Leserbrief zu Berichten der Landeszeitung zum 60. Geburtstag von Lüneburgs Oberbürgermeister Ulrich Mädge. Der Autor bezweifelt den inoffiziellen Titel des "OB der Wort hält".
Nachdem meine Tränen der Rührung über die Berichte vom Geburtstag des tollsten und größten Oberbürgermeisters aller Zeiten getrocknet sind, bin ich zur Besinnung gekommen und möchte einiges zu Bedenken geben: Zum „OB der Wort hält“ fällt mir sofort eins der wichtigsten Themen ein, das Lüneburg betrifft, nämlich die A 39-Trasse. Vor der Festlegung der Vorzugsvariante verkündeten Herr Mädge und seine Vertreter meines Wissens vollmundig, dass die Stadt gegen jede Trassenführung durch ihr Gebiet klagen werde. Als dann die Planungsbehörden im März 2006 die A 39-Variante mitten durch Lüneburg der Öffentlichkeit vorstellten, blieb die angekündigte Klage der Stadt aus. Doch zum gebrochenem Versprechen setzte Mädge noch eins drauf: Im Oktober 2007 schrieb er mit anderen politischen Vertretern aus den Nachbarkreisen an den damaligen Bundesverkehrsminister Tiefensee einen „Bettelbrief“ mit der eindringlichen Bitte um Beschleunigung des Baues der A 39 auf einer Trasse, gegen die er ursprünglich klagen wollte! Mit dem erwähnten finanzpolitischen Geschick des OB ist es wohl auch nicht so weit her, in seiner Amtszeit erreichte Lüneburg eine Rekordverschuldung von 2682 Euro pro Einwohner (lt. Bund der Steuerzahler).
Ihre Artikel über den Geburtstag des Oberbürgermeisters lesen sich so, als stammten sie aus seiner eigenen Wahlkampfbroschüre. Quelle: Leserbrief von Bernhard Reinecke