Der Weiterbau der A39 von Wolfsburg nach Lüneburg wird knapp 500 Millionen Euro teurer als bisher geplant. Obendrein wird der Bau in Lüneburg starten.
Der entscheidende Satz war am Montag ganz am Ende einer Pressemitteilung des Niedersächsischen Verkehrsministeriums versteckt: „Die voraussichtlichen geschätzten Gesamtkosten für die A39 werden bei etwa 1,1 Milliarden Euro liegen.“ Zuletzt hatte das Ministerium im vergangenen Jahr die Kosten der 105 Kilometer langen Verbindung von Wolfsburg nach Lüneburg mit 617 Millionen Euro beziffert.
Die Kostensteigerung um eine halbe Milliarde Euro erklärten gestern sowohl das Ministerium als auch die für die Planung zuständige Landesbehörde unter anderem mit erhöhten Auflagen zum Schutz von Mensch und Natur. Der Sprecher der Bürgerinitiativen gegen die A39, Eckehard Niemann, prognostiziert eine solche Kostenexplosion schon lange. Am Montagabend war er sich sicher: „Das ist das Aus für die Heideautobahn.“ Änderungen gibt es auch beim Startpunkt des Weiterbaus: Eigentlich sah es zuletzt danach aus, dass der Bau der Heideautobahn am bisherigen A39-Ende bei Wolfsburg und Weyhausen (Kreis Gifhorn) beginnen würde. Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer hatte im Dezember nur diesen Abschnitt in seinen „Investitionsrahmenplan“ aufgenommen, der bis 2015 realisiert werden soll. Doch sein Staatssekretär Enak Ferlemann (CDU) erklärte inzwischen im Interview mit unserer Zeitung: „Wenn das Teilstück bei Lüneburg im Norden schon eher planfestgestellt ist und Baurecht vorliegt, dann fangen wir natürlich zuerst mit dem Stück an.“
Am Montag nun traf in Lüneburg der begehrte „Gesehen-Vermerk“ aus Berlin ein. „Nunmehr kann die Planung in das Planfeststellungsverfahren gehen“, frohlockte Niedersachsens Wirtschaftsminister Jörg Bode (FDP), den Planfeststellungsbeschluss erwarte er schon 2013. Die Landesbehörde für Straßenbau in Wolfenbüttel, die den Wolfsburger Abschnitt plant, ist ein halbes Jahr oder mehr hinterher.
Aus Landessicht sei nicht entscheidend, welcher der sieben Planungsabschnitte zuerst gebaut werde, erläuterte Christian Budde, Sprecher des Landesverkehrsministeriums: „Wir wollen möglichst schnell die gesamte Lücke zwischen Wolfsburg und Lüneburg schließen.“ Außerdem sei noch lange nicht gesagt, wer am Ende die Nase vorn habe, da sich die Planungen bei Lüneburg sehr kompliziert gestalteten. Quelle: Salzgitter Zeitung