Der zwischenzeitlich zurückgetretene Sprecher der A39-Gegner, Eckehard Niemann, hat womöglich auch Schmierereien außerhalb des Uelzener Stadtgebietes begangen.
So prüft die Staatsanwaltschaft derzeit, ob Niemann auch anderswo gesprayt habe, bestätigt Oberstaatsanwältin Angelika Klee auf AZ-Nachfrage. Dabei geht es um einen schwarzen Schriftzug "Wiesenhof stinkt uns" auf einem Trafohäuschen zwischen Bargfeld und Bahnsen. Niemann hatte in seiner Funktion als Sprecher der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft zu den umstrittenen geplanten Masthähnchenställen öffentlich Stellung genommen.
Der 61-Jährige war am Abend des 18. April im Uelzener Industriegebiet von der Polizei gestellt worden, als er einen schwarzen Schriftzug "Happy-Nazi-Seebohm-Straßenfest" mit seinem Handy fotografierte. Im Auto des damaligen Pressesprechers des "Dachverbandes der Bürgerinitiativen gegen die A39" hatten die Beamten eine Sprühdose entdeckt. Niemann hatte die Taten zunächst bestritten, später aber gegenüber der AZ zugegeben, an jenem Abend im Industriegebiet drei Objekte beschmiert zu haben. Einen Rücktritt von seinem Amt lehnte er zunächst ab, vollzog ihn wenige Tage später dann aber doch.
Niemann will aber weiter in führender Position im Dachverband arbeiten, erklärte er jüngst. Die spätabendliche Aktionen seien "begrenzte Regelverletzungen im Rahmen des zivilen Ungehorsams" gewesen. Der 61-Jährige wehrte sich dabei gegen den Begriff "Schmierereien": Er habe "in sehr sauberer, absolut nicht geschmierter Schrift" im Industriegebiet gesprayt, so Niemann.
In ähnlich sauberer Schrift gibt es weitere besprühte Objekte am Neuen Felde in Uelzen und an der B4 in Höhe Bad Bevensen. "Faire Milchpreise" und "2+1 statt 39" steht da in schwarzer Schrift - allesamt politische Themen, zu denen er ebenfalls in der Öffentlichkeit als Pressesprecher Stellungnahmen abgab. Zu den Schriftzügen an anderen Orten "äußere ich mich", erklärte Niemann auf AZ-Nachfrage.
"Er lässt sich anwaltlich vertreten und wir haben ihm jetzt Gelegenheit zur Stellungnahme gegeben", heißt es dazu von der Staatsanwaltschaft. Quelle: Allgemeine Zeitung
Montag, 31. Mai 2010
Freitag, 28. Mai 2010
Herzlichen (?) Glückwunsch
Wir gratulieren zum 40-jährigen Jubiläum des Nordland-Autobahn-Vereins. Allerdings gehen wir zuversichtlich davon aus, dass sich der Vereinszweck überlebt hat. Außer den unmittelbar vom Bau profitierenden Unternehmen und Lkw-orientierten Logistikern braucht niemand die A 39 zwischen Lüneburg und Wolfsburg.
Niemand kann sie in der aktuellen Finanzsituation des Bundes bezahlen. Private Initiativen zeichnen sich nicht ab. Die vage Aussicht auf die A 39 ist heute die größte Entwicklungs- und Investitionsbremse der Region. Statt auf regionale Stärken und Ressourcen zu setzen, hoffen immer noch einige Politiker auf wirtschaftliche Wunder durch einen Anschluss ans globale Verkehrsnetz.
Wenn eine ökonomisch starke Region (z.B. Hamburg) und eine wirtschaftlich schwächere Region (z.B. Uelzen) miteinander verbunden werden, profitiert immer die stärkere Region. Glaubt denn der Uelzener Einzelhandel, dass Hamburger und Wolfsburger zum Einkaufen vorbeikommen, statt in Braunschweig oder am Jungfernstieg zu shoppen? Aber wohin werden die Uelzener fahren?
In der aktuellen Krise hat sich gezeigt, dass Regionen, die stärker von lokalen wirtschaftlichen Netzwerken geprägt werden, das globale Chaos besser überstanden haben. Unsere Gesellschaft braucht Investitionen in die Bildung, um zukunftsfähig zu bleiben. Es fehlt an Fachkräften – nicht an 100 Kilometern Autobahn durch die Ostheide, die das Soll auf unserem gemeinsamen Konto um 650 Millionen Euro erhöht. Die ersten Kommunen haben um ihrer eigenen Zukunft willen den Blick über den Tellerrand gewagt und sind darum aus dem Nordland-Autobahn-Verein ausgetreten: Der Nordland-Autobahn-Verein hat sich überlebt – und schon der 41. Geburtstag wäre einer zuviel.
Quelle: Dachverband KEINE! A39
Niemand kann sie in der aktuellen Finanzsituation des Bundes bezahlen. Private Initiativen zeichnen sich nicht ab. Die vage Aussicht auf die A 39 ist heute die größte Entwicklungs- und Investitionsbremse der Region. Statt auf regionale Stärken und Ressourcen zu setzen, hoffen immer noch einige Politiker auf wirtschaftliche Wunder durch einen Anschluss ans globale Verkehrsnetz.
Wenn eine ökonomisch starke Region (z.B. Hamburg) und eine wirtschaftlich schwächere Region (z.B. Uelzen) miteinander verbunden werden, profitiert immer die stärkere Region. Glaubt denn der Uelzener Einzelhandel, dass Hamburger und Wolfsburger zum Einkaufen vorbeikommen, statt in Braunschweig oder am Jungfernstieg zu shoppen? Aber wohin werden die Uelzener fahren?
In der aktuellen Krise hat sich gezeigt, dass Regionen, die stärker von lokalen wirtschaftlichen Netzwerken geprägt werden, das globale Chaos besser überstanden haben. Unsere Gesellschaft braucht Investitionen in die Bildung, um zukunftsfähig zu bleiben. Es fehlt an Fachkräften – nicht an 100 Kilometern Autobahn durch die Ostheide, die das Soll auf unserem gemeinsamen Konto um 650 Millionen Euro erhöht. Die ersten Kommunen haben um ihrer eigenen Zukunft willen den Blick über den Tellerrand gewagt und sind darum aus dem Nordland-Autobahn-Verein ausgetreten: Der Nordland-Autobahn-Verein hat sich überlebt – und schon der 41. Geburtstag wäre einer zuviel.
Quelle: Dachverband KEINE! A39
Donnerstag, 27. Mai 2010
Weiterarbeit in neuem Rahmen
Auf eigenen Wunsch hin scheidet Eckehard Niemann aus dem Amt des Pressesprechers des Dachverbands der A 39-Gegner aus.
Hiermit gebe ich bekannt, dass ich meine langjährige und meiner Meinung nach recht erfolgreiche Tätigkeit als Pressesprecher des Dachverbands der Bürgerinitiativen gegen die geplante A 39 auf absehbare Zeit nicht mehr ausüben und stattdessen effektiv an anderer Stelle innerhalb des Dachverbandes weiterarbeiten werde. Dies fällt mir umso leichter, als ein großer Teil der Arbeit zur Verhinderung dieser Polit- und Nonsens-Autobahn von uns bereits geleistet ist und ein Erfolg deutlich absehbar scheint.
Trotz zahlreicher Bitten aus den Reihen der Bürgerinitiativen, diesen Schritt nicht zu tun, sehe ich derzeit keine Möglichkeit mehr, mit einigen Mitgliedern aus der Redaktion der Uelzener „Allgemeinen Zeitung“ sachlich und fair zusammenzuarbeiten. Dies ist aber eine Voraussetzung für die effektive Arbeit eines Pressesprechers. Auch sind mir meine Würde und die Unversehrtheit des Ansehens meiner Familie wichtig. Deshalb kann ich auch nicht den Durchhalte-Forderungen und Ratschlägen all jener folgen, die von einer „politischen Schmutzkampagne, die eigentlich auf die Bürgerinitiativen zielt“ sprechen.
Ich will nicht darüber mutmaßen, ob durch die zentrale Herausstellung der Behauptung, ich sei „im Visier des Staatsschutzes“, bewusst Zweifel an meiner Haltung zu unserer Verfassung assoziiert werden sollen. Ich registriere aber mit Sorge, dass der politische Hintergrund meiner Spray-Aktion, nämlich der Einsatz gegen ein „Happy-Seebohm-Straßenfest“ gerade während der laufenden Diskussion über die Rolle dieses Namen-Gebers bei der NS-Aneignung jüdischen Eigentums, mit vordergründiger „Saubermanns“-Polemik über angebliche „Schmierereien“ und „Narrenhände“ herabgemindert werden soll. Auch darüber, was meinem „Niveau“ entspricht, entscheide ich lieber selber.
Ich sehe meine begrenzte Regelverletzung als Teil zivilen und bürgerrechtlichen Ungehorsams, die ich ausnahmsweise in Kauf genommen habe, um gegen die unwürdige Verharmlosung nationalsozialistischen Unrechts ein Signal zu setzen. Dies ist straf- und zivilrechtlich zweifelsohne eine „Sachbeschädigung“ (übrigens ganz bewusst nicht an „privaten Flächen“). Ich übernehme deren Folgen (u. a. eine frische und hübschere Bemalung der Trafo-Häuschen). Aber selbst in den Reihen der Polizei scheint es eine Verwunderung über die Berichterstattung der AZ über diesen relativ geringfügigen Anlass zu geben.
Ich habe darüber hinaus seit längerer Zeit generell mit zunehmender Sorge verfolgt, welchen zweifelhaften Einfluss Boulevardjournalisten und Lokalzeitungen auf die öffentliche Willensbildung nehmen können, wenn sie in einem Landkreis monopolistisch oder marktdominant präsent und sich ihrer Verantwortung nicht bewusst sind. Dem kann nur eine breite und lebendige Öffentlichkeitsarbeit entgegengesetzt werden. Mein derzeitiger Rückzug aus dem Amt des Pressesprechers wird es mir vermutlich ermöglichen, derartige Missstände in der Presselandschaft noch wesentlich deutlicher und wirkungsvoller zu benennen.
Ich bedanke für mich die außerordentlich breite Solidarität und auch für die Spenden vieler Menschen und freue mich über die angestoßene lebhafte Diskussion über die Uelzener Nazi-Namen-Straßen. Ich fordere die Vertreter der Stadt Uelzen auf, endlich ihrer Verantwortung gerecht zu werden, wie es Celle und andere Städte bespielhaft vorgemacht haben. Ich wünsche den Teilnehmern am Straßenfest gutes Wetter und die Einsicht, dass das Feiern in Straßen ohne Nazinamen noch „happyer“ sein könnte. Quelle: Dachverband KEINE! A39
Hiermit gebe ich bekannt, dass ich meine langjährige und meiner Meinung nach recht erfolgreiche Tätigkeit als Pressesprecher des Dachverbands der Bürgerinitiativen gegen die geplante A 39 auf absehbare Zeit nicht mehr ausüben und stattdessen effektiv an anderer Stelle innerhalb des Dachverbandes weiterarbeiten werde. Dies fällt mir umso leichter, als ein großer Teil der Arbeit zur Verhinderung dieser Polit- und Nonsens-Autobahn von uns bereits geleistet ist und ein Erfolg deutlich absehbar scheint.
Trotz zahlreicher Bitten aus den Reihen der Bürgerinitiativen, diesen Schritt nicht zu tun, sehe ich derzeit keine Möglichkeit mehr, mit einigen Mitgliedern aus der Redaktion der Uelzener „Allgemeinen Zeitung“ sachlich und fair zusammenzuarbeiten. Dies ist aber eine Voraussetzung für die effektive Arbeit eines Pressesprechers. Auch sind mir meine Würde und die Unversehrtheit des Ansehens meiner Familie wichtig. Deshalb kann ich auch nicht den Durchhalte-Forderungen und Ratschlägen all jener folgen, die von einer „politischen Schmutzkampagne, die eigentlich auf die Bürgerinitiativen zielt“ sprechen.
Ich will nicht darüber mutmaßen, ob durch die zentrale Herausstellung der Behauptung, ich sei „im Visier des Staatsschutzes“, bewusst Zweifel an meiner Haltung zu unserer Verfassung assoziiert werden sollen. Ich registriere aber mit Sorge, dass der politische Hintergrund meiner Spray-Aktion, nämlich der Einsatz gegen ein „Happy-Seebohm-Straßenfest“ gerade während der laufenden Diskussion über die Rolle dieses Namen-Gebers bei der NS-Aneignung jüdischen Eigentums, mit vordergründiger „Saubermanns“-Polemik über angebliche „Schmierereien“ und „Narrenhände“ herabgemindert werden soll. Auch darüber, was meinem „Niveau“ entspricht, entscheide ich lieber selber.
Ich sehe meine begrenzte Regelverletzung als Teil zivilen und bürgerrechtlichen Ungehorsams, die ich ausnahmsweise in Kauf genommen habe, um gegen die unwürdige Verharmlosung nationalsozialistischen Unrechts ein Signal zu setzen. Dies ist straf- und zivilrechtlich zweifelsohne eine „Sachbeschädigung“ (übrigens ganz bewusst nicht an „privaten Flächen“). Ich übernehme deren Folgen (u. a. eine frische und hübschere Bemalung der Trafo-Häuschen). Aber selbst in den Reihen der Polizei scheint es eine Verwunderung über die Berichterstattung der AZ über diesen relativ geringfügigen Anlass zu geben.
Ich habe darüber hinaus seit längerer Zeit generell mit zunehmender Sorge verfolgt, welchen zweifelhaften Einfluss Boulevardjournalisten und Lokalzeitungen auf die öffentliche Willensbildung nehmen können, wenn sie in einem Landkreis monopolistisch oder marktdominant präsent und sich ihrer Verantwortung nicht bewusst sind. Dem kann nur eine breite und lebendige Öffentlichkeitsarbeit entgegengesetzt werden. Mein derzeitiger Rückzug aus dem Amt des Pressesprechers wird es mir vermutlich ermöglichen, derartige Missstände in der Presselandschaft noch wesentlich deutlicher und wirkungsvoller zu benennen.
Ich bedanke für mich die außerordentlich breite Solidarität und auch für die Spenden vieler Menschen und freue mich über die angestoßene lebhafte Diskussion über die Uelzener Nazi-Namen-Straßen. Ich fordere die Vertreter der Stadt Uelzen auf, endlich ihrer Verantwortung gerecht zu werden, wie es Celle und andere Städte bespielhaft vorgemacht haben. Ich wünsche den Teilnehmern am Straßenfest gutes Wetter und die Einsicht, dass das Feiern in Straßen ohne Nazinamen noch „happyer“ sein könnte. Quelle: Dachverband KEINE! A39
Dienstag, 25. Mai 2010
Hosenträger auf Streichliste
Wie das Handelsblatt vom 20. Mai berichtet, hat Finanzminister Schäuble dem Bundesverkehrsminister Ramsauer in einem Brief Sparvorgaben von jährlich 500 Millionen Euro gemacht, wodurch dort die A 14 (Magdeburg-Schwerin) auf eine Streichliste von 40 Großprojekten geraten sei.
Das Bundesverkehrsministerium teilte mit, erst im Juni würde darüber entschieden, es stünden „alle Projekte immer auf dem Prüfstand“ und „wir geben für kein Projekt jetzt Garantien ab“. Der Bau der A 39 ist mit dem der A 14 im Rahmen des „Hosenträgerprojekts“ eng verbunden und zudem zeitlich und politisch nachrangig. Wer gibt jetzt noch einen Pfifferling auf die Aussichten dieser ehemaligen Wahlkampf- Nonsens-Autobahn? Quelle: Leserbrief von Eckehard Niemann
Das Bundesverkehrsministerium teilte mit, erst im Juni würde darüber entschieden, es stünden „alle Projekte immer auf dem Prüfstand“ und „wir geben für kein Projekt jetzt Garantien ab“. Der Bau der A 39 ist mit dem der A 14 im Rahmen des „Hosenträgerprojekts“ eng verbunden und zudem zeitlich und politisch nachrangig. Wer gibt jetzt noch einen Pfifferling auf die Aussichten dieser ehemaligen Wahlkampf- Nonsens-Autobahn? Quelle: Leserbrief von Eckehard Niemann
Nächster Schritt für A 39
Für die B 190n, die künftig einmal die A39 bei Bodenteich mit der B 191 bei Breitenhees verbinden soll, haben die konkreten Entwurfsplanungen begonnen. In dieser Woche gab es dafür eine Auftaktkonferenz in Bad Bodenteich, zu der die Lüneburger Planungsbehörde neben den Landkreisen Gifhorn und Uelzen auch Vertreter aus Gemeinden, Fachbehörden und Verbänden eingeladen hatte.
Bad Bodenteichs Bürgermeister Edgar Staßar freut sich, dass die Planungen weiter voranschreiten: "Wir Bodenteicher sind einmütig für die Querspange, sonst ersticken wir im Verkehr. "Der Schwerlastverkehr erdrückt uns schon jetzt."
Während es von Bodenteicher Seite bei dem Termin am Dienstag keine weiteren Einwände gegen die Trasse gab, plädierte Sprakensehls Bürgermeisterin Christiane Fromhagen für eine nördlichere Variante oberhalb des Bokeler Heideblütentals. Damit würde die Durchschneidung des Wildgatters vermieden und auch der Radweg von Bokel nach Breitenhees müsste nicht "plattgemacht" werden. "Das wäre fatal für unseren Tourismus", sagt die Bürgermeisterin.
Mit Genugtuung hat Fromhagen daher registriert, dass es nun - nach bereits jahrelanger Diskussion - Offenheit für eine Alternative gibt. Aus der Konferenz hat sie mitgenommen, dass die nördlichere Variante, die wohl komplett auf Uelzener Gebiet verlaufe, sogar die bessere Umweltverträglichkeit aufweist, "wenn man das Schutzgut Mensch besonders hoch bewertet".
Dirk Möller, Chef der Lüneburger Landesbehörde für Straßenbau, bestätigt, dass es laut landesplanerischer Feststellung nun die Maßgabe gebe, eine nördliche Umfahrung des Wildgeheges zu prüfen. Ob die Trasse deshalb ausschließlich auf Uelzener Gebiet verlaufen würde, könne er allerdings noch nicht abschließend sagen. Für Staßar wäre das kein Problem: "Wir sind ja dafür, dass sie hier verlaufen soll."
Laut Möller wird der 16,3 Kilometer lange Abschnitt zwischen Bodenteich und Breitenhees "ganz normal weiter beplant", auch wenn insbesondere in der Altmark verstärkt ein alternativer Ausbau der B71 und ein Verzicht auf die B 190n gefordert werden. Planungsstand ist: Die Querspange wird gebaut. Ob bei einer Nicht-Realisierung des östlichen Abschnitts der neuen Bundesstraße trotzdem die B190n West gebaut werden könnte, sei bisher kein Gegenstand von Prüfungen gewesen.
Am Dienstag gab es neben der Auftaktkonferenz auch einen so genannten Scoping-Termin in Bodenteich, mit dem Naturschutzvereine und die mit Umweltaufgaben befassten Träger öffentlicher Belange in die Planungen eingebunden werden. Laut Möller soll die Aufstellung des Planungsentwurfs für den westlichen Teil der B190n zwei bis zweieinhalb Jahre in Anspruch nehmen. Eine Bürgerbeteiligung werde es spätestens im Planfeststellungsverfahren geben.
Staßar, der kürzlich in der Bundeshauptstadt mit dem CDU-Kreistagsfraktionschef Claus-Dieter Reese auf Vermittlung des CDU-Bundestagsabgeordneten Henning Otte mit den Parlamentarischen Staatssekretären des Verkehrs- und Umweltministeriums über die weiteren Planungen gesprochen hatte (AZ berichtete), ist optimistisch: "Ich glaube, dass wir ganz gute Karten haben, dass die B190 hier gebaut wird."
Der Flecken-Bürgermeister rechnet sich auch Chancen für eine Rastanlage aus, der die nördlichen und südlichen Nachbarn eher skeptisch gegenüber stehen. "Die würde sich an der Abfahrt Richtung Celle auch anbieten, weil wir die Querspange haben", bekundet Staßar Interesse und setzt auf positive Effekte für die Bodenteicher Region - "Ein Rastplatz bringt immer auch Arbeitsplätze". Quelle: Allgemeine Zeitung
Bad Bodenteichs Bürgermeister Edgar Staßar freut sich, dass die Planungen weiter voranschreiten: "Wir Bodenteicher sind einmütig für die Querspange, sonst ersticken wir im Verkehr. "Der Schwerlastverkehr erdrückt uns schon jetzt."
Während es von Bodenteicher Seite bei dem Termin am Dienstag keine weiteren Einwände gegen die Trasse gab, plädierte Sprakensehls Bürgermeisterin Christiane Fromhagen für eine nördlichere Variante oberhalb des Bokeler Heideblütentals. Damit würde die Durchschneidung des Wildgatters vermieden und auch der Radweg von Bokel nach Breitenhees müsste nicht "plattgemacht" werden. "Das wäre fatal für unseren Tourismus", sagt die Bürgermeisterin.
Mit Genugtuung hat Fromhagen daher registriert, dass es nun - nach bereits jahrelanger Diskussion - Offenheit für eine Alternative gibt. Aus der Konferenz hat sie mitgenommen, dass die nördlichere Variante, die wohl komplett auf Uelzener Gebiet verlaufe, sogar die bessere Umweltverträglichkeit aufweist, "wenn man das Schutzgut Mensch besonders hoch bewertet".
Dirk Möller, Chef der Lüneburger Landesbehörde für Straßenbau, bestätigt, dass es laut landesplanerischer Feststellung nun die Maßgabe gebe, eine nördliche Umfahrung des Wildgeheges zu prüfen. Ob die Trasse deshalb ausschließlich auf Uelzener Gebiet verlaufen würde, könne er allerdings noch nicht abschließend sagen. Für Staßar wäre das kein Problem: "Wir sind ja dafür, dass sie hier verlaufen soll."
Laut Möller wird der 16,3 Kilometer lange Abschnitt zwischen Bodenteich und Breitenhees "ganz normal weiter beplant", auch wenn insbesondere in der Altmark verstärkt ein alternativer Ausbau der B71 und ein Verzicht auf die B 190n gefordert werden. Planungsstand ist: Die Querspange wird gebaut. Ob bei einer Nicht-Realisierung des östlichen Abschnitts der neuen Bundesstraße trotzdem die B190n West gebaut werden könnte, sei bisher kein Gegenstand von Prüfungen gewesen.
Am Dienstag gab es neben der Auftaktkonferenz auch einen so genannten Scoping-Termin in Bodenteich, mit dem Naturschutzvereine und die mit Umweltaufgaben befassten Träger öffentlicher Belange in die Planungen eingebunden werden. Laut Möller soll die Aufstellung des Planungsentwurfs für den westlichen Teil der B190n zwei bis zweieinhalb Jahre in Anspruch nehmen. Eine Bürgerbeteiligung werde es spätestens im Planfeststellungsverfahren geben.
Staßar, der kürzlich in der Bundeshauptstadt mit dem CDU-Kreistagsfraktionschef Claus-Dieter Reese auf Vermittlung des CDU-Bundestagsabgeordneten Henning Otte mit den Parlamentarischen Staatssekretären des Verkehrs- und Umweltministeriums über die weiteren Planungen gesprochen hatte (AZ berichtete), ist optimistisch: "Ich glaube, dass wir ganz gute Karten haben, dass die B190 hier gebaut wird."
Der Flecken-Bürgermeister rechnet sich auch Chancen für eine Rastanlage aus, der die nördlichen und südlichen Nachbarn eher skeptisch gegenüber stehen. "Die würde sich an der Abfahrt Richtung Celle auch anbieten, weil wir die Querspange haben", bekundet Staßar Interesse und setzt auf positive Effekte für die Bodenteicher Region - "Ein Rastplatz bringt immer auch Arbeitsplätze". Quelle: Allgemeine Zeitung
Montag, 3. Mai 2010
Tieren eine Brücke bauen
Röttgen: Wiedervernetzung dient Naturschutz und Verkehrssicherheit - An den wichtigsten Stellen der Wanderstrecken wilder Tiere Querungshilfen über Verkehrswege errichten - NABU begrüßt Pläne zur wildtierfreundlichen Verkehrswegeplanung.
Die Bundesregierung wird mit einem „Bundesprogramm Wiedervernetzung“ an den wichtigsten Stellen der Wanderstrecken wilder Tiere Querungshilfen über Verkehrswege errichten. Das kündigte Bundesumweltminister Norbert R ö t t g e n am vergangenen Dienstag auf einer gemeinsamen Tagung von Bundesumweltministerium und ADAC in Berlin an. „Verkehrswege zerschneiden zunehmend die Lebensräume von Tieren“, stellte Röttgen fest. Das sei einerseits eine Bedrohung für wilde Tiere und damit für die biologische Vielfalt. Das sei aber auch zunehmend eine Gefährdung von Menschenleben, denn damit steige im Straßenverkehr das Risiko von Wildunfällen. Mit dem Bundesprogramm Wiedervernetzung würden die Anliegen des Naturschutzes und der Verkehrssicherheit zusammengeführt. Das von Bundesumweltministerium und Bundesverkehrsministerium geplante nationale Programm für die Wiedervernetzung von Lebensräumen ist nach Ansicht des Naturschutzbundes Deutschland (NABU) „ein Schritt in die richtige Richtung“. Da die Wirksamkeit von Grünbrücken, Durchlässen und Wanderkorridoren für Wildtiere erwiesen sei, müssten jetzt schnell mindestens 125 der wichtigsten Konfliktpunkte entschärft und mit Querungshilfen für wandernde Tierarten durchlässig gemacht werden, forderte NABU-Präsident Olaf T s c h i m p k e anlässlich der Tagung von Bundesumweltministerium und ADAC zur Wiedervernetzung von Tierlebensräumen vergangene Woche in Berlin.
Wissenschaftliche Grundlagen
Das deutsche Straßennetz gehört laut Bundesumweltministerium zu den dichtesten in Europa. Entsprechend stark ist die Zerschneidung der Lebensräume wilder Tiere, und das wiederum hat ein vergleichsweise hohes Unfallrisiko durch Wildwechsel zur Folge. Mehr als 3 000 Menschen werden in Deutschland in jedem Jahr bei Wildunfällen verletzt; mehr als 20 Menschen kommen dabei ums Leben. Der Deutsche Jagdschutz-Verband (DJV) rechnet mit mindestens 250 000 Kollisionen mit Tieren in jedem Jahr. Wildunfälle verursachen jährlich einen Sachschaden von rund 500 Mio Euro. Aber auch die biologische Vielfalt ist dem Ressort zufolge durch die zunehmende Zerstückelung von Lebensräumen in hohem Maße bedroht. Auf der Tagung von Bundesumweltministerium und ADAC wurden aktuelle Forschungsergebnisse im Auftrag des Bundesamtes für Naturschutz (BfN) zu den Lebensraumkorridoren in Deutschland vorgestellt. Erstmals liegen damit Informationen über die wichtigsten Lebensraumkorridore wildlebender Tiere in Deutschland vor. Sie bilden die wissenschaftliche Grundlage für das im Koalitionsvertrag vereinbarte Bundesprogramm Wiedervernetzung, das derzeit gemeinsam von Bundesumweltministerium und Bundesverkehrsministerium entwickelt wird.
Im Verkehrsetat eingeplant
Das Bundesprogramm Wiedervernetzung wird die unterschiedlichen Aspekte der Vernetzung der biologischen Vielfalt in Deutschland und in Europa behandeln, so beispielsweise bei Verkehrsplanung und -investitionen, Naturschutz, Raumordnung, Forschung, Bewusstseinsbildung sowie bei der internationalen Zusammenarbeit, kündigte das Bundesumweltministerium an. Die Investitionen für Querungshilfen sollen auf der Grundlage einer Prioritätenliste, die aus bundesweiter Sicht die wichtigsten Wiedervernetzungspunkte umfasst, durchgeführt werden. Im Verkehrsetat für das Jahr 2010 sind für solche Maßnahmen bereits die haushaltsrechtlichen Voraussetzungen geschaffen worden. Im Vorgriff auf das Bundesprogramm ist geplant, bis 2011 im Rahmen des Konjunkturpakets II in 17 Maßnahmen, vorwiegend sogenannte Grünbrücken, rund 69 Millionen Euro zu investieren.
Schäden minimieren statt neue Straßen zu bauen
Die Finanzierung könne durch die Streichung unrentabler Straßenbauprojekte erreicht werden; unnötige Bauvorhaben, zum Beispiel die Fehmarnbeltquerung, seien in Zeiten knapper Kassen ohnehin nicht zu verantworten, erklärte Tschimpke. Der Bau eines durchschnittlichen Autobahnkilometers koste 26 Mio Euro. Dafür ließen sich zehn Querungshilfen wie zum Beispiel Grünbrücken und ihre Einbindung in die umliegenden Biotope finanzieren, rechnete Tschimpke vor. „Wir brauchen keine neuen Straßen, sondern müssen die Schäden der Vergangenheit minimieren“, so der NABU-Präsident. Wer biologische Vielfalt und Lebensqualität für Menschen erhalten wolle, müsse die Wiedervernetzung von Lebensräumen über Deutschlands Infrastruktur hinweg voranbringen. Der NABU hatte bereits 2007 mit seinem Bundeswildwegeplan eine erste Liste der 125 notwendigsten Querungshilfen vorgestellt. Quelle: Agra Europe
Die Bundesregierung wird mit einem „Bundesprogramm Wiedervernetzung“ an den wichtigsten Stellen der Wanderstrecken wilder Tiere Querungshilfen über Verkehrswege errichten. Das kündigte Bundesumweltminister Norbert R ö t t g e n am vergangenen Dienstag auf einer gemeinsamen Tagung von Bundesumweltministerium und ADAC in Berlin an. „Verkehrswege zerschneiden zunehmend die Lebensräume von Tieren“, stellte Röttgen fest. Das sei einerseits eine Bedrohung für wilde Tiere und damit für die biologische Vielfalt. Das sei aber auch zunehmend eine Gefährdung von Menschenleben, denn damit steige im Straßenverkehr das Risiko von Wildunfällen. Mit dem Bundesprogramm Wiedervernetzung würden die Anliegen des Naturschutzes und der Verkehrssicherheit zusammengeführt. Das von Bundesumweltministerium und Bundesverkehrsministerium geplante nationale Programm für die Wiedervernetzung von Lebensräumen ist nach Ansicht des Naturschutzbundes Deutschland (NABU) „ein Schritt in die richtige Richtung“. Da die Wirksamkeit von Grünbrücken, Durchlässen und Wanderkorridoren für Wildtiere erwiesen sei, müssten jetzt schnell mindestens 125 der wichtigsten Konfliktpunkte entschärft und mit Querungshilfen für wandernde Tierarten durchlässig gemacht werden, forderte NABU-Präsident Olaf T s c h i m p k e anlässlich der Tagung von Bundesumweltministerium und ADAC zur Wiedervernetzung von Tierlebensräumen vergangene Woche in Berlin.
Wissenschaftliche Grundlagen
Das deutsche Straßennetz gehört laut Bundesumweltministerium zu den dichtesten in Europa. Entsprechend stark ist die Zerschneidung der Lebensräume wilder Tiere, und das wiederum hat ein vergleichsweise hohes Unfallrisiko durch Wildwechsel zur Folge. Mehr als 3 000 Menschen werden in Deutschland in jedem Jahr bei Wildunfällen verletzt; mehr als 20 Menschen kommen dabei ums Leben. Der Deutsche Jagdschutz-Verband (DJV) rechnet mit mindestens 250 000 Kollisionen mit Tieren in jedem Jahr. Wildunfälle verursachen jährlich einen Sachschaden von rund 500 Mio Euro. Aber auch die biologische Vielfalt ist dem Ressort zufolge durch die zunehmende Zerstückelung von Lebensräumen in hohem Maße bedroht. Auf der Tagung von Bundesumweltministerium und ADAC wurden aktuelle Forschungsergebnisse im Auftrag des Bundesamtes für Naturschutz (BfN) zu den Lebensraumkorridoren in Deutschland vorgestellt. Erstmals liegen damit Informationen über die wichtigsten Lebensraumkorridore wildlebender Tiere in Deutschland vor. Sie bilden die wissenschaftliche Grundlage für das im Koalitionsvertrag vereinbarte Bundesprogramm Wiedervernetzung, das derzeit gemeinsam von Bundesumweltministerium und Bundesverkehrsministerium entwickelt wird.
Im Verkehrsetat eingeplant
Das Bundesprogramm Wiedervernetzung wird die unterschiedlichen Aspekte der Vernetzung der biologischen Vielfalt in Deutschland und in Europa behandeln, so beispielsweise bei Verkehrsplanung und -investitionen, Naturschutz, Raumordnung, Forschung, Bewusstseinsbildung sowie bei der internationalen Zusammenarbeit, kündigte das Bundesumweltministerium an. Die Investitionen für Querungshilfen sollen auf der Grundlage einer Prioritätenliste, die aus bundesweiter Sicht die wichtigsten Wiedervernetzungspunkte umfasst, durchgeführt werden. Im Verkehrsetat für das Jahr 2010 sind für solche Maßnahmen bereits die haushaltsrechtlichen Voraussetzungen geschaffen worden. Im Vorgriff auf das Bundesprogramm ist geplant, bis 2011 im Rahmen des Konjunkturpakets II in 17 Maßnahmen, vorwiegend sogenannte Grünbrücken, rund 69 Millionen Euro zu investieren.
Schäden minimieren statt neue Straßen zu bauen
Die Finanzierung könne durch die Streichung unrentabler Straßenbauprojekte erreicht werden; unnötige Bauvorhaben, zum Beispiel die Fehmarnbeltquerung, seien in Zeiten knapper Kassen ohnehin nicht zu verantworten, erklärte Tschimpke. Der Bau eines durchschnittlichen Autobahnkilometers koste 26 Mio Euro. Dafür ließen sich zehn Querungshilfen wie zum Beispiel Grünbrücken und ihre Einbindung in die umliegenden Biotope finanzieren, rechnete Tschimpke vor. „Wir brauchen keine neuen Straßen, sondern müssen die Schäden der Vergangenheit minimieren“, so der NABU-Präsident. Wer biologische Vielfalt und Lebensqualität für Menschen erhalten wolle, müsse die Wiedervernetzung von Lebensräumen über Deutschlands Infrastruktur hinweg voranbringen. Der NABU hatte bereits 2007 mit seinem Bundeswildwegeplan eine erste Liste der 125 notwendigsten Querungshilfen vorgestellt. Quelle: Agra Europe
Grüße vom Wachtelkönig
Erst war es das Geld, das die Neu Darchauer Elbbrücke scheinbar zu einem Luftschloss machte. Als sich dann alle Beteiligten auf ein Finanzierungskonzept geeinigt hatten, rückte verstärkt die Umwelt in den Fokus. Mit der Folge, dass das Brücken-Projekt derzeit fraglicher ist als je zuvor: Der Wachtelkönig lässt schön grüßen.
Vier Reviere dieses hochsensiblen, auf der Roten Liste stehenden und stark gefährdeten Vogels haben die Umweltgutachter in dem Verfahren nämlich ausgemacht. Jeder einzelne von ihnen, frohlocken die Brücken-Gegner, könnte schon allein das Projekt zu Fall bringen. Mit Spannung wartet man beim planenden Landkreis Lüneburg nun auf ein Verkehrsgutachten, das Ende Mai vorliegen soll. Das soll darüber Auskunft geben, wie viele Autos zu welcher Zeit über die Brücke rollen könnten -und wie sich daran gemessen eine umweltverträgliche Trasse so an den Revieren vorbeischlängeln müsste, dass der Wachtelkönig auch weiterhin genügend Ruhe hat. Womöglich bedeutet das im Juni das Aus der etwa 40 Millionen Euro teuren Brücke an dieser Stelle - vielleicht sogar das Aus für das gesamte Projekt. Denn mit Blick auf den Naturwert weiß auch Lüchow-Dannenbergs Landrat Jürgen Schulz: »Das könnte noch spannend werden.»
Nichtsdestotrotz hat der Landkreis Lüchow-Dannenberg dieser Tage ein Verfahren angeschoben, die Landesstraße 232 in Neu Darchau vor dem Fähranleger zu einer Kreisstraße herabzustufen. Ein Geschäft der laufenden Verwaltung, betont der Landrat. Es steht im Zusammenhang mit der Brücken-Planung. Der Kreistag hatte Ende 2008 mehrheitlich eine Vereinbarung abgenickt, in der grundsätzlich das Brücken-Projekt bejaht wird, in der aber auch Details wie diese Herabstufung geregelt sind. Nicht alle Kommunalpolitiker können oder mögen sich offenbar daran erinnern. Jedenfalls hat der SPD-Franktionsvorsitzende Klaus-Peter Dehde, ein Brücken-Gegner, mehrere kritische Fragen an die Verwaltung gerichtet -unter anderem, welche politischen Gremien sich überhaupt mit diesem Schritt beschäftigt hätten und wie die Übernahme begründet sei.
Die Landesstraße soll herabgestuft werden, damit der federführende Landkreis Lüneburg dort auch planen kann. Auf einer Landesstraße dürfte er das nicht. Deswegen wird der Landkreis Lüchow-Dannenberg, wie vereinbart, 329 Meter Landes-straße vor dem Fähranleger übernehmen. Befürchtungen Dehdes, dass diese Übernahme den Landkreis teuer zu stehen kommen könnte, weist man im Kreishaus zurück: Die Landesstraßenbehörde werde den Abschnitt in einem »normalen», ordnungsgemäßen Zustand übergeben. Auch am Fähr- anleger sollen die Schäden zur Übergabe beseitigt sein. Die laufenden zukünftigen Unterhaltungskosten taxiert der Landkreis auf 2138 Euro - jährlich.
Auf die Frage Dehdes, ob denn die Kommunalaufsicht des Landes Niedersachsen dieser zusätzlichen Belastung für den Landkreis Lüchow-Dannenberg zugestimmt habe, antwortet Landrat Schulz: Niedersachsens Ministerpräsident Christian Wulff (CDU) habe die Region regelrecht dazu gedrängt, den Weg für das Projekt auf diesem Wege freizumachen.
Bild: Der unter Schutz stehende Wachtelkönig könnte den Plänen für eine Elbbrücke in Neu Darchau einen Strich durch die Rechnung machen. Ungeachtet dessen wird der Landkreis Lüchow-Dannenberg jetzt schon einmal 329 Meter der Landesstraße 232 vor dem Fähranleger als Kreisstraße übernehmen - damit der Landkreis Lüneburg überhaupt planen darf. Quelle: Elbe-Jeetzel-Zeitung
Vier Reviere dieses hochsensiblen, auf der Roten Liste stehenden und stark gefährdeten Vogels haben die Umweltgutachter in dem Verfahren nämlich ausgemacht. Jeder einzelne von ihnen, frohlocken die Brücken-Gegner, könnte schon allein das Projekt zu Fall bringen. Mit Spannung wartet man beim planenden Landkreis Lüneburg nun auf ein Verkehrsgutachten, das Ende Mai vorliegen soll. Das soll darüber Auskunft geben, wie viele Autos zu welcher Zeit über die Brücke rollen könnten -und wie sich daran gemessen eine umweltverträgliche Trasse so an den Revieren vorbeischlängeln müsste, dass der Wachtelkönig auch weiterhin genügend Ruhe hat. Womöglich bedeutet das im Juni das Aus der etwa 40 Millionen Euro teuren Brücke an dieser Stelle - vielleicht sogar das Aus für das gesamte Projekt. Denn mit Blick auf den Naturwert weiß auch Lüchow-Dannenbergs Landrat Jürgen Schulz: »Das könnte noch spannend werden.»
Nichtsdestotrotz hat der Landkreis Lüchow-Dannenberg dieser Tage ein Verfahren angeschoben, die Landesstraße 232 in Neu Darchau vor dem Fähranleger zu einer Kreisstraße herabzustufen. Ein Geschäft der laufenden Verwaltung, betont der Landrat. Es steht im Zusammenhang mit der Brücken-Planung. Der Kreistag hatte Ende 2008 mehrheitlich eine Vereinbarung abgenickt, in der grundsätzlich das Brücken-Projekt bejaht wird, in der aber auch Details wie diese Herabstufung geregelt sind. Nicht alle Kommunalpolitiker können oder mögen sich offenbar daran erinnern. Jedenfalls hat der SPD-Franktionsvorsitzende Klaus-Peter Dehde, ein Brücken-Gegner, mehrere kritische Fragen an die Verwaltung gerichtet -unter anderem, welche politischen Gremien sich überhaupt mit diesem Schritt beschäftigt hätten und wie die Übernahme begründet sei.
Die Landesstraße soll herabgestuft werden, damit der federführende Landkreis Lüneburg dort auch planen kann. Auf einer Landesstraße dürfte er das nicht. Deswegen wird der Landkreis Lüchow-Dannenberg, wie vereinbart, 329 Meter Landes-straße vor dem Fähranleger übernehmen. Befürchtungen Dehdes, dass diese Übernahme den Landkreis teuer zu stehen kommen könnte, weist man im Kreishaus zurück: Die Landesstraßenbehörde werde den Abschnitt in einem »normalen», ordnungsgemäßen Zustand übergeben. Auch am Fähr- anleger sollen die Schäden zur Übergabe beseitigt sein. Die laufenden zukünftigen Unterhaltungskosten taxiert der Landkreis auf 2138 Euro - jährlich.
Auf die Frage Dehdes, ob denn die Kommunalaufsicht des Landes Niedersachsen dieser zusätzlichen Belastung für den Landkreis Lüchow-Dannenberg zugestimmt habe, antwortet Landrat Schulz: Niedersachsens Ministerpräsident Christian Wulff (CDU) habe die Region regelrecht dazu gedrängt, den Weg für das Projekt auf diesem Wege freizumachen.
Bild: Der unter Schutz stehende Wachtelkönig könnte den Plänen für eine Elbbrücke in Neu Darchau einen Strich durch die Rechnung machen. Ungeachtet dessen wird der Landkreis Lüchow-Dannenberg jetzt schon einmal 329 Meter der Landesstraße 232 vor dem Fähranleger als Kreisstraße übernehmen - damit der Landkreis Lüneburg überhaupt planen darf. Quelle: Elbe-Jeetzel-Zeitung
Angst vor der LKW-Lawine
Die geplante Sperrung der Ortsdurchfahrten Lauenburg und Geesthacht für Lkw über zwölf Tonnen treibt dem Lüneburger Landrat Manfred Nahrstedt Sorgenfalten auf die Stirn: „Nicht nur der Landkreis Lüneburg, sondern auch der benachbarte Landkreis Harburg würde unter dieser Sperrung der Bundesstraße 5 leiden.“
Hintergrund: Die Bundesstraße 5 verläuft zwischen Hamburg und Berlin auf etwa 280 Kilometern parallel zur Autobahn 24. Nahrstedt fürchtet: „Der aus Richtung Berlin kommende Lkw-Verkehr würde in Lauenburg so umgeleitet, dass er über die B 209 im Landkreis Lüneburg ausweichen muss. Der Verkehr müsste dann Richtung Hohnstorf über die marode Eisenbahnbrücke, die für den Schwerlastverkehr nur noch eingeschränkt zulässig ist.“
Der Landrat warnt weiter: „Dort, wo die Dorfstraße in die B 209 mündet, haben wir eine so genannte Unfallhäufungsstelle, und in Richtung Lüneburg gibt es davon noch aufgrund der hohen Verkehrsbelastung noch weitere.“ Der aus Hamburg kommende Verkehr solle, so Nahrstedt, gemäß der Planung aus Schleswig-Holstein über die B 404 in Richtung Landkreis Lüneburg abgeleitet werden. „Auch dies ist für den Landkreis Lüneburg nicht akzeptabel“, so der Landrat. Nahrstedt erklärt: Gemäß Paragraf 45 der Straßenverkehrsordnung können Behörden die Benutzung bestimmter Straßen oder Strecken aus Gründen der Verkehrssicherheit beschränken oder verbieten und den Verkehr umleiten. Das gilt sowohl für den Schutz der Wohnbevölkerung vor Lärm und Abgasen als auch für die Verhütung außerordentlicher Schäden an den Straßen.
Aber, so Nahrstedt: „Sperrungen, die den Verkehr lediglich auf gleichrangige Straßen oder das untergeordnete Straßennetz verschieben, sind nicht zulässig.“ Er habe „vollstes Verständnis dafür, dass die Anwohnerinnen und Anwohner der Ortsdurchfahrten Lauenburg und Geesthacht vor Mehrbelastung durch Schwerlastverkehr, welcher der Maut ausweicht, geschützt werden sollen“, unterstreicht Nahrstedt. Dennoch: „Hierüber dürfen die Interessen der Bürgerinnen und Bürger im Landkreis Lüneburg nicht vergessen werden!“ Nahrstedt spricht vom „Sankt-Florians-Prinzip, da soll das Problem auf uns abgewälzt werden“.
Der Schutz der Wohnbevölkerung eines Ortes dürfe nicht zu Lasten der Wohnbevölkerung anderer Orte erreicht werden, so der Landrat, wer eine Straße sperre, müsse auch eine geeignete Umleitungsstrecke anbieten, die eine bloße Verlagerung verhindere. Stattdessen schlägt Nahrstedt vor: „Ortsumgehungen von Lauenburg und Geesthacht, eine Streckensperrung der B 5 mit geeigneter Umleitung des Schwerlastverkehrs zurück zur A 24 oder eine Bemautung der Bundesstraße wären denkbar.“ Der Lüneburger Landrat sagt klar: „Die Probleme können in der Region Lauenburg/Geesthacht selbst gelöst werden. Die Straßen im Landkreis Lüneburg stehen hierfür nicht als Ausweichstrecken zur Verfügung. Am besten wäre es natürlich, wenn der Schwerlastverkehr die Autobahn gar nicht erst verlassen würde.“ Quelle: Landeszeitung
Hintergrund: Die Bundesstraße 5 verläuft zwischen Hamburg und Berlin auf etwa 280 Kilometern parallel zur Autobahn 24. Nahrstedt fürchtet: „Der aus Richtung Berlin kommende Lkw-Verkehr würde in Lauenburg so umgeleitet, dass er über die B 209 im Landkreis Lüneburg ausweichen muss. Der Verkehr müsste dann Richtung Hohnstorf über die marode Eisenbahnbrücke, die für den Schwerlastverkehr nur noch eingeschränkt zulässig ist.“
Der Landrat warnt weiter: „Dort, wo die Dorfstraße in die B 209 mündet, haben wir eine so genannte Unfallhäufungsstelle, und in Richtung Lüneburg gibt es davon noch aufgrund der hohen Verkehrsbelastung noch weitere.“ Der aus Hamburg kommende Verkehr solle, so Nahrstedt, gemäß der Planung aus Schleswig-Holstein über die B 404 in Richtung Landkreis Lüneburg abgeleitet werden. „Auch dies ist für den Landkreis Lüneburg nicht akzeptabel“, so der Landrat. Nahrstedt erklärt: Gemäß Paragraf 45 der Straßenverkehrsordnung können Behörden die Benutzung bestimmter Straßen oder Strecken aus Gründen der Verkehrssicherheit beschränken oder verbieten und den Verkehr umleiten. Das gilt sowohl für den Schutz der Wohnbevölkerung vor Lärm und Abgasen als auch für die Verhütung außerordentlicher Schäden an den Straßen.
Aber, so Nahrstedt: „Sperrungen, die den Verkehr lediglich auf gleichrangige Straßen oder das untergeordnete Straßennetz verschieben, sind nicht zulässig.“ Er habe „vollstes Verständnis dafür, dass die Anwohnerinnen und Anwohner der Ortsdurchfahrten Lauenburg und Geesthacht vor Mehrbelastung durch Schwerlastverkehr, welcher der Maut ausweicht, geschützt werden sollen“, unterstreicht Nahrstedt. Dennoch: „Hierüber dürfen die Interessen der Bürgerinnen und Bürger im Landkreis Lüneburg nicht vergessen werden!“ Nahrstedt spricht vom „Sankt-Florians-Prinzip, da soll das Problem auf uns abgewälzt werden“.
Der Schutz der Wohnbevölkerung eines Ortes dürfe nicht zu Lasten der Wohnbevölkerung anderer Orte erreicht werden, so der Landrat, wer eine Straße sperre, müsse auch eine geeignete Umleitungsstrecke anbieten, die eine bloße Verlagerung verhindere. Stattdessen schlägt Nahrstedt vor: „Ortsumgehungen von Lauenburg und Geesthacht, eine Streckensperrung der B 5 mit geeigneter Umleitung des Schwerlastverkehrs zurück zur A 24 oder eine Bemautung der Bundesstraße wären denkbar.“ Der Lüneburger Landrat sagt klar: „Die Probleme können in der Region Lauenburg/Geesthacht selbst gelöst werden. Die Straßen im Landkreis Lüneburg stehen hierfür nicht als Ausweichstrecken zur Verfügung. Am besten wäre es natürlich, wenn der Schwerlastverkehr die Autobahn gar nicht erst verlassen würde.“ Quelle: Landeszeitung
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