Donnerstag, 27. Dezember 2012

Podiumsdiskussion mit allen Parteien

Die BUND Kreisgruppe Gifhorn lädt für den 7. Januar zu einer informativen und interessanten Podiumsdiskussion mit Vertretern von CDU, Bündnis90/Die Grünen, Die Linke, FDP und SPD ein.
Die Diskussion um die geplante A39 hält an. Welchen Nutzen bringt dieses Großprojekt für unsere Region? Welche Vorteile, welche Nachteile werden die Bewohner der anliegenden Ortschaften durch die A39 haben? Welchen Schaden werden die vielen Naturschutzgebiete nehmen, die von der Trasse betroffen sind? Gibt es eine Alternative zur A39, die auch für fließenden Verkehr sorgt, aber Menschen und Natur weniger belasten würde?
Zu diesen Themen hat die BUND Kreisgruppe Gifhorn sechs Fragen an die Landtagskandidaten gesandt und diese gebeten, die Fragen auf einer Podiumsveranstaltung zu beantworten. Vorgesehen ist weiterhin eine Stellungnahme der Bürgerinitiative Natürlich Boldecker Land. Eine Diskussion mit den Zuhörern soll sich anschließen.

Bei der Formulierung der Fragen hat sich die BUND Kreisgruppe eng an die Forschungsergebnisse des Prof. Dr. Peter Pez gehalten, um die Diskussion auf eine sachliche Grundlage zu stellen. Prof. Dr. Pez ist außerplanmäßiger Professor am Institut für Stadt- und Kulturraumforschung (IfSK) der Leuphana Universität in Lüneburg. Seine Forschungsschwerpunkte sind Verkehrsgeographie und Wirtschaftsgeographie. Am 18.10.2012 hat Prof. Pez einen Vortrag in Barwedel gehalten.

7. Januar 2013, 19.30 Uhr
Hotel Nöhre
Wittingen

Quelle: Pressemitteilung BUND

Fakten statt Polemik

Der Bau von Autobahnen bringt in Deutschland schon lange kein messbares Wirtschaftswachstum mehr. Das war eine der zentralen Aussagen von Peter Pez, Professor am Institut für Stadt- und Kulturraumforschung der Leuphana-Universität Lüneburg.
Pez war auf Einladung der Bürgerinitiative Hohnstorf 2011 nach Bienenbüttel gekommen und stand vor vollbesetzten Reihen. Um die etwa 200 Besucher zu fassen, mussten im Kuppelsaal des Gasthauses Moritz noch schnell Stühle herbeigeschafft werden.

Das Interesse war groß, denn bereits im Vorwege hatte die Veranstaltung für einiges Aufsehen gesorgt: Um auch den Gemeinderatsmitgliedern die Teilnahme an ihr zu ermöglichen, hatte der Gemeinderat sogar eine für diesen Abend vorgesehene Sitzung trotz großer Terminprobleme um eine Woche verschoben. Eine richtige Entscheidung, schließlich geht es um zentrale Fragen für die Menschen in der Region Uelzen. Was würde sich verändern, wenn die A 39 gebaut würde? Wiegen die Vorteile die Nachteile auf? Gibt es vielleicht sinnvolle Alternativen?

Die Skeptiker konnten sich nach dem Vortrag bestätigt fühlen. Um zu klären, ob eine Autobahn den anliegenden Regionen Vorteile bringt, hatte Pez jene neun verkehrswissenschaftlichen Studien ausgewertet, die von 1974 bis 2004 zur Frage eines Zusammenhangs von Autobahnneubau und Wirtschaftswachstum entstanden sind. Keine dieser Untersuchungen konnte ein durch eine Autobahn ausgelöstes Wirtschaftswachstum nachweisen. Denn wenn Unternehmen heute über Standorte entscheiden, sind Faktoren wie Arbeitskosten, Verfügbarkeit von Grundstücken und gut ausgebildeten Arbeitskräften oder Fördermittel entscheidend. Das deutsche Autobahnnetz ist bereits so dicht, dass es für Standortentscheidungen keine Rolle mehr spielt.

Würde die Autobahn wenigstens die Menschen des Landkreises Uelzen schneller nach Norden oder Süden bringen? Im Vergleich zur jetzigen Situation würden sich die Fahrzeiten nach Hamburg – das Ausbleiben von Staus vor dem Elbtunnel oder den Elbbrücken vorausgesetzt – oder auch nach Dresden deutlich verkürzen. Allerdings könnte, und das stieß bei den Zuhörern im Saal auf besonderes Interesse, nahezu derselbe Effekt mit einer dreispurigen Ertüchtigung der B4 nach Art der Uelzener Umfahrung erreicht werden. Diese wäre nicht nur wesentlich billiger und umweltschonender zu haben, sie würde den Anwohnern der B4 auch mehr nutzen als der Bau der A39, der selbst nach Angaben der Straßenplanungsbehörde den jetzigen Verkehr auf der B4 nur unwesentlich mindern würde.

Warum aber fordern Politiker und Wirtschaft immer wieder die A 39, wenn sie so wenig für die Menschen der Region bringt? Pez hatte auch darauf eine Antwort. Unternehmen hoffen entgegen aller Erfahrung, dass die Autobahn ihnen vielleicht doch einen kleinen Vorteil bringt. Wenn nicht, ist es für sie auch nicht schlimm, denn der Bau schadet ihnen jedenfalls nicht, und die Kosten tragen nicht sie, sondern die Allgemeinheit. Politiker wiederum können sich mit den Forderungen nach einer Autobahn als Interessenvertreter der Wirtschaft profilieren. Sie rechnen es sich außerdem als Erfolg an, wenn sie möglichst viele Projekte des Bundes für ihre Region durchsetzen können.

Vor dem Hintergrund dieser Fakten kam Pez zu dem Schluß, dass die Lage für den Widerstand gegen die Autobahn zwar nicht aussichtsreich, aber auch nicht hoffnungslos ist. Eine lebhafte Diskussion beschloß die insgesamt fast dreistündige Veranstaltung. Quelle: Pressemitteilung BI Hohnstorf

Mittwoch, 19. Dezember 2012

Liste ist abstrus

Der VCD-Landesverband Niedersachsen bewertet die gestern an Bundesverkehrsminister Ramsauer übergebene Wunschliste Niedersachsens für neue Fernstraßen als abstrus. „Jetzt hat die Landesregierung beim Straßenbau jedes Maß verloren", kritisiert Hans-Christian Friedrichs vom Verkehrsclub Deutschland.
Im August hatte Verkehrsminister Jörg Bode (FDP) eine Liste mit 211 Fernstraßenneubauprojekten vorgelegt, die in den neuen Bundesverkehrswegeplan aufgenommen werden sollten. Inzwischen umfasst die Liste sogar 241 Projekte, wobei einige weggefallen, aber viele hinzugekommen sind. Der VCD betrachtete bereits damals insbesondere die Pläne für parallel zur A 2 verlaufende neue Autobahnen als absurd. „Ein Teilerfolg ist, dass die A 39 von Salzgitter Richtung Weserbergland vom Tisch ist. Ärgerlich ist dagegen, dass Bode an einer Verlängerung der A 27 von Walsrode Richtung Osten festhält und als Neuplanung nun nach Berlin gemeldet hat“, sagt Hans-Christian Friedrichs. Aus Sicht des VCD sind die meisten der 241 geplanten Projekte verzichtbar. „Bode bleibt schuldig, wer seine Fernstraßenträume bezahlen will. Hier werden öffentliche Haushalte offenbar als Selbstbedienungsladen für eine überholte Verkehrspolitik missverstanden.“
Ein herzlicher Glückwunsch geht an die Gemeinden der Landkreise Lüneburg und Harburg sowie an die Bürgerinitiative "UBI 21" aus Luhmühlen, die innerhalb kürzester Zeit mit über 4.000 Unterschriften ein klares Nein zur A 21-Planung von der A 7 Höhe Garlstorf zur A 39 bei Handorf dokumentierte. Der deutliche Widerstand der Region hat gerade angesichts der Landtagswahl am 20. Januar dazu geführt, dass das ungeliebte Projekt A 21-Verlängerung von der Wunschliste gestrichen wurde. Mit den Elbquerungen im Zuge der Küstenautobahn A 20 von Lübeck und der A 21 von Bargteheide nach Niedersachsen, hat das Land aber nach wie vor eine sehr hohe Erwartungshaltung an den Nachbarn Schleswig-Holstein. In Kiel werden diese Projekte weder gewünscht, noch gelten sie insgesamt als finanzierbar. Auch für das 105 Kilometer lange Neubauprojekt A 39 ist laut Bundesverkehrsministerium nahezu kein Geld vorhanden.
"Besonders deutlich wird das Ungleichgewicht zwischen Straßen- und Schienenplanungen in Niedersachsen. Der wichtige zweigleisige Ausbau der Bahnstrecke Rotenburg (Wümme) – Verden (Aller) ist zwar zu begrüßen. Dass jedoch über 90 Prozent der geplanten Projekte die Straße betreffen, Schiene und Wasser sich den Rest teilen dürfen, ist völlig inakzeptabel", so Friedrichs. Der VCD fordert die Landesregierung auf, endlich ökologische und vor allem auch ökonomische Verantwortung zu übernehmen: Überflüssige und unbezahlbare Prestigeprojekte, wie die A 20 und die A 39, müssen analog zur Heide-A 21 endgültig beerdigt werden - gerne auch in aller Stille. Quelle: Pressemitteilung VCD

A 39 bröckelt weiter

Die Landesregierung hat nun zwei ehemals wichtige A 39-Projekte aus der Wunschliste des Landes gestrichen. "Der Dachverband der Bürgerinitiativen gegen den Bau der A 39 begrüßt diese Notbremsung der CDU", so Annette Niemann, Sprecherin des Dachverbandes.
Die am Dienstag in Berlin an Bundesverkehrsminister Ramsauer übergebene Wunschliste für Fernstraßenneubauprojekte des Landes Niedersachsen ist zwar gegenüber der ursprünglichen Version vom August um 30 Projekte auf insgesamt 241 angewachsen, einige wenige Projekte sind aber auch gestrichen worden. „Wir freuen uns, dass die obskuren Pläne einer Verlängerung der A 39 von Salzgitter durchs Weserbergland Richtung Ruhrgebiet nun vom Tisch sind. Das FDP-Verkehrsministerium hatte so versucht, dem zurzeit unwirtschaftlichsten Autobahnprojekt Deutschlands künstlich mehr Bedeutung zu verschaffen“, sagt Hans-Christian Friedrichs, Sprecher des Dachverbandes „KEINE! A 39“. Auch im Norden des A 39-Raumes ist ein lange von der IHK Lüneburg-Wolfsburg gefordertes Projekt unter dem massiven Druck von Bürgerinitiativen und Gemeinden vom Wunschzettel gestrichen worden. Für die unsinnige A 21-Querverbindung von der A 39 – ehemals A 250 – zur A 7 bei Garlstorf musste nun - auch angesichts des Landtagswahlkampfes - die CDU gegenüber ihrem Koalitionspartner FDP die Notbremse ziehen und das Projekt kippen. „Hier zeigt sich, dass sich die hervorragende Leistung, insbesondere der Bürgerinitiative UBI 21 aus Luhmühlen, ausgezahlt hat und ehrenamtliches Engagement für unsere Region sehr erfolgreich sein kann. Die BI hatte über 4000 Unterschriften gesammelt und die Gemeinden um Salzhausen und in Gellersen von einer Ablehnung des Projekts überzeugen können“, so Annette Niemann.
Der Dachverband „KEINE! A 39“ sieht nun eine konstruierte Aufwertung der A 39 als gescheitert an und fordert jetzt die Bundesregierung angesichts des extrem niedrigen Nutzen-Kosten-Verhältnisses (NKV) von nur 1,9 auf, Prioritäten zu setzen und das Projekt A 39 endgültig komplett zu entsorgen. Quelle: Dachverband KEINE! A39

Dienstag, 18. Dezember 2012

Gespräch mit Kandidaten

Der Bienebütteler Kandidat für die Bürgermeisterwahl 2013, Merlin Franke (CDU), hat um einen Termin mit der BI Hohnstorf 2011 gebeten.
Der Bienenbütteler Kandidat für die Bürgermeisterwahl 2013, Merlin Franke (CDU), hat um einen Termin mit der BI Hohnstorf 2011 gebeten. Der Autobahn- und Abfahrtsbefürworter Franke möchte sich mit der Bürgerinitiative über Auswirkungen und Betroffenheiten, die durch die Planungen entstehen, unterhalten. Auch alternative Konzepte zur Verkehrsentwicklung in Bienenbüttel werden sicher Thema des Abends sein. Das Gespräch findet am Mittwoch, 19. Dezember um 19.30 Uhr im Dorfgemeinschaftshaus in Hohnstorf statt. Am 8. Januar ist ein gleichartiger Termin mit dem Bürgermeisterkandidaten der KA und der Grünen, Holger Janßen vorgesehen. Quelle: BI Hohnstorf

Sonntag, 9. Dezember 2012

A 39 - Fluch oder Segen?

Was brächte eine neue Autobahn unserer Region? Wie würden sie die Wirtschaft und das Leben der Menschen verändern? Welche Alternativen gibt es? Wie wird sich Verkehr in unserer Region in Zukunft darstellen?

Egal, ob Sie der A39 positiv oder negativ gegenüber stehen, lassen Sie sich die Antworten auf der Basis wissenschaftlicher Untersuchungen erläutern!

Ein Vortrag von: Prof. Dr. Peter Pez vom Institut für Stadt- und Kulturraumforschung an der Leuphana Universität Lüneburg

Professor Pez führt seit Jahren Forschungen im Bereich Verkehr durch. Seine wissenschaftlichen Vorträge sind ebenso informativ wie leicht verständlich und kurzweilig.

Donnerstag, 13. Dezember, 19.30 Uhr
Ort: Kuppelsaal des Gasthauses Moritz (Alte Vogtei), Bienenbüttel


Im Anschluss an den Vortrag besteht die Möglichkeit, Fragen zu stellen und das Thema Verkehr in unserer Region zu diskutieren. Quelle: BI Hohnstorf


Weitere Informationen:
Einladung Vortrag Dr. Pez.pdf

Samstag, 8. Dezember 2012

Eindrucksvolle Demo

Als „weiteren Meilenstein auf dem Weg zur Verhinderung der A 39“ hat der niedersächsische Landesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (LBU) die eindrucksvolle Demonstration von mehr als 500 Teilnehmern auf dem Gelände der geplanten A39-Mega-Rastanlage zwischen Jembke und Tappenbeck im Südkreis Gifhorn bezeichnet.
LBU-Sprecher Eckehard Niemann verwies auf zahlreiche Umfragen, in denen sich die Mehrheit der Menschen in den Regionen entlang der geplanten Trasse eindeutig gegen dieses unsinnige und schädliche „Nonsens- und Wahlkampfprojekt ausgesprochen hätten. Der harte „Lobby-Kern“ der Befürworter beschränke sich zunehmend auf den engen Kreis der IHK-Führungsspitze und etliche Kommunalpolitiker. Dagegen positionierten sich immer mehr Gemeinden und Unternehmen klar gegen die A 39, auch der VW-Konzern gehöre keineswegs zu den Verursachern der A-39-Planungen. Der LBU zeigte sich deshalb überzeugt, dass die A 39 nach abgeschlossener Planung an fehlenden Finanzmitteln, konkurrierenden Verkehrsprojekten, miserablem Nutzen-Kosten-Verhältnis und vor allem am weiter wachsenden Widerstand zwischen Lüneburg und Wolfsburg scheitern werde. Quelle: Pressemitteilung LBU

Widerstand wächst

Die Gegner der A 39 bekommen Zulauf: Die jüngste Informationsveranstaltung im Heidekrug war gut besucht.
Seit kürzlich bekannt wurde, dass das Boldecker Land nicht nur vom geplanten Neubau der Autobahn 39 zerschnitten würde, sondern die Gemeinden Tappenbeck und Jembke darüber hinaus mit einer Tank- und Rastanlage belastet werden sollen, herrscht bei den Gegnern der A 39 Aufbruchstimmung.

Am Donnerstagabend referierte der Leiter des Instituts für Stadt- und Kulturraumforschung an der Universität Lüneburg, Peter Pez, zu Thema. Er war auf Einladung der Bürgerinitiative „Natürlich Boldecker Land“ am selben Abend im nahezu voll besetzten Saal des Heidekrugs in Barwedel zu Gast.

Vor etwa 150 Zuhörern – auch aus den ebenfalls betroffenen Gemeinden im Nordkreis, zeichnete der Referent ein düsteres Bild. Pez legte Zahlen vor, die einer nachhaltigen Wirkung auf die regionale Wirtschaft durch den weiteren Ausbau des Fernstraßen-Netzes widersprechen. „Das sich entlang den Autobahn-auf- und Abfahrten vermehrt Betriebe ansiedeln, ist allein der Tatsache geschuldet, dass eine andere Nutzung dieser Flächen wegen der Lärmbelästigung und erhöhter Emissionswerte nicht mehr möglich ist“, meinte Pez und fügte hinzu, dass sich auf diesen Flächen zudem meist „lokale Betriebe ansiedeln, die innerorts keine Möglichkeiten einer Erweiterung ihres Betriebsgeländes haben“. Einen regionalen Beschäftigungseffekt kann der Professor nicht sehen. Profiteure sind dem zu Folge vornehmlich überregionale Firmen aus dem Straßenbau-Sektor, sagte der renommierte Wissenschaftler.

Demnach würde der Bau weiterer Autobahnen „in unserem ohnehin schon sehr dichten Autobahnnetz“, keine regionalen Vorteile bringen. Auch das Argument einer merklich reduzierten Fahrtzeit existiere „nur in den Köpfen der Verkehrspolitiker“. Der Wissenschaftler resümierte, dass ein „von mir aus auch vierspuriger Ausbau der Bundesstraße 4 mit Umgehungsstraßen“, sowohl wirtschaftlich als auch verkehrspolitisch eher vertretbar wäre.
Ein Umdenken der Verkehrsplaner forderte im Anschluss auch der Vorsitzende des Vereins „Naturschutz Bromer Land“, Wilfried Sievers, der den geplanten „100 Kilometer Lückenschluss“ als einen „Frevel an der Natur“ bezeichnete. Quelle: Braunschweiger Zeitung

Grüne stimmen zu

Erklärung zur Stellungnahme der Gemeinde Bienenbüttel zu den Vorschlägen des Landes Niedersachsen für den neuen Bundesverkehrswegeplan.
Der Landtagskandidat der Grünen für den Landkreis Uelzen, Heiner Scholing, begrüßt es, dass die Gemeinde Bienenbüttel in einem Schreiben an die Straßenbaubehörde erneut ihre Bedenken gegen den geplanten Verlauf der A 39 unterstrichen hat. Das ist ein Schritt in die richtige Richtung. Zwar ist er für die Grünen längst noch nicht ausreichend, aber es ist von besonderer Bedeutung, dass die Gemeinde zum jetzigen Zeitpunkt für die Interessen ihrer Bürgerinnen und Bürger eintritt. Denn es geht um den neuen Bundesverkehrswegeplan und damit um die zukünftige Verkehrspolitik.

Der Bundesverkehrswegeplan hält alle zehn bis 15 Jahre die Verkehrsprojekte der Bundesregierung fest. Derzeit ist der nächste in Arbeit. Er soll 2015 beschlossen werden. Die Kommunen haben so gut wie keinen Einfluss auf die darin vorgesehenen Projekte und ihre Planung. Immerhin können sie nun bis Ende November ihre Wünsche und Bedenken zu Projekten, die sie direkt betreffen, zu Protokoll geben. Das hat die Gemeinde Bienenbüttel auf Anregung ihres A39-Begleitausschusses soeben getan. Sie hat die Bedenken gegen die laufenden A39-Planungen zusammengefasst. Dazu gehören unter anderem:

* Die Trasse zerschneidet die Gemeinde Bienenbüttel und zerstört ein wichtiges Naherholungsgebiet.

* Sie führt in nächster Nähe an den Orten Edendorf und Wulfstorf vorbei.

* Sie gefährdet die Vernetzung des Wildes und das besonders geschützte FFH-Gebiet „Ilmenau mit Nebenbächen".

* Es gehen landwirtschaftliche Anbauflächen verloren, die für Bienenbütteler Betriebe wichtig sind.

Das ist Konsens zwischen den Parteien. Die Gemeinde Bienenbüttel macht sich deshalb für eine Verlagerung der Autobahntrasse stark. Wir als Grüne wollen aber mehr. Wir lehnen die A39 ab, weil sie ökonomisch unsinnig ist, weil sie Mensch und Natur unverhältnismäßig belastet und weil es zu ihr vernünftige Alternativen gibt Quelle: Pressemitteilung Bündnis 90 / Die Grünen

Bienenbüttel sagt Nein!

Die Gemeinde Bienenbüttel hat auf Vorschlag ihres A39-Begleitausschusses eine Stellungnahme im Rahmen des Erstellungsverfahrens des Bundesverkehrswegeplans 2015 verfasst.
Kritisch genannt werden die wichtigsten Problempunkte die durch die aktuellen Planungen - insbesondere durch die Parallellage zum Elbe-Seitenkanal - zum Tragen kommen würden:

Bienenbüttel wird ein weiteres Mal zerschnitten.

Die Trasse führt in nächster Nähe an Wulfstorf und Edendorf vorbei.

Die Trasse ist ein erhebliches Hinderniss für das Wild, insbesondere für Großsäuger.

Bienenbüttel verliert ein Naherholungsgebiet.

Landwirtschaftliche Flächen die als Vermehrungsflächen dienen werden versiegelt, Eigenjagden und Jagdgenossenschaften müssen Verluste hinnehmen.

Der Bereich zwischen Trasse und Elbe-Seitenkanal ist als Ruheraum ungeeignet, da zu schmal.

Die Vorzugstrasse gefährdet das FFH Gebiet "Ilmenau mit Nebenbächen".
Die Gemeinde verweist auf ihren Ratsbeschluss aus dem Jahre 2006, in welchem eine weiter östlich verlaufende Trasse gefordert wird. Quelle: Pressemitteilung Gem. Bienenbüttel

Pro A39 - contra Rastplatz

Alle Bewohner ab 16 Jahren durften sich bei der Befragung der Gemeinde Jembke in Sachen A 39-Fortführung und der geplanten Tank- und Rastanlage äußern.
Die Resonanz war groß, das Ergebnis knapp: Rund 1060 Stimmen wurden abgeben – bei rund 1450 Berechtigten. 58 Prozent (611 Personen) sprachen sich für die A 39 aus – nur 18 Prozent (192) hingegen sind – wenig überraschend – für die große Rastanlage, die in wenigen hundert Metern Entfernung zur Ortslage entstehen soll. 449 Bürger (42 Prozent) erklärten ihre grundsätzliche Ablehnung der A 39. Einig war man sich nur in einer Sache: 868 Jembker (82 Prozent) sprachen sich gegen die Raststätte aus.
Bürgermeister Henning Schulze sieht seine Meinung und die bisherige Ratsposition bestätigt. Auch wenn die Mehrheit pro A 39 verhältnismäßig knapp ausfiel. Er betont, dass die Entscheidungsgewalt ohnehin beim Bund läge. Die Umfrage soll als Grundlage des Ratshandelns dienen. Konkret heißt das: Im Planfeststellungsverfahren wird sich die Gemeinde gegen den Rasthof aussprechen. Schulze hebt hervor: „Wir haben uns mit dem notwendigen Übel Autobahn arrangiert. Zumal die Chancen auf eine Ortsumgehung viel geringer waren.“ Quelle: Braunschweiger Zeitung

Dienstag, 4. Dezember 2012

Gratulation zu Erfolg

Der Landesverband der Bürgerinitiativen Umweltschutz (LBU) hat den Bürgerinitiativen in Hohnstorf und Wollerstorf zum Erfolg ihres Widerstands gegen die Rastanlagen-Planungen und damit auch gegen die geplante A 39 herzlich gratuliert.
Auch die neuerlichen Raststätten-Verschiebungs-Pläne an der A 39 sind laut LBU kein Grund zur Sorge - ganz im Gegenteil. Festzuhalten sei: Hier gehe es lediglich um eine Planungsvariante der niedersächsischen Straßenbaubehörde, die mit großer Wahrscheinlichkeit nie realisiert werde: Weil die sich immer mehr verteuernde A 39 mit ihrem - auch gegenüber anderen konkurrierenden Projekten - immer schlechteren Nutzen-Kosten-Verhältnis nicht finanzierbar sei und weil es eine ganze Reihe von sehr fundierten und aussichtsreichen Klagepunkten der A-39-Gegner gebe.

Der massive Widerstand von Bürgern und Landwirten in Hohnstorf und Wollerstorf belege eindrucksvoll, dass Widerstand auch partiell erfolgreich sein könne. Hohnstorfer und Wollerstorfer würden weiter aktiv bleiben - gegen die ganze unsinnige und bedrohliche A 39. Die Jembker seien schon jetzt aktiv gegen die A 39 und jetzt natürlich auch gegen die zusätzlich landfressende, verlärmende und bedrohliche Mega-Rastanlage. Und die Riestedter und Rätzlinger Bürgerinnen und Bürger bzw. Landwirte würden vermutlich jetzt verstärkt die Reihen des Widerstands gegen die A 39 stärken.

Alle bisherigen Umfragen zeigen laut LBU-Sprecher Günter Schäfers eindeutig: Die Mehrheit der Menschen entlang der geplanten Trasse sei gegen die Nonsens- und Wahlkampf-Autobahn A 39 und für den regional- und bedarfsgerechten Ausbau vorhandener Verkehrswege und alternativer Verkehrslösungen. Wenn es keine A 39 geben werde, dann eben auch keine Rastanlagen. Schäfers zuversichtlich: „Weiter geht´s mit dem kreativen und aussichtsreichen Widerstand für die Zukunft unserer Heimat - alles wird gut.“ Quelle: Pressemitteilung LBU

Politik treibt Planer

„Der Dachverband der Bürgerinitiativen gegen den Bau der A 39 sieht sich gestärkt, wenn jetzt die Politik den Planern vorschreibt, was sie wo wie zu bauen haben“, so Annette Niemann als Sprecherin, „denn damit sind die juristischen Ansätze für die anstehenden Klagen gegen die A 39 für uns nur verbessert worden.“
Die Reaktionen der Bürgerinitiativen halten sich in Grenzen, denn es hat sich für sie nichts verschlechtert, ganz im Gegenteil, die Zahl der Betroffenen und damit der Anstieg der Mitkläger steigt stetig. Denn die von Herrn Ferlemann, Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium, angekündigte Verschiebung der Tank- und Rastanlagen von Hohnstorf nach Rätzlingen und von Wollersdorf nach Jembke bedeute ja nicht, dass in den ehemaligen Standorten nicht wenigstens eine sogenannte PWC-Anlage entsteht, und die Größenverhältnisse sind von Herrn Ferlemann vorsichtshalber nicht bekanntgegeben worden.

Üblicherweise gibt sonst die Planungsbehörde aus Lüneburg die Veränderungen bekannt. Heute erfahren alle diese Informationen aus dem Hause von Herrn Ramsauer, sicherlich kein Zufall in Zeiten des Wahlkampfes in Niedersachsen und im Bund ...

„Für die Gegner ist es viel entscheidender, dass die Straßenbaubehörde in Lüneburg und Wolfenbüttel jetzt vor Ort neu „nachplanen“ muss, was zum einen Zeit, zum anderen Geld kostet und vor allem das Nutzen-Kosten-Verhältnis dieses Projektes weiter gen Null treibt“, so Niemann, „und das kann uns im Widerstand nur recht und billig sein!“

Schon lange reden diejenigen, die im Thema stehen davon, dass der „Abgesang“ auf die A 39 schon begonnen hat, jetzt wird sie auch öffentlich aus dem Ministerium heruntergeschraubt.

Ähnlich verhält es sich mit den Libellen, anderen Tieren und schützenswerten Gütern. Sie waren ja schon immer da. Wurden sie nicht gesehen oder müssen sie jetzt als Alibi dienen, damit die A 39 aus dem Bundesverkehrswegeplan verschwinden kann? Quelle: Dachverband KEINE! A39

Etappensieg für BI

Eineinhalb Jahre lang haben die Mitglieder der Bürgerinitiative "Hohnstorf 2011" gegen eine Tank- und Rastanlage nahe Gut Solchstorf in der Gemeinde Bienenbüttel gekämpft - mit Erfolg. Die Lüneburger Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr hat das Rastanlagen-Konzept für die geplante Autobahn 39 Lüneburg-Wolfsburg überarbeitet, den Rasthof nun östlich von Uelzen zwischen Riestedt und Rätzlingen angesiedelt.
Das bestätigte gestern die stellvertretende Behördenleiterin, Annette Padberg.

Anstelle der Tank- und Rastanlage für 245 Lkw und rund 100 Pkw soll bei Hohnstorf nun ein Parkplatz mit WC entstehen. "Vorgesehen sind je Fahrtrichtung 50 Lkw- und 20 Pkw-Plätze", sagte Padberg. Eine vergleichbare Anlage ist im Landkreis Lüneburg östlich und westlich der geplanten A-39-Trasse bei Barendorf vorgesehen. Auch dort machen die Bürger seit Monaten mobil gegen die Pläne der Landesbehörde - bislang jedoch ohne Erfolg.

Für die Hohnstorfer BI sind die geänderten Pläne der Straßenbauer unterdessen nur ein Etappensieg. "Wir begrüßen die Entscheidung, werden aber auf jeden Fall weitermachen", kündigte BI-Sprecher Matthias Sost an. Denn die Liste mit Kritikpunkten an dem geplanten Autobahnbau sei stetig länger geworden. Unter anderem sehen Sost und seine Mitstreiter eine Gefahr für den Elbe-Seitenkanal (ESK). "Landwirte dürfen in einem Abstand von drei Kilometern keinen Tiefbrunnen für die Feldberegung bohren, da eine Absenkung des Grundwassers das Kanalbett beschädigen könnte", nennt Sost ein Beispiel. Doch was in dem einen Fall verboten ist, solle nun in dem anderen legitim sein. "Die geplante A-39-Trasse verläuft in nur 80-Meter-Abstand zum ESK. Für erforderliche Ständerbauten soll das Grundwasser jedoch abgesenkt werden dürfen." Unklar sei auch, wie der 80-Meter-Streifen zwischen Kanal und A 39 genutzt wird. "Für Landwirte nicht zu bewirtschaften und für das Wild ein Todesstreifen", urteilt Sost.
Bei der Überarbeitung des Rastanlagen-Konzeptes haben die Planer auch den Standort für den zweiten Rasthof auf der 105 Kilometer langen Strecke zwischen Lüneburg und Wolfsburg neu festgelegt. Sollte die Anlage ursprünglich bei Wollerstorf nahe Wittingen nordwestlich von Wittingen entstehen, ist der Bau nun fast 30 Kilometer südlich bei Jembke vor den Toren Wolfsburgs vorgesehen. Der Abstand zwischen beiden Rasthöfen beträgt 62 Kilometer und erfüllt damit die rechtlichen Vorgaben. Zwischen bewirtschafteten Anlagen sind Abstände von 50 bis 60 Kilometer die Regel, in Ausnahmefällen auch 80 Kilometer möglich. Auch bei Wollerstorf wird nun nur noch ein Parkplatz mit Toiletten geplant. Quelle: Landeszeitung

Kundgebung voller Erfolg!

Fünf- bis sechshundert Interessierte fanden sich am 22. September zu einer Kundgebung in Jembke ein. Zwischen Jembke und Tappenbeck soll, nach den Vorstellungen der Planer, nicht nur die A39 Trasse entlang führen. Es soll hier auch ein Mega-Rastplatz für 250 LKW entstehen.
Genau wie bei den früheren Planungen in Hohnstorf wird diese Anlage auf landwirtschaftlich genutzten Flächen geplant. Gewerbegebiete, wie das VW Gelände, oder ungenutzte Flächen wie Truppenübungsplätze werden dafür nicht genutzt. In Jembke sind, ebenso wie in Hohnstorf, etliche Landwirte von den Planungen betroffen.


Bürgermeister und Politiker - die sich nicht getraut haben auf dieser Veranstaltung mit den Bürgern die sie gewählt haben zu sprechen - hoffen offensichtlich immer noch auf Gewerbesteuer und Arbeitsplätze. Sicher haben sie noch nicht gelernt, dass die Gewerbesteuer einer Rastanlage über den Landkreis an das Land überwiesen wird. Und das die 400 Euro Jobs in der Burgerbraterei die gefährdeten qualifizierten Arbeitsplätze in Landwirtschaft, Landtechnik und Landhandel nicht aufwiegen.
Die Bürgerinitiative Boldecker Land hat hier vielen Bürgern eindrucksvoll die Augen geöffnet und wird sicher noch viele weitere Fakten zu Tage fördern, die jeden zu einer Ablehnung solcher Projekte bringen. Quelle: Newsletter BI Hohnstorf