld erforderlich sind.
- Sind die bisherigen Annahmen und Untersuchungen der Landesbehörde zu den zu befürchtenden Luftschadstoffbelastungen (Stichwort Feinstaub) zutreffend?
Bereits beim Info-Abend hatte Oberbürgermeister Ulrich Mädge gesagt: „Unsere Meinung ist klar: Wir wollen einen längeren Tunnel. Wir werden die Planung jetzt genauer anschauen und rechtlich und fachlich beurteilen, auch mit externen Fachleuten. Unsere Forderungen müssen natürlich auch vor Gericht Bestand haben.“ Die Stadt Lüneburg werde sich mit Adendorf abstimmen.
Der weitere Verlauf wird auch im Begleitausschuss A 39 vorgestellt. Der Ausschuss tagt öffentlich, Sitzungen werden rechtzeitig angekündigt. Aktuelle Termine und Protokolle sind einzusehen unter www.lueneburg. de/a39 im Internet. Dort zu finden ist auch eine Verlinkung zum aktuellen Planungsstand und den Unterlagen der Landesbehörde. Quelle: Landeszeitung
IHK: Brief realitätsfern
Mit Unverständnis reagiert die Industrieund Handelskammer (IHK) Lüneburg-Wolfsburg auf einen offenen Brief der BI Hohnstorf in Bezug auf die A 39 und deren Entlastungswirkung.
Die Autobahngegner vergleichen in der Veröffentlichung Zahlen aus dem Jahr 2005 mit Prognosezahlen für das Jahr 2025 und kommen zu dem Ergebnis, dass keine spürbare Entlastung für die B 4-Anrainer zu erwarten sei. „Das massive Verkehrswachstum, gerade im Hafenhinterland, wird dabei offenbar bewusst verschwiegen und in der Argumentation außer Acht gelassen. Besonders der Lkw-Verkehr wird die neue Trasse dankend annehmen“, kommentiert Martin Exner, Verkehrsexperte der Kammer. Nach Vorstellungen der BI Hohnstorf soll der Güterverkehr auf das Binnenschiff oder die Bahn verlagert werden. „Hier setzt sich die Realitätsferne der Argumentation fort“, findet Exner, „denn die Kapazitäten auf Schiene und Wasserstraße sind in unserer Region bereits heute knapp.“ Die IHK engagiere sich deshalb für den Ausbau aller Verkehrsträger. Neben dem Bau der A 39 setzt sie sich für den Bau einer neuen Schleuse in Scharnebeck und für die Y-Trasse ein. Quelle: Landeszeitung
Die Autobahngegner vergleichen in der Veröffentlichung Zahlen aus dem Jahr 2005 mit Prognosezahlen für das Jahr 2025 und kommen zu dem Ergebnis, dass keine spürbare Entlastung für die B 4-Anrainer zu erwarten sei. „Das massive Verkehrswachstum, gerade im Hafenhinterland, wird dabei offenbar bewusst verschwiegen und in der Argumentation außer Acht gelassen. Besonders der Lkw-Verkehr wird die neue Trasse dankend annehmen“, kommentiert Martin Exner, Verkehrsexperte der Kammer. Nach Vorstellungen der BI Hohnstorf soll der Güterverkehr auf das Binnenschiff oder die Bahn verlagert werden. „Hier setzt sich die Realitätsferne der Argumentation fort“, findet Exner, „denn die Kapazitäten auf Schiene und Wasserstraße sind in unserer Region bereits heute knapp.“ Die IHK engagiere sich deshalb für den Ausbau aller Verkehrsträger. Neben dem Bau der A 39 setzt sie sich für den Bau einer neuen Schleuse in Scharnebeck und für die Y-Trasse ein. Quelle: Landeszeitung
A 39 kein Problemlöser
Mitglieder der BI Hohnstorf schreiben offenen Brief an Bürgermeister und Ortsvorsteher an der B 4.
Straßen verbinden: Das jedenfalls propagiert die Speditionsbranche. In der Lüneburger Region will man diesem Slogan aber keinen rechten Glauben schenken. Im Gegenteil: Der umstrittene Bau der geplanten Autobahn 39 spaltet die Bürger wie kaum ein anderes Großprojekt. „Die Autobahn muss kommen, je schneller desto besser!“ Diese Forderung bekräftigten jüngst Melbecks Bürgermeister Klaus Hübner und seine Kollegen Christopher Tieding, Ortsvorsteher von Bargdorf, Andreas Feige, Ortsvorsteher in Grünhagen, und Jelmstorfs Bürgermeister Norbert Brandl. Die Kommunalpolitiker erhoffen sich durch den Bau der Autobahn eine spürbare Entlastung auf der B 4, die ihre Orte durchschneidet. Eine Umgebung, in der die Menschen in Ruhe schlafen können, in der Lärm und Umweltbelastung in erträglichen Grenzen bleiben, das wünschen sich auch Reinhard Meyer und Wolfgang Schneider von der „Bürgerinitiative Hohnstorf 2011“. „Dieser Wunsch verbindet uns mit den Bürgermeistern und Ortsvorstehern“, betonen die beiden BI-Mitglieder in einem offenen Brief. Doch ob der Bau der A39 dafür „das einzig richtige Heilmittel“ ist, das bezweifeln Meyer und Schneider.
„Die Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr geht davon aus, dass nach Fertigstellung der A 39 auf der B 4 im südlichen Bereich der Lüneburger Umgehung im Prognosejahr 2025 noch 30 000 Fahrzeuge pro Tag zu verzeichnen sein werden; im Analysejahr 2005 waren es 32 800“, rechnen die BI-Sprecher vor. Sie sind überzeugt: „Der Bau der A 39 würde für die Bewohner der an der B 4 liegenden Ortschaften keine – im Vergleich zur heutigen Situation – spürbare Entlastung bringen.“ Ihre Begründung: Der weitaus größte Teil des Verkehrs, der sich zwischen Lüneburg und Uelzen bewege, sei regional verursachter Verkehr. „Und der wird für die Kurzstrecken nicht extra einen Umweg über die A 39 machen“, sind Meyer und Schneider überzeugt.
Statt also auf Großprojekte zu warten, „deren Finanzierung wegen ihrer miserablen Nutzen-Kosten-Verhältnisse ungewiss bleibt“, rät die Hohnstorfer BI den betroffenen Bürgermeistern und Ortsvorstehern, „zu überlegen, welche Maßnahmen ihren Bürgern tatsächlich rasch helfen könnten“.
Melbeck, so die Sprecher der Bürgerinitiative weiter, habe bei der Ausweisung neuer Baugebiete den Fehler gemacht, die Möglichkeit einer Umgehungsstraße nicht zu bedenken. Doch die ist aus Sicht der Hohnstorfer „alternativlos, wenn der durch den Ort geführte Verkehr vermindert werden soll“.
Dass sich Melbecks Bürgermeister Klaus Hübner über Naturschutzmaßnahmen im Zuge der A 39-Planung beschwert, gleichzeitig aber Naturschutz-Argumente gegen eine Melbecker Ortsumgehung anführt – „das ist skurril“, finden die BI-Sprecher, die zum Schluss kommen: „Güterverkehr gehört, wo immer möglich, auf die Bahn oder das Binnenschiff.“ Die A39 dagegen sei ein überflüssiger Luxus, urteilen Schneider und Meyer. Quelle: Landeszeitung
Straßen verbinden: Das jedenfalls propagiert die Speditionsbranche. In der Lüneburger Region will man diesem Slogan aber keinen rechten Glauben schenken. Im Gegenteil: Der umstrittene Bau der geplanten Autobahn 39 spaltet die Bürger wie kaum ein anderes Großprojekt. „Die Autobahn muss kommen, je schneller desto besser!“ Diese Forderung bekräftigten jüngst Melbecks Bürgermeister Klaus Hübner und seine Kollegen Christopher Tieding, Ortsvorsteher von Bargdorf, Andreas Feige, Ortsvorsteher in Grünhagen, und Jelmstorfs Bürgermeister Norbert Brandl. Die Kommunalpolitiker erhoffen sich durch den Bau der Autobahn eine spürbare Entlastung auf der B 4, die ihre Orte durchschneidet. Eine Umgebung, in der die Menschen in Ruhe schlafen können, in der Lärm und Umweltbelastung in erträglichen Grenzen bleiben, das wünschen sich auch Reinhard Meyer und Wolfgang Schneider von der „Bürgerinitiative Hohnstorf 2011“. „Dieser Wunsch verbindet uns mit den Bürgermeistern und Ortsvorstehern“, betonen die beiden BI-Mitglieder in einem offenen Brief. Doch ob der Bau der A39 dafür „das einzig richtige Heilmittel“ ist, das bezweifeln Meyer und Schneider.
„Die Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr geht davon aus, dass nach Fertigstellung der A 39 auf der B 4 im südlichen Bereich der Lüneburger Umgehung im Prognosejahr 2025 noch 30 000 Fahrzeuge pro Tag zu verzeichnen sein werden; im Analysejahr 2005 waren es 32 800“, rechnen die BI-Sprecher vor. Sie sind überzeugt: „Der Bau der A 39 würde für die Bewohner der an der B 4 liegenden Ortschaften keine – im Vergleich zur heutigen Situation – spürbare Entlastung bringen.“ Ihre Begründung: Der weitaus größte Teil des Verkehrs, der sich zwischen Lüneburg und Uelzen bewege, sei regional verursachter Verkehr. „Und der wird für die Kurzstrecken nicht extra einen Umweg über die A 39 machen“, sind Meyer und Schneider überzeugt.
Statt also auf Großprojekte zu warten, „deren Finanzierung wegen ihrer miserablen Nutzen-Kosten-Verhältnisse ungewiss bleibt“, rät die Hohnstorfer BI den betroffenen Bürgermeistern und Ortsvorstehern, „zu überlegen, welche Maßnahmen ihren Bürgern tatsächlich rasch helfen könnten“.
Melbeck, so die Sprecher der Bürgerinitiative weiter, habe bei der Ausweisung neuer Baugebiete den Fehler gemacht, die Möglichkeit einer Umgehungsstraße nicht zu bedenken. Doch die ist aus Sicht der Hohnstorfer „alternativlos, wenn der durch den Ort geführte Verkehr vermindert werden soll“.
Dass sich Melbecks Bürgermeister Klaus Hübner über Naturschutzmaßnahmen im Zuge der A 39-Planung beschwert, gleichzeitig aber Naturschutz-Argumente gegen eine Melbecker Ortsumgehung anführt – „das ist skurril“, finden die BI-Sprecher, die zum Schluss kommen: „Güterverkehr gehört, wo immer möglich, auf die Bahn oder das Binnenschiff.“ Die A39 dagegen sei ein überflüssiger Luxus, urteilen Schneider und Meyer. Quelle: Landeszeitung
Mittwoch, 25. April 2012
Kein Knalleffekt
Wenn die umstrittene A 39 gebaut wird, mutiert die Stadt entlang der Ostumgehung zur Großbaustelle: Zwischen Lüneburg-Nord, Stadtkoppel und Dahlenburger Landstraße entstehen neue Brücken, muss der Raderbach weichen, wachsen Lärmschutzwände und Wälle, wird ein Tunnel angelegt und die B 216 verschwenkt.
Am Montagabend stellten Planer der Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr ihr Konzept vor, Vertreter der Stadt saßen mit am Tisch in der Universität. Ein Animationsfilm zeigte, wie Autofahrer über die neue Trasse und die 399 Meter lange Röhre in Lüne-Moorfeld rollen. Was Autofahrer freuen mag, gefällt Autobahngegnern kaum. Mit Plakaten und kritischen Beiträgen demonstrierten sie Ablehnung.
Die Veränderungen: In Höhe Lüneburg-Nord soll die Abfahrt ausgebaut, die Brücke zwischen Bardowick und Lüneburg verbreitert werden. Die Querung über die Ilmenau wird vergrößert. Etwa in Höhe der Fußgängerbrücke über die Ostumgehung soll ein Tunnel beginnen, der bis zur Erbstorfer Landstraße reicht und begrünt werden soll, Wege werden die Siedlungen rechts und links verbinden, die Brücke verschwindet. Ausgebaut wird die Abfahrt Ebensberg, schon im Tunnel soll es Abbiege- und Einfädelspuren geben. In der Verlängerung wird die Autobahn bis zur Stadtkoppel in jede Richtung dreispurig. Die Zufahrt zur Schlieffenkaserne entfällt, auf der Seite der Theodor-Körner-Kaserne wird die Zufahrtsschleife quasi auf die gegenüberliegende Seite in Richtung Flugplatz gekippt.
Zu gewaltigen Veränderungen kommt es in Höhe Dahlenburger Landstraße. Die B 216 soll aus Platzgründen nach Süden verlegt werden, weil dort eine neue Autobahnzufahrt entsteht. Eine Rolle spielt auch der weitere Verlauf der A 39 in Richtung Elbe-Seitenkanal. Die Automeile am Bilmer Berg soll ans neue Verkehrskonzept angebunden werden, die alte Ostumgehung bleibt bestehen und läuft weiter in Richtung Häcklingen. Die B 216 macht quasi einen Schlenker, bevor sie in ihr altes Bett zurückschlüpft, um dann wie gewohnt den Kanal auf dem Weg nach Barendorf zu überqueren. Durch die Planung kann das Gewerbegebiet Hafen wachsen. Für Radler soll eine Verbindung entstehen.
Ein großes Thema war der befürchtete Lärm. Planer Volker Meyer erklärte, dass die Grenzwerte nach seinen Berechnungen beim Tempolimit 100 km/h sowie 80 km/h im Tunnel tagsüber und nachts weitgehend eingehalten würden. Neben Wänden und Wällen, die von Anwohnern seit langem gefordert auch in Höhe TKK am Fuchsweg entstehen sollen, werde offenporiger Asphalt zwischen Ilmenaubrücke und Gewerbegebieten Krach nehmen. Der Flüster-Asphalt mit seiner Mindesthaltbarkeit von acht Jahren sei ein Grund, warum der Tunnel nicht - wie etwa von der Stadt gefordert - länger als 399 Meter werde. Mit dem Belag und der Kombination der Lärmschutzwände würden Grenzwerte eingehalten. Dies sei finanziell günstiger als die Röhre.
Meyer widersprach Befürchtungen eines "Knalleffekts", der bei Fahrten aus dem Tunnel entstehen könnte. Dieses Phänomen mache durch Schutzmaßnahmen maximal 30 Dezibel aus, ein Wert, der nicht über normalen Umgebungsgeräuschen liege. Neben dem aktiven Lärmschutz gebe es passiven, wie den Einbau spezieller Fenster an betroffenen Gebäuden.
Die Planer gehen von einer steigenden Verkehrsmenge aus, von jetzt gut 40 000 Fahrzeugen pro Tag auf mehr als 61 000 an den am stärksten belasteten Stellen wie zwischen den Abfahrten Nord und Adendorf. Das habe unter anderem damit zu tun, dass wohl Fahrer von der strapazierten A 7 auf die 105 Kilometer lange Verbindung zwischen Lüneburg und Wolfsburg ausweichen werden.
Die Zahlen zweifeln Kritiker an. So habe eine Verkehrszählung kürzlich ergeben, dass die Belastung auf der B 4 abgenommen habe, das sei ein Argument gegen den Autobahnbau. Zudem wollten sie wissen, ob demografischer Wandel und steigende Benzinpreise bei den Rechenspielen berücksichtigt worden seien. Das wurden sie nicht, die Zahlen stammen von 2006, neuere Werte sollen erst in zwei, drei Jahren vorliegen. Quelle: Landeszeitung
Am Montagabend stellten Planer der Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr ihr Konzept vor, Vertreter der Stadt saßen mit am Tisch in der Universität. Ein Animationsfilm zeigte, wie Autofahrer über die neue Trasse und die 399 Meter lange Röhre in Lüne-Moorfeld rollen. Was Autofahrer freuen mag, gefällt Autobahngegnern kaum. Mit Plakaten und kritischen Beiträgen demonstrierten sie Ablehnung.
Die Veränderungen: In Höhe Lüneburg-Nord soll die Abfahrt ausgebaut, die Brücke zwischen Bardowick und Lüneburg verbreitert werden. Die Querung über die Ilmenau wird vergrößert. Etwa in Höhe der Fußgängerbrücke über die Ostumgehung soll ein Tunnel beginnen, der bis zur Erbstorfer Landstraße reicht und begrünt werden soll, Wege werden die Siedlungen rechts und links verbinden, die Brücke verschwindet. Ausgebaut wird die Abfahrt Ebensberg, schon im Tunnel soll es Abbiege- und Einfädelspuren geben. In der Verlängerung wird die Autobahn bis zur Stadtkoppel in jede Richtung dreispurig. Die Zufahrt zur Schlieffenkaserne entfällt, auf der Seite der Theodor-Körner-Kaserne wird die Zufahrtsschleife quasi auf die gegenüberliegende Seite in Richtung Flugplatz gekippt.
Zu gewaltigen Veränderungen kommt es in Höhe Dahlenburger Landstraße. Die B 216 soll aus Platzgründen nach Süden verlegt werden, weil dort eine neue Autobahnzufahrt entsteht. Eine Rolle spielt auch der weitere Verlauf der A 39 in Richtung Elbe-Seitenkanal. Die Automeile am Bilmer Berg soll ans neue Verkehrskonzept angebunden werden, die alte Ostumgehung bleibt bestehen und läuft weiter in Richtung Häcklingen. Die B 216 macht quasi einen Schlenker, bevor sie in ihr altes Bett zurückschlüpft, um dann wie gewohnt den Kanal auf dem Weg nach Barendorf zu überqueren. Durch die Planung kann das Gewerbegebiet Hafen wachsen. Für Radler soll eine Verbindung entstehen.
Ein großes Thema war der befürchtete Lärm. Planer Volker Meyer erklärte, dass die Grenzwerte nach seinen Berechnungen beim Tempolimit 100 km/h sowie 80 km/h im Tunnel tagsüber und nachts weitgehend eingehalten würden. Neben Wänden und Wällen, die von Anwohnern seit langem gefordert auch in Höhe TKK am Fuchsweg entstehen sollen, werde offenporiger Asphalt zwischen Ilmenaubrücke und Gewerbegebieten Krach nehmen. Der Flüster-Asphalt mit seiner Mindesthaltbarkeit von acht Jahren sei ein Grund, warum der Tunnel nicht - wie etwa von der Stadt gefordert - länger als 399 Meter werde. Mit dem Belag und der Kombination der Lärmschutzwände würden Grenzwerte eingehalten. Dies sei finanziell günstiger als die Röhre.
Meyer widersprach Befürchtungen eines "Knalleffekts", der bei Fahrten aus dem Tunnel entstehen könnte. Dieses Phänomen mache durch Schutzmaßnahmen maximal 30 Dezibel aus, ein Wert, der nicht über normalen Umgebungsgeräuschen liege. Neben dem aktiven Lärmschutz gebe es passiven, wie den Einbau spezieller Fenster an betroffenen Gebäuden.
Die Planer gehen von einer steigenden Verkehrsmenge aus, von jetzt gut 40 000 Fahrzeugen pro Tag auf mehr als 61 000 an den am stärksten belasteten Stellen wie zwischen den Abfahrten Nord und Adendorf. Das habe unter anderem damit zu tun, dass wohl Fahrer von der strapazierten A 7 auf die 105 Kilometer lange Verbindung zwischen Lüneburg und Wolfsburg ausweichen werden.
Die Zahlen zweifeln Kritiker an. So habe eine Verkehrszählung kürzlich ergeben, dass die Belastung auf der B 4 abgenommen habe, das sei ein Argument gegen den Autobahnbau. Zudem wollten sie wissen, ob demografischer Wandel und steigende Benzinpreise bei den Rechenspielen berücksichtigt worden seien. Das wurden sie nicht, die Zahlen stammen von 2006, neuere Werte sollen erst in zwei, drei Jahren vorliegen. Quelle: Landeszeitung
Mehr Lärmschutz gefordert
Optimalen Lärmschutz für die Anrainer der geplanten Autobahn 39 durch Lüneburg – diesem Anliegen verleiht die Hansestadt jetzt in einem Informationsschreiben an die Ratsmitglieder Nachdruck.
Die Hansestadt nimmt die Präsentationen der Niedersächsischen Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr (NLStbV) am Montag (23. April 2012) in der Universität zum Anlass, ihre Ansatzpunkte darzulegen.
Folgende vier Fragen sind aus Sicht der Hansestadt „dringend“ noch zu klären – falls erforderlich will die Verwaltung entsprechende Gutachten einholen:
1. Ist der geplante Tunnel im Bereich Lüne-Moorfeld lang genug, um die Bewohner ausreichend vor Lärm zu schützen?
2. Zurzeit befindet sich nördlich des Stadtteils Lüne-Moorfeld auf der Ostseite der Ostumgehung ein Lärmschutzwall. Dieser, so die Planer, soll wegen der für die Autobahn verbreiterten Trasse entfernt und durch eine wesentlich kürzere Lärmschutzwand ersetzt werden. Frage: Schützt die künftige Lärmschutzwand zusammen mit dem so genannten Flüsterasphalt, der verwendet werden soll, die Bewohner Lüne-Moorfelds ausreichend vor Lärm? Oder ist es nötig, entweder den bestehenden Lärmschutzwall wiederherzurichten bzw. die geplante Lärmschutzwand auf die Länge des jetzigen Walls zu verlängern?
3. Für die so genannten Anschlussohren an der Anschlussstelle Lüneburg-Ebensberg sind derzeit keine Lärmschutzwände geplant. Die Hansestadt möchte prüfen lassen, ob diese für einen effektiven Lärmschutz im Bereich Lüne-Moorfeld erforderlich sind.
4. Sind die bisherigen Annahmen und Untersuchungen der NLStBV zu den zu befürchtenden Luftschadstoffbelastungen (Feinstaub) zutreffend?
Bereits auf dem Info-Abend hatte Oberbürgermeister Ulrich Mädge gesagt: „Unsere Meinung ist klar: Wir wollen einen längeren Tunnel. Wir werden die Planung jetzt genauer anschauen und rechtlich und fachlich beurteilen, auch mit externen Fachleuten. Unsere Forderungen müssen natürlich auch vor Gericht Bestand haben.“ Die Hansestadt Lüneburg werde sich mit Adendorf abstimmen.
Der weitere Verlauf wird auch im Begleit-Ausschuss A 39 vorgestellt. Der Ausschuss tagt öffentlich, Sitzungen werden rechtzeitig angekündigt. Aktuelle Termine und Protokolle sind einzusehen unter www.lueneburg.de/a39 Dort findet sich auch eine Verlinkung zum aktuellen Planungsstand und den Unterlagen der NLStBV. Quelle: Lueneburg.de
Die Hansestadt nimmt die Präsentationen der Niedersächsischen Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr (NLStbV) am Montag (23. April 2012) in der Universität zum Anlass, ihre Ansatzpunkte darzulegen.
Folgende vier Fragen sind aus Sicht der Hansestadt „dringend“ noch zu klären – falls erforderlich will die Verwaltung entsprechende Gutachten einholen:
1. Ist der geplante Tunnel im Bereich Lüne-Moorfeld lang genug, um die Bewohner ausreichend vor Lärm zu schützen?
2. Zurzeit befindet sich nördlich des Stadtteils Lüne-Moorfeld auf der Ostseite der Ostumgehung ein Lärmschutzwall. Dieser, so die Planer, soll wegen der für die Autobahn verbreiterten Trasse entfernt und durch eine wesentlich kürzere Lärmschutzwand ersetzt werden. Frage: Schützt die künftige Lärmschutzwand zusammen mit dem so genannten Flüsterasphalt, der verwendet werden soll, die Bewohner Lüne-Moorfelds ausreichend vor Lärm? Oder ist es nötig, entweder den bestehenden Lärmschutzwall wiederherzurichten bzw. die geplante Lärmschutzwand auf die Länge des jetzigen Walls zu verlängern?
3. Für die so genannten Anschlussohren an der Anschlussstelle Lüneburg-Ebensberg sind derzeit keine Lärmschutzwände geplant. Die Hansestadt möchte prüfen lassen, ob diese für einen effektiven Lärmschutz im Bereich Lüne-Moorfeld erforderlich sind.
4. Sind die bisherigen Annahmen und Untersuchungen der NLStBV zu den zu befürchtenden Luftschadstoffbelastungen (Feinstaub) zutreffend?
Bereits auf dem Info-Abend hatte Oberbürgermeister Ulrich Mädge gesagt: „Unsere Meinung ist klar: Wir wollen einen längeren Tunnel. Wir werden die Planung jetzt genauer anschauen und rechtlich und fachlich beurteilen, auch mit externen Fachleuten. Unsere Forderungen müssen natürlich auch vor Gericht Bestand haben.“ Die Hansestadt Lüneburg werde sich mit Adendorf abstimmen.
Der weitere Verlauf wird auch im Begleit-Ausschuss A 39 vorgestellt. Der Ausschuss tagt öffentlich, Sitzungen werden rechtzeitig angekündigt. Aktuelle Termine und Protokolle sind einzusehen unter www.lueneburg.de/a39 Dort findet sich auch eine Verlinkung zum aktuellen Planungsstand und den Unterlagen der NLStBV. Quelle: Lueneburg.de
Dienstag, 24. April 2012
Bauern beim Anwalt
Von dem Bau der geplanten Autobahn 39 sind auch Landwirte betroffen, die ihr Land für das Großprojekt zur Verfügung stellen müssen.
So drohe einigen Landwirten aus Bienenbüttel durch den Bau der A 39 und der bei Hohnstorf geplanten Tank- und Rastanlage „die Enteignung eines erheblichen Teils ihres Landes“, formuliert es die BI Hohnstorf.
„Nach Auskunft der Planungsbehörde könnte in diesem Sommer das Planfeststellungsverfahren für die A 39 beginnen“, so die BI-Sprecher Reinhard Meyer, Matthias Sost und Wolfgang Schneider. „Doch bis heute haben die Landwirte keinen Einblick in Gutachten und Unterlagen.“ Beginne das Planfeststellungsverfahren, blieben noch vier Wochen, um Unterlagen zu sichten, Gegenpositionen zu entwickeln und juristisch korrekte Einwendungen zu formulieren, ist ihre Befürchtung. Ein Einzelner könne in einem solchen Verfahren ohne die Hilfe eines Verwaltungsrechtlers nur Schiffbruch erleiden, meint Reinhard Meyer. Er ist einer der betroffenen Landwirte, hat sich daher mit Kollegen zusammengetan und jetzt einem Anwalt die Lage beschrieben. „Alle unsere Fragen sind beantwortet worden“, freut sich Landwirt Herrmann Rademacher, „zudem haben wir wichtige Informationen erhalten, die uns helfen, schon vor dem Planfeststellungsverfahren keine Fehler zu machen.“ Jeder Landwirt müsse genau darstellen, wie stark sein Betrieb unter der Enteignung leiden würde.
Die Bienenbütteler Landwirte haben sich inzwischen dem Schutz- und Klagefonds der A-39-Gegner angeschlossen. Quelle: Allgemeine Zeitung
So drohe einigen Landwirten aus Bienenbüttel durch den Bau der A 39 und der bei Hohnstorf geplanten Tank- und Rastanlage „die Enteignung eines erheblichen Teils ihres Landes“, formuliert es die BI Hohnstorf.
„Nach Auskunft der Planungsbehörde könnte in diesem Sommer das Planfeststellungsverfahren für die A 39 beginnen“, so die BI-Sprecher Reinhard Meyer, Matthias Sost und Wolfgang Schneider. „Doch bis heute haben die Landwirte keinen Einblick in Gutachten und Unterlagen.“ Beginne das Planfeststellungsverfahren, blieben noch vier Wochen, um Unterlagen zu sichten, Gegenpositionen zu entwickeln und juristisch korrekte Einwendungen zu formulieren, ist ihre Befürchtung. Ein Einzelner könne in einem solchen Verfahren ohne die Hilfe eines Verwaltungsrechtlers nur Schiffbruch erleiden, meint Reinhard Meyer. Er ist einer der betroffenen Landwirte, hat sich daher mit Kollegen zusammengetan und jetzt einem Anwalt die Lage beschrieben. „Alle unsere Fragen sind beantwortet worden“, freut sich Landwirt Herrmann Rademacher, „zudem haben wir wichtige Informationen erhalten, die uns helfen, schon vor dem Planfeststellungsverfahren keine Fehler zu machen.“ Jeder Landwirt müsse genau darstellen, wie stark sein Betrieb unter der Enteignung leiden würde.
Die Bienenbütteler Landwirte haben sich inzwischen dem Schutz- und Klagefonds der A-39-Gegner angeschlossen. Quelle: Allgemeine Zeitung
Nicht finanzierbar?
Bürgerinitiativen und VCD kritisieren „Kostenexplosion" bei A 39. Rund 1,1 Milliarden Euro wird der Bau der Autobahn 39 voraussichtlich insgesamt kosten.
Rund 1,1 Milliarden Euro wird der Bau der Autobahn 39 voraussichtlich insgesamt kosten. Das verkündete Niedersachsens Verkehrsminister Jörg Bode. Eine Zahl, die das Blut der Bürgerinitiativen gegen den Bau der A 39 sowie Vertreter des Verkehrsclubs Deutschland (VCD) zum Kochen bringt. „Es wirkt schon grotesk, das Okay für den Ausbau der Lüneburger Ostumfahrung als Meilenstein zu bejubeln und gleichzeitig zugeben zu müssen, dass für den Rest der 105 Kilometer langen Autobahnplanung die Kosten explodieren, wo doch keinerlei Finanzmittel zur Verfügung stehen“, sagt der stellvertretende VCD-Landesvorsitzende Niedersachsens Hans-Christian Friedrichs. Die Sprecher der Hohnstorfer Bürgerinitiative „Keine A39“, Reinhard Meyer, Matthias Sost und Wolfgang Schneider, betonen: „Nicht nur die Kosten stellen volkswirtschaftlich den Sinn des Projekts in Frage. Der in Deutschland zuletzt rückläufige Verkehr lässt auch den kalkulierten Nutzen sinken. Es wird Zeit, dass die Politik der Bevölkerung in Sachen A 39 reinen Wein einschenkt.“ Der Dachverband der A 39-Gegner sieht in den Äußerungen von Minister Bode den Versuch, „an einer definierten Stelle aus dem Projekt A 39 auszusteigen“. Mit den zugesagten 137 Millionen Euro sei bestenfalls der erste innerstädtische Bauabschnitt finanzierbar. Die geplanten Maßnahmen auf der Trasse der B 4 würden keinerlei verkehrlichen Nutzen haben und seien „eine riesige Geldverschwendung“, sagte Dachverbandssprecherin Annette Niemann. Bodes Kostenkorrektur bewertet der VCD als „Bankrotterklärung“. Das Projekt A 39 sei nicht finanzierbar. Quelle: Allgemeine Zeitung
Rund 1,1 Milliarden Euro wird der Bau der Autobahn 39 voraussichtlich insgesamt kosten. Das verkündete Niedersachsens Verkehrsminister Jörg Bode. Eine Zahl, die das Blut der Bürgerinitiativen gegen den Bau der A 39 sowie Vertreter des Verkehrsclubs Deutschland (VCD) zum Kochen bringt. „Es wirkt schon grotesk, das Okay für den Ausbau der Lüneburger Ostumfahrung als Meilenstein zu bejubeln und gleichzeitig zugeben zu müssen, dass für den Rest der 105 Kilometer langen Autobahnplanung die Kosten explodieren, wo doch keinerlei Finanzmittel zur Verfügung stehen“, sagt der stellvertretende VCD-Landesvorsitzende Niedersachsens Hans-Christian Friedrichs. Die Sprecher der Hohnstorfer Bürgerinitiative „Keine A39“, Reinhard Meyer, Matthias Sost und Wolfgang Schneider, betonen: „Nicht nur die Kosten stellen volkswirtschaftlich den Sinn des Projekts in Frage. Der in Deutschland zuletzt rückläufige Verkehr lässt auch den kalkulierten Nutzen sinken. Es wird Zeit, dass die Politik der Bevölkerung in Sachen A 39 reinen Wein einschenkt.“ Der Dachverband der A 39-Gegner sieht in den Äußerungen von Minister Bode den Versuch, „an einer definierten Stelle aus dem Projekt A 39 auszusteigen“. Mit den zugesagten 137 Millionen Euro sei bestenfalls der erste innerstädtische Bauabschnitt finanzierbar. Die geplanten Maßnahmen auf der Trasse der B 4 würden keinerlei verkehrlichen Nutzen haben und seien „eine riesige Geldverschwendung“, sagte Dachverbandssprecherin Annette Niemann. Bodes Kostenkorrektur bewertet der VCD als „Bankrotterklärung“. Das Projekt A 39 sei nicht finanzierbar. Quelle: Allgemeine Zeitung
Mittwoch, 18. April 2012
1. Abschnitt ist tolle Sache
Die Bürgerinitiativen gegen die A 39 waren bei der Arbeitskreissitzung zum Abschnitt 1 der geplanten A 39 von Lüneburg-Nord bis zur B 216 am 16. April in der Regierungsvertretung Lüneburg zahlreich vertreten. „Dieses Bauvorhaben könnte eine tolle Sache sein“, meint Dachverbandssprecher Hans-Christian Friedrichs.
„Hier sollen 137 Mio. Euro großenteils in Lärmschutzmaßnahmen auf der Lüneburger Ostumfahrung gesteckt werden, also in Flüsterasphalt, Lärmschutzwände und -wälle und natürlich in den Lüneburger Deckel, der alleine mit 16 Mio. Euro zu Buche schlägt. Hinzu kommen Standstreifen und eine aufwändige Verlegung der heutigen Kreuzung der B 4 mit der B 216. Sinnvolle Maßnahmen, möchte man angesichts der täglich 38.900 Fahrzeuge - davon mehrere tausend Lkw - auf der Ostumfahrung meinen. Doch die Planungen sind für mehr als 60.000 Fahrzeuge täglich gedacht und ob dann der Lärmschutz reichen wird und die Belastung für die Anwohner durch Fein- und Ultrafeinstaub überhaupt zumutbar sein werden, ist mehr als fraglich“, so Hans-Christian Friedrichs. Der Dachverband der A 39-Gegner sieht hier den Versuch der Politik, an einer definierten Stelle aus dem Projekt A 39 auszusteigen. Bestenfalls der erste innerstädtische Bauabschnitt ist mit den zugesagten 137 Mio. Euro finanzierbar, vermutlich wird aber auch diese Summe nicht ausreichen. „Die geplanten Maßnahmen auf der Trasse der B 4 haben keinerlei verkehrlichen Nutzen und sie stellen wegen der völlig ungeklärten Finanzierung der übrigen A 39 eine riesige Geldverschwendung dar“, sagte Dachverbandssprecherin Annette Niemann. „Die vermeintlich tolle Sache ist aber ein Stück aus dem Tollhaus, wenn hier Steuermillionen für vergrößerte Abfahrten und vergoldete Lärmschutzwälle von bis zu 12 Metern Höhe vergeudet werden sollen, für die es vermutlich nie den prognostizierten Verkehr geben wird“, so Annette Niemann weiter.
Angesichts der jüngsten Entscheidung des Bundesverkehrsministeriums, die Autobahn 7 auch südlich von Soltau durchgehend sechsspurig auszubauen, sieht der Dachverband der A 39-Gegner auch die letzte Daseinsberechtigung für die Transit- und Entlastungsautobahn 39 als nichtig an. Der Dachverband bekräftigt seine Forderungen, weitere Steuerverschwendung für die Planung der A 39 zu beenden und die Akten endlich zu schließen. Quelle: Dachverband KEINE! A39
„Hier sollen 137 Mio. Euro großenteils in Lärmschutzmaßnahmen auf der Lüneburger Ostumfahrung gesteckt werden, also in Flüsterasphalt, Lärmschutzwände und -wälle und natürlich in den Lüneburger Deckel, der alleine mit 16 Mio. Euro zu Buche schlägt. Hinzu kommen Standstreifen und eine aufwändige Verlegung der heutigen Kreuzung der B 4 mit der B 216. Sinnvolle Maßnahmen, möchte man angesichts der täglich 38.900 Fahrzeuge - davon mehrere tausend Lkw - auf der Ostumfahrung meinen. Doch die Planungen sind für mehr als 60.000 Fahrzeuge täglich gedacht und ob dann der Lärmschutz reichen wird und die Belastung für die Anwohner durch Fein- und Ultrafeinstaub überhaupt zumutbar sein werden, ist mehr als fraglich“, so Hans-Christian Friedrichs. Der Dachverband der A 39-Gegner sieht hier den Versuch der Politik, an einer definierten Stelle aus dem Projekt A 39 auszusteigen. Bestenfalls der erste innerstädtische Bauabschnitt ist mit den zugesagten 137 Mio. Euro finanzierbar, vermutlich wird aber auch diese Summe nicht ausreichen. „Die geplanten Maßnahmen auf der Trasse der B 4 haben keinerlei verkehrlichen Nutzen und sie stellen wegen der völlig ungeklärten Finanzierung der übrigen A 39 eine riesige Geldverschwendung dar“, sagte Dachverbandssprecherin Annette Niemann. „Die vermeintlich tolle Sache ist aber ein Stück aus dem Tollhaus, wenn hier Steuermillionen für vergrößerte Abfahrten und vergoldete Lärmschutzwälle von bis zu 12 Metern Höhe vergeudet werden sollen, für die es vermutlich nie den prognostizierten Verkehr geben wird“, so Annette Niemann weiter.
Angesichts der jüngsten Entscheidung des Bundesverkehrsministeriums, die Autobahn 7 auch südlich von Soltau durchgehend sechsspurig auszubauen, sieht der Dachverband der A 39-Gegner auch die letzte Daseinsberechtigung für die Transit- und Entlastungsautobahn 39 als nichtig an. Der Dachverband bekräftigt seine Forderungen, weitere Steuerverschwendung für die Planung der A 39 zu beenden und die Akten endlich zu schließen. Quelle: Dachverband KEINE! A39
Pleiteerklärung akzeptiert!
Der VCD hält das Eingeständnis der Kostenexplosion bei der A 39 für eine Bankrotterklärung. Es wirke grotesk, das Okay für den Ausbau der Lüneburger Ostumfahrung als Meilenstein zu bejubeln und gleichzeitig zugeben zu müssen, dass für den Rest der 105 km langen Autobahnplanung die Kosten explodieren.
Verkehrsminister Bode spricht in einer Pressemitteilung beim „Gesehen-Vermerk“ des Bundesverkehrsministeriums für den ersten Bauabschnitt der A 39 von „weiterem Meilenstein für den Bau der A 39“, räumt aber gleichzeitig eine Kostenexplosion auf inzwischen 1,1 Mrd. Euro für den Bau der gesamten Strecke ein. Der VCD hält dieses Eingeständnis für eine Bankrotterklärung. „Es wirkt schon grotesk, das Okay für den Ausbau der Lüneburger Ostumfahrung als Meilenstein zu bejubeln und gleichzeitig zugeben zu müssen, dass für den Rest der 105 km langen Autobahnplanung die Kosten explodieren, wo doch keinerlei Finanzmittel zur Verfügung stehen“, so Hans-Christian Friedrichs, stellvertretender VCD-Landesvorsitzender in Niedersachsen. „Gut anderthalb Jahre hat es gedauert, bis Herr Bode unseren Forderungen nach einer aktualisierten Kostenkalkulation nachgekommen ist“, stellt Hans-Christian Friedrichs fest. Im Oktober 2010 monierte der VCD die enorme Kostensteigerung beim Umbau des Autobahndreiecks Braunschweig-Südwest im Zuge der dortigen A 39. Der VCD prognostizierte daraufhin für die geplante Autobahn von Lüneburg nach Wolfsburg eine Kostensteigerung auf mindestens eine Milliarde Euro.
Die Entscheidung, die A 7 auch südlich von Soltau komplett sechsspurig auszubauen, entzieht der Transitautobahn 39 nun auch die Daseinsberechtigung als Entlastungsstrecke für die A 7. Hinzu kommt die nicht vorhandene Finanzierung der geplanten 105 Kilometer langen Autobahn. Lediglich 137 Millionen Euro für die Aufwertung der Lüneburger Ostumfahrung ohne irgendeinen verkehrlichen Nutzen sind verglichen mit den aktuell genannten 1,1 Milliarden Euro ein Tropfen auf den heißen Stein. „Mit der Kostenexplosion bricht jede Wirtschaftlichkeitsberechnung für die A 39 in sich zusammen. Die 2003 schöngerechnete Position im Bundesverkehrswegeplan ist damit hinfällig“, so Friedrichs.
„Wir danken Herrn Bode für die überfällige Nachkalkulation, erachten seine Veröffentlichung aber gleichzeitig als Bankrotterklärung. Zwischen den Zeilen kann nun jeder lesen, dass dieses Projekt schlicht nicht finanzierbar ist und dass man sich darauf einstellen muss, dass die A 39 nicht gebaut werden kann“, so Friedrichs abschließend.
Der VCD fordert nun die Landesregierung auf, schleunigst Konsequenzen aus den späten Eingeständnissen zu ziehen, die weiteren Planungen für die A 39 zu stoppen und die Strecke aus dem Bundesverkehrswegeplan zu streichen. Quelle: Pressemitteilung VCD Niedersachsen
Verkehrsminister Bode spricht in einer Pressemitteilung beim „Gesehen-Vermerk“ des Bundesverkehrsministeriums für den ersten Bauabschnitt der A 39 von „weiterem Meilenstein für den Bau der A 39“, räumt aber gleichzeitig eine Kostenexplosion auf inzwischen 1,1 Mrd. Euro für den Bau der gesamten Strecke ein. Der VCD hält dieses Eingeständnis für eine Bankrotterklärung. „Es wirkt schon grotesk, das Okay für den Ausbau der Lüneburger Ostumfahrung als Meilenstein zu bejubeln und gleichzeitig zugeben zu müssen, dass für den Rest der 105 km langen Autobahnplanung die Kosten explodieren, wo doch keinerlei Finanzmittel zur Verfügung stehen“, so Hans-Christian Friedrichs, stellvertretender VCD-Landesvorsitzender in Niedersachsen. „Gut anderthalb Jahre hat es gedauert, bis Herr Bode unseren Forderungen nach einer aktualisierten Kostenkalkulation nachgekommen ist“, stellt Hans-Christian Friedrichs fest. Im Oktober 2010 monierte der VCD die enorme Kostensteigerung beim Umbau des Autobahndreiecks Braunschweig-Südwest im Zuge der dortigen A 39. Der VCD prognostizierte daraufhin für die geplante Autobahn von Lüneburg nach Wolfsburg eine Kostensteigerung auf mindestens eine Milliarde Euro.
Die Entscheidung, die A 7 auch südlich von Soltau komplett sechsspurig auszubauen, entzieht der Transitautobahn 39 nun auch die Daseinsberechtigung als Entlastungsstrecke für die A 7. Hinzu kommt die nicht vorhandene Finanzierung der geplanten 105 Kilometer langen Autobahn. Lediglich 137 Millionen Euro für die Aufwertung der Lüneburger Ostumfahrung ohne irgendeinen verkehrlichen Nutzen sind verglichen mit den aktuell genannten 1,1 Milliarden Euro ein Tropfen auf den heißen Stein. „Mit der Kostenexplosion bricht jede Wirtschaftlichkeitsberechnung für die A 39 in sich zusammen. Die 2003 schöngerechnete Position im Bundesverkehrswegeplan ist damit hinfällig“, so Friedrichs.
„Wir danken Herrn Bode für die überfällige Nachkalkulation, erachten seine Veröffentlichung aber gleichzeitig als Bankrotterklärung. Zwischen den Zeilen kann nun jeder lesen, dass dieses Projekt schlicht nicht finanzierbar ist und dass man sich darauf einstellen muss, dass die A 39 nicht gebaut werden kann“, so Friedrichs abschließend.
Der VCD fordert nun die Landesregierung auf, schleunigst Konsequenzen aus den späten Eingeständnissen zu ziehen, die weiteren Planungen für die A 39 zu stoppen und die Strecke aus dem Bundesverkehrswegeplan zu streichen. Quelle: Pressemitteilung VCD Niedersachsen
Dienstag, 17. April 2012
Bode frohlockt... Noch!
Das Bundesverkehrsministerium hat den Vorentwurf für den ersten Planungsabschnitt der A 39 bei Lüneburg mit dem „Gesehen-Vermerk“ genehmigt.
Was das im Klartext bedeutet, erklärt Niedersachsens Verkehrsminister Jörg Bode: „Damit wurde ein weiterer wichtiger Meilenstein für den Bau der A 39 erreicht. Nunmehr kann die Planung in das Planfeststellungsverfahren gehen. Mit dem Planfeststellungsbeschluss rechnen wir in der zweiten Jahreshälfte 2013".
Ein Flächenland wie Niedersachsen brauche eine moderne Infrastruktur, so Bode. „Im großräumigen Bereich werden durch die A 39 Wirtschaftsräume in Süd- und Osteuropa mit der Ostsee und Skandinavien verbunden. Außerdem wird nicht nur die A 7 entlastet, sondern auch die Anbindung des Raumes Lüneburg/Uelzen erheblich verbessert.“ Man baue so an einer neuen wirtschaftlichen Entwicklungsachse für die Region. Wie berichtet, gehört der Lückenschluss der A 39 zwischen Lüneburg und Wolfsburg als Bestandteil eines Gesamtkonzeptes A 39 und A 14 sowie der verbindenden B 190n zu den wichtigsten Infrastrukturvorhaben in Niedersachsen. Der 105 Kilometer lange Planungsabschnitt ist aufgeteilt in sieben Teilabschnitte. Die Kosten für den ersten und siebten Abschnitt liegen bei jeweils rund 137 Millionen Euro. Weil die Detailplanungen für die weiteren Abschnitte noch nicht abgeschlossen sind, liegen hier noch keine Kostenschätzungen vor.
Die Bedeutung der Strecke spiegele sich auch darin wider, dass der Bund den Abschnitt zwischen Ehra und Wolfsburg als prioritäres Vorhaben in den Investitionsrahmenplan 2011-2015 eingestellt habe, so Bode. Für diesen Abschnitt werde der „Gesehen-Vermerk“ in der zweiten Hälfte dieses Jahres erwartet. Bode: „Dann wird es auch dort mit dem Planfeststellungsverfahren weitergehen.“
Auf der Grundlage der bereits vorliegenden Pläne sowie der Planungszwischenstände in den Abschnitten 2 bis 6 werden die voraussichtlichen geschätzten Gesamtkosten für die A 39 bei etwa 1,1 Milliarden Euro liegen. Quelle: Allgemeine Zeitung
Was das im Klartext bedeutet, erklärt Niedersachsens Verkehrsminister Jörg Bode: „Damit wurde ein weiterer wichtiger Meilenstein für den Bau der A 39 erreicht. Nunmehr kann die Planung in das Planfeststellungsverfahren gehen. Mit dem Planfeststellungsbeschluss rechnen wir in der zweiten Jahreshälfte 2013".
Ein Flächenland wie Niedersachsen brauche eine moderne Infrastruktur, so Bode. „Im großräumigen Bereich werden durch die A 39 Wirtschaftsräume in Süd- und Osteuropa mit der Ostsee und Skandinavien verbunden. Außerdem wird nicht nur die A 7 entlastet, sondern auch die Anbindung des Raumes Lüneburg/Uelzen erheblich verbessert.“ Man baue so an einer neuen wirtschaftlichen Entwicklungsachse für die Region. Wie berichtet, gehört der Lückenschluss der A 39 zwischen Lüneburg und Wolfsburg als Bestandteil eines Gesamtkonzeptes A 39 und A 14 sowie der verbindenden B 190n zu den wichtigsten Infrastrukturvorhaben in Niedersachsen. Der 105 Kilometer lange Planungsabschnitt ist aufgeteilt in sieben Teilabschnitte. Die Kosten für den ersten und siebten Abschnitt liegen bei jeweils rund 137 Millionen Euro. Weil die Detailplanungen für die weiteren Abschnitte noch nicht abgeschlossen sind, liegen hier noch keine Kostenschätzungen vor.
Die Bedeutung der Strecke spiegele sich auch darin wider, dass der Bund den Abschnitt zwischen Ehra und Wolfsburg als prioritäres Vorhaben in den Investitionsrahmenplan 2011-2015 eingestellt habe, so Bode. Für diesen Abschnitt werde der „Gesehen-Vermerk“ in der zweiten Hälfte dieses Jahres erwartet. Bode: „Dann wird es auch dort mit dem Planfeststellungsverfahren weitergehen.“
Auf der Grundlage der bereits vorliegenden Pläne sowie der Planungszwischenstände in den Abschnitten 2 bis 6 werden die voraussichtlichen geschätzten Gesamtkosten für die A 39 bei etwa 1,1 Milliarden Euro liegen. Quelle: Allgemeine Zeitung
A 39 satte 50 Prozent teurer!
Der Weiterbau der A39 von Wolfsburg nach Lüneburg wird knapp 500 Millionen Euro teurer als bisher geplant. Obendrein wird der Bau in Lüneburg starten.
Der entscheidende Satz war am Montag ganz am Ende einer Pressemitteilung des Niedersächsischen Verkehrsministeriums versteckt: „Die voraussichtlichen geschätzten Gesamtkosten für die A39 werden bei etwa 1,1 Milliarden Euro liegen.“ Zuletzt hatte das Ministerium im vergangenen Jahr die Kosten der 105 Kilometer langen Verbindung von Wolfsburg nach Lüneburg mit 617 Millionen Euro beziffert.
Die Kostensteigerung um eine halbe Milliarde Euro erklärten gestern sowohl das Ministerium als auch die für die Planung zuständige Landesbehörde unter anderem mit erhöhten Auflagen zum Schutz von Mensch und Natur. Der Sprecher der Bürgerinitiativen gegen die A39, Eckehard Niemann, prognostiziert eine solche Kostenexplosion schon lange. Am Montagabend war er sich sicher: „Das ist das Aus für die Heideautobahn.“ Änderungen gibt es auch beim Startpunkt des Weiterbaus: Eigentlich sah es zuletzt danach aus, dass der Bau der Heideautobahn am bisherigen A39-Ende bei Wolfsburg und Weyhausen (Kreis Gifhorn) beginnen würde. Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer hatte im Dezember nur diesen Abschnitt in seinen „Investitionsrahmenplan“ aufgenommen, der bis 2015 realisiert werden soll. Doch sein Staatssekretär Enak Ferlemann (CDU) erklärte inzwischen im Interview mit unserer Zeitung: „Wenn das Teilstück bei Lüneburg im Norden schon eher planfestgestellt ist und Baurecht vorliegt, dann fangen wir natürlich zuerst mit dem Stück an.“
Am Montag nun traf in Lüneburg der begehrte „Gesehen-Vermerk“ aus Berlin ein. „Nunmehr kann die Planung in das Planfeststellungsverfahren gehen“, frohlockte Niedersachsens Wirtschaftsminister Jörg Bode (FDP), den Planfeststellungsbeschluss erwarte er schon 2013. Die Landesbehörde für Straßenbau in Wolfenbüttel, die den Wolfsburger Abschnitt plant, ist ein halbes Jahr oder mehr hinterher.
Aus Landessicht sei nicht entscheidend, welcher der sieben Planungsabschnitte zuerst gebaut werde, erläuterte Christian Budde, Sprecher des Landesverkehrsministeriums: „Wir wollen möglichst schnell die gesamte Lücke zwischen Wolfsburg und Lüneburg schließen.“ Außerdem sei noch lange nicht gesagt, wer am Ende die Nase vorn habe, da sich die Planungen bei Lüneburg sehr kompliziert gestalteten. Quelle: Salzgitter Zeitung
Der entscheidende Satz war am Montag ganz am Ende einer Pressemitteilung des Niedersächsischen Verkehrsministeriums versteckt: „Die voraussichtlichen geschätzten Gesamtkosten für die A39 werden bei etwa 1,1 Milliarden Euro liegen.“ Zuletzt hatte das Ministerium im vergangenen Jahr die Kosten der 105 Kilometer langen Verbindung von Wolfsburg nach Lüneburg mit 617 Millionen Euro beziffert.
Die Kostensteigerung um eine halbe Milliarde Euro erklärten gestern sowohl das Ministerium als auch die für die Planung zuständige Landesbehörde unter anderem mit erhöhten Auflagen zum Schutz von Mensch und Natur. Der Sprecher der Bürgerinitiativen gegen die A39, Eckehard Niemann, prognostiziert eine solche Kostenexplosion schon lange. Am Montagabend war er sich sicher: „Das ist das Aus für die Heideautobahn.“ Änderungen gibt es auch beim Startpunkt des Weiterbaus: Eigentlich sah es zuletzt danach aus, dass der Bau der Heideautobahn am bisherigen A39-Ende bei Wolfsburg und Weyhausen (Kreis Gifhorn) beginnen würde. Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer hatte im Dezember nur diesen Abschnitt in seinen „Investitionsrahmenplan“ aufgenommen, der bis 2015 realisiert werden soll. Doch sein Staatssekretär Enak Ferlemann (CDU) erklärte inzwischen im Interview mit unserer Zeitung: „Wenn das Teilstück bei Lüneburg im Norden schon eher planfestgestellt ist und Baurecht vorliegt, dann fangen wir natürlich zuerst mit dem Stück an.“
Am Montag nun traf in Lüneburg der begehrte „Gesehen-Vermerk“ aus Berlin ein. „Nunmehr kann die Planung in das Planfeststellungsverfahren gehen“, frohlockte Niedersachsens Wirtschaftsminister Jörg Bode (FDP), den Planfeststellungsbeschluss erwarte er schon 2013. Die Landesbehörde für Straßenbau in Wolfenbüttel, die den Wolfsburger Abschnitt plant, ist ein halbes Jahr oder mehr hinterher.
Aus Landessicht sei nicht entscheidend, welcher der sieben Planungsabschnitte zuerst gebaut werde, erläuterte Christian Budde, Sprecher des Landesverkehrsministeriums: „Wir wollen möglichst schnell die gesamte Lücke zwischen Wolfsburg und Lüneburg schließen.“ Außerdem sei noch lange nicht gesagt, wer am Ende die Nase vorn habe, da sich die Planungen bei Lüneburg sehr kompliziert gestalteten. Quelle: Salzgitter Zeitung
A 39 unwahrscheinlicher
Die nunmehr auch offiziell vom Bundesverkehrsministerium eingestandene Kostensteigerung der geplanten Autobahn A 39 auf zunächst 1,1 Milliarden Euro macht nach Einschätzung des Landesverbands Bürgerinitiativen Umweltschutz (LBU) die Finanzierbarkeit der A 39 noch unwahrscheinlicher.
Die Kosten waren im Jahre 2003 noch auf geschönte 440 Millionen Euro taxiert worden, bis 2008 zumindest Kostenerwartungen in Höhe von 620 Millionen Euro eingestanden wurden. Auf Anfragen von A-39-Gegnern hatten Vertreter der Niedersächsischen Straßenbau-behörde lange Zeit behauptet, in dieser Summe seien die zu erwartenden Baukosten-Steigerungen schon enthalten. Diese schon längst unhaltbare Position, so LBU-Sprecher Günter Schäfers, habe das Bundesverkehrsministerium nunmehr korrigieren deutlich müssen. Vertreter der Bürgerinitiativen gegen die A 39 hätten mit Hinweis auf die tatsächlichen Kostensteigerungen bei der parallel geplanten A 14 seit längerem eine Bausumme von 1,1 Milliarden und darüber als realistisch publiziert.
Der LBU verwies darauf, dass es für keinen Abschnitt der A 39 überhaupt irgendeine Finanzierungszusage bis 2015 gebe. Dies sei auch unmöglich, weil der Verkehrshaushalt allenfalls für den massiven Reparaturbedarf bestehender Verkehrswege und die Fertigstellung bereits begonnener Verkehrsprojekte ausreiche. Für die Vielzahl im Bundesverkehrswegeplan angemeldeter neuer Projekte sei da kein Platz, schon gar nicht für die A 39 mit ihrem miserablen Nutzen-Kosten-Verhältnis (NKV). Schäfers erinnerte daran, dass die Behörden nur nach langem Drängen der A-39-Gegner überhaupt ein solches NKV veröffentlicht hatten, das schon damals mit 2,78 weit unter der üblichen Mindestgrenze von 4,0 gelegen habe. Die Bürgerinitiativen hatten damals sogar ein NKV von 1.87 errechnet. Durch die jetzt absehbare Verdoppelung der Kosten sinke dieses NKV nunmehr in die Nähe der absoluten volkswirtschaftlichen Unrentabilität.
Der LBU bewertete die Bekanntgabe der hohen Baukosten-Schätzung als weiteren Schritt des Bundesverkehrsministeriums, die A-39-Befürworter in der Region häppchenweise an den Gedanken der Nichtfinanzierbarkeit der A 39 zu gewöhnen. Zwar werde die teure Planung pro forma weitergeführt und wohl auch zu Ende gebracht, gleichzeitig aber gebe es immer mehr Signale in Richtung der späteren Nichtrealisierung der A 39: so zum Beispiel durch den Bau der alternativen B-4-Umgehung von Kirchweyhe, durch die jüngst veranlasste Verzögerung der Planungen bei Ehra infolge einer Verlegung der Abfahrt oder durch den Planungsbeginn beim besonders heiklen und klageträchtigen Nord-Abschnitt
Der Landesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (LBU) sieht sich in dieser Einschätzung der Perspektivlosigkeit der A-39-Planung erneut bestätigt durch eine verkehrspolitische Analyse in der aktuellen Ausgabe der „Wirtschaftswoche“ unter dem Titel „Die Grenzen der Asphalt-Manie“. Die von den A-39-Gegnern seit langem konstatierte Unsinnigkeit und Nichtfinanzierbarkeit auch dieses Wahlkampf- und Prestigeprojekts werde darin sehr deutlich untermauert, ebenso die Forderung nach einem bedarfsgerechten Ausbau bestehender Verkehrswege.
Im Artikel der „Wirtschaftswoche“ werde festgestellt, dass vom Investitionshaushalt des Bundesverkehrsministers angesichts des wachsenden Reparatur-Bedarfs für das „Ausbessern von Schlaglochpisten, alten Weichen und der Sanierung bröckelnder Brücken“ und der Fertigstellung laufender Projekte kaum Geld für neue Verkehrsprojekte übrig bleibe. Die fehlenden 8,4 Milliarden machten deren Realisierung „vollends utopisch“, und selbst dieses Defizit werde angesichts kostentreibender Lärmschutz- und Umweltauflagen und massiv steigender Baupreise von jährlich 4% weiter anwachsen.
Bisher sei es eine „schlechte Gewohnheit“ gewesen, viel Geld auszugeben für unnötige regionale und lokale Prestigeprojekte. Ausdrücklich nennt der Artikel hier den „fragwürdigen weiteren Ausbau der A 14 zwischen Magdeburg und Schwerin“ für derzeit geplante 1,3 Milliarden Euro. Schuld an der Misere sei ein „administratives Monstrum namens Bundesverkehrswegeplan“, der wie ein „Basar“ mittels „Kuhhandel“ mit einer Vielzahl von „Lieblingsprojekten aus den Ländern und Wahlkreisen angereichert“ werde. Die Wirtschaftswoche erwartet deshalb nach 2015 die Reduzierung des neuen Bundesverkehrswegeplans auf ein „realistisches Maß“ und die Schaffung von Prioritäten nach echten Nutzen-Kosten-Analysen anstelle von festen Länderquoten am „Investitionskuchen“.
Laut Professor Stölzle (Universität St. Gallen) fehlt es dem deutschen Verkehrsnetz absolut nicht am Neubau von Hunderten Kilometern Autobahn, sondern vielmehr an der effektiven Entschärfung kurzstreckiger Engpässe an bestehenden Autobahnen, an einer intelligenten Steuerung der Verkehre und – nach dem Vorbild der Schweiz – an einer systematischen Verlagerung des Güterverkehrs von der Straße auf die Schiene vermittels einer drastisch erhöhten Maut.
Günter Schäfers, Sprecher der LBU-Regionalgruppe Ostheide, forderte Bund und Land abermals auf, die perspektivlose und teure Planung der A 39 zu beenden, auch dieses Projekt aus dem Bundesverkehrswegeplan zu streichen und damit den Weg frei zu machen für die Realisierung wirklich zukunftsfähiger und regionsdienlicher Verkehrsprojekte. Quelle: Pressemitteilung LBU Ostheide
Die Kosten waren im Jahre 2003 noch auf geschönte 440 Millionen Euro taxiert worden, bis 2008 zumindest Kostenerwartungen in Höhe von 620 Millionen Euro eingestanden wurden. Auf Anfragen von A-39-Gegnern hatten Vertreter der Niedersächsischen Straßenbau-behörde lange Zeit behauptet, in dieser Summe seien die zu erwartenden Baukosten-Steigerungen schon enthalten. Diese schon längst unhaltbare Position, so LBU-Sprecher Günter Schäfers, habe das Bundesverkehrsministerium nunmehr korrigieren deutlich müssen. Vertreter der Bürgerinitiativen gegen die A 39 hätten mit Hinweis auf die tatsächlichen Kostensteigerungen bei der parallel geplanten A 14 seit längerem eine Bausumme von 1,1 Milliarden und darüber als realistisch publiziert.
Der LBU verwies darauf, dass es für keinen Abschnitt der A 39 überhaupt irgendeine Finanzierungszusage bis 2015 gebe. Dies sei auch unmöglich, weil der Verkehrshaushalt allenfalls für den massiven Reparaturbedarf bestehender Verkehrswege und die Fertigstellung bereits begonnener Verkehrsprojekte ausreiche. Für die Vielzahl im Bundesverkehrswegeplan angemeldeter neuer Projekte sei da kein Platz, schon gar nicht für die A 39 mit ihrem miserablen Nutzen-Kosten-Verhältnis (NKV). Schäfers erinnerte daran, dass die Behörden nur nach langem Drängen der A-39-Gegner überhaupt ein solches NKV veröffentlicht hatten, das schon damals mit 2,78 weit unter der üblichen Mindestgrenze von 4,0 gelegen habe. Die Bürgerinitiativen hatten damals sogar ein NKV von 1.87 errechnet. Durch die jetzt absehbare Verdoppelung der Kosten sinke dieses NKV nunmehr in die Nähe der absoluten volkswirtschaftlichen Unrentabilität.
Der LBU bewertete die Bekanntgabe der hohen Baukosten-Schätzung als weiteren Schritt des Bundesverkehrsministeriums, die A-39-Befürworter in der Region häppchenweise an den Gedanken der Nichtfinanzierbarkeit der A 39 zu gewöhnen. Zwar werde die teure Planung pro forma weitergeführt und wohl auch zu Ende gebracht, gleichzeitig aber gebe es immer mehr Signale in Richtung der späteren Nichtrealisierung der A 39: so zum Beispiel durch den Bau der alternativen B-4-Umgehung von Kirchweyhe, durch die jüngst veranlasste Verzögerung der Planungen bei Ehra infolge einer Verlegung der Abfahrt oder durch den Planungsbeginn beim besonders heiklen und klageträchtigen Nord-Abschnitt
Der Landesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (LBU) sieht sich in dieser Einschätzung der Perspektivlosigkeit der A-39-Planung erneut bestätigt durch eine verkehrspolitische Analyse in der aktuellen Ausgabe der „Wirtschaftswoche“ unter dem Titel „Die Grenzen der Asphalt-Manie“. Die von den A-39-Gegnern seit langem konstatierte Unsinnigkeit und Nichtfinanzierbarkeit auch dieses Wahlkampf- und Prestigeprojekts werde darin sehr deutlich untermauert, ebenso die Forderung nach einem bedarfsgerechten Ausbau bestehender Verkehrswege.
Im Artikel der „Wirtschaftswoche“ werde festgestellt, dass vom Investitionshaushalt des Bundesverkehrsministers angesichts des wachsenden Reparatur-Bedarfs für das „Ausbessern von Schlaglochpisten, alten Weichen und der Sanierung bröckelnder Brücken“ und der Fertigstellung laufender Projekte kaum Geld für neue Verkehrsprojekte übrig bleibe. Die fehlenden 8,4 Milliarden machten deren Realisierung „vollends utopisch“, und selbst dieses Defizit werde angesichts kostentreibender Lärmschutz- und Umweltauflagen und massiv steigender Baupreise von jährlich 4% weiter anwachsen.
Bisher sei es eine „schlechte Gewohnheit“ gewesen, viel Geld auszugeben für unnötige regionale und lokale Prestigeprojekte. Ausdrücklich nennt der Artikel hier den „fragwürdigen weiteren Ausbau der A 14 zwischen Magdeburg und Schwerin“ für derzeit geplante 1,3 Milliarden Euro. Schuld an der Misere sei ein „administratives Monstrum namens Bundesverkehrswegeplan“, der wie ein „Basar“ mittels „Kuhhandel“ mit einer Vielzahl von „Lieblingsprojekten aus den Ländern und Wahlkreisen angereichert“ werde. Die Wirtschaftswoche erwartet deshalb nach 2015 die Reduzierung des neuen Bundesverkehrswegeplans auf ein „realistisches Maß“ und die Schaffung von Prioritäten nach echten Nutzen-Kosten-Analysen anstelle von festen Länderquoten am „Investitionskuchen“.
Laut Professor Stölzle (Universität St. Gallen) fehlt es dem deutschen Verkehrsnetz absolut nicht am Neubau von Hunderten Kilometern Autobahn, sondern vielmehr an der effektiven Entschärfung kurzstreckiger Engpässe an bestehenden Autobahnen, an einer intelligenten Steuerung der Verkehre und – nach dem Vorbild der Schweiz – an einer systematischen Verlagerung des Güterverkehrs von der Straße auf die Schiene vermittels einer drastisch erhöhten Maut.
Günter Schäfers, Sprecher der LBU-Regionalgruppe Ostheide, forderte Bund und Land abermals auf, die perspektivlose und teure Planung der A 39 zu beenden, auch dieses Projekt aus dem Bundesverkehrswegeplan zu streichen und damit den Weg frei zu machen für die Realisierung wirklich zukunftsfähiger und regionsdienlicher Verkehrsprojekte. Quelle: Pressemitteilung LBU Ostheide
Montag, 16. April 2012
Neue Verkehrskonzepte
Wenn die Bevölkerung schrumpft: Verkehrskonzepte in Zeiten des demografischen Wandels. Leserbrief von Reinhard Meyer, Matthias Sost und Wolfgang Schneider aus Bienenbüttel in der AZ.
„Wir werden weniger, wir werden älter, wir werden bunter“, mit diesen Worten stellte Ministerpräsident McAllister das niedersächsische Handlungskonzept für den demografischen Wandel vor. Der demografische Wandel sei neben der europäischen Finanz- und Schuldenkrise und der Energiewende die größte politische Herausforderung der nächsten Jahre und Jahrzehnte, so McAllister.
Die Erkenntnis ist richtig und wichtig, doch leider ist die Verkehrspolitik des Landes davon noch immer völlig unberührt. Andernfalls müsste Niedersachen die Planung für die Autobahn A 39 zwischen Lüneburg und Wolfsburg sofort einstellen. Mit ihrer Siedlungspolitik will die niedersächsische Regierung dem Erhalt des Bestehenden Vorrang vor Neubau einräumen. Wörtlich heißt es im Handlungskonzept: „Vor allem in stagnierenden und schrumpfenden Regionen müssen Siedlungsentwicklung und Daseinsvorsorge stärker auf Modernisierungs-, Umbau- und Rückbauprozesse, auf Bestandsmanagement und die Anpassung an rückläufige Bedarfe ausgerichtet werden.“ Ein Satz, der genauso auf die Verkehrsplanung übertragen gehört.
In der aktuellen „Wirtschaftswoche“ fordert auch Wolfgang Stölzle, Vorsitzender des wissenschaftlichen Beirates im Bundesverkehrsministerium, angesichts dramatisch leerer Kassen eine Wende in der Verkehrspolitik.
„Die Politik muss sich auf Engpässe konzentrieren und dort gezielt investieren. Meist sind nicht fehlende Abschnitte von hunderten Kilometern Autobahn das Problem, sondern ein paar hundert Meter, etwa ein Tunnel.“
Die Planung der A 39 geht nach wie vor von überholten Vorstellungen aus. Sie berücksichtigt nicht den demografischen Wandel, sie bindet Geld, dass dringend für den Erhalt und die Verbesserung belasteter Verkehrswege benötigt wird.
Die A 39 würde Landschaft zerstören und damit dem erklärten Ziel der Landesregierung widersprechen, die Entwicklung landwirtschaftlicher Betriebe zu fördern. Wir fordern im Interesse der Zukunft Niedersachsens, das Projekt A39 sofort einzustellen. Quelle: Leserbrief in der Allgemeine Zeitung
„Wir werden weniger, wir werden älter, wir werden bunter“, mit diesen Worten stellte Ministerpräsident McAllister das niedersächsische Handlungskonzept für den demografischen Wandel vor. Der demografische Wandel sei neben der europäischen Finanz- und Schuldenkrise und der Energiewende die größte politische Herausforderung der nächsten Jahre und Jahrzehnte, so McAllister.
Die Erkenntnis ist richtig und wichtig, doch leider ist die Verkehrspolitik des Landes davon noch immer völlig unberührt. Andernfalls müsste Niedersachen die Planung für die Autobahn A 39 zwischen Lüneburg und Wolfsburg sofort einstellen. Mit ihrer Siedlungspolitik will die niedersächsische Regierung dem Erhalt des Bestehenden Vorrang vor Neubau einräumen. Wörtlich heißt es im Handlungskonzept: „Vor allem in stagnierenden und schrumpfenden Regionen müssen Siedlungsentwicklung und Daseinsvorsorge stärker auf Modernisierungs-, Umbau- und Rückbauprozesse, auf Bestandsmanagement und die Anpassung an rückläufige Bedarfe ausgerichtet werden.“ Ein Satz, der genauso auf die Verkehrsplanung übertragen gehört.
In der aktuellen „Wirtschaftswoche“ fordert auch Wolfgang Stölzle, Vorsitzender des wissenschaftlichen Beirates im Bundesverkehrsministerium, angesichts dramatisch leerer Kassen eine Wende in der Verkehrspolitik.
„Die Politik muss sich auf Engpässe konzentrieren und dort gezielt investieren. Meist sind nicht fehlende Abschnitte von hunderten Kilometern Autobahn das Problem, sondern ein paar hundert Meter, etwa ein Tunnel.“
Die Planung der A 39 geht nach wie vor von überholten Vorstellungen aus. Sie berücksichtigt nicht den demografischen Wandel, sie bindet Geld, dass dringend für den Erhalt und die Verbesserung belasteter Verkehrswege benötigt wird.
Die A 39 würde Landschaft zerstören und damit dem erklärten Ziel der Landesregierung widersprechen, die Entwicklung landwirtschaftlicher Betriebe zu fördern. Wir fordern im Interesse der Zukunft Niedersachsens, das Projekt A39 sofort einzustellen. Quelle: Leserbrief in der Allgemeine Zeitung
Mittwoch, 11. April 2012
Bürgerversammlung zur A 39
Die aktuellen Entwicklungen zum Bau der Autobahn A39 sind Thema einer Bürgerversammlung, zu der die Hansestadt Lüneburg am Montag, 23. April, einlädt.
Die aktuellen Entwicklungen zum Bau der Autobahn A39 sind Thema einer Bürgerversammlung, zu der die Hansestadt Lüneburg am Montag, 23. April, einlädt. Ab 19 Uhr informieren Mitarbeiter der Niedersächsischen Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr (NLStBV) im Hörsaal 2 der Leuphana Universität Lüneburg, Scharnhorststraße 1, über den gegenwärtigen Planungsstand. Zunächst stellt die Straßenbauverwaltung den weiteren zeitlichen Ablauf vor. Anschließend beantworten sowohl die Straßenbauverwaltung, als auch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadtverwaltung sowie die beauftragten Gutachter Fragen rund um das Thema A39. Quelle: LG heute
Die aktuellen Entwicklungen zum Bau der Autobahn A39 sind Thema einer Bürgerversammlung, zu der die Hansestadt Lüneburg am Montag, 23. April, einlädt. Ab 19 Uhr informieren Mitarbeiter der Niedersächsischen Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr (NLStBV) im Hörsaal 2 der Leuphana Universität Lüneburg, Scharnhorststraße 1, über den gegenwärtigen Planungsstand. Zunächst stellt die Straßenbauverwaltung den weiteren zeitlichen Ablauf vor. Anschließend beantworten sowohl die Straßenbauverwaltung, als auch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadtverwaltung sowie die beauftragten Gutachter Fragen rund um das Thema A39. Quelle: LG heute
Donnerstag, 5. April 2012
Durchbruch für Tunnel - oder?
Der Lüneburger Bundestagsabgeordnete Eckhard Pols (CDU) begrüßt das Einvernehmen des Bundes mit den Planungen des Landes Niedersachsen zum ersten Bauabschnitt der A 39.
Die Zustimmung des Bundes sei ein erster Schritt zur weiteren Planung der A 39. Zudem gebe es nun auch Planungssicherheit für die Stadt Lüneburg in Bezug auf die Erweiterung des Gewerbegebietes Bilmer Berg, da nun der geplante Trassenverlauf bekannt sei. Eckhard Pols: „Nun kann das Planfeststellungsverfahren für den ersten Bauabschnitt und somit für den Tunnel Moorfeld eingeleitet werden.“
Der Ausbau der A 39 im Verlauf der B 4 sei zudem eine wichtige Voraussetzung für den Bau des 400 m langen Lärmschutztunnels im Bereich Moorfeld. Nur so könne eine optimale Lösung für die Anwohner erreicht Werden.
Pols und sein niedersächsischer Fraktionskollege Enak Ferlemann, der als Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium für die A 39 zuständig ist, haben sich massiv für die Tunnelvariante eingesetzt.
Pols: „Das Märchen der A39-Gegner, der Bau der Küstenautobahn A 22 geht auf Kosten des Ausbaus der A 39 ist nun widerlegt. Somit ist der Versuch die beiden Projekte gegeneinander auszuspielen gescheitert.“ Quelle: Pressemitteilung MdB Eckard Pols
Kommentar der Redaktion:
Ja, "der Ausbau der A 39 im Verlauf der B 4 ist zudem eine wichtige Voraussetzung für den Bau des 400 m langen Lärmschutztunnels im Bereich Moorfeld." Genau dieser Umstand ist doch aber ein dreister und zynischer Versuch, sich die Autobahnkritiker gefügig zu machen. Es bleibt ein schlechtes Koppelgeschäft, dass Moorfeld nur dann in den zweifelhaften Genuss einer Lärmschutzmaßnahme kommen soll, wenn man auch die A 39 akzeptiert. Von einem gelungenen Lärmschutz könnte dann aber kaum die Rede sein. Der Tunnel wäre zu kurz, käme zu spät und hätte viel mehr Verkehr als heute zu verkraften, was gerade die Anwohner an den Tunnelenden zu spüren bekämen. Mit 38.900 Fahrzeugen täglich, darunter 3.700 schwere Lkw, gibt es auch heute schon Grund genug für einen vernünftigen Lärmschutz. Ein ähnliches Vorgehen gibt es auch andernorts: Nördlich von Wolfsburg sollen die Landwirte im Rahmen der A 39-Planungen mit einer Flurbereinigung "überzeugt" werden, die ihnen zu allem Überfluss auch noch die passenden nagelneuen Beregnungsanlagen bescheren soll, für die sie ansonsten viel Geld ausgeben müssten. Die A 20 soll mit einem "SODA"-Abschnitt als quasi-Ortsumfahrung um Bremervörde begonnen werden, die vermutlich niemals einen Anschluss über die Elbe erhalten und dann nur "so da" in der Landschaft liegen wird - Bremervörde soll sich aber freuen. Mit der A 26 bei Stade wurde analog verfahren und dort hat man den Leidensdruck auf der B 73 so lange aufrecht gehalten - über 30 Jahre - bis die Entscheidung für die Autobahn gefallen war. Erst dann kam ganz schnell und einfach umzusetzen die S-Bahn Hamburg - Stade, um nur einige Beispiele zu nennen. Wie ist es nun zu bewerten, wenn Herr Pols dieses Vorgehen mit den Worten "Nur so könne eine optimale Lösung für die Anwohner erreicht werden." quittiert? Das Märchen vom schönen, wirksamen Lärmschutz im Doppelpack mit der A 39 wird völlig unkommentiert übernommen, ja sogar gutgeheißen. Damit leistet er den Lüneburgern einen Bärendienst und glaubt auch noch, dass sie ihm ganz brav auf den Leim gingen. Moorfeld weiß aber was es erwartet, käme die A 39, nämlich reichlich Mehrverkehr einer Transitautobahn, insbesondere jenseits des Einfach-Tunnels ohne besondere Fluchtwege und Abgasfilterung wären die Belastungen weit größer als heute. Darum verzichtet man in Moorfeld gerne auf die gut gemeinten kleinen Geschenke aus dem Büro Pols und von Herrn Ferlemann. Moorfeld fordert einen ehrlichen Einsatz für die Probleme von heute und nicht vom Sanktnimmerleinstag, also Lärmschutz jetzt und letztlich weniger Straßenverkehr durch diesen Stadtteil. Würde sich Herr Pols tatsächlich für eine bessere Lebensqualität jenseits einer überflüssigen A 39 in Lüneburg Stadt und Kreis einsetzen, dann stünden seine Chancen auf Wiederwahl gar nicht schlecht. Heute sehen die Autobahngegner dagegen aber buchstäblich Asphalt-schwarz für Pols und seinen Sitz im nächsten Deutschen Bundestag.
Die Zustimmung des Bundes sei ein erster Schritt zur weiteren Planung der A 39. Zudem gebe es nun auch Planungssicherheit für die Stadt Lüneburg in Bezug auf die Erweiterung des Gewerbegebietes Bilmer Berg, da nun der geplante Trassenverlauf bekannt sei. Eckhard Pols: „Nun kann das Planfeststellungsverfahren für den ersten Bauabschnitt und somit für den Tunnel Moorfeld eingeleitet werden.“
Der Ausbau der A 39 im Verlauf der B 4 sei zudem eine wichtige Voraussetzung für den Bau des 400 m langen Lärmschutztunnels im Bereich Moorfeld. Nur so könne eine optimale Lösung für die Anwohner erreicht Werden.
Pols und sein niedersächsischer Fraktionskollege Enak Ferlemann, der als Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium für die A 39 zuständig ist, haben sich massiv für die Tunnelvariante eingesetzt.
Pols: „Das Märchen der A39-Gegner, der Bau der Küstenautobahn A 22 geht auf Kosten des Ausbaus der A 39 ist nun widerlegt. Somit ist der Versuch die beiden Projekte gegeneinander auszuspielen gescheitert.“ Quelle: Pressemitteilung MdB Eckard Pols
Kommentar der Redaktion:
Ja, "der Ausbau der A 39 im Verlauf der B 4 ist zudem eine wichtige Voraussetzung für den Bau des 400 m langen Lärmschutztunnels im Bereich Moorfeld." Genau dieser Umstand ist doch aber ein dreister und zynischer Versuch, sich die Autobahnkritiker gefügig zu machen. Es bleibt ein schlechtes Koppelgeschäft, dass Moorfeld nur dann in den zweifelhaften Genuss einer Lärmschutzmaßnahme kommen soll, wenn man auch die A 39 akzeptiert. Von einem gelungenen Lärmschutz könnte dann aber kaum die Rede sein. Der Tunnel wäre zu kurz, käme zu spät und hätte viel mehr Verkehr als heute zu verkraften, was gerade die Anwohner an den Tunnelenden zu spüren bekämen. Mit 38.900 Fahrzeugen täglich, darunter 3.700 schwere Lkw, gibt es auch heute schon Grund genug für einen vernünftigen Lärmschutz. Ein ähnliches Vorgehen gibt es auch andernorts: Nördlich von Wolfsburg sollen die Landwirte im Rahmen der A 39-Planungen mit einer Flurbereinigung "überzeugt" werden, die ihnen zu allem Überfluss auch noch die passenden nagelneuen Beregnungsanlagen bescheren soll, für die sie ansonsten viel Geld ausgeben müssten. Die A 20 soll mit einem "SODA"-Abschnitt als quasi-Ortsumfahrung um Bremervörde begonnen werden, die vermutlich niemals einen Anschluss über die Elbe erhalten und dann nur "so da" in der Landschaft liegen wird - Bremervörde soll sich aber freuen. Mit der A 26 bei Stade wurde analog verfahren und dort hat man den Leidensdruck auf der B 73 so lange aufrecht gehalten - über 30 Jahre - bis die Entscheidung für die Autobahn gefallen war. Erst dann kam ganz schnell und einfach umzusetzen die S-Bahn Hamburg - Stade, um nur einige Beispiele zu nennen. Wie ist es nun zu bewerten, wenn Herr Pols dieses Vorgehen mit den Worten "Nur so könne eine optimale Lösung für die Anwohner erreicht werden." quittiert? Das Märchen vom schönen, wirksamen Lärmschutz im Doppelpack mit der A 39 wird völlig unkommentiert übernommen, ja sogar gutgeheißen. Damit leistet er den Lüneburgern einen Bärendienst und glaubt auch noch, dass sie ihm ganz brav auf den Leim gingen. Moorfeld weiß aber was es erwartet, käme die A 39, nämlich reichlich Mehrverkehr einer Transitautobahn, insbesondere jenseits des Einfach-Tunnels ohne besondere Fluchtwege und Abgasfilterung wären die Belastungen weit größer als heute. Darum verzichtet man in Moorfeld gerne auf die gut gemeinten kleinen Geschenke aus dem Büro Pols und von Herrn Ferlemann. Moorfeld fordert einen ehrlichen Einsatz für die Probleme von heute und nicht vom Sanktnimmerleinstag, also Lärmschutz jetzt und letztlich weniger Straßenverkehr durch diesen Stadtteil. Würde sich Herr Pols tatsächlich für eine bessere Lebensqualität jenseits einer überflüssigen A 39 in Lüneburg Stadt und Kreis einsetzen, dann stünden seine Chancen auf Wiederwahl gar nicht schlecht. Heute sehen die Autobahngegner dagegen aber buchstäblich Asphalt-schwarz für Pols und seinen Sitz im nächsten Deutschen Bundestag.
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