Sonntag, 31. Oktober 2004

A 14-Raumordnung: Probleme auch für A 39-Planer

Der jetzt vom Land Sachsen-Anhalt bekannt gegebene Abschluss des Raumordnungsverfahrens und der Vorzugs-Trasse der Autobahn A 14 (Schwerin – Magdeburg) ist zugleich Beginn massiver Probleme der Autobahnplaner. Darauf haben die Gegner der Autobahn A 39, die - parallel zur A 14 - von Lüneburg nach Wolfsburg gebaut werden soll, warnend hingewiesen. „Die Planungsverfahren für die A 14 haben gegenüber denen der A 39 einen zeitlichen Vorlauf von mehr als einem Jahr,“ so Eckehard Niemann als Sprecher des Dachverbands von 30 Bürgerinitiativen gegen die A 39, „unser beharrlich-machtvoller Widerstand wird diesen zeitlichen Abstand bis Unendlich ausdehnen!“

A 14 und A 39 seien vor den letzten Landtagswahlen von Sachsen-Anhalt und Niedersachsen im Rahmen eines politischen Deals formal miteinander verkoppelt worden, nach dem Motto: „Stimmst du für meine, dann stimme ich für deine Autobahn.“ Einen verkehrs- oder wirtschaftspolitischen Sinn mache diese „Hosenträgerlösung“ weder bezüglich der A 14 noch der A 39, das hätten die offiziellen Verkehrsuntersuchungen Nordost eindeutig ergeben, die stattdessen für den Ausbau vorhandener Verkehrswege plädierten.

Niemann sieht die Politiker und Planer jetzt vor einem unlösbaren Problem: „Verhindern die A 14-Gegner und ihre Anwälte im kommenden Planfeststellungsverfahren und den folgenden Klagen den Bau der A 14, dann ist das gleichzeitig das Ende der damit verkoppelten A 39. Sollte im anderen Falle die A 14 doch durchgesetzt werden, dann wird der Bau der nur 70 Kilometer parallel geplanten A 39 noch unsinniger!“

Umgekehrt, so BI-Sprecher Niemann, nütze der massive Widerstand gegen die „zerstörerische Nonsensautobahn“ A 39 auch dem Gesamtwiderstand. Er rief zur Gründung eines „Schutz- und Klagefonds gegen die A 39“ auf: Am 15.11., 19.30 Uhr, wollen in der Stadthalle Uelzen zahlreiche Landwirte, Haus- und Grundeigentümer und Umweltengagierte die renommierte Hamburger Anwaltskanzlei Mohr-Partner mit dem solidarisch finanzierten Rechtschutz ihrer Interessen sowie der regionalen Standortfaktoren und der Kulturlandschaft beauftragen.

Verantwortlich als Sprecher des Dachverbands der Bürgerinitiativen gegen die A 39:
Eckehard Niemann, Varendorfer Str. 24, 29553 Bienenbüttel

Freitag, 29. Oktober 2004

A 39 kontrovers im ZDF-Länderspiegel

Über die gegensätzlichen Meinungen zur Planung der A 39 und über verschiedene Ansätze zur Entwicklung der Region Ost- und Südheide berichtet der ZDF-Länderspiegel am heutigen Samstag um 17.05 Uhr. Das Fernsehteam hat in der letzten Woche Vertreter der 30 Bürgerinitiativen bei einer Großaktion im Autobahnkorridor bei Tiddische (Südkreis Gifhorn) begleitet. Außerdem wurden Landwirte des in Gründung stehenden „Schutz- und Klagefonds gegen die A 39“ und der mittelständische Unternehmer Stefan Deerberg (aus Velgen bei Ebstorf) zu ihren Vorstellungen zur Regionalentwicklung befragt, ferner Vertreter der IHK Lüneburg sowie A 39-Befürworter aus Uelzen und Bad Bodenteich zu deren Ansätzen zur Verkehrsentwicklung. Die ZDF-Sendung ist mittlerweile der dritte ausführlichere Fernsehbeitrag verschiedener Sender im letzten Vierteljahr zur Auseinandersetzung um die Notwendigkeit der A 39 oder des Ausbaus vorhandener Verkehrswege.

Verantwortlich als Sprecher des Dachverbands der Bürgerinitiativen gegen die A 39:

Eckehard Niemann
Varendorfer Str. 24
29553 Bienenbüttel

Mittwoch, 13. Oktober 2004

A39-Gegner unterstützen Rübenbauern

Ihr Verständnis für die massiven Proteste der Rübenbauern gegen die geplante Zuckermarktordnung haben die 30 Bürgerinitiativen gegen die A 39 bekundet. „Die landwirtschaftlichen Betriebe fürchten angesichts drohender Weltmarkt-Dumping- Angebote um ihre Existenz, auch wir treten ein für den Erhalt zukunftsfähiger Bauernhöfe in unserer Region,“ so Eckehard Niemann als Sprecher des Dachverbands der A39-Gegner, in dem auch zahlreiche Landwirte organisiert sind.

Die Zuckerreform würde zu vermehrten Zucker-Transporten, zur Schließung  weiterer Zuckerfabriken und damit auch zu weiteren Ferntransporten von Rüben führen. „Wir treten zwar für die Verlagerung solcher Ferntransporte auf die Schiene ein,“ so BI-Sprecher Niemann, „aber noch viel wichtiger ist uns die Beibehaltung des Anbaus und der Verarbeitung in der Region!“

Verantwortlich als Sprecher des Dachverbands der Bürgerinitiativen gegen die A 39:

Eckehard Niemann
Varendorfer Str. 24
29553 Bienenbüttel

Donnerstag, 7. Oktober 2004

Autobahngegner fordern Stärkung der Ostheide-Region

Äußerungen von Niedersachsens Umweltminister Sander, durch die Autobahn A 39 könnten in der Ostheide „mögliche Arbeitsplätze“ entstehen und man werde dafür schon eine „naturverträgliche Trasse“ finden, sind bei den Autobahngegnern auf Unverständnis gestoßen.

Sander hatte in der Fernsehsendung „NDR-Aktuell“ zudem die Einbindung aller Beteiligten in diesen Entscheidungsprozess angekündigt. „Unserer Region würde durch die A 39 auch wirtschaftlich immens geschadet,“ so Eckehard Niemann als Sprecher des Dachverbands von 30 Bürgerinitiativen, „die A 39 zieht Kaufkraft ab, zerstört wichtige weiche Standortfaktoren und lenkt ab von einer gezielten Regionalentwicklung in Bereichen wie Ernährungswirtschaft, Anwendungsforschung und sanfter Tourismus.“ Statt einer milliardenteuren „zerstörerischen Nonsensautobahn“ brauche die Ostheide jetzt schnell den bedarfsgerechten Ausbau vorhandener Verkehrswege. Wenn Minister Sander das Angebot einer Einbeziehung aller Argumente wirklich ernst meine, dann müsse jetzt endlich auch der Ausbau der B 4 mit Ortsumfahrungen untersucht und in die Planung einbezogen werden. Die Bürgerinitiativen seien gern bereit, dem Umweltminister diese Zukunftsansätze bei einem Gespräch näher zu erläutern.


Verantwortlich als Sprecher des Dachverbands der Bürgerinitiativen gegen die A 39:

Eckehard Niemann
Varendorfer Str. 24
29553 Bienenbüttel

Samstag, 2. Oktober 2004

Steinlabyrinth-Aktion lockte 200 Besucher

Mehr als 200 Besucher folgten am Sonntag dem Aufruf der Bürgerinitiativen gegen die Autobahn A 39 zum Bau eines Steinlabyrinths zwischen Luttmissen und Velgen, direkt auf einem der möglichen Autobahn-Korridore. Aus tausend mitgebrachten Steinen entstand entlang der vorgezeichneten Linien in Minutenschnelle ein Labyrinth, das dann begeistert von langen Menschenketten begangen wurde.

„Platz genug dafür bot unser 17 Meter breites und eng mit Steinen belegtes Werk,“ so die Aktionskünstlerin Mailin Bach, „denn als Kontrapunkt zu einer zerschneidenden Autobahnlinie bildet ein Labyrinth den längstmöglichen Weg zwischen zwei Punkten.“ Dieses uralte Symbol, das historisch nicht nur bei Griechen oder Kelten, sondern auch in vielen mittelalterlichen Kathedralen zum Innehalten anregte, sollte auch auf einem der möglichen Autobahnkorridore zum bewussteren Umgang mit der Kulturlandschaft anregen.

„Die Steine sind dabei ein typisches Merkmal unserer Endmoränenlandschaft,“ so Mailin Bach, „die wir gegen die Zerschneidung und Zerstörung schützen wollen.“

Begleitet wurde die Labyrinth-Aktion von eindrucksvollen Didgeridoo-Musik von Marcus Holm-Petersen. Den angebotenen Kartoffelsalat der Ellenberg-Soulfood-Connection (gelb, rot und blau aus alten Kartoffelsorten des Barumer Bio-Kartoffelzüchters) verzehrten die unerwartet vielen Besucher bis auf den letzten Rest. Die Veranstalter vermuten und hoffen, dass viele Besucher das Steinlabyrinth auch in Zukunft ansteuern und begehen werden und dass ähnliche Aktionen auch anderswo die heimatliche Kulturlandschaft bereichern und in Wert setzen werden.

Der NDR, der zuvor schon eine parallele Aktion auf Betzendorfer Bauernhöfen gegen die A 39 gefilmt hatte, berichtet am Mittwoch um 21 Uhr auf N3 auch über die Labyrinth-Aktion.

Einladung zum Steinlabyrinth Luttmissen

Für die Entwicklung unserer Kulturlandschaft, für die Sensibilisierung im Naturerleben und daher gegen Planung und Bau der A 39
das steinlabyrinth luttmissen ist eine Einladung in die Erfahrung von Natur, in die Erfahrung von Leben.
Es ist eine Einladung die Sinne ganz zu öffnen.

Wir bauen es aus Feldsteinen, die den Weg markieren.
So offenbart es s t e i n e
In seiner Einfachheit die schnörkellose Schönheit der Natur. Die Steine sind eiszeitliche Zeugen die immer wieder aus der Erde hervortreten. Im Labyrinth berührt und geordnet, liegen und lagern sie in ihrer urzeitlichen Präsenz und zeigen uns einen Weg auf.

Das Labyrinthzeichen aus dem minoischen Kreta gilt als Symbol für das zyklische Leben , für den h i s t o r i e Kreislauf von Werden und Vergehen und für den Weg zur Mitte.

Labyrinthe , eine uralte und geheimnisvolle Ausdrucksweise , erscheinen rund um den Globus, dort wo Menschen sich mit Ackerbau und Fischfang beschäftigen und ernähren. Sie tauchen in den unterschiedlichsten Kulturen auf: Im minoischen Kreta, im bronzezeitlichen Mittelmeerraum, in Irland und England als Rasenlabyrinthe sowie in Skandinavien als die sog. Trojaburgen. Auch in Asien und Amerika ist diese rituelle und initiatorische Struktur zu finden. Die Christen greifen sie auf und es entstehen grosse Bodenmosaike in Kathedralen und Kirchen. Der Weg wird als Pilgerweg verstanden und der initiatorische Gedanke wird auch hier repräsentiert.
In den letzten Jahren werden an  vielen Plätzen Europas wieder Labyrinthe gebaut.
„Die Sehnsucht den alten verschlungenen Pfaden zu folgen und damit anzuknüpfen an eine tiefe symbolische Weisheit über den Menschen und seine Verbindung zur Natur , ist der grund warum dieses Zeichen heute allerorten wieder ins Leben gerückt wird.“(Sylvia Koch-Weser)

Mit  der Steinlegung setzten wir unser Zeichen , dass wir uns von der H-Spange der Autobahnplaner nicht lähmen lassen in unserer Kreativität und Lebendigkeit. Im Gegensatz zur Autobahn, dieser gradlinigen Verbindung von A nach B, die unsere Natur zerschneidet und Abgrenzung kreiert – setzten wir das Steinlabyrinth, also den g r ö s s t m ö g l i c h e n  U m w e g um von der Peripherie des Kreises zu seiner Mitte zu gelangen. Ohne Irrwege oder Abzweigungen führt dieser Weg immer zum Ziel, wobei er wiederholt die Richtung wechselt. In dieser Qualität ist der weg die Metapher für Leben überhaupt.

Wer das Labyrinth betritt überschreitet eine Schwelle in sein Inneres, wer es verlässt ist ein Anderer.

Für die Entwicklung unserer Kulturlandschaft, für die Sensibilisierung im Naturerleben und daher gegen Planung und Bau der A 39