Um keine Missverstände aufkommen zu lassen, wiederholte Stefan Schostok sein Statement mit Nachdruck: „Wenn wir im Januar 2013 die Landtagswahl in Niedersachsen gewinnen, werden wir alle geplanten und sich in Bau befindlichen Infrastrukturprojekte weiter vorantreiben.
Dazu gehören auch die A 20, die A 22 und selbstverständlich die A 39. “ Ganz dem Titel der SPD-Veranstaltung „Zukunftsdialog Arbeit und Wirtschaft“ angelehnt, spielte Michael Zeinert (Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer Lüneburg-Wolfsburg) am Mittwochabend in der Stadthalle Uelzen dem sozialdemokratischen Fraktionschef im Niedersächsischen Landtag den soeben geworfenen Ball zurück: „Und wie gehen Sie, Herr Schostok, mit einer Aussage der grünen Landtagsabgeordneten Miriam Staudte um, mit ,Grünen in der Landesregierung gibt es keinen neuen Autobahnkilometer in Niedersachsen?!’“ Schostok straffte seinen Oberkörper, blickte spitzbübisch hoch und formulierte deutlich: „Ich gehe fest davon aus, dass die SPD wesentlich mehr Prozente bekommt und damit klar stärker als die Grünen sein wird. “ Parteigenosse Otto Lukat erwies sich als treuer Mitstreiter: „Die A 39 ist das beste Konjunkturprogramm für die Region. “ Worte, die der IHK-Hauptgeschäftsführer mit sichtlichem Wohlwollen aufnahm. Und nicht nur hinsichtlich des A-39-Plädoyers – Michael Zeinert äußerte sich „sehr zufrieden“ mit dem von der SPD angestoßenen Dialog. „Wir möchten alle mitnehmen – ob Unternehmen, Verbände, Gewerkschaften, Fachhochschulen und Unis“, erläuterte Silvia Meier, SPD-Landtagskandidat für den hiesigen Wahlkreis, den Weg ihrer Partei hin zum Wahl- und Regierungsprogramm. So waren neben dem IHK-Vertreter auch Uelzens Klinik-Chef Franz Caesar, Bernd Passier (Vorsitzender der Agentur für Arbeit im Bereich Uelzen-Lüneburg) und Jürgen Roglin (Kreisvorsitzender des Deutschen Gewerkschaftsbundes) beim Dialoggespräch mit von der Partie. Beim Stichwort „Mitnehmen“ schlug Stefan Schostok den zweiten politischen Pflock des Abends ein: „Für eine eher strukturschwächere Region mit den Landkreisen Lüchow-Dannenberg, Uelzen und auch Teilen von Lüneburg werden wir als Landesregierung eigene Entwicklungsprogramme auflegen. Durch einen Ansprechpartner wird die Landespolitik dabei mit einem Ansprechpartner vor vor Ort vertreten sein. “ Es gehe dabei nicht um Fusionen oder die Wiedereinführung der alten Bezirksregierung durch die Hintertür, sondern um eine interkommunale Zusammenarbeit auf Augenhöhe.
Schostok ergänzte: „Wie ein ,Bevollmächtigter’ der Landesregierung vor Ort wirken kann und soll, wird unser SPD-Ministerpräsident-Kandidat Stephan Weil im September konkret bekanntgeben.“ Quelle: Allgemeine Zeitung
Kommentar der Redaktion:
Die von der AZ so stark herausgestellten Äußerungen von Herrn Schostok und anderen SPD-A-39-BefürworterInnen zur A 39 sind ja alles andere als neu. Schließlich ist die A 39 vor Jahren vom damaligen SPD-Ministerpräsidenten Gabriel gemeinsam mit der parallelen A 14 als Wahlkampf-Autobahn für die Landtagswahlkämpfe in Niedersachsen und Ostdeutschland überraschend in den vordringlichen Bedarf des Bundesverkehrswegeplans gehievt worden. Auch Herr Struck war vehementer A-39-Befürworter und hat die A 39 ebenso immer wieder angekündigt - die Zeit ist darüber hinweg gegangen... Wenn Herr Schostok jetzt durch die Lande zieht, hier die A 39 und weiter nördlich die A 20 ankündigt - dann ist das wenig glaubwürdig, in Zeiten knapper Verkehrs-Haushaltsmittel sogar gleich zwei Autobahnen für Niedersachsen bauen zu wollen. Herr Schostok gleicht damit Herrn Hillmer von der CDU. Beide nutzen die A-39 als Wahlkampf-Autobahn, leider wegen Konzeptionslosigkeit zu Lasten wirklich realistischer und regions-nützlicher Alternativen. Die Landes-CDU ist da ein wenig ehrlicher: In ihrem neuen Regierungsprogramm wird die A 39 zwar auch befürwortet, aber - im Gegensatz zur Küstenautobahn A 20 - nicht als "Leuchtturmprojekt" herausgestellt. Mal sehen, was von derlei unseriösen SPD-Wahlkampf-Versprechen nach den Landtagswahlen übrig bleiben wird. Ganz abgesehen davon, dass nicht das Land sondern der Bund hierüber entscheidet. Und noch mehr davon abgesehen, dass die Klagen der A-39-Gegner gute Aussichten auf Erfolg haben. Kommentar: Eckehard Niemann
Donnerstag, 26. Juli 2012
Mittwoch, 25. Juli 2012
Baubeginn schon 2013?
Eine Stunde mit Ministerpräsident McAllister im OHE-Werk – und die große Neuigkeit ganz zum Schluss: Die A 39 wird angeblich im Sommer 2013 gebaut.
Sie inspizieren Drehhalle, Werkstatthalle und Triebwagen, folgen unter Waggons hindurch und recken Mikrofone, Kameras und Hälse, um ja kein Wort von David McAllister bei seinem Besuch gestern im Uelzener Betriebswerk der Osthannoverschen Eisenbahnen AG (OHE) zu verpassen. Doch die Nachricht schlechthin serviert Niedersachsens Ministerpräsident den mitgereisten Journalisten auf seiner Sommertour erst ganz am Ende seines einstündigen Aufenthaltes: Das Kabinett des Landes habe entschieden, sowohl die Amerika-Linie als auch die A 39 in den neuen Bundesverkehrswegeplan zu bringen. Mehr noch: In Kürze werde der nördlichste Abschnitt der A 39 planfestgestellt, „im Sommer nächsten Jahres ist dann Baubeginn“, ergänzt der CDU-Landtagsabgeordnete Jörg Hillmer.
Zuvor hatte Uelzens Bürgermeister Otto Lukat (SPD) den Ministerpräsidenten darauf hingewiesen, dass natürlich der Bahnverkehr wichtig für die Region sei, für Uelzen als „trimodalen Standort“ aber auch die Autobahn. Außerdem habe man vor Jahren die Amerika-Linie, die Bahnstrecke zwischen Bremen und Berlin ertüchtigen wollen, was wegen des Toll-Collect-Projektes dann aber bis auf Weiteres verschoben wurde.
McAllister, dem der Schienenverkehr „Herzensanliegen“ sei, freute sich indes, dass man mittlerweile mit Metronom und dessen „Schwester“ Heidesprinter Erixx sowie der Nord-West-Bahn starke Wettbewerber gegen die Deutsche Bahn geschaffen habe. Das Land Niedersachsen habe das Fahrzeugmaterial dafür zur Verfügung gestellt, und es sei „schön zu sehen, dass diese Politik aufgeht“, sagte McAllister. Schließlich habe man nach den Privatisierungen zwischen 20 und 30 Prozent Fahrgastzuwächse zu verzeichnen.
Otto Rentschler, Geschäftsbereichsleiter Werke der OHE, erklärte die Erfolgsgeschichte des jüngsten Sprösslings Erixx so: Eine 97-prozentige Pünktlichkeitsquote auf einer eingleisigen Strecke sei eben ein sehr guter Wert. Und so wird derzeit für den Heidesprinter auf dem Uelzener OHE-Gelände für 4,5 Millionen Euro eine neue Halle gebaut, die Ende Oktober fertig sein soll. Mit ihr werden zehn neue Arbeitsplätze geschaffen. Quelle: Allgemeine Zeitung
Kommentar der Redaktion:
Aus dem Artikel geht - entgegen der Überschrift - lediglich hervor, dass Herr McAllister die A 39 in den neuen Bundesverkehrswegeplan ab 2015 bringen möchte. Das mag ja so sein, aber dieser mögliche Antrag Niedersachsens (wenn er denn - unter der im Januar zu wählenden nächsten Landesregierung - überhaupt noch nach Berlin geschickt würde) wird vom Bund und nicht vom Land entschieden, und zwar allerfrühestens 2013. Bis dahin gilt die vernünftige Festlegung von Bundesverkehrsminister Ramsauer im laufenden Investitionsrahmenplan, dass bis 2015 angesichts knapper Kassen absolut vorrangig Instandsetzungen von Bundesverkehrswegen und die Fertigstellung laufender Bau-Projekte erfolgen wird. Weil daneben kaum noch Geld übrig bleibt und der vordringliche Bedarf des laufenden Bundesverkehrswegeplans ohnehin mehrfach mit Projekten überfüllt ist, wird es mit dem Bau der A 13 wohl schon rein finanzmäßig nichts werden - zumal ja die Planfeststellung selbst des ersten Abschnitts allerfrühestens 2013 möglich ist - sofern nicht durch Klagen verhindert oder verzögert. Die Aussage, dass die A 39 nicht nur eventuell beantragt sondern im Sommer 2013 gebaut werde, stammt dem Artikel nach nicht von Herrn McAllister. sondern aus einem Nachsatz von Herrn Hillmer. An diese seine Aussage sollte man ihn nicht nur im Sommer 2013 erinnern, sondern auch in Sommern der vielen Jahren danach, in denen man vom Bau der A 39 nichts wird sehen können. Weil sie es vielleicht sogar nicht mal in den vordringlichen Bedarf des nächsten Bundesverkehrswegeplans geschaftt hat. Aber vielleicht tun Herrn Hillmer seine Äußerungen ja mittlerweile selber leid. Für eine klarstellende Rücknahme ist es nie zu früh. Eckehard Niemann
Sie inspizieren Drehhalle, Werkstatthalle und Triebwagen, folgen unter Waggons hindurch und recken Mikrofone, Kameras und Hälse, um ja kein Wort von David McAllister bei seinem Besuch gestern im Uelzener Betriebswerk der Osthannoverschen Eisenbahnen AG (OHE) zu verpassen. Doch die Nachricht schlechthin serviert Niedersachsens Ministerpräsident den mitgereisten Journalisten auf seiner Sommertour erst ganz am Ende seines einstündigen Aufenthaltes: Das Kabinett des Landes habe entschieden, sowohl die Amerika-Linie als auch die A 39 in den neuen Bundesverkehrswegeplan zu bringen. Mehr noch: In Kürze werde der nördlichste Abschnitt der A 39 planfestgestellt, „im Sommer nächsten Jahres ist dann Baubeginn“, ergänzt der CDU-Landtagsabgeordnete Jörg Hillmer.
Zuvor hatte Uelzens Bürgermeister Otto Lukat (SPD) den Ministerpräsidenten darauf hingewiesen, dass natürlich der Bahnverkehr wichtig für die Region sei, für Uelzen als „trimodalen Standort“ aber auch die Autobahn. Außerdem habe man vor Jahren die Amerika-Linie, die Bahnstrecke zwischen Bremen und Berlin ertüchtigen wollen, was wegen des Toll-Collect-Projektes dann aber bis auf Weiteres verschoben wurde.
McAllister, dem der Schienenverkehr „Herzensanliegen“ sei, freute sich indes, dass man mittlerweile mit Metronom und dessen „Schwester“ Heidesprinter Erixx sowie der Nord-West-Bahn starke Wettbewerber gegen die Deutsche Bahn geschaffen habe. Das Land Niedersachsen habe das Fahrzeugmaterial dafür zur Verfügung gestellt, und es sei „schön zu sehen, dass diese Politik aufgeht“, sagte McAllister. Schließlich habe man nach den Privatisierungen zwischen 20 und 30 Prozent Fahrgastzuwächse zu verzeichnen.
Otto Rentschler, Geschäftsbereichsleiter Werke der OHE, erklärte die Erfolgsgeschichte des jüngsten Sprösslings Erixx so: Eine 97-prozentige Pünktlichkeitsquote auf einer eingleisigen Strecke sei eben ein sehr guter Wert. Und so wird derzeit für den Heidesprinter auf dem Uelzener OHE-Gelände für 4,5 Millionen Euro eine neue Halle gebaut, die Ende Oktober fertig sein soll. Mit ihr werden zehn neue Arbeitsplätze geschaffen. Quelle: Allgemeine Zeitung
Kommentar der Redaktion:
Aus dem Artikel geht - entgegen der Überschrift - lediglich hervor, dass Herr McAllister die A 39 in den neuen Bundesverkehrswegeplan ab 2015 bringen möchte. Das mag ja so sein, aber dieser mögliche Antrag Niedersachsens (wenn er denn - unter der im Januar zu wählenden nächsten Landesregierung - überhaupt noch nach Berlin geschickt würde) wird vom Bund und nicht vom Land entschieden, und zwar allerfrühestens 2013. Bis dahin gilt die vernünftige Festlegung von Bundesverkehrsminister Ramsauer im laufenden Investitionsrahmenplan, dass bis 2015 angesichts knapper Kassen absolut vorrangig Instandsetzungen von Bundesverkehrswegen und die Fertigstellung laufender Bau-Projekte erfolgen wird. Weil daneben kaum noch Geld übrig bleibt und der vordringliche Bedarf des laufenden Bundesverkehrswegeplans ohnehin mehrfach mit Projekten überfüllt ist, wird es mit dem Bau der A 13 wohl schon rein finanzmäßig nichts werden - zumal ja die Planfeststellung selbst des ersten Abschnitts allerfrühestens 2013 möglich ist - sofern nicht durch Klagen verhindert oder verzögert. Die Aussage, dass die A 39 nicht nur eventuell beantragt sondern im Sommer 2013 gebaut werde, stammt dem Artikel nach nicht von Herrn McAllister. sondern aus einem Nachsatz von Herrn Hillmer. An diese seine Aussage sollte man ihn nicht nur im Sommer 2013 erinnern, sondern auch in Sommern der vielen Jahren danach, in denen man vom Bau der A 39 nichts wird sehen können. Weil sie es vielleicht sogar nicht mal in den vordringlichen Bedarf des nächsten Bundesverkehrswegeplans geschaftt hat. Aber vielleicht tun Herrn Hillmer seine Äußerungen ja mittlerweile selber leid. Für eine klarstellende Rücknahme ist es nie zu früh. Eckehard Niemann
Verkehr nimmt ab
Anhand der öffentlich zugänglichen Daten hat der Dachverband der A 39-Gegner exemplarisch für eine Zählstelle, nämlich Grünhagen an der B4, nachgewiesen, dass der Verkehr in der Region abnimmt und eine Autobahn schon deshalb unsinnig ist.
Knapp 1500 automatische Dauerzählstellen auf Deutschlands Autobahnen und außerörtlichen Bundesstraßen erfassen stetig das Verkehrsaufkommen. Die Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) veröffentlicht die Ergebnisse der Messungen jährlich im Internet. An der B4, deren Verkehrsaufkommen Auskunft geben kann über den Bedarf einer Autobahn zwischen Lüneburg und Wolfsburg, gibt es vier Messstellen. Anhand der öffentlich zugänglichen Daten hat der Dachverband der A 39-Gegner exemplarisch für eine Zählstelle, nämlich Grünhagen an der B4, nachgewiesen, dass der Verkehr in der Region abnimmt und eine Autobahn schon deshalb unsinnig ist.
Im folgenden Diagramm kann man über über den gesamten Zeitraum einen leichten Rückgang der Fahrzeugzahlen insgesamt erkennen, und es ist ein Rückgang beim Schwerlastverkehr erkennbar.
Sieht man sich den Schwerlastverkehr genauer an, so ist ein deutlicher Rückgang von 1.047 Lkw täglich im Jahr 2010 gegenüber 2005 erkennbar.
Auch insgesamt ist ein leichter Rückgang der Fahrzeugzahlen von 340 Fahrzeugen täglich von 2010 gegenüber 2005 erkennbar. Die Anzahl der übrigen Fahrzeuge ist aber leicht um 2,66 Prozent gestiegen.
Sehr deutlich ist aber der Rückgang im Schwerlastverkehr um 36,87 Prozent von 2010 gegenüber 2005. Rechnet man die komplette Veränderung in 2006 von -21,3 Prozent der Einführung der Lkw-Maut zu, so ist es besonders erfreulich, gerade in 2010 nochmals einen großen Rückgang des Schwerlastverkehrs verzeichnen zu können.
Quelle: Dachverband KEINE! A39
Knapp 1500 automatische Dauerzählstellen auf Deutschlands Autobahnen und außerörtlichen Bundesstraßen erfassen stetig das Verkehrsaufkommen. Die Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) veröffentlicht die Ergebnisse der Messungen jährlich im Internet. An der B4, deren Verkehrsaufkommen Auskunft geben kann über den Bedarf einer Autobahn zwischen Lüneburg und Wolfsburg, gibt es vier Messstellen. Anhand der öffentlich zugänglichen Daten hat der Dachverband der A 39-Gegner exemplarisch für eine Zählstelle, nämlich Grünhagen an der B4, nachgewiesen, dass der Verkehr in der Region abnimmt und eine Autobahn schon deshalb unsinnig ist.
Im folgenden Diagramm kann man über über den gesamten Zeitraum einen leichten Rückgang der Fahrzeugzahlen insgesamt erkennen, und es ist ein Rückgang beim Schwerlastverkehr erkennbar.
Sieht man sich den Schwerlastverkehr genauer an, so ist ein deutlicher Rückgang von 1.047 Lkw täglich im Jahr 2010 gegenüber 2005 erkennbar.
Auch insgesamt ist ein leichter Rückgang der Fahrzeugzahlen von 340 Fahrzeugen täglich von 2010 gegenüber 2005 erkennbar. Die Anzahl der übrigen Fahrzeuge ist aber leicht um 2,66 Prozent gestiegen.
Sehr deutlich ist aber der Rückgang im Schwerlastverkehr um 36,87 Prozent von 2010 gegenüber 2005. Rechnet man die komplette Veränderung in 2006 von -21,3 Prozent der Einführung der Lkw-Maut zu, so ist es besonders erfreulich, gerade in 2010 nochmals einen großen Rückgang des Schwerlastverkehrs verzeichnen zu können.
Quelle: Dachverband KEINE! A39
Dienstag, 24. Juli 2012
Adendorfer kritisieren A 39-Planung
Die Planungen für die Autobahn 39 zwischen Lüneburg und Wolfsburg liegen den Ratsmitgliedern der Gemeinde Adendorf schwer im Magen. In einer Sitzung des Ausschusses für Umwelt und Planung der Gemeinde wurden jetzt zahlreiche Einwendungen der Gemeinde gegen die Planungen in ihrem Bereich beraten.
Dort, wie auch anschließend im Verwaltungsausschuss, wurde die Liste der Einwendungen einstimmig verabschiedet. Mit Ablauf der Abgabefrist wurde sie jetzt der zuständigen Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr in Lüneburg übergeben - im Rahmen der vorgeschriebenen Beteiligung der Träger öffentlicher Belange.
Grundlage der Einwendungen ist unter anderem ein Lärmgutachten, das die Hansestadt Lüneburg und die Gemeinde Adendorf gemeinsam in Auftrag gegeben hatten und das seit einigen Tagen vorliegt. Eine Erkenntnis, so der Erste Gemeinderat Martin Vogel: "Die im Gutachten der Landesbehörde genannte Lärmbelastung durch die A 39 bei Nacht in der Höhe von 49 dB/A, damit knapp unter dem Grenzwert von 50 dB/A, zweifeln wir an." Berechnungen bezüglich der Belastungen durch den Schwerlastverkehr "sind aus unserer Sicht nicht schlüssig". Außerdem, sagt Erster Gemeinderat Vogel, "vermissen wir in den Planungen völlig ein Umleitungskonzept für den Fall, dass die A 39 etwa wegen eines Unfalls gesperrt werden muss. Wir fürchten in solchen Fällen gewaltige Auswirkungen auf Adendorf". Auch die ersatzlose Wegnahme des vorhandenen Walls an der Ostumgehung im Süden der Gemeinde wolle Adendorf nicht hinnehmen.
Schließlich sei auch der geplante Abriss der Brücke für den Rad- und Fußgängerverkehr im Bereich des Lüner Holzes so nicht hinnehmbar. Wegen der großen Bedeutung für Berufspendler, aber auch für den Tourismus, sei "gegebenenfalls eine Behelfsbrücke zu errichten". Die ist in den Planungen der Landesbehörde nicht vorgesehen.
Viele Gedanken über die Auswirkungen der A 39 hatte sich auch der Vorstand des Bürgervereins Adendorf unter der Leitung des Vorsitzenden Jürgen Gratzke gemacht. "Die Einwendungen des Bürgervereins werden wir ebenfalls einreichen", hatte der Erste Gemeinderat Vogel zugesichert.
Der Bürgerverein fordert unter anderem "einen zusätzlichen 400 Meter langen Tunnel, beginnend von der Brücke Artlenburger Landstraße/Bockelmannstraße" in Richtung Süden, dazu "eine Bundesstraße als Umgehungsstraße im Westen Lüneburgs zur Entlastung des Ringverkehrs um Lüneburg, zur Verringerung der Emissionen auf der Ostseite und als Umgehungsstraße bei Staus auf der geplanten A 39" sowie "weitergehende aktive und passive Maßnahmen, zum Beispiel Flüsterasphalt und Lärmschutzwände im Adendorfer Abschnitt".
Und die engagierten Vereinsmitglieder kündigen zugleich Konsequenzen an: "Wir weisen schon jetzt darauf hin, dass wir erhebliche Proteste bis hin zur Beantragung von Straßensperrungen aufgrund des Überschreitens von Emissionsgrenzwerten organisieren werden, wenn unsere Forderungen nicht berücksichtigt werden." Quelle: Landeszeitung
Dort, wie auch anschließend im Verwaltungsausschuss, wurde die Liste der Einwendungen einstimmig verabschiedet. Mit Ablauf der Abgabefrist wurde sie jetzt der zuständigen Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr in Lüneburg übergeben - im Rahmen der vorgeschriebenen Beteiligung der Träger öffentlicher Belange.
Grundlage der Einwendungen ist unter anderem ein Lärmgutachten, das die Hansestadt Lüneburg und die Gemeinde Adendorf gemeinsam in Auftrag gegeben hatten und das seit einigen Tagen vorliegt. Eine Erkenntnis, so der Erste Gemeinderat Martin Vogel: "Die im Gutachten der Landesbehörde genannte Lärmbelastung durch die A 39 bei Nacht in der Höhe von 49 dB/A, damit knapp unter dem Grenzwert von 50 dB/A, zweifeln wir an." Berechnungen bezüglich der Belastungen durch den Schwerlastverkehr "sind aus unserer Sicht nicht schlüssig". Außerdem, sagt Erster Gemeinderat Vogel, "vermissen wir in den Planungen völlig ein Umleitungskonzept für den Fall, dass die A 39 etwa wegen eines Unfalls gesperrt werden muss. Wir fürchten in solchen Fällen gewaltige Auswirkungen auf Adendorf". Auch die ersatzlose Wegnahme des vorhandenen Walls an der Ostumgehung im Süden der Gemeinde wolle Adendorf nicht hinnehmen.
Schließlich sei auch der geplante Abriss der Brücke für den Rad- und Fußgängerverkehr im Bereich des Lüner Holzes so nicht hinnehmbar. Wegen der großen Bedeutung für Berufspendler, aber auch für den Tourismus, sei "gegebenenfalls eine Behelfsbrücke zu errichten". Die ist in den Planungen der Landesbehörde nicht vorgesehen.
Viele Gedanken über die Auswirkungen der A 39 hatte sich auch der Vorstand des Bürgervereins Adendorf unter der Leitung des Vorsitzenden Jürgen Gratzke gemacht. "Die Einwendungen des Bürgervereins werden wir ebenfalls einreichen", hatte der Erste Gemeinderat Vogel zugesichert.
Der Bürgerverein fordert unter anderem "einen zusätzlichen 400 Meter langen Tunnel, beginnend von der Brücke Artlenburger Landstraße/Bockelmannstraße" in Richtung Süden, dazu "eine Bundesstraße als Umgehungsstraße im Westen Lüneburgs zur Entlastung des Ringverkehrs um Lüneburg, zur Verringerung der Emissionen auf der Ostseite und als Umgehungsstraße bei Staus auf der geplanten A 39" sowie "weitergehende aktive und passive Maßnahmen, zum Beispiel Flüsterasphalt und Lärmschutzwände im Adendorfer Abschnitt".
Und die engagierten Vereinsmitglieder kündigen zugleich Konsequenzen an: "Wir weisen schon jetzt darauf hin, dass wir erhebliche Proteste bis hin zur Beantragung von Straßensperrungen aufgrund des Überschreitens von Emissionsgrenzwerten organisieren werden, wenn unsere Forderungen nicht berücksichtigt werden." Quelle: Landeszeitung
Mehr Kostengerechtigkeit
Die Ausdehnung der Lkw-Maut auf vierspurige Bundesstraßen mit Autobahnanschluss ab dem 1. August 2012 begrüßt der Verkehrsclub Deutschland (VCD) als einen wichtigen Schritt für mehr Kostengerechtigkeit bei den Verkehrsträgern. „Ziel einer zukunftsorientierten Verkehrspolitik muss sein, den Lkw-Verkehr deutlich zu reduzieren anstatt das aktuelle Wachstum noch zu beschleunigen!“, so Hans-Christian Friedrichs, stellvertretender VCD-Landesvorsitzender in Niedersachsen.
Nach dem Wegekostengutachten 2007 des Bundesverkehrsministeriums müsste die Maut auf Bundesstraßen eigentlich bereits durchschnittlich 32 Cent/Kilometer betragen, wenn man alle externen Kosten des Lkw-Verkehrs gerechterweise berechnen würde. Der heutige Satz liegt mit 16,3 Cent/km deutlich unter diesem sinnvollen Wert und animiert nicht dazu, Transporte zu vermeiden oder auf die umweltfreundliche Schiene zu verlagern. „Stattdessen sollen zusätzliche Fernstraßen und Lkw-Parkplätze an Autobahnraststätten subventioniert werden. Das ist kontraproduktiv für eine zukunftsgerechte Standortpolitik, die heute eigentlich mehr Investitionen in das Schienennetz erforderlich macht“, so Friedrichs.
Die Lkw-Maut auf vierspurigen Bundesstraßen kann genau wie die Sperrung von Bundesstraßen für den schweren Transit-Lkw-Verkehr nur ein Zwischenschritt sein. Eine Ausdehnung der Lkw-Maut auf alle Straßen und Transportergrößen wäre eine notwendige Maßnahme für eine nachhaltigere Verkehrspolitik. Perspektivisch sollte die Lkw-Maut – wie in der Schweiz bereits praktiziert – basierend auf einem differenzierten Tarifsystem als Lenkungsinstrument auf 45 Cent/km steigen, um mehr Güter auf die umweltfreundliche Schiene zu verlagern.
Gleichzeitig darf die Politik nicht tatenlos zusehen, wie in Niedersachsen ganze Güterbahnhöfe vom Schienennetz abgetrennt werden. Aktuell plant die Deutsche Bahn AG beispielsweise, den derzeit nicht betriebenen Güterbahnhof Seesen im Harz komplett von den Schienen abzukoppeln. „Trotz aller Sonntagsreden: der Straßengüterverkehr wird weiter künstlich aufgepäppelt, während die Schieneninfrastruktur Stück für Stück demontiert wird“, bedauert Friedrichs. Quelle: Pressemitteilung VCD Niedersachsen
Nach dem Wegekostengutachten 2007 des Bundesverkehrsministeriums müsste die Maut auf Bundesstraßen eigentlich bereits durchschnittlich 32 Cent/Kilometer betragen, wenn man alle externen Kosten des Lkw-Verkehrs gerechterweise berechnen würde. Der heutige Satz liegt mit 16,3 Cent/km deutlich unter diesem sinnvollen Wert und animiert nicht dazu, Transporte zu vermeiden oder auf die umweltfreundliche Schiene zu verlagern. „Stattdessen sollen zusätzliche Fernstraßen und Lkw-Parkplätze an Autobahnraststätten subventioniert werden. Das ist kontraproduktiv für eine zukunftsgerechte Standortpolitik, die heute eigentlich mehr Investitionen in das Schienennetz erforderlich macht“, so Friedrichs.
Die Lkw-Maut auf vierspurigen Bundesstraßen kann genau wie die Sperrung von Bundesstraßen für den schweren Transit-Lkw-Verkehr nur ein Zwischenschritt sein. Eine Ausdehnung der Lkw-Maut auf alle Straßen und Transportergrößen wäre eine notwendige Maßnahme für eine nachhaltigere Verkehrspolitik. Perspektivisch sollte die Lkw-Maut – wie in der Schweiz bereits praktiziert – basierend auf einem differenzierten Tarifsystem als Lenkungsinstrument auf 45 Cent/km steigen, um mehr Güter auf die umweltfreundliche Schiene zu verlagern.
Gleichzeitig darf die Politik nicht tatenlos zusehen, wie in Niedersachsen ganze Güterbahnhöfe vom Schienennetz abgetrennt werden. Aktuell plant die Deutsche Bahn AG beispielsweise, den derzeit nicht betriebenen Güterbahnhof Seesen im Harz komplett von den Schienen abzukoppeln. „Trotz aller Sonntagsreden: der Straßengüterverkehr wird weiter künstlich aufgepäppelt, während die Schieneninfrastruktur Stück für Stück demontiert wird“, bedauert Friedrichs. Quelle: Pressemitteilung VCD Niedersachsen
Samstag, 21. Juli 2012
Katastrophe für Bad Bevensen
Die Stadt Bad Bevensen befürchtet größere Beeinträchtigungen als bisher vermutet durch den Bau der Autobahn 39.
In der jüngsten Arbeitskreissitzung, in der Vertreter der Landesstraßenbaubehörde Lüneburg über den aktuellen Planungsstand der Trasse informierten, seien die Bad Bevensener hellhörig geworden. „Uns wurde eine Grafik präsentiert, auf der bei Römstedt eine vollkommen ausgestaltete Ausfahrt angelegt war“, berichtet Bad Bevensens Bauamtsleiter Roland Klewwe. Er und Bürgermeister Martin Feller vermuten nun, dass es zu einer für die Kurstadt ungünstigen Abschnittsbildung beim Bau der Autobahn kommen könnte. „Wenn die Autobahn bei Römstedt endet, dann muss der ganze Verkehr über den Osten Bad Bevensens zur Budesstraße 4 geleitet werden“, erklärt Klewwe. Dieser Teil des Straßennetzes der Stadt sei aber für größere Verkehrsaufkommen nicht ausgelegt. „Bevensen ist traditionell eher nach Westen ausgerichtet. “ Auch Bürgermeister Feller (Grüne) betont: „Das wäre eine Abschnittsbildung, die nicht akzeptabel ist. Eine Katastrophe für Bad Bevensen.“
Zum Hintergrund: Die Kurstadt Bad Bevensen hat sich bereits öffentlich gegen den Bau der Autobahn 39 positioniert – zumindest, wenn die Trassenführung so bleibt, wie sie derzeit geplant ist. Denn durch diese Streckenführung würde nicht nur die Stadt wie beschrieben belastet. Die Ortsteile Groß Hesebeck, Röbbel und Gollern wären massiv von dem Bau betroffen, da die Trasse zum Teil direkt durch die Ortschaften führt (AZ berichtete). „Wir arbeiten an der Verhinderung der A 39“, macht Feller die Position der Stadt nochmals deutlich. Zusammen mit den Betroffenen aus Groß Hesebeck, Gollern und Röbbel bereite er das weitere Vorgehen vor. Feller: „Unsere Anwältin hat uns empfohlen, zusammen mit den anderen Betroffenen zu klagen.“ Im September plant die Stadt eine Info-Veranstaltung zur A 39. Dort werden die aktuellen Planungen und Möglichkeiten des Einschreitens beraten. Quelle: Allgemeine Zeitung
In der jüngsten Arbeitskreissitzung, in der Vertreter der Landesstraßenbaubehörde Lüneburg über den aktuellen Planungsstand der Trasse informierten, seien die Bad Bevensener hellhörig geworden. „Uns wurde eine Grafik präsentiert, auf der bei Römstedt eine vollkommen ausgestaltete Ausfahrt angelegt war“, berichtet Bad Bevensens Bauamtsleiter Roland Klewwe. Er und Bürgermeister Martin Feller vermuten nun, dass es zu einer für die Kurstadt ungünstigen Abschnittsbildung beim Bau der Autobahn kommen könnte. „Wenn die Autobahn bei Römstedt endet, dann muss der ganze Verkehr über den Osten Bad Bevensens zur Budesstraße 4 geleitet werden“, erklärt Klewwe. Dieser Teil des Straßennetzes der Stadt sei aber für größere Verkehrsaufkommen nicht ausgelegt. „Bevensen ist traditionell eher nach Westen ausgerichtet. “ Auch Bürgermeister Feller (Grüne) betont: „Das wäre eine Abschnittsbildung, die nicht akzeptabel ist. Eine Katastrophe für Bad Bevensen.“
Zum Hintergrund: Die Kurstadt Bad Bevensen hat sich bereits öffentlich gegen den Bau der Autobahn 39 positioniert – zumindest, wenn die Trassenführung so bleibt, wie sie derzeit geplant ist. Denn durch diese Streckenführung würde nicht nur die Stadt wie beschrieben belastet. Die Ortsteile Groß Hesebeck, Röbbel und Gollern wären massiv von dem Bau betroffen, da die Trasse zum Teil direkt durch die Ortschaften führt (AZ berichtete). „Wir arbeiten an der Verhinderung der A 39“, macht Feller die Position der Stadt nochmals deutlich. Zusammen mit den Betroffenen aus Groß Hesebeck, Gollern und Röbbel bereite er das weitere Vorgehen vor. Feller: „Unsere Anwältin hat uns empfohlen, zusammen mit den anderen Betroffenen zu klagen.“ Im September plant die Stadt eine Info-Veranstaltung zur A 39. Dort werden die aktuellen Planungen und Möglichkeiten des Einschreitens beraten. Quelle: Allgemeine Zeitung
A 39 dichter an Glüsingen
Eine Libelle sorgt dafür, dass die geplante Trasse der A 39 bei Glüsingen um etwa 100 Meter verschoben werden muss – nach Osten, dichter an den Ort heran.
Des einen Freud, des anderen Leid: Von der Siedlung Hahnenberg rückt die Trasse dafür um rund 100 Meter weiter weg. Die Autobahn-Planer aus Lüneburg verkündeten die Änderung gestern bei einer nichtöffentlichen Arbeitskreis-Sitzung in Wittingen, an der Vertreter der Landkreise Uelzen und Gifhorn, der Stadt Wittingen sowie der betroffenen Fachbehörden und Verbände teilnahmen.
Auslöser der Trassen-Verschiebung ist die Vogel-Azurjungfer. Die vom Aussterben bedrohte Libellenart steht durch die FFH-Richtlinie der EU unter besonderem Schutz – und war bei Kartierungen im Ziegeleigraben südlich von Wollerstorf entdeckt worden. Für die Planer war das Anlass, vier alternative Varianten in dem betreffenden Bereich zu untersuchen. Ergebnis: Die geplante Fahrbahn rückt um 100 Meter nach Osten. Wittingens Stadtbürgermeister Karl Ridder, der an der Arbeitskreis-Sitzung teilnahm, sagte gestern, die neue Sachlage müsse nun in den zuständigen Gremien der Stadt diskutiert werden. Dann werde man sehen, ob die Stadt dazu noch eine Stellungnahme abgeben will. Als „erstaunlich“ werte er die Aussage der Planer, dass in dem Bereich nach wie vor kein aktiver Lärmschutz – also keine Lärmschutzwände – als notwendig erachtet werde. Quelle: Allgemeine Zeitung
Des einen Freud, des anderen Leid: Von der Siedlung Hahnenberg rückt die Trasse dafür um rund 100 Meter weiter weg. Die Autobahn-Planer aus Lüneburg verkündeten die Änderung gestern bei einer nichtöffentlichen Arbeitskreis-Sitzung in Wittingen, an der Vertreter der Landkreise Uelzen und Gifhorn, der Stadt Wittingen sowie der betroffenen Fachbehörden und Verbände teilnahmen.
Auslöser der Trassen-Verschiebung ist die Vogel-Azurjungfer. Die vom Aussterben bedrohte Libellenart steht durch die FFH-Richtlinie der EU unter besonderem Schutz – und war bei Kartierungen im Ziegeleigraben südlich von Wollerstorf entdeckt worden. Für die Planer war das Anlass, vier alternative Varianten in dem betreffenden Bereich zu untersuchen. Ergebnis: Die geplante Fahrbahn rückt um 100 Meter nach Osten. Wittingens Stadtbürgermeister Karl Ridder, der an der Arbeitskreis-Sitzung teilnahm, sagte gestern, die neue Sachlage müsse nun in den zuständigen Gremien der Stadt diskutiert werden. Dann werde man sehen, ob die Stadt dazu noch eine Stellungnahme abgeben will. Als „erstaunlich“ werte er die Aussage der Planer, dass in dem Bereich nach wie vor kein aktiver Lärmschutz – also keine Lärmschutzwände – als notwendig erachtet werde. Quelle: Allgemeine Zeitung
Kritik an A 39-Verlegung
Die Tappenbecker ärgern sich: Die Trassenplanung für die A 39 bei Wittingen wird umgestoßen – wegen einer seltenen Libellenart.
„Das kann doch nicht sein“, kommentiert Tappenbecks Bürgermeister Niklas Herbermann die Nachricht von der Trassenverlegung aufgebracht. „Es ist, wie wir befürchtet haben: Man nimmt anscheinend mehr Rücksicht auf Libellen oder Hirschkäfer als auf die Menschen.“
Auf 1,5 bis 2 Millionen Euro beziffert Dirk Möller, Sprecher der Lüneburger Abteilung der Landesbehörde für Straßenbau, die Mehrkosten für die gestern bekannt gewordene Verschiebung der geplanten A39-Trasse bei Wollerstorf und Glüsingen. 100 Meter weiter östlich soll die Fahrbahn jetzt verlaufen – bei Kartierungen der Tierwelt war man auf eine streng geschützte Libellenart gestoßen: die Vogel-Azurjungfer.
Das wäre fast der Betrag, der den Tappenbecker fehlt, um ihr der A39-Fortführung zum Opfer fallendes Sportzentrum neu errichten zu können. Der Bund will nur den Zeitwert erstatten – zu wenig für einen Neubau.
Deutlich wird Reinhold Wrieske, Vorsitzender der Tappenbecker Kyffhäuser, die ihren Schießstand am Sportplatz haben: „Das ist schon erstaunlich. Hier macht man den Sport platt, dort investiert man Millionen für eine Libelle.“ Sportvereinvorsitzender Jens Melahn spricht von „einem gewissen Sarkasmus“, den die Nachricht auslöse.
Der Bürgermeister sagt: „Nicht, dass man mich falsch versteht – ich begrüße Naturschutzmaßnahmen“. Doch müsse auch das Schutzgut Mensch angemessene Berücksichtigung finden. Herbermann setzt nach: Auch eine Verlegung der Trasse vom Ortsrand um den Sportplatz herum sei von den Planern abgelehnt worden –aus Kostengründen. „Da fehlen doch die Relationen.“
Er gibt ein weiteres Beispiel: „Es kann nicht sein, dass überall Brücken für Tiere über Autobahnen gebaut werden, und wir um einen dringend benötigten kleinen Durchlass für Fußgänger und die vielen Fahrradfahrer in Richtung VW-Werk betteln mussten. Manchmal scheint der Mensch nur zweitrangig zu sein.“ Quelle: Braunschweiger Zeitung
„Das kann doch nicht sein“, kommentiert Tappenbecks Bürgermeister Niklas Herbermann die Nachricht von der Trassenverlegung aufgebracht. „Es ist, wie wir befürchtet haben: Man nimmt anscheinend mehr Rücksicht auf Libellen oder Hirschkäfer als auf die Menschen.“
Auf 1,5 bis 2 Millionen Euro beziffert Dirk Möller, Sprecher der Lüneburger Abteilung der Landesbehörde für Straßenbau, die Mehrkosten für die gestern bekannt gewordene Verschiebung der geplanten A39-Trasse bei Wollerstorf und Glüsingen. 100 Meter weiter östlich soll die Fahrbahn jetzt verlaufen – bei Kartierungen der Tierwelt war man auf eine streng geschützte Libellenart gestoßen: die Vogel-Azurjungfer.
Das wäre fast der Betrag, der den Tappenbecker fehlt, um ihr der A39-Fortführung zum Opfer fallendes Sportzentrum neu errichten zu können. Der Bund will nur den Zeitwert erstatten – zu wenig für einen Neubau.
Deutlich wird Reinhold Wrieske, Vorsitzender der Tappenbecker Kyffhäuser, die ihren Schießstand am Sportplatz haben: „Das ist schon erstaunlich. Hier macht man den Sport platt, dort investiert man Millionen für eine Libelle.“ Sportvereinvorsitzender Jens Melahn spricht von „einem gewissen Sarkasmus“, den die Nachricht auslöse.
Der Bürgermeister sagt: „Nicht, dass man mich falsch versteht – ich begrüße Naturschutzmaßnahmen“. Doch müsse auch das Schutzgut Mensch angemessene Berücksichtigung finden. Herbermann setzt nach: Auch eine Verlegung der Trasse vom Ortsrand um den Sportplatz herum sei von den Planern abgelehnt worden –aus Kostengründen. „Da fehlen doch die Relationen.“
Er gibt ein weiteres Beispiel: „Es kann nicht sein, dass überall Brücken für Tiere über Autobahnen gebaut werden, und wir um einen dringend benötigten kleinen Durchlass für Fußgänger und die vielen Fahrradfahrer in Richtung VW-Werk betteln mussten. Manchmal scheint der Mensch nur zweitrangig zu sein.“ Quelle: Braunschweiger Zeitung
1000 Einwände gegen A 39
Privatpersonen und regionale Bürgerinitiativen für Umweltschutz legen Protest im Planfeststellungsverfahren der Landesbehörde für Straßenbau ein.
Einzelpersonen und Bürgerinitiativen, Umweltverbände und Anliegergemeinden haben etwa 1000 Einwendungen gegen den Lüneburger Abschnitt der geplanten Autobahn 39 erhoben. "Inhaltlich geht es dabei einerseits um Lärm und Abgase, die nach dem Ausbau der Lüneburger Ostumgehung zu einer Autobahn erwartet werden", sagt Eckehard Niemann von der Regionalgruppe des Landesverbands Bürgerinitiativen Umweltschutz. "Im laufenden Planfeststellungsverfahren gibt es andererseits Einwendungen, die den gesamten Bau der A 39 in Frage stellen." "Ich bin überzeugt, dass wir A 39-Gegner die ohnehin nicht finanzierbare Autobahn zusätzlich durch Klagen verhindern werden", sagt Günter Schäfers, Regionalsprecher der Bürgerinitiativen zum Umweltschutz in der Ostheide. Die protestierenden Verbände kritisieren, das "Schutzgut Mensch" werde bei der Abwägung zwischen möglichen Trassenverläufen, die mit "willkürlichen Methoden" vorgenommen worden sein, zu niedrig bewertet.
Ein weiteres wichtiges Schutzgut, die Natur, werde ebenfalls zu sehr verletzt. So seien in den bisherigen Planungen die vom Bundesumweltministerium gestellten Mindestanforderungen für FFH- und Vogelschutzgebiete wie Ilmenau und Ostheide nicht erfüllt. "Das Zerschneiden von Wegen und Lebensräumen seltener Arten wie Ortolan, Wachtelkönig, Fledermäusen, Rothirsch, Wolf, Biber oder Otter ist nicht ausgleichbar", sagt Diplom-Agraringenieur Niemann, der sich in der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft auch gegen Massentierhaltung in der Region engagiert.
Eine lokal organisierte Produktion von Nahrungsmitteln dürfte viele Transporte auf den Straßen überflüssig machen. Ebenso bewirken der demografische Wandel und die noch zu erwartenden Ölpreissteigerungen laut Niemann, dass sich der so genannte Individualverkehr verringere. "Die offizielle Prognose über den zukünftigen Verkehr auf der A 39 liegt viel zu hoch", sagt er. "Das zeigt sich schon jetzt an rückläufigen Zahlen auf der B 4." Die bisherige Hauptverbindung zwischen Lüneburg und Uelzen könne ausgebaut werden und die neu zu errichtende Autobahn überflüssig machen.
Wie berichtet, finden die Pläne für einen Autobahnbau zwischen der Anschlussstelle Lüneburg-Nord und Wolfsburg in der B 4-Anliegergemeinde Melbeck dagegen viel Unterstützung. Der Verkehr auf der Ortsdurchfahrt dürfte sich laut Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr durch die A 39 von 18 300 Fahrzeugen 2005 auf 13 400 im Jahr 2025 verringern. Quelle: Hamburger Abendblatt
Einzelpersonen und Bürgerinitiativen, Umweltverbände und Anliegergemeinden haben etwa 1000 Einwendungen gegen den Lüneburger Abschnitt der geplanten Autobahn 39 erhoben. "Inhaltlich geht es dabei einerseits um Lärm und Abgase, die nach dem Ausbau der Lüneburger Ostumgehung zu einer Autobahn erwartet werden", sagt Eckehard Niemann von der Regionalgruppe des Landesverbands Bürgerinitiativen Umweltschutz. "Im laufenden Planfeststellungsverfahren gibt es andererseits Einwendungen, die den gesamten Bau der A 39 in Frage stellen." "Ich bin überzeugt, dass wir A 39-Gegner die ohnehin nicht finanzierbare Autobahn zusätzlich durch Klagen verhindern werden", sagt Günter Schäfers, Regionalsprecher der Bürgerinitiativen zum Umweltschutz in der Ostheide. Die protestierenden Verbände kritisieren, das "Schutzgut Mensch" werde bei der Abwägung zwischen möglichen Trassenverläufen, die mit "willkürlichen Methoden" vorgenommen worden sein, zu niedrig bewertet.
Ein weiteres wichtiges Schutzgut, die Natur, werde ebenfalls zu sehr verletzt. So seien in den bisherigen Planungen die vom Bundesumweltministerium gestellten Mindestanforderungen für FFH- und Vogelschutzgebiete wie Ilmenau und Ostheide nicht erfüllt. "Das Zerschneiden von Wegen und Lebensräumen seltener Arten wie Ortolan, Wachtelkönig, Fledermäusen, Rothirsch, Wolf, Biber oder Otter ist nicht ausgleichbar", sagt Diplom-Agraringenieur Niemann, der sich in der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft auch gegen Massentierhaltung in der Region engagiert.
Eine lokal organisierte Produktion von Nahrungsmitteln dürfte viele Transporte auf den Straßen überflüssig machen. Ebenso bewirken der demografische Wandel und die noch zu erwartenden Ölpreissteigerungen laut Niemann, dass sich der so genannte Individualverkehr verringere. "Die offizielle Prognose über den zukünftigen Verkehr auf der A 39 liegt viel zu hoch", sagt er. "Das zeigt sich schon jetzt an rückläufigen Zahlen auf der B 4." Die bisherige Hauptverbindung zwischen Lüneburg und Uelzen könne ausgebaut werden und die neu zu errichtende Autobahn überflüssig machen.
Wie berichtet, finden die Pläne für einen Autobahnbau zwischen der Anschlussstelle Lüneburg-Nord und Wolfsburg in der B 4-Anliegergemeinde Melbeck dagegen viel Unterstützung. Der Verkehr auf der Ortsdurchfahrt dürfte sich laut Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr durch die A 39 von 18 300 Fahrzeugen 2005 auf 13 400 im Jahr 2025 verringern. Quelle: Hamburger Abendblatt
Mittwoch, 18. Juli 2012
Libelle führt zu Verschwenkung
Die Trasse der geplanten Autobahn 39 zwischen Lüneburg und Wolfsburg wird sich im Grenzbereich der Landkreise Uelzen und Gifhorn leicht nach Osten verschieben.
Grund ist der Schutz einer seltenen und besonders geschützten Libellenart. Dieses Zwischenergebnis der laufenden Planungen stellte die Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr am Mittwoch während einer Arbeitskreis-Sitzung in Wittingen den Vertretern der Landkreise Uelzen und Gifhorn, der Stadt Wittingen, der betroffenen Gemeinden, Fachbehörden und Verbände vor.
Im Zuge von Kartierungen der Tierwelt war im Ziegeleigraben südlich von Wollerstorf die in Deutschland vom Aussterben bedrohte Vogel-Azurjungfer entdeckt worden; diese Libellenart ist durch die FFH-Richtlinie der Europäischen Union besonders geschützt. Dieses Vorkommen war Anlass für eine Untersuchung vier alternativer Trassenvarianten der A 39 in den betroffenen Planungsabschnitten 5 und 6.
Als Ergebnis dieser abschnittsübergreifenden Variantenuntersuchung soll nun die Trasse der Autobahn 39 im Bereich Glüsingen und südlich Wollerstorfs um bis zu 100 Meter nach Osten verlegt werden. Diese Variante hat sich nach Behördenangaben unter den vier untersuchten alternativen Trassenvarianten als die beste gerade im Hinblick auf eine mögliche Lärmbelastung der genannten Ortschaften herausgestellt. Die Lärm-Grenzwerte der aktuellen 16. Bundesimmissionsschutzverordnung würden hier vollständig eingehalten.
Die weitere Planung der A 39 in den Abschnitten 5 (Bad Bodenteich bis Wittingen) und 6 (Wittingen bis Ehra) soll in der zweiten Jahreshälfte 2013 abgeschlossen sein. Die Entwürfe, die in den Geschäftsbereichen Lüneburg beziehungsweise Wolfenbüttel der Landesbehörde erarbeitet werden, müssen anschließend vom Bundesverkehrsministerium genehmigt werden und gehen dann in die Planfeststellungsverfahren. Quelle: Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr
Grund ist der Schutz einer seltenen und besonders geschützten Libellenart. Dieses Zwischenergebnis der laufenden Planungen stellte die Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr am Mittwoch während einer Arbeitskreis-Sitzung in Wittingen den Vertretern der Landkreise Uelzen und Gifhorn, der Stadt Wittingen, der betroffenen Gemeinden, Fachbehörden und Verbände vor.
Im Zuge von Kartierungen der Tierwelt war im Ziegeleigraben südlich von Wollerstorf die in Deutschland vom Aussterben bedrohte Vogel-Azurjungfer entdeckt worden; diese Libellenart ist durch die FFH-Richtlinie der Europäischen Union besonders geschützt. Dieses Vorkommen war Anlass für eine Untersuchung vier alternativer Trassenvarianten der A 39 in den betroffenen Planungsabschnitten 5 und 6.
Als Ergebnis dieser abschnittsübergreifenden Variantenuntersuchung soll nun die Trasse der Autobahn 39 im Bereich Glüsingen und südlich Wollerstorfs um bis zu 100 Meter nach Osten verlegt werden. Diese Variante hat sich nach Behördenangaben unter den vier untersuchten alternativen Trassenvarianten als die beste gerade im Hinblick auf eine mögliche Lärmbelastung der genannten Ortschaften herausgestellt. Die Lärm-Grenzwerte der aktuellen 16. Bundesimmissionsschutzverordnung würden hier vollständig eingehalten.
Die weitere Planung der A 39 in den Abschnitten 5 (Bad Bodenteich bis Wittingen) und 6 (Wittingen bis Ehra) soll in der zweiten Jahreshälfte 2013 abgeschlossen sein. Die Entwürfe, die in den Geschäftsbereichen Lüneburg beziehungsweise Wolfenbüttel der Landesbehörde erarbeitet werden, müssen anschließend vom Bundesverkehrsministerium genehmigt werden und gehen dann in die Planfeststellungsverfahren. Quelle: Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr
Frühstück in Bienenbüttel
Mehr als dreißig Mitstreiter der BI Hohnstorf 2011 hatten sich am vergangenen Sonntag zum 1. Bienenbütteler Bürgerfrühstück angemeldet.
Die vier reservierten Tische bogen sich unter der Last der Delikatessen die die Wirtschafts- und Toursimus-Gesellschaft Bienenbüttel (WTG) und die Bürgerstiftung Bienenbüttel organisiert hatten. Der Wettergott hatte ein Einsehen, und ließ das Wasser bereits am Sonnabend regnen, so dass es ein schönes sonniges Event wurde. Mehr als 1100 Bürger nahmen teil. Quelle: BI Hohnstorf
Die vier reservierten Tische bogen sich unter der Last der Delikatessen die die Wirtschafts- und Toursimus-Gesellschaft Bienenbüttel (WTG) und die Bürgerstiftung Bienenbüttel organisiert hatten. Der Wettergott hatte ein Einsehen, und ließ das Wasser bereits am Sonnabend regnen, so dass es ein schönes sonniges Event wurde. Mehr als 1100 Bürger nahmen teil. Quelle: BI Hohnstorf
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