Die beiden Tank- und Rastanlagen (TuR) an der A 39 werden offenbar viel größer als bisher erwartet. Nach Angaben der Lüneburger Planungsbehörde ist pro Anlage ein Flächenverbrauch von bis zu 40 Hektar vorgesehen.
Bisher ging man in Wittingen, wo im Stadtgebiet eine der beiden TuR entstehen soll, von einer Größenordnung von rund 10 Hektar aus.Das war aber offensichtlich viel zu niedrig gegriffen: 10 Hektar, das ist laut Bernd Mühlnickel, der die Wolfenbütteler Straßenbaubehörde leitet, der "traditionelle" Wert für einen einfachen Parkplatz mit WC und zirka 50 Lkw-Stellplätzen. Eine Rastanlage habe üblicherweise 15 bis 20 Hektar und biete Platz für rund 100 Brummis.Dass nun aber doppelt so viel Fläche gebraucht wird, wurde jetzt bei einem Arbeitskreis-Treffen zur A39 im Uelzener Nordkreis bekannt, an dem als Vertreterin der Gemeinde Altenmedingen die Sprecherin des Dachverbandes der Autobahn-Gegner, Annette Niemann, teilnahm. Niemann will dort sogar von einer Flächengröße von 50 Hektar pro Anlage gehört haben. Dem Vernehmen nach hat sie in der Sitzung, an der auch der Lüneburger Chefplaner Dirk Möller teilnahm, dezidiert nachgefragt, ob sie sich nicht verhört habe.Möller, Leiter der Lüneburger Planungsbehörde, sagte gestern auf Nachfrage, er könne die Zahl von 50 Hektar "so nicht bestätigen", sprach aber von einer Fläche von jeweils "30 bis 40 Hektar".An dem etwa 100 Kilometer langen Abschnitt zwischen Wolfsburg und Lüneburg sind zwei (offenbar einseitige) TuR geplant: eine bei Altenmedingen und eine bei Wittingen. Hier ist der genaue Standort weiterhin offen: Laut Mühlnickel gibt es noch keine abschließende Entscheidung, "die Untersuchungen laufen noch". Im Gespräch sind Flächen bei Eutzen, bei Wollerstorf oder an der VW-Teststrecke.Der Hintergrund für den hohen Flächenbedarf – 40 Hektar entsprechen etwa 40 großen Fußballfeldern – ist Mühlnickel zufolge eine Vorgabe des Bundesverkehrsministeriums, die kurz vor Weihnachten eingegangen sei. Demnach sind die Planer gehalten, ein "ausreichendes Angebot" an Lkw-Stellplätzen vorzusehen. Bis zu 250 Lastwagen sollen auf jeder TuR Platz finden.Wie groß die einzelnen Anlagen tatsächlich werden, das werden laut Möller die weiteren Detailplanungen zeigen. Mühlnickel zufolge hängt dies natürlich auch stark von den geografischen Gegebenheiten vor Ort ab. Quelle: Allgemeine Zeitung vom 16.03.2010