Ausgerechnet die Grünen sind jetzt ins Visier des Dachverbandes der Bürgerinitiativen gegen die geplante Autobahn 39 geraten. Autobahn und Elbbrücke bleiben bei Koalitionsgesprächen mit SPD außen vor.
Hintergrund sind die am Dienstag beginnenden Koalitionsgespräche mit der SPD im Lüneburger Kreistag. „Die Grünen sind offenbar bereit, riesige Zugeständnisse zu machen, nur um an die Macht zu kommen“, urteilt die Sprecherin der Autobahngegner, Annette Niemann, mit Blick auf die Positionen, mit denen die Partei in die Verhandlungen geht. Die Grünen reagierten mit Unverständnis, wiesen die Kritik als ungerechtfertigt zurück. Hintergrund des Streits ist, dass die möglichen Partner bei den Themen A 39 und auch Bau der Elbbrücke Neu Darchau nicht geschlossen abstimmen wollen. Zu weit liegen die Ansichten von Grünen und Sozialdemokraten auseinander. Für die Autobahngegner sei es „in keiner Weise akzeptabel, dass Bereiche, in denen man bislang Seite an Seite gekämpft hat, der puren Machtlust geopfert werden“, heißt es in einer Pressemitteilung der Autobahngegner.
Niemann sagt: „Mir stehen die Haare zu Berge, wenn ich daran denke, dass die Grünen dazu bereit sind, diese Kröten zu schlucken.“ Doch die gescholtenen Grünen sind sich keiner Schuld bewusst. „Der Dachverband bellt den falschen Baum an“, sagt die Kreis- und Landtagsabgeordnete Miriam Staudte, „an unserer Position gegen die A 39 hat sich nichts geändert.“ Die Kritik wäre gerechtfertigt, wenn „wir die Positionen der SPD übernommen hätten“. In den bisherigen Arbeitspapieren sei jedoch ausdrücklich festgehalten, dass Grüne und SPD nicht von ihren bisherigen Positionen zur A 39 abweichen wollen. „In der Logik des Dachverbandes müssten nun auch die Autobahnbefürworter der SPD vorwerfen, Kröten zu schlucken.“Zudem forderte Staudte die Bürgerinitiativen auf, nicht denjenigen in die Hände zu spielen, die Rot-Grün im Kreis ausbremsen wollten. „Wenn wir die A 39 verhindern wollen, sollte sich die Seite der Autobahn-Gegner nicht auseinanderbringen lassen“,sagte die Abgeordnete weiter. Quelle: Lüneburger Landeszeitung