Die Bürgerinitiativen gegen die A 39 waren bei der Arbeitskreissitzung zum Abschnitt 1 der geplanten A 39 von Lüneburg-Nord bis zur B 216 am 16. April in der Regierungsvertretung Lüneburg zahlreich vertreten. „Dieses Bauvorhaben könnte eine tolle Sache sein“, meint Dachverbandssprecher Hans-Christian Friedrichs.
„Hier sollen 137 Mio. Euro großenteils in Lärmschutzmaßnahmen auf der Lüneburger Ostumfahrung gesteckt werden, also in Flüsterasphalt, Lärmschutzwände und -wälle und natürlich in den Lüneburger Deckel, der alleine mit 16 Mio. Euro zu Buche schlägt. Hinzu kommen Standstreifen und eine aufwändige Verlegung der heutigen Kreuzung der B 4 mit der B 216. Sinnvolle Maßnahmen, möchte man angesichts der täglich 38.900 Fahrzeuge - davon mehrere tausend Lkw - auf der Ostumfahrung meinen. Doch die Planungen sind für mehr als 60.000 Fahrzeuge täglich gedacht und ob dann der Lärmschutz reichen wird und die Belastung für die Anwohner durch Fein- und Ultrafeinstaub überhaupt zumutbar sein werden, ist mehr als fraglich“, so Hans-Christian Friedrichs. Der Dachverband der A 39-Gegner sieht hier den Versuch der Politik, an einer definierten Stelle aus dem Projekt A 39 auszusteigen. Bestenfalls der erste innerstädtische Bauabschnitt ist mit den zugesagten 137 Mio. Euro finanzierbar, vermutlich wird aber auch diese Summe nicht ausreichen. „Die geplanten Maßnahmen auf der Trasse der B 4 haben keinerlei verkehrlichen Nutzen und sie stellen wegen der völlig ungeklärten Finanzierung der übrigen A 39 eine riesige Geldverschwendung dar“, sagte Dachverbandssprecherin Annette Niemann. „Die vermeintlich tolle Sache ist aber ein Stück aus dem Tollhaus, wenn hier Steuermillionen für vergrößerte Abfahrten und vergoldete Lärmschutzwälle von bis zu 12 Metern Höhe vergeudet werden sollen, für die es vermutlich nie den prognostizierten Verkehr geben wird“, so Annette Niemann weiter.
Angesichts der jüngsten Entscheidung des Bundesverkehrsministeriums, die Autobahn 7 auch südlich von Soltau durchgehend sechsspurig auszubauen, sieht der Dachverband der A 39-Gegner auch die letzte Daseinsberechtigung für die Transit- und Entlastungsautobahn 39 als nichtig an. Der Dachverband bekräftigt seine Forderungen, weitere Steuerverschwendung für die Planung der A 39 zu beenden und die Akten endlich zu schließen. Quelle: Dachverband KEINE! A39