Montag, 19. Juli 2010

Touristikverband will die A 20 schnell

Tourismusverband Niedersachsen fordert schnelle Küstenautobahn A 20. VCD: "Dem Touristik-Dachverband muss die Hitze in den Kopf gestiegen sein!“ Bahnverkehr als umweltfreundliche Alternative angemahnt.

„Das muss an der Hitze liegen! Anders können wir uns nicht vorstellen, dass der Touristikverband Niedersachsen den zügigen Bau der heftig umstrittenen Küstenautobahn A 20 fordert!“ Mit dieser Stellungnahme reagiert Harald Walsberg, stellvertretender Landesvorsitzender der Verkehrsclub Deutschland (VCD) in Landesverband Niedersachsen auf die heutige Straßenbau-Forderung der Touristikorganisation.
„Besser wäre es, wenn sich der Touristikverband für einen nachhaltigen Tourismus von Anfang an einsetzen würde. Dazu zählt bei der Anreise schon die Nutzung der umweltfreundlichen Bahn.“, so Walsberg. Die seit Jahren geplante Küstenautobahn A 20 sei ein „Anti-Tourismusprojekt“, zerschneidet sie doch etwa im Elbe-Weser-Bereich eine Region, in der der Tourismus sich gerade erst positiv entwickelt. „In manchen Köpfen ist aber Tourismus noch die Parkpalette mit Seeblick. Das sind überholte Vorstellungen aus den sechziger Jahren, als man gerade an der niedersächsischen Nordseeküste schlimme Fehler mit dem Aufbau des Massentourismus gesetzt habe.
Wenn im Bereich Infrastruktur Defizite existieren, so vor allem im Schienenverkehr. „Uns ist es mit größter Mühe im vergangenen Jahr etwa gelungen, dass man nicht die Trasse der derzeit stillgelegten Küsten-Eisenbahn, die durchgehende Linie von Sande über Esens nach Norden durch einen Supermarkt in Esens verbaut hat. So sehen die Realitäten in der Infrastrukturpolitik in Niedersachsen aus!“, so Walsberg. Auf bestehenden Bahnstrecken müsse zudem die Anbindung an den Fernverkehr verbessert werden, vor allem nach Wilhelmshaven und Cuxhaven. Quelle: Pressemitteilung des VCD