Die Bürgerinitiative „Hohnstorf 2011“ macht weiter Druck. Zwar hat die Behörde nach heftigen Protesten zugesagt, alternative Standorte für die Rast- und Tankanlage, die bisher bei Bienenbüttel geplant ist, zu prüfen. Aber noch ist nichts entschieden.
Bei einem Frühschoppen wird die Initiative den Stand der Rasthof-Planung erläutern und über die Folgen des Autobahnbaus für die Region informieren.
Zum Stand der Planung: Die Stadt Uelzen und die Gemeinde Rätzlingen haben Interesse an einer Rast- und Tankanlage auf ihren Gebieten gezeigt. Nun prüft das Straßenbauamt in Lüneburg die Alternativen zum Standort Hohnstorf. Damit hat sie die Aussage verbunden: „dann bekommt Hohnstorf aber eine Park- und WC- Anlage (PWC-Anlage). “Für die Bürgerinitiative „Hohnstorf 2011“ wäre das keine Lösung. Sie lehnt den Bau der A 39 zwischen Lüneburg und Wolfsburg ab. Sie kämpft für den Erhalt der Natur und der landwirtschaftlichen Betriebe. Auch beim Bau einer PWC- Anlage droht Landwirten die Enteignung. Daher spricht sich die Initiative entschieden auch gegen die Errichtung einer Park-Anlage am Standort Hohnstorf aus.
„Wer die geplante A39 befürwortet, sollte auch deren Nachteile in Kauf nehmen und Flächen für Parkraum zur Verfügung stellen“, so der Sprecher der Initiative Matthias Sost. Statt PWC-Anlagen vor Dörfer wie Hohnstorf und Barendorf zu platzieren, sollten diese in bestehende Gewerbegebiete von Städten wie Lüneburg gelegt werden. Nur so kann die weitere Versiegelung von natürlichen und landwirtschaftlich genutzten Flächen vermieden werden. Lüneburg will von der A39 profitieren, stellt aber nicht einen einzigen LKWStellplatz zur Verfügung!
Am Standort Hohnstorf würden wertvolle Ackerflächen zerstört, die laut Landwirtschaftskammer aufgrund von Schlaggröße, Hackfruchtanteil und Bewässerungsinfrastruktur besonders zu schonen sind.
Fazit: Mit Gesang, Drums, Gitarren und Trompeten verleiht die Bürgerinitiative ihrer Forderung Nachdruck: „Hohnstorf bleibt nicht nur eine park- und rasthoffreie, sondern auch eine autobahnfreie Zone“! Quelle: Pressemitteilung BI Hohnstorf
Freitag, 27. Mai 2011
Freitag, 20. Mai 2011
Umweltschützer mit Rückenwind
Als „weiteren Sargnagel für die geplante A 39“ bewertet die Regionalgruppe Ostheide des LBU die Entscheidung des Bundesverkehrsministeriums über den Verlauf der „Querspange B 190n“.
Das Bundesumweltministeriums habe gegen einen B-190n-Neubau zwischen Salzwedel und Bodenteich Bedenken geäußert, weil diese das naturschutzfachlich wertvolle „Grüne Band“ entlang der ehemaligen Grenze erneut zerschneiden würde, so der LBU.
Aber statt der Forderung des Umweltministeriums, einer Prüfung des alternativen „Ausbaus“ der vorhandenen Bundesstraße B 71 (Salzwedel-Uelzen) nachzukommen, hatten die Länder Niedersachsen und Sachsen-Anhalt einen fast vollständigen Neubau der B 71 untersucht und so überhöhte Kosten für diesen alternativen Straßenverlauf errechnet, heißt es seitens des LBU. „Diese völlig fehlerhafte und quasi unterlassene Untersuchung des naheliegenden Ausbaus der B 71 als Alternative zum Neubau der B 190n macht nun die gesamte Planung der Querspange und auch der A 39 Erfolg versprechend angreifbar“, interpretiert LBU-Vertreter Günter Schäfers die derzeitige Situation.
Nach Auffassung des LBU wollten die Straßenplaner den Ausbau von B 71 und B 248 ausbremsen, weil dann die errechneten Verkehre zwischen Uelzen und Wolfsburg wegfielen und der A 39 somit jegliche Begründung entzogen würde. Dieser „Planungsfehler“ liefere „eine weitere, sehr gute Begründung für eine spätere Klage“, so Schäfers.
Die LBU-Regionalgruppe bewertet auch das Teilergebnis einer Klage des Umweltverbands BUND gegen das Land Sachsen-Anhalt als weiteres ermutigendes Signal für die Verhinderung der A 14 (Schwerin-Magdeburg). Die Klage endete mit einem Vergleich. Die A 14 ist im Rahmen des „Autobahn-Hosenträgers“ mit den Projekten A 39 (Lüneburg-Wolfsburg) sowie der Querspange B 190n zwischen Salzwedel und Bodenteich verbunden. Mit dem Verzug der A 14 kämen auch diese ins Hintertreffen, meint man beim LBU. Nach Einschätzung von LBU-Vertreter Günter Schäfers erzwingt diese Entscheidung einen langwierigen formellen Neuplanungs-Vorgang für alle Abschnitte der A 14. Quelle: Allgemeine Zeitung
Kommentar der Redaktion:
Hirnloser Kommentar aus dem Internet zu obigen Artikel: "Ganz ehrlich, wenn ich sowas lese bin ich ein weiteres mal bestätigt nicht mehr nach Uelzen zurückzukehren! Nicht nur das es im kreis eine Menge weiße flecken gibt in denen es weder schnelles Internet noch Empfang für Handys gibt, man ist auch Verkehrstechnisch abgeschnitten und diese ewig gestrigen, Berufsnörgler und Verhinderer bekommen immer wieder Plattformen Dinge zu verhindern die eine schweigende Mehrheit erwartet! Gute Nacht dann mal in Uelzen, in Deutschland.... Mir ist einfach nur noch übel wenn ich an meine Heimat denke!" Und die durchaus seriöse Antwort darauf: "Was sollen wir hier in der Heimat nur ohne diesen Exil-Uelzer anfangen!? Der ja so genau weiß, was für uns gut ist. Bitte, lieber Exilant, verzeih uns allen unsere bornierte A-39-Ablehnung und verleih uns die Kraft Deiner Einsicht, damit endlich auch wir Handys und Internet kennen lernen dürfen. Und schildere uns doch bitte auch in schönen Worten die wunderbaren Autobahnen an dem fernen Ort, an dem Du jetzt lebst. Am Rande dieser Autobahnen soll es ja, wie man hört, wie im Schlaraffenland zugehen - mit Milch, Honig und tollen Arbeitsplätzen. Bist Du, lieber Exilant, dort auch schon so glücklich und reich geworden, wie uns dies die Autobahn-Fürbitter für den Fall des Baus der A 39 versprechen? Da müsste man ja weinen, wenn das geld - wie absehbar - nicht für dieses Segenswerk reichen sollte. Vielleicht verhilft uns aber ja die eingesparte A-39-Milliarde indirekt zu einem besseren Internet-Netz? Und vielleicht zu mehr Kinderbetreuung oder besser ausgestatteten Schulen?"
Das Bundesumweltministeriums habe gegen einen B-190n-Neubau zwischen Salzwedel und Bodenteich Bedenken geäußert, weil diese das naturschutzfachlich wertvolle „Grüne Band“ entlang der ehemaligen Grenze erneut zerschneiden würde, so der LBU.
Aber statt der Forderung des Umweltministeriums, einer Prüfung des alternativen „Ausbaus“ der vorhandenen Bundesstraße B 71 (Salzwedel-Uelzen) nachzukommen, hatten die Länder Niedersachsen und Sachsen-Anhalt einen fast vollständigen Neubau der B 71 untersucht und so überhöhte Kosten für diesen alternativen Straßenverlauf errechnet, heißt es seitens des LBU. „Diese völlig fehlerhafte und quasi unterlassene Untersuchung des naheliegenden Ausbaus der B 71 als Alternative zum Neubau der B 190n macht nun die gesamte Planung der Querspange und auch der A 39 Erfolg versprechend angreifbar“, interpretiert LBU-Vertreter Günter Schäfers die derzeitige Situation.
Nach Auffassung des LBU wollten die Straßenplaner den Ausbau von B 71 und B 248 ausbremsen, weil dann die errechneten Verkehre zwischen Uelzen und Wolfsburg wegfielen und der A 39 somit jegliche Begründung entzogen würde. Dieser „Planungsfehler“ liefere „eine weitere, sehr gute Begründung für eine spätere Klage“, so Schäfers.
Die LBU-Regionalgruppe bewertet auch das Teilergebnis einer Klage des Umweltverbands BUND gegen das Land Sachsen-Anhalt als weiteres ermutigendes Signal für die Verhinderung der A 14 (Schwerin-Magdeburg). Die Klage endete mit einem Vergleich. Die A 14 ist im Rahmen des „Autobahn-Hosenträgers“ mit den Projekten A 39 (Lüneburg-Wolfsburg) sowie der Querspange B 190n zwischen Salzwedel und Bodenteich verbunden. Mit dem Verzug der A 14 kämen auch diese ins Hintertreffen, meint man beim LBU. Nach Einschätzung von LBU-Vertreter Günter Schäfers erzwingt diese Entscheidung einen langwierigen formellen Neuplanungs-Vorgang für alle Abschnitte der A 14. Quelle: Allgemeine Zeitung
Kommentar der Redaktion:
Hirnloser Kommentar aus dem Internet zu obigen Artikel: "Ganz ehrlich, wenn ich sowas lese bin ich ein weiteres mal bestätigt nicht mehr nach Uelzen zurückzukehren! Nicht nur das es im kreis eine Menge weiße flecken gibt in denen es weder schnelles Internet noch Empfang für Handys gibt, man ist auch Verkehrstechnisch abgeschnitten und diese ewig gestrigen, Berufsnörgler und Verhinderer bekommen immer wieder Plattformen Dinge zu verhindern die eine schweigende Mehrheit erwartet! Gute Nacht dann mal in Uelzen, in Deutschland.... Mir ist einfach nur noch übel wenn ich an meine Heimat denke!" Und die durchaus seriöse Antwort darauf: "Was sollen wir hier in der Heimat nur ohne diesen Exil-Uelzer anfangen!? Der ja so genau weiß, was für uns gut ist. Bitte, lieber Exilant, verzeih uns allen unsere bornierte A-39-Ablehnung und verleih uns die Kraft Deiner Einsicht, damit endlich auch wir Handys und Internet kennen lernen dürfen. Und schildere uns doch bitte auch in schönen Worten die wunderbaren Autobahnen an dem fernen Ort, an dem Du jetzt lebst. Am Rande dieser Autobahnen soll es ja, wie man hört, wie im Schlaraffenland zugehen - mit Milch, Honig und tollen Arbeitsplätzen. Bist Du, lieber Exilant, dort auch schon so glücklich und reich geworden, wie uns dies die Autobahn-Fürbitter für den Fall des Baus der A 39 versprechen? Da müsste man ja weinen, wenn das geld - wie absehbar - nicht für dieses Segenswerk reichen sollte. Vielleicht verhilft uns aber ja die eingesparte A-39-Milliarde indirekt zu einem besseren Internet-Netz? Und vielleicht zu mehr Kinderbetreuung oder besser ausgestatteten Schulen?"
Dienstag, 17. Mai 2011
A 39 entlastet eben nicht!
Leserbrief von Hans-Christian Friedrichs zum LZ-Artikel "Nur die A 39 bringt eine Entlastung". Tenor: Die A 39 entlastet Melbeck eben nicht - aber es gibt Alternativen.
„Wir brauchen die A39 als Entlastung für unseren Ort – und zwar so schnell wie möglich!“ fordert Melbecks Bürgermeister Klaus Hübner in der LZ. Zur Erinnerung: am 13.06.2006 war der damalige Verkehrsminister Walter Hirche zu Gast in Melbeck und erklärte 200 aufgebrachten Melbeckern – darunter auch Herr Hübner – „Die Autobahn löst überregionale Probleme, nicht die vor Ort“ und es wurde deutlich, dass auch nach offiziellen Prognosen der Planungsbehörden mit der A 39 kein einziges Auto weniger durch den Ort fahren würde als heute. Daran müsste sich Herr Hübner eigentlich erinnern, zumal sich an der damaligen Kernaussage nicht ansatzweise etwas geändert hat. Wer nun trotz dieser Faktenlage in Wahlkampfzeiten mal wieder mit einer A39-Fatamorgana Entlastung verspricht, versucht offensichtlich den Menschen Sand in die Augen zu streuen.
Recht hat Herr Hübner in der Erkenntnis, dass der Bau einer Melbecker Ortsumfahrung illusorisch ist. Das liegt aber nicht nur an den glücklicherweise vorhandenen FFH-Gebieten, sondern ganz hausgemacht an der Bau- und Siedlungspolitik der Gemeinde Melbeck und ihrer Nachbarn in der Vergangenheit – da hat niemand Platz für eine Trasse gelassen. Wer Straßen sät, wird Verkehr ernten – das gilt nicht nur für die A 39 und die Region durch die sie verliefe, wie Prof. Pez von der Leuphana Universität Lüneburg in zahlreichen Vorträgen darlegte, der Satz gilt genauso für den Ausbau der B 4 mit Ortsumfahrungen, wie er jetzt von Miriam Staudte gefordert wird. Schnell geht da gar nichts: jede Ortsumfahrung müsste wie die Autobahn den langwierigen Weg mit Wirtschaftlichkeitsanalyse und Gewichtung über den Bundesverkehrswegeplan gehen. Wer dann nach Jahren eine Ortsumfahrung erhält, hat das vermeintlich große Los gezogen. Die B 4 würde insgesamt schneller und attraktiver, mehr und insbesondere Lkw-Verkehr anziehen und Orte wie Melbeck oder Lüneburg-Moorfeld dürften als Nadelöhr die Mehrbelastungen tragen.
Wer beide Szenarien kennt, weiß, dass nur kurzfristig umzusetzende administrative Maßnahmen eine Entlastung für die Menschen an der B 4 bringen. Dazu zählen die Einführung einer flächendeckenden Lkw-Maut, die den Güterverkehr zurück auf die bestehenden Autobahnen und andere Verkehrsträger drängen würde und eine sofort umsetzbare Überwachung des Durchfahrtsverbotes auf der B 4. Selbstverständlich müsste die Polizei auch so ausgestattet werden, dass sie diese Aufgabe tatsächlich übernehmen könnte. Hinzu kommt, dass Uelzen nicht länger zum so genannten Nahbereich des Hamburger Hafens gehören dürfte und der Transitverkehr nach Südosteuropa über die B 4 und die B 71 damit ein Ende hätte. Die 20 Euro Bußgeld sind außerdem viel zu niedrig, da sie billiger als jede Maut sind. Die Verlagerung von jährlich zigtausend Rübentransporten aus Schleswig-Holstein auf die Bahn täten ein Übriges zur Entlastung der B 4, wie Uelzens Bürgermeister Otto Lukat kürzlich in der NDR-Sendung „Jetzt reichts!“ forderte.
Sollte Herr Hübner aber trotz zahlreicher Alternativen zur A 39 immer noch auf diese Autobahn setzen, so brauch er sich vor den Grünen nicht zu fürchten: Frau Staudte gab am 7. März 2011 vor der BI Lüne-Moorfeld ehrlich zu, dass der Verzicht auf die A 39 keine Vorbedingung für Koalitionsgespräche mit der SPD auf Landesebene wäre – es gibt schließlich noch andere wichtige Themen. Quelle: Leserbrief von Hans-Christian Friedrichs in der LZ
„Wir brauchen die A39 als Entlastung für unseren Ort – und zwar so schnell wie möglich!“ fordert Melbecks Bürgermeister Klaus Hübner in der LZ. Zur Erinnerung: am 13.06.2006 war der damalige Verkehrsminister Walter Hirche zu Gast in Melbeck und erklärte 200 aufgebrachten Melbeckern – darunter auch Herr Hübner – „Die Autobahn löst überregionale Probleme, nicht die vor Ort“ und es wurde deutlich, dass auch nach offiziellen Prognosen der Planungsbehörden mit der A 39 kein einziges Auto weniger durch den Ort fahren würde als heute. Daran müsste sich Herr Hübner eigentlich erinnern, zumal sich an der damaligen Kernaussage nicht ansatzweise etwas geändert hat. Wer nun trotz dieser Faktenlage in Wahlkampfzeiten mal wieder mit einer A39-Fatamorgana Entlastung verspricht, versucht offensichtlich den Menschen Sand in die Augen zu streuen.
Recht hat Herr Hübner in der Erkenntnis, dass der Bau einer Melbecker Ortsumfahrung illusorisch ist. Das liegt aber nicht nur an den glücklicherweise vorhandenen FFH-Gebieten, sondern ganz hausgemacht an der Bau- und Siedlungspolitik der Gemeinde Melbeck und ihrer Nachbarn in der Vergangenheit – da hat niemand Platz für eine Trasse gelassen. Wer Straßen sät, wird Verkehr ernten – das gilt nicht nur für die A 39 und die Region durch die sie verliefe, wie Prof. Pez von der Leuphana Universität Lüneburg in zahlreichen Vorträgen darlegte, der Satz gilt genauso für den Ausbau der B 4 mit Ortsumfahrungen, wie er jetzt von Miriam Staudte gefordert wird. Schnell geht da gar nichts: jede Ortsumfahrung müsste wie die Autobahn den langwierigen Weg mit Wirtschaftlichkeitsanalyse und Gewichtung über den Bundesverkehrswegeplan gehen. Wer dann nach Jahren eine Ortsumfahrung erhält, hat das vermeintlich große Los gezogen. Die B 4 würde insgesamt schneller und attraktiver, mehr und insbesondere Lkw-Verkehr anziehen und Orte wie Melbeck oder Lüneburg-Moorfeld dürften als Nadelöhr die Mehrbelastungen tragen.
Wer beide Szenarien kennt, weiß, dass nur kurzfristig umzusetzende administrative Maßnahmen eine Entlastung für die Menschen an der B 4 bringen. Dazu zählen die Einführung einer flächendeckenden Lkw-Maut, die den Güterverkehr zurück auf die bestehenden Autobahnen und andere Verkehrsträger drängen würde und eine sofort umsetzbare Überwachung des Durchfahrtsverbotes auf der B 4. Selbstverständlich müsste die Polizei auch so ausgestattet werden, dass sie diese Aufgabe tatsächlich übernehmen könnte. Hinzu kommt, dass Uelzen nicht länger zum so genannten Nahbereich des Hamburger Hafens gehören dürfte und der Transitverkehr nach Südosteuropa über die B 4 und die B 71 damit ein Ende hätte. Die 20 Euro Bußgeld sind außerdem viel zu niedrig, da sie billiger als jede Maut sind. Die Verlagerung von jährlich zigtausend Rübentransporten aus Schleswig-Holstein auf die Bahn täten ein Übriges zur Entlastung der B 4, wie Uelzens Bürgermeister Otto Lukat kürzlich in der NDR-Sendung „Jetzt reichts!“ forderte.
Sollte Herr Hübner aber trotz zahlreicher Alternativen zur A 39 immer noch auf diese Autobahn setzen, so brauch er sich vor den Grünen nicht zu fürchten: Frau Staudte gab am 7. März 2011 vor der BI Lüne-Moorfeld ehrlich zu, dass der Verzicht auf die A 39 keine Vorbedingung für Koalitionsgespräche mit der SPD auf Landesebene wäre – es gibt schließlich noch andere wichtige Themen. Quelle: Leserbrief von Hans-Christian Friedrichs in der LZ
Samstag, 14. Mai 2011
Gewinner und Verlierer
Leserbrief eines betroffenen Landwirts in der Allgemeinen Zeitung zum Besuch von Landwirtschaftsminister Lindemann in Oetzendorf. Tenor: Die A 39 trifft die Landwirtschaft hart!
Der Bau der A 39 soll die Hamburger Hafenanbindung verbessern. Die Hafenwirtschaft erwartet, dass das Containeraufkommen weiter steigt, und will den Abtransport per LKW Richtung Süddeutschland und dem südöstlichen Ausland verbessert sehen. Auch VW befürwortet die Autobahn. Das Werk in Wolfsburg möchte bequem und zu jeder Zeit Zulieferungen erhalten – Produktion „just in time“. Viele Lokalpolitiker träumen außerdem noch immer davon, dass die Autobahn den wirtschaftlichen Aufschwung zwischen Lüneburg und Wolfsburg bringen könnte. Seit den 80er Jahren aber bringen Autobahnen den betroffenen Regionen keinen zusätzlichen Wohlstand mehr, sondern nur Kosten. Und welchen hohen Preis müsste unsere Region zahlen? Die Autobahn 39 zwischen Lüneburg und Wolfsburg hat eine Länge von 105 Kilometern, eine Breite von 50 Metern. Allein die Fahrtrasse verbraucht eine Fläche von 526 Hektar. Hinzu kommen zwei Tank- und Rastanlagen mit jeweils 25 Hektar Größe (bei den Orten Hohnstorf und Wollersdorf) und weitere fünf Standorte (Bahrendorf, Rätzlingen, Kattien, Ehra und Jembke) für Parkflächen mit WC zu je 10 Hektar. Alles in allem würde für die A 39 eine Gesamtfläche von 626 Hektar versiegelt werden. Außerdem: Als Ausgleichsfläche für den Naturschutz muss in der Region noch einmal die dreifache Fläche gefunden werden. Somit gingen durch den geplanten Autobahnbau insgesamt 2500 Hektar an landwirtschaftlich oder forstwirtschaftlich genutzten Flächen verloren – fast alles zu Lasten der Privatwirtschaft. Staatliche Flächen, wie die Standortschießanlage in Wendisch-Evern oder der nicht mehr benötigte Truppenübungsplatz Ehra-Lessin werden gar nicht einbezogen oder möglichst geringfügig in Anspruch genommen. Eine bittere Perspektive für die Landwirte. Willigen sie nicht in den Verkauf ihrer Flächen ein, hat der Staat die Möglichkeit, sie zu enteignen. Die angebotenen Entschädigungszahlungen sind derzeit 10 000 Euro pro Hektar niedriger, als die Summe, die die Landwirte hinlegen müssten, um entsprechende Flächen wieder neu zu kaufen. Aufgrund des akuten Flächenmangels in der Region wäre dies auch gar nicht möglich. Durch die unzureichende Entschädigung werden die Landwirte allein bei diesem Autobahnbau um ein Vermögen in Höhe von 25 Millionen Euro gebracht. Das ist nicht hinnehmbar. Das alles plant eine Gesellschaft, die von den Landwirten (mit Recht) wirtschaftliches Handeln fordert sowie gesunde und ökologisch erzeugte Lebensmittel. Schließlich sollen die Bauern mit dazu beitragen, die Weltbevölkerung zu ernähren. Sind solche Projekte wie die A 39 wirklich noch zeitgemäß? Der Bau mit fraglichem Nutzen würde Millionen oder sogar vielleicht sogar eine Milliarde verschlingen. Während auf der anderen Seite das Geld fehlt, um für vorhandene Autobahnen den Winterdienst zu gewährleisten. So wären beispielsweise drei Milliarden Euro nötig, um die vorhandenen Brücken zu renovieren. Ganz zu schweigen davon, dass die Möglichkeiten der Modernisierung vorhandener Infrastrukturen noch gar nicht genutzt werden. Fazit: Es ist nur allzu verständlich, wenn jeder engagierte Landwirt zum Autobahngegner wird. Quelle: Leserbrief von Reinhard Meyer in der AZ
Der Bau der A 39 soll die Hamburger Hafenanbindung verbessern. Die Hafenwirtschaft erwartet, dass das Containeraufkommen weiter steigt, und will den Abtransport per LKW Richtung Süddeutschland und dem südöstlichen Ausland verbessert sehen. Auch VW befürwortet die Autobahn. Das Werk in Wolfsburg möchte bequem und zu jeder Zeit Zulieferungen erhalten – Produktion „just in time“. Viele Lokalpolitiker träumen außerdem noch immer davon, dass die Autobahn den wirtschaftlichen Aufschwung zwischen Lüneburg und Wolfsburg bringen könnte. Seit den 80er Jahren aber bringen Autobahnen den betroffenen Regionen keinen zusätzlichen Wohlstand mehr, sondern nur Kosten. Und welchen hohen Preis müsste unsere Region zahlen? Die Autobahn 39 zwischen Lüneburg und Wolfsburg hat eine Länge von 105 Kilometern, eine Breite von 50 Metern. Allein die Fahrtrasse verbraucht eine Fläche von 526 Hektar. Hinzu kommen zwei Tank- und Rastanlagen mit jeweils 25 Hektar Größe (bei den Orten Hohnstorf und Wollersdorf) und weitere fünf Standorte (Bahrendorf, Rätzlingen, Kattien, Ehra und Jembke) für Parkflächen mit WC zu je 10 Hektar. Alles in allem würde für die A 39 eine Gesamtfläche von 626 Hektar versiegelt werden. Außerdem: Als Ausgleichsfläche für den Naturschutz muss in der Region noch einmal die dreifache Fläche gefunden werden. Somit gingen durch den geplanten Autobahnbau insgesamt 2500 Hektar an landwirtschaftlich oder forstwirtschaftlich genutzten Flächen verloren – fast alles zu Lasten der Privatwirtschaft. Staatliche Flächen, wie die Standortschießanlage in Wendisch-Evern oder der nicht mehr benötigte Truppenübungsplatz Ehra-Lessin werden gar nicht einbezogen oder möglichst geringfügig in Anspruch genommen. Eine bittere Perspektive für die Landwirte. Willigen sie nicht in den Verkauf ihrer Flächen ein, hat der Staat die Möglichkeit, sie zu enteignen. Die angebotenen Entschädigungszahlungen sind derzeit 10 000 Euro pro Hektar niedriger, als die Summe, die die Landwirte hinlegen müssten, um entsprechende Flächen wieder neu zu kaufen. Aufgrund des akuten Flächenmangels in der Region wäre dies auch gar nicht möglich. Durch die unzureichende Entschädigung werden die Landwirte allein bei diesem Autobahnbau um ein Vermögen in Höhe von 25 Millionen Euro gebracht. Das ist nicht hinnehmbar. Das alles plant eine Gesellschaft, die von den Landwirten (mit Recht) wirtschaftliches Handeln fordert sowie gesunde und ökologisch erzeugte Lebensmittel. Schließlich sollen die Bauern mit dazu beitragen, die Weltbevölkerung zu ernähren. Sind solche Projekte wie die A 39 wirklich noch zeitgemäß? Der Bau mit fraglichem Nutzen würde Millionen oder sogar vielleicht sogar eine Milliarde verschlingen. Während auf der anderen Seite das Geld fehlt, um für vorhandene Autobahnen den Winterdienst zu gewährleisten. So wären beispielsweise drei Milliarden Euro nötig, um die vorhandenen Brücken zu renovieren. Ganz zu schweigen davon, dass die Möglichkeiten der Modernisierung vorhandener Infrastrukturen noch gar nicht genutzt werden. Fazit: Es ist nur allzu verständlich, wenn jeder engagierte Landwirt zum Autobahngegner wird. Quelle: Leserbrief von Reinhard Meyer in der AZ
Donnerstag, 12. Mai 2011
A 39 macht Sportplatz platt
Einen neuen Sportplatz braucht Tappenbeck eigentlich nicht. Und dennoch steht bald ein Umzug an. Dort, wo jetzt noch die Kreisklassen-Fußballer des SV dem runden Leder hinterherjagen, rasen dann PKW, Busse und 40-Tonner. Grund ist die neue Trasse der Autobahn 39.
Die Gemeinde Tappenbeck hat schon seit einigen Jahren ein neues Grundstück für die Sportler im Blick: Es liegt nördlich der Stahlbergstraße und ist rund fünf Hektar groß. Ein Teil der Fläche gehört einem Landwirt, der andere einer Erbengemeinschaft. Um einen Verkauf für diese interessant zu machen, hat die Gemeinde Tappenbeck jetzt eine Änderung des Flächennutzungsplans beantragt.
„40 Prozent der Fläche – also etwa 20.000 Quadratmeter – sollen Wohngebiet werden“, erklärt Tappenbecks Bürgermeister Niklas Herbermann. „Für Land in einem Wohngebiet sind die Preise höher. Nur so wird es für die derzeitigen Eigentümer attraktiv“, so Herbermann weiter. Zahlen soll das der Bund. Bürgermeister und Gemeinderat sind sich einig: Eigentlich braucht Tappenbeck keinen neuen Sportplatz. Der Umzug wird nur nötig, weil der alte Platz von der neuen Autobahn platt gemacht wird. „Also gilt das Verursacherprinzip“, sagt Herbermann. Deshalb soll der Bund für alle anfallenden Kosten aufkommen, nicht nur für den Zeitwert des jetzigen Sportgeländes. Die Gemeinde befinde sich in Gesprächen mit der zuständigen Landesbehörde.
Schon nächstes Jahr müsste Tappenbeck mit dem Neubau beginnen – nur so wäre das neue Sportgelände fertig, wenn 2014 der Autobahnbau beginnt. Quelle: Wolfsburger Allgemeine
Die Gemeinde Tappenbeck hat schon seit einigen Jahren ein neues Grundstück für die Sportler im Blick: Es liegt nördlich der Stahlbergstraße und ist rund fünf Hektar groß. Ein Teil der Fläche gehört einem Landwirt, der andere einer Erbengemeinschaft. Um einen Verkauf für diese interessant zu machen, hat die Gemeinde Tappenbeck jetzt eine Änderung des Flächennutzungsplans beantragt.
„40 Prozent der Fläche – also etwa 20.000 Quadratmeter – sollen Wohngebiet werden“, erklärt Tappenbecks Bürgermeister Niklas Herbermann. „Für Land in einem Wohngebiet sind die Preise höher. Nur so wird es für die derzeitigen Eigentümer attraktiv“, so Herbermann weiter. Zahlen soll das der Bund. Bürgermeister und Gemeinderat sind sich einig: Eigentlich braucht Tappenbeck keinen neuen Sportplatz. Der Umzug wird nur nötig, weil der alte Platz von der neuen Autobahn platt gemacht wird. „Also gilt das Verursacherprinzip“, sagt Herbermann. Deshalb soll der Bund für alle anfallenden Kosten aufkommen, nicht nur für den Zeitwert des jetzigen Sportgeländes. Die Gemeinde befinde sich in Gesprächen mit der zuständigen Landesbehörde.
Schon nächstes Jahr müsste Tappenbeck mit dem Neubau beginnen – nur so wäre das neue Sportgelände fertig, wenn 2014 der Autobahnbau beginnt. Quelle: Wolfsburger Allgemeine
Dienstag, 10. Mai 2011
Schnee von gestern
Leserbrief von Hans Otto Gäthje aus Wulfstorf in der Lünepost. Er greift die Umfaller auf Seiten der A 39-Gegner an. Tenor: Widerstand nur, wenn es mich betrifft.
Nirgendwo war der Widerstand gegen die A 39 größer als in Lüneburg-Moorfeld und in Lüneburg-Ebensberg, weil die ursprüngliche Trasse beide Stadtteile erheblich belästigt hätte. Lärmschutz im Bereich der Ostumgehung war ein Traum der Anlieger, träumen durfte man, aber die Stadt hatte dafür kein Geld.Das Wunder geschieht, die Trasse der A 39 wird verlegt auf die alte Ostumgehung und aus der Ostumgehung wird die A 39, genial. Aus den Gegnern der A 39 werden Befürworter der A 39, weil jetzt ein neuer Zahlmeister für den Lärmschutz gefunden wurde, der Bundesverkehrsminister.In der 2. Sitzung des A-39-Begleitausschusses am 12. April 2011 wurde sogar eine Stimme laut, den Bund zu verklagen, wenn die A 39 nicht gebaut wird, man habe schließlich ein Recht auf die A 39. Die Lärmschutz-Forderungen haben dank der A 39 eine neue Dimension erreicht.Es geht anscheinend nur darum, wer den Lärmschutz bezahlt und nicht darum, dass jetzt andere die Belästigung der A 39 vor der Tür haben. Solidarität ist Schnee von gestern, St. Florian lässt grüßen. Quelle: Leserbrief von H. O. Gäthje in der Lünepost
Nirgendwo war der Widerstand gegen die A 39 größer als in Lüneburg-Moorfeld und in Lüneburg-Ebensberg, weil die ursprüngliche Trasse beide Stadtteile erheblich belästigt hätte. Lärmschutz im Bereich der Ostumgehung war ein Traum der Anlieger, träumen durfte man, aber die Stadt hatte dafür kein Geld.Das Wunder geschieht, die Trasse der A 39 wird verlegt auf die alte Ostumgehung und aus der Ostumgehung wird die A 39, genial. Aus den Gegnern der A 39 werden Befürworter der A 39, weil jetzt ein neuer Zahlmeister für den Lärmschutz gefunden wurde, der Bundesverkehrsminister.In der 2. Sitzung des A-39-Begleitausschusses am 12. April 2011 wurde sogar eine Stimme laut, den Bund zu verklagen, wenn die A 39 nicht gebaut wird, man habe schließlich ein Recht auf die A 39. Die Lärmschutz-Forderungen haben dank der A 39 eine neue Dimension erreicht.Es geht anscheinend nur darum, wer den Lärmschutz bezahlt und nicht darum, dass jetzt andere die Belästigung der A 39 vor der Tür haben. Solidarität ist Schnee von gestern, St. Florian lässt grüßen. Quelle: Leserbrief von H. O. Gäthje in der Lünepost
Könnte es sein...?
Weder die Neu Darchauer Elbbrücke noch die A 39 sind finanzierbar, ergo werden sie auch nicht gebaut werden und ergo müssen wir die Projekte auch nicht einstellen. So windelweich denkt hier die Politik. Ein Kommentar.
Heute war in den Radio-ZuSa-Lokalnachrichten von grüner Seite zu hören, dass die A 39 noch zu verhindern wäre und zwar weil sie nicht finanzierbar sei. Irgendwo und irgendwie hat man das doch schon mal gehört. Auch die Neu Darchauer Elbbrücke ist nicht finanzierbar, zumindest gibt es niemanden, der bereit ist, die Unterhaltskosten zu tragen, weder das Land Niedersachsen, noch die Landkreise Lüchow-Dannenberg und Lüneburg. Auch im rot-grünen Gruppenvertrag im Kreis Lüneburg steht die Brücke unter Finanzierungsvorbehalt. Sollte nach der definitiven Absage der Landesregierung nicht ein deutliches Wort der Mehrheitsgruppe zu hören sein, das die Brücke nun ein für alle mal zu Grabe trägt und sinnvollere Konzepte in den Vordergrund stellt? Die SPD wiegelt ab: "Das Wort irgend eines Staatssekretärs" - immerhin die offizielle Antwort der Landesregierung auf eine Anfrage - zählt nichts gegen die die windelweiche Aussage unseres Ministerpräsidenten David McAllister, er wäre für die Brücke. Und was machen die Grünen? Sie schweigen. Man verkündet zwar weiter, die Grünen wären gegen die Brücke und finanzierbar wäre sie auch nicht, Konsequenzen werden aber nicht gezogen. Die Gruppe stoppt die Planungen nicht, arbeitet auch nicht an realen Verbesserungen für die Menschen jenseits der Elbe, die eine Brücke überflüssig machten. Jetzt müsste die Brücke raus aus Landesprogramm und regionalem Raumordnungsprogramm!
Was können wir daraus für die A 39 lernen? Die Autobahn ist genauso wenig finanzierbar wie die Neu Darchauer Elbbrücke. Wie werden zukünftige Koalitionäre im Land - etwa rot und grün - wohl damit umgehen? Könnte es sein, dass sich die SPD weiter an eine Aussage irgend eines Bundesverkehrsministers klammern wird, die A 39 werde kommen? Und könnte es sein, dass die Grünen um des lieben Koalitionsfriedens Willen schön den Mund halten werden? Und könnte es auch noch sein, dass die A 39 während dieser merkwürdigen Eintracht fleißig weiter geplant oder gar gebaut wird? Quelle: Kommentar der Redaktion KEINE! A39
Heute war in den Radio-ZuSa-Lokalnachrichten von grüner Seite zu hören, dass die A 39 noch zu verhindern wäre und zwar weil sie nicht finanzierbar sei. Irgendwo und irgendwie hat man das doch schon mal gehört. Auch die Neu Darchauer Elbbrücke ist nicht finanzierbar, zumindest gibt es niemanden, der bereit ist, die Unterhaltskosten zu tragen, weder das Land Niedersachsen, noch die Landkreise Lüchow-Dannenberg und Lüneburg. Auch im rot-grünen Gruppenvertrag im Kreis Lüneburg steht die Brücke unter Finanzierungsvorbehalt. Sollte nach der definitiven Absage der Landesregierung nicht ein deutliches Wort der Mehrheitsgruppe zu hören sein, das die Brücke nun ein für alle mal zu Grabe trägt und sinnvollere Konzepte in den Vordergrund stellt? Die SPD wiegelt ab: "Das Wort irgend eines Staatssekretärs" - immerhin die offizielle Antwort der Landesregierung auf eine Anfrage - zählt nichts gegen die die windelweiche Aussage unseres Ministerpräsidenten David McAllister, er wäre für die Brücke. Und was machen die Grünen? Sie schweigen. Man verkündet zwar weiter, die Grünen wären gegen die Brücke und finanzierbar wäre sie auch nicht, Konsequenzen werden aber nicht gezogen. Die Gruppe stoppt die Planungen nicht, arbeitet auch nicht an realen Verbesserungen für die Menschen jenseits der Elbe, die eine Brücke überflüssig machten. Jetzt müsste die Brücke raus aus Landesprogramm und regionalem Raumordnungsprogramm!
Was können wir daraus für die A 39 lernen? Die Autobahn ist genauso wenig finanzierbar wie die Neu Darchauer Elbbrücke. Wie werden zukünftige Koalitionäre im Land - etwa rot und grün - wohl damit umgehen? Könnte es sein, dass sich die SPD weiter an eine Aussage irgend eines Bundesverkehrsministers klammern wird, die A 39 werde kommen? Und könnte es sein, dass die Grünen um des lieben Koalitionsfriedens Willen schön den Mund halten werden? Und könnte es auch noch sein, dass die A 39 während dieser merkwürdigen Eintracht fleißig weiter geplant oder gar gebaut wird? Quelle: Kommentar der Redaktion KEINE! A39
Montag, 9. Mai 2011
Planung ist angreifbar
Als „weiteren Sargnagel für die geplante A 39“ bewertet die Regionalgruppe Ostheide des Landesverbands Bürgerinitiativen Umweltschutz (LBU) die Entscheidung des Bundesverkehrsministeriums über den Verlauf der „Querspange B 190n“, welche die A 39 und die östlich parallel dazu verlaufenden A 14 verbinden soll.
Das Bundesumweltministeriums habe gegen einen B-190n-Neubau zwischen Salzwedel und Bodenteich deutliche Bedenken geäußert, weil diese das naturschutzfachlich wertvolle „Grüne Band“ entlang der ehemaligen Grenze erneut zerschneiden würde. Aber statt der Forderung des Umweltministeriums nach einer Prüfung des alternativen „Ausbaus“ der vorhandenen Bundesstraße B 71 (Salzwedel – Uelzen) nachzukommen, hätten die Länder Niedersachsen und Sachsen-Anhalt einen fast vollständigen Neubau der B 71 untersucht und mit diesem Trick gigantisch überhöhte Kosten für diesen alternativen Straßenverlauf errechnet. „Diese völlig fehlerhafte und quasi unterlassene Untersuchung des naheliegenden Ausbaus der B 71 als Alternative zum Neubau der B 190n“, so LBU-Vertreter Günter Schäfers, „macht nun die gesamte Planung der Querspange und auch der A 39 Erfolg versprechend angreifbar“. Die allermeisten Salzwedeler und die Transit-LKWs wollten ja überhaupt nicht nach Bodenteich, sondern würden ohnehin auch weiterhin - ohne den bemauteten B-190n-Umweg über Bodenteich – weiter auf der direkten und kürzeren B 71 über Uelzen nach Hamburg fahren. Und auch die Pendler zwischen Salzwedel und Wolfsburg würden nicht den bemauteten Umweg über Bodenteich nehmen, sondern weiter den direkten Weg über die B 248 nach Wolfsburg. Genau diesen - auch für die Anlieger zwingend gebotenen - Ausbau von B 71 und B 248 wollten die Straßenplaner aber ausbremsen, weil dann die errechneten Verkehre zwischen Uelzen und Wolfsburg wegfielen und der A 39 allein deshalb jegliche Begründung entziehen würden.
“Insofern liefern uns die A-39-Befürworter mit diesem ganz offensichtlichen Planungsfehler eine weitere, sehr gute Begründung für eine spätere Klage“, so Schäfers, „die unterlassene Untersuchung des alternativen Ausbaus der B 71 wird sich somit als Bumerang für die Straßenplaner und die A-39-Lobby erweisen.“ Die A 39 und die B 190n würden zwar zu Ende geplant, aber niemals gebaut werden. Quelle: Pressemitteilung LBU Ostheide
Das Bundesumweltministeriums habe gegen einen B-190n-Neubau zwischen Salzwedel und Bodenteich deutliche Bedenken geäußert, weil diese das naturschutzfachlich wertvolle „Grüne Band“ entlang der ehemaligen Grenze erneut zerschneiden würde. Aber statt der Forderung des Umweltministeriums nach einer Prüfung des alternativen „Ausbaus“ der vorhandenen Bundesstraße B 71 (Salzwedel – Uelzen) nachzukommen, hätten die Länder Niedersachsen und Sachsen-Anhalt einen fast vollständigen Neubau der B 71 untersucht und mit diesem Trick gigantisch überhöhte Kosten für diesen alternativen Straßenverlauf errechnet. „Diese völlig fehlerhafte und quasi unterlassene Untersuchung des naheliegenden Ausbaus der B 71 als Alternative zum Neubau der B 190n“, so LBU-Vertreter Günter Schäfers, „macht nun die gesamte Planung der Querspange und auch der A 39 Erfolg versprechend angreifbar“. Die allermeisten Salzwedeler und die Transit-LKWs wollten ja überhaupt nicht nach Bodenteich, sondern würden ohnehin auch weiterhin - ohne den bemauteten B-190n-Umweg über Bodenteich – weiter auf der direkten und kürzeren B 71 über Uelzen nach Hamburg fahren. Und auch die Pendler zwischen Salzwedel und Wolfsburg würden nicht den bemauteten Umweg über Bodenteich nehmen, sondern weiter den direkten Weg über die B 248 nach Wolfsburg. Genau diesen - auch für die Anlieger zwingend gebotenen - Ausbau von B 71 und B 248 wollten die Straßenplaner aber ausbremsen, weil dann die errechneten Verkehre zwischen Uelzen und Wolfsburg wegfielen und der A 39 allein deshalb jegliche Begründung entziehen würden.
“Insofern liefern uns die A-39-Befürworter mit diesem ganz offensichtlichen Planungsfehler eine weitere, sehr gute Begründung für eine spätere Klage“, so Schäfers, „die unterlassene Untersuchung des alternativen Ausbaus der B 71 wird sich somit als Bumerang für die Straßenplaner und die A-39-Lobby erweisen.“ Die A 39 und die B 190n würden zwar zu Ende geplant, aber niemals gebaut werden. Quelle: Pressemitteilung LBU Ostheide
Neu Darchau 21?
Gutachten zu regionalwirtschaftlichen und städtebaulichen Auswirkungen der Elbbrücke sollen bis August vorliegen. Nun sollen zunächst Neu Darchauer Bürger ihre Meinung zum Projekt äußern dürfen.
Jürgen Krumböhmer, Erster Kreisrat des Landkreises Lüneburg, will "die Menschen und die Politik in Neu Darchau stärker in die Planung für die künftige Elbbrücke einbinden". Zwei weitere Gutachten, die regionalwirtschaftliche und städtebauliche Auswirkungen der Elbquerung zum Inhalt haben, sollen dazu beitragen.
Gemeinsam mit Krumböhmer stellten Achim Georg vom Institut Georg & Ottenströer und Klaus Jennrich vom Büro PPL Architektur & Stadtplanung (beide Hamburg) die Planungen für die neuen Gutachten jetzt in Neu Darchau vor. Dabei waren auch Bürgermeister Ralf Hinneberg sowie Vertreter des Landkreises Lüchow-Dannenberg, der Samtgemeinde Elbtalaue und des Betriebs Straßenbau und -unterhaltung des Landkreises Lüneburg. Ein Verkehrsgutachten und ein Gutachten zur Umweltverträglichkeit der Trasse zwischen Neu Darchau und Darchau liegen bereits vor. Wenn bis Ende August auch die jetzt in Auftrag gegebenen Gutachten vorliegen und positiv für einen Brückenbau ausfallen, "fehlen nur noch kleinere Betrachtungen", so Krumböhmer. Der Einstieg in das Planfeststellungsverfahren könne dann beginnen. Sein Ziel bleibt: "Baureife in 2015."
Auswirkungen der Brücke auf Handel, Gewerbe, Immobilien, Tourismus und viele Bereiche mehr sind Inhalte des Gutachtens, das Achim Georg und seine Mitarbeiter erstellen. Geplant sind auch "Workshops" für Gemeindevertreter, Händler und Gewerbetreibende.
Außerdem werden viele Neu Darchauer im Mai und Juni "Besuch" bekommen. 200 Haushalte werden nach ihrer Einstellung zur Brücke befragt oder dazu, wie sie deren Chancen und Risiken einschätzen. Georg: "Geplant ist eine statistisch auswertbare Stichprobe." Vorgesehen sind auch Passantenbefragungen. Wer sich näher informieren will, kann das bald tun unter www.georg-ic.de.
Das Institut Georg & Ottenströer wird auch einen Blick auf andere Brückenprojekte und ihre Auswirkungen auf die Umgebung werfen. Jürgen Krumböhmer ist überzeugt: "Eine Brücke bringt erst einmal nichts, aber sie bringt eine Chance." Die müsse genutzt werden. Als Negativbeispiel nannte der Erste Kreisrat Dömitz, wo 1991/92 eine Straßenbrücke über die Elbe gebaut wurde. Die Region habe "sich aber nicht weiterentwickelt".
Auf etwa 45 Millionen Euro werden die Baukosten für die Brücke Neu Darchau veranschlagt. Bund, Land sowie die Landkreise Lüneburg und Lüchow-Dannenberg beteiligen sich, in der Finanzierung gibt es noch ein Loch von einer Million Euro. Noch ungeklärt ist die Übernahme der Folgekosten. Jürgen Krumböhmer ist weiter zuversichtlich. "Wo ein Wille ist, da ist auch ein Euro", sagte er augenzwinkernd. Quelle: Landeszeitung
Kommentar der Redaktion:
Lüneburgs Kreisrat Jürgen Krumböhmer möchte die Bürger des Ortes Neu Darchau bei der Planung der Elbbrücke einbinden. Wohlgemerkt: bei der Planung – nicht bei der Beantwortung der Frage, ob die Brücke überhaupt kommen soll. Das hat er selbst nämlich längst entschiede; die Bürger haben allenfalls noch ein Mitspracherecht, ob die Trasse zehn Meter weiter rechts oder links verlaufen soll. Krumböhmer bietet damit auf gleiche Weise einen Schein-Dialog an, wie es Bundesumweltminister Röttgen neuerdings in der Gorleben-Frage tut. Bei der Frage des „Ob“ werden die Bürger in Neu Darchau seit Jahren übergangen, die geradezu belanglosen Nuancen des „Wie“ werden jetzt großspurig als Bürgerbeteiligung verkauft. Seine Frage lautet nicht „Wollt Ihr die Brücke?“, sondern „Wie soll Euer Grab gestaltet sein?“ Jürgen Krumböhmer möchte im Herbst Landrat des Kreises Uelzen werden. Er setzt sich seit Jahren vehement für den Bau der dort geplanten Autobahn A 39 ein. Vor diesem Hintergrund nimmt es nicht Wunder, dass er sich nun auch für die Brücke in Neu Darchau stark macht: Der Ort soll geopfert werden, um, mittels höheren Verkehrsaufkommens durch den Zubringer Elbbrücke, das miserable Nutzen-Kosten-Verhältnis der A 39 ein wenig aufzupolieren. Mit Wissen um seine Kandidatur zum Posten des Landrats in Uelzen nehmen die Neu Darchauer ihm sein Engagement um die Entwicklung ihres Ortes nicht ab.
Jürgen Krumböhmer, Erster Kreisrat des Landkreises Lüneburg, will "die Menschen und die Politik in Neu Darchau stärker in die Planung für die künftige Elbbrücke einbinden". Zwei weitere Gutachten, die regionalwirtschaftliche und städtebauliche Auswirkungen der Elbquerung zum Inhalt haben, sollen dazu beitragen.
Gemeinsam mit Krumböhmer stellten Achim Georg vom Institut Georg & Ottenströer und Klaus Jennrich vom Büro PPL Architektur & Stadtplanung (beide Hamburg) die Planungen für die neuen Gutachten jetzt in Neu Darchau vor. Dabei waren auch Bürgermeister Ralf Hinneberg sowie Vertreter des Landkreises Lüchow-Dannenberg, der Samtgemeinde Elbtalaue und des Betriebs Straßenbau und -unterhaltung des Landkreises Lüneburg. Ein Verkehrsgutachten und ein Gutachten zur Umweltverträglichkeit der Trasse zwischen Neu Darchau und Darchau liegen bereits vor. Wenn bis Ende August auch die jetzt in Auftrag gegebenen Gutachten vorliegen und positiv für einen Brückenbau ausfallen, "fehlen nur noch kleinere Betrachtungen", so Krumböhmer. Der Einstieg in das Planfeststellungsverfahren könne dann beginnen. Sein Ziel bleibt: "Baureife in 2015."
Auswirkungen der Brücke auf Handel, Gewerbe, Immobilien, Tourismus und viele Bereiche mehr sind Inhalte des Gutachtens, das Achim Georg und seine Mitarbeiter erstellen. Geplant sind auch "Workshops" für Gemeindevertreter, Händler und Gewerbetreibende.
Außerdem werden viele Neu Darchauer im Mai und Juni "Besuch" bekommen. 200 Haushalte werden nach ihrer Einstellung zur Brücke befragt oder dazu, wie sie deren Chancen und Risiken einschätzen. Georg: "Geplant ist eine statistisch auswertbare Stichprobe." Vorgesehen sind auch Passantenbefragungen. Wer sich näher informieren will, kann das bald tun unter www.georg-ic.de.
Das Institut Georg & Ottenströer wird auch einen Blick auf andere Brückenprojekte und ihre Auswirkungen auf die Umgebung werfen. Jürgen Krumböhmer ist überzeugt: "Eine Brücke bringt erst einmal nichts, aber sie bringt eine Chance." Die müsse genutzt werden. Als Negativbeispiel nannte der Erste Kreisrat Dömitz, wo 1991/92 eine Straßenbrücke über die Elbe gebaut wurde. Die Region habe "sich aber nicht weiterentwickelt".
Auf etwa 45 Millionen Euro werden die Baukosten für die Brücke Neu Darchau veranschlagt. Bund, Land sowie die Landkreise Lüneburg und Lüchow-Dannenberg beteiligen sich, in der Finanzierung gibt es noch ein Loch von einer Million Euro. Noch ungeklärt ist die Übernahme der Folgekosten. Jürgen Krumböhmer ist weiter zuversichtlich. "Wo ein Wille ist, da ist auch ein Euro", sagte er augenzwinkernd. Quelle: Landeszeitung
Kommentar der Redaktion:
Lüneburgs Kreisrat Jürgen Krumböhmer möchte die Bürger des Ortes Neu Darchau bei der Planung der Elbbrücke einbinden. Wohlgemerkt: bei der Planung – nicht bei der Beantwortung der Frage, ob die Brücke überhaupt kommen soll. Das hat er selbst nämlich längst entschiede; die Bürger haben allenfalls noch ein Mitspracherecht, ob die Trasse zehn Meter weiter rechts oder links verlaufen soll. Krumböhmer bietet damit auf gleiche Weise einen Schein-Dialog an, wie es Bundesumweltminister Röttgen neuerdings in der Gorleben-Frage tut. Bei der Frage des „Ob“ werden die Bürger in Neu Darchau seit Jahren übergangen, die geradezu belanglosen Nuancen des „Wie“ werden jetzt großspurig als Bürgerbeteiligung verkauft. Seine Frage lautet nicht „Wollt Ihr die Brücke?“, sondern „Wie soll Euer Grab gestaltet sein?“ Jürgen Krumböhmer möchte im Herbst Landrat des Kreises Uelzen werden. Er setzt sich seit Jahren vehement für den Bau der dort geplanten Autobahn A 39 ein. Vor diesem Hintergrund nimmt es nicht Wunder, dass er sich nun auch für die Brücke in Neu Darchau stark macht: Der Ort soll geopfert werden, um, mittels höheren Verkehrsaufkommens durch den Zubringer Elbbrücke, das miserable Nutzen-Kosten-Verhältnis der A 39 ein wenig aufzupolieren. Mit Wissen um seine Kandidatur zum Posten des Landrats in Uelzen nehmen die Neu Darchauer ihm sein Engagement um die Entwicklung ihres Ortes nicht ab.
Freitag, 6. Mai 2011
Kein Geld für A 39
Bemerkenswert, wie nah sich grüne Landespolitiker und Teile einer sonst eher konservativ gestimmten Landbevölkerung manchmal sind – die A 39 macht’s möglich.
Im Darrigsdorfer Dorfgemeinschaftshaus herrschte hinsichtlich der örtlichen Argumente gegen die Autobahn gestern große Einigkeit zwischen den Vertretern aus Darrigsdorf, Wollerstorf und Eutzen sowie den drei Mitgliedern der Grünen-Fraktion aus Hannover.
Dabei teilt nicht jeder in den Orten mit gleichem Nachdruck die Forderung der Grünen, die auch Uwe Bilau von der BI Isenhagener Land formulierte: „Aus unserer Sicht kann es nur darum gehen, die A 39 zu verhindern.“ Das gilt für manchen als unrealistisch, vielen geht es vor allem darum, das Beste aus der Situation zu machen. Dazu gehört für sie, den Rastplatz bei Wollerstorf zu verhindern, der nach Informationen von Darrigsdorfs Ortsvorsteher Holger Reiche der zweitgrößte der Bundesrepublik werden soll. Dazu gehört auch: kein weiteres Abrücken der Autobahntrasse vom Kanal, Minimierung des Flächenverbrauchs, Schutz vor Lärm. Der Darrigsdorfer Jörg Schulze verwies auch darauf, dass die Tank- und Rastanlage an einer Stelle geplant sei, die eigentlich einmal Wasserschutzgebiet werden solle. Bis zu 200 Hektar würden für die Landwirtschaft verloren gehen, in einem Gebiet mit bis zu 50 Bodenpunkten.
Der verkehrspolitische Sprecher der Grünen, Enno Hagenah, sagte zu, die Kritikpunkte aufzugreifen und dazu Anfragen im Landtag zu stellen. Er betonte aber auch, dass der Ansatz der Grünen eine Null-Lösung sei: Der Nutzen sei nicht erkennbar, das Geld nicht da, vorhandene Mittel würden für die Unterhaltung des bestehenden Straßennetzes gebraucht und seien mit Investitionen in die Schiene besser angelegt.
Hagenah musste einräumen, dass den Grünen derzeit weitgehend die Hände gebunden seien: Ohne Mehrheit könne man nur „den Finger in die Wunde legen“, nach den Wahlen 2013 im Bund und im Land könne sich das womöglich ändern. Hinter den Kulissen wolle man solange vor allem mit dem finanziellen Argument Überzeugungsarbeit leisten: „Wir versuchen, bei CDU und SPD diejenigen zu erreichen, die noch rechnen können. Bei der FDP habe ich’s aufgegeben.“
Mehrere Bürger monierten eine ihrer Ansicht nach intransparente Informationspolitik der Planungsbehörden. So gab es Kritik daran, dass bei den Berechnungen der Schallemissionen mit Mittelwerten gerechnet werde – dass aber die Lärmspitzen die eigentliche Belastung ausmachen werden. Der Darrigsdorfer Uwe Bock berichtete, man habe im Ort einmal durchaus realistische 70 Dezibel simuliert. Das Ergebnis sei „erschreckend“ gewesen. Lärmschutz ist bislang nicht vorgesehen. Hagenah meinte, erfahrungsgemäß werde es wohl lediglich individuellen Lärmschutz für einzelne Häuser geben – Spezialfenster statt Lärmschutzwand also.
Der Wollerstorfer Achim Schulze sagte, durch die Autobahn und die Raststätte werde in seinem Ort die Lebensqualität zerstört. Wegziehen sei aber auch keine Option: „Man packt sein Leben nicht einfach in zwei Koffer.“ Wie Hagenah zog auch er den Nutzen der A 39 in Zweifel, da künftig der Treibstoff immer knapper und der Individualverkehr immer teurer werde.
In die Kritik gerät nun auch das Anschlussstellenkonzept für Wittingen: Der Eutzener Jörg Müller nannte es eine Verschwendung von Land und Steuergeldern, dass eine Kleinstadt wie Wittingen in nur zwei Kilometern Abstand zwei Abfahrten bekomme. Andere Eutzener Bürger monierten ebenfalls Flächenverbrauch, schwierigere Bewirtschaftung durch Zerschneidung und fehlenden Schallschutz. Die Grünen-Abgeordnete Ursula Helmhold mutmaßte, eine der beiden Abfahrten sei möglicherweise „ein Fall für den Bund der Steuerzahler“. Quelle: Isenhagener Kreisblatt
Im Darrigsdorfer Dorfgemeinschaftshaus herrschte hinsichtlich der örtlichen Argumente gegen die Autobahn gestern große Einigkeit zwischen den Vertretern aus Darrigsdorf, Wollerstorf und Eutzen sowie den drei Mitgliedern der Grünen-Fraktion aus Hannover.
Dabei teilt nicht jeder in den Orten mit gleichem Nachdruck die Forderung der Grünen, die auch Uwe Bilau von der BI Isenhagener Land formulierte: „Aus unserer Sicht kann es nur darum gehen, die A 39 zu verhindern.“ Das gilt für manchen als unrealistisch, vielen geht es vor allem darum, das Beste aus der Situation zu machen. Dazu gehört für sie, den Rastplatz bei Wollerstorf zu verhindern, der nach Informationen von Darrigsdorfs Ortsvorsteher Holger Reiche der zweitgrößte der Bundesrepublik werden soll. Dazu gehört auch: kein weiteres Abrücken der Autobahntrasse vom Kanal, Minimierung des Flächenverbrauchs, Schutz vor Lärm. Der Darrigsdorfer Jörg Schulze verwies auch darauf, dass die Tank- und Rastanlage an einer Stelle geplant sei, die eigentlich einmal Wasserschutzgebiet werden solle. Bis zu 200 Hektar würden für die Landwirtschaft verloren gehen, in einem Gebiet mit bis zu 50 Bodenpunkten.
Der verkehrspolitische Sprecher der Grünen, Enno Hagenah, sagte zu, die Kritikpunkte aufzugreifen und dazu Anfragen im Landtag zu stellen. Er betonte aber auch, dass der Ansatz der Grünen eine Null-Lösung sei: Der Nutzen sei nicht erkennbar, das Geld nicht da, vorhandene Mittel würden für die Unterhaltung des bestehenden Straßennetzes gebraucht und seien mit Investitionen in die Schiene besser angelegt.
Hagenah musste einräumen, dass den Grünen derzeit weitgehend die Hände gebunden seien: Ohne Mehrheit könne man nur „den Finger in die Wunde legen“, nach den Wahlen 2013 im Bund und im Land könne sich das womöglich ändern. Hinter den Kulissen wolle man solange vor allem mit dem finanziellen Argument Überzeugungsarbeit leisten: „Wir versuchen, bei CDU und SPD diejenigen zu erreichen, die noch rechnen können. Bei der FDP habe ich’s aufgegeben.“
Mehrere Bürger monierten eine ihrer Ansicht nach intransparente Informationspolitik der Planungsbehörden. So gab es Kritik daran, dass bei den Berechnungen der Schallemissionen mit Mittelwerten gerechnet werde – dass aber die Lärmspitzen die eigentliche Belastung ausmachen werden. Der Darrigsdorfer Uwe Bock berichtete, man habe im Ort einmal durchaus realistische 70 Dezibel simuliert. Das Ergebnis sei „erschreckend“ gewesen. Lärmschutz ist bislang nicht vorgesehen. Hagenah meinte, erfahrungsgemäß werde es wohl lediglich individuellen Lärmschutz für einzelne Häuser geben – Spezialfenster statt Lärmschutzwand also.
Der Wollerstorfer Achim Schulze sagte, durch die Autobahn und die Raststätte werde in seinem Ort die Lebensqualität zerstört. Wegziehen sei aber auch keine Option: „Man packt sein Leben nicht einfach in zwei Koffer.“ Wie Hagenah zog auch er den Nutzen der A 39 in Zweifel, da künftig der Treibstoff immer knapper und der Individualverkehr immer teurer werde.
In die Kritik gerät nun auch das Anschlussstellenkonzept für Wittingen: Der Eutzener Jörg Müller nannte es eine Verschwendung von Land und Steuergeldern, dass eine Kleinstadt wie Wittingen in nur zwei Kilometern Abstand zwei Abfahrten bekomme. Andere Eutzener Bürger monierten ebenfalls Flächenverbrauch, schwierigere Bewirtschaftung durch Zerschneidung und fehlenden Schallschutz. Die Grünen-Abgeordnete Ursula Helmhold mutmaßte, eine der beiden Abfahrten sei möglicherweise „ein Fall für den Bund der Steuerzahler“. Quelle: Isenhagener Kreisblatt
Montag, 2. Mai 2011
Kommt alle!
Am Mittwoch, dem 4. Mai um 12.30 Uhr wird der verkehrspolitische Sprecher der GRÜNEN-Landtagsfraktion im Dorfgemeinschaftshaus in Darrigsdorf erwartet.
Die Bürgerinitiative Isenhagener Land plant im Rahmen eines kleinen Imbiss ein Austausch über das Projekt A 39 und die für die Region besonders brisanten Punkte. Danach soll eine kleine Sightseeingtour zum Ort der Tank- und Rastanlage Wollerstorf und zur geplanten Auf- und Abfahrt nach Eutzen stattfinden. Es sind alle eingeladen an diesem Termin teilzunehmen, wenn er auch nicht gerade günstig liegt. Uwe Bilau von der BI: "Das ist gleichzeitig eine gute Gelegenheit, das "Keine A 39-T-shirt" mal wieder auszuführen!" Quelle: Einladung der BI Isenhagener Land
Die Bürgerinitiative Isenhagener Land plant im Rahmen eines kleinen Imbiss ein Austausch über das Projekt A 39 und die für die Region besonders brisanten Punkte. Danach soll eine kleine Sightseeingtour zum Ort der Tank- und Rastanlage Wollerstorf und zur geplanten Auf- und Abfahrt nach Eutzen stattfinden. Es sind alle eingeladen an diesem Termin teilzunehmen, wenn er auch nicht gerade günstig liegt. Uwe Bilau von der BI: "Das ist gleichzeitig eine gute Gelegenheit, das "Keine A 39-T-shirt" mal wieder auszuführen!" Quelle: Einladung der BI Isenhagener Land
Grüne informieren zur A 39
Die beiden grünen Landtagsabgeordneten Miriam Staudte und Enno Hagenah laden für den 11. Mai ein zu einer Infoveranstaltung rund um das Thema A 39.
KEINE! A 39 - hinter diesem Motto versammeln sich inzwischen 30 Bürgerinitiativen. In den letzten Monaten formiert sich wegen des geplanten Rasthofs in Hohnstorf und der PWC-Anlage zwischen Barendorf und Wendisch Evern neuer Widerstand. Es geht jedoch nicht darum Rastplätze einfach zu verschieben- Grüne Politik und Initiativen eint das Ziel, die A39 komplett zu verhindern.
Auf der Veranstaltung mit den beiden grünen Landtagsabgeordneten Miriam Staudte und Enno Hagenah wollen wir uns informieren – insbesondere über die Finanzierbarkeit von Autobahnprojekten generell- und gemeinsame Strategien diskutieren wie wir die Region vor diesem ökologisch schädlichen und ökonomisch sinnlosen Projekt bewahren können. Wenn Initiativen und Politik an einem Strang ziehen, sind die Chancen hierfür am Besten. Heiner Scholing wird als Sprecher der Bürgerinitiative Hohnstorf 2011 - Rasthoffreie Zone über die sehr erfolgreiche Arbeit der BI berichten und einen Ausblick auf die nächsten Schritte der BI geben.
Veranstaltungs-Ort und -Zeit:
11. Mai, 19.00 Uhr
Gasthof Moritz
Niendorferstraße 2
29553 Bienenbüttel
Quelle: Pressemitteilung der Grünen, KV Lüneburg
KEINE! A 39 - hinter diesem Motto versammeln sich inzwischen 30 Bürgerinitiativen. In den letzten Monaten formiert sich wegen des geplanten Rasthofs in Hohnstorf und der PWC-Anlage zwischen Barendorf und Wendisch Evern neuer Widerstand. Es geht jedoch nicht darum Rastplätze einfach zu verschieben- Grüne Politik und Initiativen eint das Ziel, die A39 komplett zu verhindern.
Auf der Veranstaltung mit den beiden grünen Landtagsabgeordneten Miriam Staudte und Enno Hagenah wollen wir uns informieren – insbesondere über die Finanzierbarkeit von Autobahnprojekten generell- und gemeinsame Strategien diskutieren wie wir die Region vor diesem ökologisch schädlichen und ökonomisch sinnlosen Projekt bewahren können. Wenn Initiativen und Politik an einem Strang ziehen, sind die Chancen hierfür am Besten. Heiner Scholing wird als Sprecher der Bürgerinitiative Hohnstorf 2011 - Rasthoffreie Zone über die sehr erfolgreiche Arbeit der BI berichten und einen Ausblick auf die nächsten Schritte der BI geben.
Veranstaltungs-Ort und -Zeit:
11. Mai, 19.00 Uhr
Gasthof Moritz
Niendorferstraße 2
29553 Bienenbüttel
Quelle: Pressemitteilung der Grünen, KV Lüneburg
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