Dienstag, 20. September 2011

...wäre ein Schritt zurück

Die Meldung, dass der Bau der A 39 möglicherweise am Geld scheitern könnte, zieht immer mehr Reaktionen nach sich. Tappenbecks Bürgermeister im Interview zum möglichen Aus des A39-Weiterbaus.

In der vergangenen Woche sorgte die Nachricht für Wirbel, dass laut Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) der Bundesetat keine großen Straßenverkehrsprojekte mehr erlaubt. Dies könnte das Aus für den Weiterbau der A 39 bedeuten. Im Landkreis Gifhorn wäre die Gemeinde Tappenbeck besonders vom Autobahnweiterbau betroffen. Zu den jüngsten Entwicklungen nimmt Bürgermeister Niklas Herbermann im Interview mit Rundschau-Redakteurin Barbara Benstem Stellung.

??: Wie haben Sie die Neuigkeiten aus Berlin aufgenommen?

Sie haben mich bei der jetzigen Finanzsituation des Bundes nicht besonders überrascht. Da aber auch gleichzeitig gemeldet wurde, dass der erste Spatenstich für den Weiterbau der Autobahn 39 bereits im Jahre 2013 sein sollte, sieht man, wie unzuverlässig derartige Meldungen sind.

??: Wie ist die Nachricht zu bewerten, einzustufen?

Ich glaube nicht, dass 2013 mit dem Bau begonnen werden wird; ich glaube aber auch nicht, dass der Weiterbau der A 39 langfristig nicht realisiert wird. Die Planfeststellung wird sicherlich 2012 durchgeführt. Auch die Fertigstellung des letzten Teilstückes der A 39 erfolgte einige Jahre nach der Planfeststellung.

??: Was würde ein Stopp des Projektes für Tappenbeck und die Region bedeuten?

Ein Stopp des Projektes wäre für die gesamte Region – und damit auch für Tappenbeck – ein verhängnisvoller Schritt zurück für die globale Verkehrsentwicklung und eine Niederlage für unseren Wirtschaftsraum. Die Hauptstraße in Tappenbeck (Bundesstraße 248) kann schon heute nicht mehr den Verkehrszuwachs geordnet aufnehmen.

??: In Tappenbeck sind nicht alle Bürger mit dem Autobahnprojekt einverstanden. Könnten Sie verstehen, wenn bei ihnen jetzt über die Möglichkeit eines Projektstopps Freude herrschte?

In Tappenbeck gibt es zu dem Projekt A 39 unterschiedliche Meinungen. Im Endeffekt wollen alle Bürgerinnen und Bürger, dass die Hauptstraße entlastet wird. Die Umleitung des Verkehrs (hier: A 39) soll jedoch so erfolgen, dass die Menschen möglichst wenig belastet werden. Hier ist eine weitere Verschiebung der Trasse der A 39 nach Osten noch denkbar; dieses wird zurzeit von der Landesbehörde geprüft. Außerdem ist seitens der Planer genügend aktiver Schallschutz vorzusehen, damit unsere Bürger nicht mit passiven Schallschutzmaßnahmen vertröstet werden und dann nicht mehr bei offenen Fenstern "leben" können.

??: Für den Fall, dass die Autobahn wie geplant gebaut wird: Wie ist der aktuelle Stand bei der Verlegung der Sportanlagen? Gibt es Chancen, dass sich Bund oder Land an den Kosten beteiligen?

Der Bebauungsplan für unser neues Sportzentrum liegt derzeit öffentlich aus; wir rechnen damit, ihn noch in diesem Jahr als Satzung zu verabschieden. Wir bemühen uns dann, die Planung im Jahre 2012 zu beenden und die Sportanlagen 2013 zu erstellen, sofern wir eine endgültige Zusage zur finanziellen Beteiligung des Bundes haben. Hier sind die Gespräche unsererseits mit der Landesbehörde geführt, die Gesamtkosten sind dem Bund aufgegeben; wir rechnen mit einer endgültigen Aussage zur Kostenübernahme noch im Jahre 2011. Quelle: Gifhorner Rundschau