Donnerstag, 31. Mai 2007

A 22 verdrängt A 39

Die aktuelle Ankündigung des niedersächsischen Verkehrsministers Hirche, die geplante Küstenautobahn A 22 zwischen Unterelbe und Weser noch „deutlich vor 2020“ fertig zu stellen, hat einschneidende Konsequenzen für die ebenfalls geplante Autobahn A 39 zwischen Lüneburg und Wolfsburg.
Darauf verweist der Dachverband der 34 Bürgerinitiativen gegen die A 39, der nach eigenen Angaben mit den Gegnern der A 22 an vielen Punkten zusammenarbeitet: “Niedersachsen kann die zwei milliardenteuren und Autobahn-Großprojekte A 22 und A 39 nicht gleichzeitig im Bund durchsetzen“, so Annette Niemann als Sprecherin der A 39-Gegner, „genau das aber gaukelt man den Befürwortern jeder dieser Nonsens-Autobahnen weiter vor!“

Es sei an der Zeit, die Realitäten deutlich zu benennen : Obwohl beide Autobahnen volkswirtschaftlich keinen Sinn machten, versuchten konkurrierende Lobby-Gruppen, jeweils „ihre“ Autobahn gegenüber Land und Bund durchzusetzen: Unter den unsinnigen Autobahnprojekten habe die A 22 derzeit ganz offensichtlich die stärkere Lobby – das zeige sich an Äußerungen von Ministerpräsident Wulff, Bundesverkehrsminister Tiefensee oder Hamburgs Handelskammer.

Die A 22 spiele ganz offensichtlich eine zentrale Rolle im Polit-Poker zwischen den Containerhäfen Hamburg und Wilhelmshaven, deshalb wolle man sie 2009 in den vorrangigen  Bedarf des Bundesverkehrswegeplans und in den Investitionsplan der Bundesverkehrswege nachschieben. Dafür spreche auch ein Hinweis aus dem niedersächsischen Wirtschaftsministerium, dass die Finanzierung der Celler Ostumgehung nicht möglich sei, weil Gelder für die A 22 benötigt würden.

Der A 39, mit der SPD-Kanzler Schröder seinerzeit lediglich seine Wahlkämpfe gewinnen wollte, gingen immer mehr Unterstützer verloren (zuletzt der in die VW-Affären verstrickte SPD-Abgeordnete Uhl). Viele Bundes- und Landespolitiker seien in Sachen A 39 bereits deutlich schweigsamer geworden. Sprecherin Niemann forderte die hiesigen Bundes- und Landtagsabgeordneten von CDU,  SPD und FDP auf, den Bürgern endlich klar einzugestehen, dass die A 39 mit ihrem kläglichen Nutzen-Kosten-Verhältnis längst auf den Sankt-Nimmerleinstag verschoben sei.

„Nur wenn unsinnige Großprojekte wie die A 39 aus dem vorrangigen Bedarf zurückgestuft werden“, so Annette Niemann, „wird auch in unserer Region der Weg frei für dringende Verkehrsprojekte wie Ortsumgehungen und den Ausbau vorhandener Verkehrswege!“

Verantwortlich und Ansprechpartner als
Pressesprecher des Dachverbands der Bürgerinitiativen gegen die A 39:
Eckehard Niemann
Varendorfer Str. 24
29553 Bienenbüttel

Montag, 7. Mai 2007

Wackelige Hosenträger-Querspange

Die vom Verkehrsministerium Sach- sen-Anhalt vorgestellte Vorzugsvariante für die B 190n ist als Querspange zwischen den geplanten „Hosenträger“-Autobahnen A 14 (Schwerin-Magdeburg) rund A 39 (Lüneburg-Wolfsburg) vorgesehen und wird deshalb nach Ansicht des Dachverbands der Bürgerinitiativen gegen die A 39 das Schicksal dieser „wackeligen Nonsens-Autobahn“ teilen.

„Diese ganze Hosenträger-Variante ist durch die offizielle Verkehrsuntersuchung Nord-Ost des Verkehrsministeriums vernichtend negativ beurteilt worden,“ so Annette Niemann als Sprecherin der A-39-Gegner, „sie ist 2002 lediglich aus landtagswahlkampf-taktischen Gründen von Kanzler Schröder in den Bundesverkehrswegeplan gehievt worden.“ Logische Folge davon sei, dass es heute nur noch eine schwache Lobby dafür gebe, dass das Nutzen-Kosten-Verhältnis gering sei und dass andere niedersächsische Verkehrsprojekte von anderen Lobbyistengruppen - an der A 39 vorbei – rasch nach vorn geschoben würden, z.B. die umstrittene Küstenautobahn A 22. Sachsen-Anhalts Verkehrsminister Daehre habe selbst betont, dass die Finanzierung der 266 Millionen teuren Querspange noch ungeklärt sei – genau wie die von A 14 und A 39.
Bitter leiden müssten unter der „Fata Morgana“ dieser Autobahnen die Dörfer entlang der B 4 und der B 71, denn der überwiegende LKW-Verkehr würde diese Strassen in Richtung Südosten weiter nutzen. Bis zur Herabstufung der A 39, so Frau Niemann, würden auch die dringend geforderten Ortsumgehungen auf Eis gelegt. Sollte aber der „Hosenträger“ wider Erwarten doch irgendwann realisiert werden, dann müsse darunter dann zusätzlich auch Bad Bodenteich mit seiner Lage am Ende der Querspange leiden.

Die massiven Protestaktionen des Ortes Kakerbeck bei Salzwedel, z.B. der „Strassen-Fegetag“ und die zeitweilige Sperrung der B 71, zeigten aber schon Wirkung: Einige sachsen-anhaltinische Politiker und Parteien plädierten bereits für den Vorrang der Ortsumgehungen entlang der B 71 gegenüber dem „Autobahn-Hosenträger“. Für B 4 und B 71 sei genau das angesagt, was die Planer für die B 190n vorsähen: nämlich einen Ausbau mit wechselseitiger Überholspur mit weitgehendem Verlauf auf der bisherigen Bundesstrasse...

Verantwortlich und Ansprechpartner als
Pressesprecher des Dachverbands der Bürgerinitiativen gegen die A 39:
Eckehard Niemann
Varendorfer Str. 24
29553 Bienenbüttel

Donnerstag, 3. Mai 2007

A-39-Bau bringt Dauer-Stau

Die derzeitigen kilometerlangen Verkehrs-Staus südlich von Hamburg auf A 7, A 1 und A 25, verursacht durch Bauarbeiten, würden im Falle einer Realisierung der A 39 zum Dauer- zustand. Darauf hat Annette Niemann als Sprecherin des Dachverbands der 34 Bürgerinitiativen gegen die A 39 hingewiesen: „Die Unsinnigkeit der A 39 zeigt sich auch daran, dass sie Verkehre anzieht und diese dann ab Maschener Kreuz auf die jetzt schon überlasteten Autobahnen A 7 und A 1 führt!“ Lösungen für dieses Problem seien auf Jahrzehnte nicht in Sicht.

Diese Konzeptlosigkeit sei Ausdruck davon, dass engstirnige Politiker und Planer die offiziellen Verkehrsgutachten ignorierten. Die vom Bundesverkehrs- ministerium finanzierte Verkehrsuntersuchung Nordost rate nämlich eindeutig von einer A 39 ab und befürworte stattdessen die Ertüchtigung der B 4. Lediglich aus parteitaktischen Gründen habe Kanzler Schröder die A 39 vor den Landtagswahlen 2002 in den vordringlichen Bedarf des Bundesverkehrswegeplan gehievt.

Annette Niemann kritisierte die irrealen Behauptungen einiger Politiker, man würde durch die A 39 angeblich schneller nach Hamburg kommen: „Richtig ist allenfalls, dass man gegebenenfalls einige Minuten rascher nach Maschen kommen würde, ehe man dann eine Stunde im Stau stünde...“ Dies sei ein Grund mehr, diese Nonsens-Autobahn zu verhindern.

Verantwortlich und Ansprechpartner als
Pressesprecher des Dachverbands der Bürgerinitiativen gegen die A 39:
Eckehard Niemann
Varendorfer Str. 24
29553 Bienenbüttel