Donnerstag, 14. April 2005

Trassen-Informationen nur für A39-Lobbyisten?

Mit Empörung und Fassungslosigkeit haben niedersächsische Umweltverbände und die 30 Bürgerinitiativen gegen die A 39 auf die Ankündigung der Landesbehörde für Straßenbau reagiert, wonach man die öffentliche Bekanntmachung der A39-Streckenvarianten der Industrie- und Handelskammer Lüneburg überlassen will, und zwar unter Ausschluss autobahnkritischer „Träger öffentlicher Belange“.

„Herr Schöberl als IHK-Geschäftsführer und eindeutiger A39-Lobbyist durfte die Einladungsliste zusammenstellen und will mit Billigung der Behörde offenbar alle Autobahnkritiker aussperren“, so Annette Niemann als Sprecherin des Dachverbands der Bürgerinitiativen, „auch manche als autobahnkritisch eingeschätzte Gemeinden haben keine Einladung erhalten.“ Renate Backhaus als Landesvorsitzende des Umweltverbandes BUND ergänzt: „Bei den nichtöffentlichen Veranstaltungen der Autobahn-Planungsbehörde verweigerte man uns die Karten der Trassenvarianten, die teilweise dicht an Gemeinden und quer durch Schutzgebiete geplant werden - stattdessen bedient man jetzt die Autobahnbefürworter mit Vorzugs-Informationen!“ Als schwerwiegenden Verfahrensfehler bewertet auch Günter Schäfers vom Landesverband der Bürgerinitiativen Umweltschutz das Vorgehen der Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr. Gemeinsam fordern die Verbandsvertreter, dass die Behörde diese einseitige Bevorzugung der Pro-A39-Lobby und damit den Ausschluss eines Großteils der betroffenen Bürger durch die IHK rückgängig macht. Vor dem Lüneburger Behördenzentrum protestierten am Donnerstag die A39-Gegner mit Plakaten gegen die unfaire Informationspolitik der Autobahnplaner.

Verantwortlich und Ansprechpartner als Pressesprecher des Dachverbands der Bürgerinitiativen gegen die A 39:

Eckehard Niemann
Varendorfer Str. 24
29553 Bienenbüttel

Mittwoch, 6. April 2005

Spedition Kobernuss hisst die Billiglohn-Flagge

„Verantwortungslose Steuer-Trickserei und Arbeitsplatzvernichtung“ haben die Bürgerinitiativen gegen die A 39 dem Spediteur Hubertus Kobernuss vorgeworfen, der seinen Firmensitz pro forma nach Zypern verlegen will. Der Uelzener Unternehmer, Vizepräsident des Gesamtverbandes Verkehrsgewerbe Niedersachsen,  hat diesen Schritt gegenüber der Fachzeitung VerkehrsRundschau mit Steuersparen und der Möglichkeit des Einsatzes von osteuropäischen Billiglohn-Fahrern begründet.  „Ein führendes Mitglied der A39-Lobby fordert eine steuerfinanzierte, milliardenteure Gratis-Autobahn entzieht sich zugleich selbst der Steuer“, so Annette Niemann als Sprecherin der A39-Gegner, „das Gerede von der Sorge um regionale Arbeitsplätze wird so als zynische Propaganda entlarvt.“  Friedhelm Feldhaus, zweiter Sprecher des Dachverbands der 30 Initiativen zwischen Lüneburg und Wolfsburg, ergänzt: „Spediteure wie Kobernuss fordern für sich den Bau einer Autobahn, die nachgewiesenermaßen unwirtschaftlich und überflüssig ist, und weichen dann zum großen Teil wegen der Maut auf Bundes- und Landstraßen aus!“ Angesagt sei statt dieser „Nonsens-Autobahn“ der rasche bedarfsgerechte Ausbau der Bundesstrassen, mit Ortsumfahrungen und Lärmschutz, und die schnelle Ausdehnung der Maut auf die Ausweichstrecken der mautflüchtigen Speditionen.  

Verantwortlich und Ansprechpartner als Pressesprecher des Dachverbands der Bürgerinitiativen gegen die A 39:
Eckehard Niemann
Varendorfer Str. 24
29553 Bienenbüttel