Sonntag, 28. Januar 2007

Lungenprobleme von Kindern in Autobahnnähe

Als weiteres beunruhigendes Argument gegen den Bau überflüssiger Autobahnen bewerten die Bürgerinitiativen gegen die A 39 die Ergebnisse amerikanischer Wissenschaftler über massive Lungenprobleme bei Kindern in der Nähe von Schnellstraßen. Forscher der Universität Südkalifornien veröffentlichten in der medizinischen Fachzeitschrift Lancet ihre Ergebnisse von Lungenfunktions-Messungen bei 3677 Schülern. Bei Kindern, die in 500 Meter Entfernung von Autobahnen aufwuchsen oder zur Schule gingen, zeigten sich im Alter von 18 Jahren verstärkt ausgeprägte Defizite in der Lungenfunktion und somit eine erhöhte Wahrscheinlichkeit von Asthma und Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie eine verkürzte Lebenserwartung. Die Forscher vermuten, dass diese Lungenschädigungen durch kleine Entzündungsprozesse entstehen, ausgelöst von der ständigen Irritation des Lungengewebes durch abgas-verschmutzte Luft. Gut bis normal verlief die Entwicklung der Lungen vor allem bei Kindern, die mindestens 1.500 Meter von viel befahrenen Hauptstraßen entfernt wohnten.

„Eine A 39 würde auf jeder möglichen Trasse zahlreiche Orte direkt berühren – die direkten Schäden für Kinder und andere Anwohner sind nun nicht mehr zu leugnen“, so Annette Niemann als Sprecherin der 34 Bürgerinitiativen. Gerade im Fall einer Autobahn, die nachweisbar ein reines Renommierprojekt einiger Politiker sei, wäre es verantwortungslos, in das ohnehin klägliche Nutzen-Kosten-Verhältnis der A 39 nun auch noch die Gesundheitsschäden Hunderter lungenkranker Kinder einzuberechnen.

Verantwortlich und Ansprechpartner als
Pressesprecher des Dachverbands der Bürgerinitiativen gegen die A 39:
Eckehard Niemann
Varendorfer Str. 24
29553 Bienenbüttel

Samstag, 27. Januar 2007

Definitiv keine EU-Gelder für A 39-Planung

Der Versuch etlicher A 39 - Befürworter, für die Planung dieser Autobahn die neuen Fördertöpfe der EU („Ziel-1-Mittel“) anzuzapfen, ist definitiv gescheitert. Wie der Dachverband der Bürgerinitiativen gegen die A 39 mitteilt, hat Eberhard Franz, Referatsleiter im niedersächsischen Wirtschaftsministerium, bei einer heutigen Veranstaltung der IHK Lüneburg dieses Ansinnen mit einem „eindeutigen Nein“ beantwortet. Zur Begründung sagte Franz, man werde nur die Planung von solchen Projekten fördern, die bis zum Ende des Förderzeitraums 2013 abgeschlossen bzw. fertiggebaut seien. Davon könne im Falle der A 39 keine Rede sein. Diese Meinung hatten auch die Bürgerinitiativen gegen die A 39 seit mehreren Monaten immer wieder vertreten.

„Damit ist zumindest an dieser Stelle dieser un­wirtschaftlichen Renommierautobahn der Geldhahn zuge­dreht worden“, kommentierte Dachverbandssprecherin Annette Niemann, „die für die A 39 zweckentfremdeten Fördermittel wären sonst vielen unserer Unternehmen und Gebiets­körperschaften für deren Projekte verloren gegangen.“ Frau Niemann wertete die bisherige Forderung mancher Landräte und der IHK nach einer EU-Förderung der A 39 als Hinweis dafür, wie eine dogmatische Autobahn-Fixiertheit das Augenmaß und die Urteilsfähigkeit trüben könne.
„Nötig ist jetzt ein rascher Diskussionsprozess unter Einbeziehung der Bürgerinnen und Bürger darüber, welche Projekte in Verkehr, Wirtschaft, Bildung, Forschung oder Innovation unserer Region wirklich nützen.“ Das vergebliche Hoffen auf die zunehmend unfinanzierbare A 39 lenke hiervon ab, lege wichtige Projekte wie z.B. Ortsumgehungen bis zum Sankt-Nimmerleins-Tag auf Eis und lähme die Region. Die Bürgerinitiativen wollen sich auch weiterhin unter dem Motto „Regionalentwicklung statt Autobahngläubigkeit“ an der Entwicklung von zukunftsfähigen Förderprojekten beteiligen, die ab Mitte 2007 bei der landeseigenen N-Bank beantragt werden können.

Verantwortlich und Ansprechpartner als
Pressesprecher des Dachverbands der Bürgerinitiativen gegen die A 39:
Eckehard Niemann
Varendorfer Str. 24
29553 Bienenbüttel

Vollständige Position der Region schildern

Der Dachverband der 34 Bürger­initiativen gegen die A 39 begrüßt das Vorhaben von Lüneburgs Ober­bürger­meister Mädge und Landrat Nahrstedt, bei einem Gespräch in Berlin dem Verkehrs-Staatssekretär Großmann die „Position der Region“ zur geplanten A 39 deutlich zu machen. Die Politiker müssten dem Ministerium aber auch ein vollständiges Bild von der „Position der Region“ schildern: „Dabei muss die Ablehnung der Vorzugsvariante quer durch Lüneburg zur Sprache kommen, aber ebenso die 15.000 Einwendungen gegen die ebenso unsinnigen anderen Verläufe dieser Nonsens-Autobahn, z.B. die Westumfahrung Lüneburgs“, so Dachverbands-Sprecher Friedhelm Feldhaus. Er forderte die Lüneburger Politiker auf, in Berlin auf die Veröffentlichung des Nutzen-Kosten-Verhältnisses für die A 39 zu drängen, das die Bürgerinitiativen mit einem „kläglichen 1,87“ berechnet wurde.
 
Mädge und Nahrstedt sollten dem Verkehrsministerium zudem ein deutliches Bild vom Widerstand gegen die A 39 zeichnen, dem bundesweit stärksten gegen ein solches unfinanzierbares Renommierprojekt. Feldhaus unterstützte die Forderung des Lüneburger Stadtrats, dass im laufenden Verfahren auch die Ertüchtigung der B 4 als gleichberechtigte Alternative zur A 39 zu untersuchen sei. Ein richtiger Schritt für ein zukunftsfähiges Verkehrskonzept sei auch der Plan der Stadt Lüneburg für den Bau eines Parkhauses, eines Radspeichers und eines vergrößerten Busbahnhofs am Lüneburger Bahnhof.

Verantwortlich und Ansprechpartner als
Pressesprecher des Dachverbands der Bürgerinitiativen gegen die A 39:
Eckehard Niemann
Varendorfer Str. 24
29553 Bienenbüttel

Donnerstag, 11. Januar 2007

Brezel für Glos, Knigge für IHK

Mit den gelben Ortsschildern ihrer Heimatgemeinden haben über 150 Bürgerinnen und Bürger aus den Kreisen Lüneburg, Uelzen und Gifhorn anlässlich des IHK-Neujahrsempfangs in Lüneburg gegen den Bau der geplanten Autobahn A 39 demonstriert. Stellvertretend für den verhinderten Bundeswirtschaftsministers Glos erhielt sein Staatssekretär eine „A 39-Brezel“ zur Verteilung im Bundeskabinett - als Erinnerung an den A39-Widerstand, an dem die Befürworter dieser Renommier-Autobahn „noch lange zu knabbern haben werden“

Die Industrie- und Handelskammer, deren bisherige Spitze in der Vergangenheit als Hauptbefürworter dieses umstrittenen Großprojekts auftrat, verwehrte zahlreichen Autobahngegnern den Zutritt zu ihrem Empfang, nachdem sie diese zunächst ein- und dann wieder ausgeladen hatte. Der vorgeschobene Grund einer angeblichen „Überbuchung“ des Saales erwies sich angesichts von 170 unbesetzten Plätzen als wenig überzeugend. Als Hilfestellung für bessere Umgangsformen übergaben Vertreter der 34 Bürgerinitiativen der IHK-Spitze das Benimm-Buch „Knigge – wie man Blamagen vermeidet“.

Zugleich verbanden die A 39-Gegner ihr Angebot einer Zusammenarbeit mit der IHK zugunsten der Region mit der Hoffnung, dass die neu gewählten Mitglieder der IHK-Vollversammlung sich an Sachargumenten statt an einer dogmatischen Autobahn-Ideologie orientieren würden (siehe Text der Presseerklärung vom 30.11.2006).        

Verantwortlich und Ansprechpartner als
Pressesprecher des Dachverbands der Bürgerinitiativen gegen die A 39:
Eckehard Niemann
Varendorfer Str. 24
29553 Bienenbüttel