Am vergangenen Sonnabend wurde in Würzburg das "Bundesnetzwerk Verkehr mit Sinn" gegründet. Ziel des neuen Bündnisses ist laut einer Pressemitteilung, die Interessen von zunächst über 200 Bürgerinitiativen, Dachverbänden und Umweltverbänden gegenüber der Bundesregierung zu kanalisieren.
Besonderes Augenmerk lege die Vereinigung auf eine Reform des Bundesverkehrswegeplans. Dieser sei für Jahrzehnte überzeichnet und die Projekte hätten kaum Aussicht, realisiert zu werden. Ökologisch und ökonomisch unsinnige Projekte sollen sofort gestrichen werden, fordert das Bündnis.
Auch das wachsende Problem der Mautausweichverkehre wird thematisiert. Das Bundesnetzwerk fordert hier eine Ausweitung der Lkw-Maut auf das gesamte Straßennetz und eine Erhöhung auf 45 Cent pro Kilometer sowie weitere Sperrungen von Bundesstraßen für den schweren Lkw-Transit-Verkehr als entlastende Sofortmaßnahme. "Inzwischen sind schon zahlreiche weitere Anfragen von regional tätigen Organisationen eingegangen, die sich bei uns engagieren wollen", erklärt Hans-Christian Friedrichs, stellvertretender Landesvorsitzender des Verkehrsclubs Deutschland (VCD) in Niedersachsen und Sprecher des Bündnisses. "Das ist ein deutliches Zeichen für die hohe Unzufriedenheit über die einseitige Straßenbaupolitik im Bund und Land."
Der VCD-Landesverband Niedersachsen ist Gründungsmitglied und will sich in der neuen Organisation insbesondere für eine sinnvolle Mobilität statt teurer Autobahnneubauten einsetzen. „Gerade in Niedersachsen besteht mit den Projekten A 20 und A 39 deutlicher Handlungsbedarf, die Vorzeigeprojekte für Steuerverschwendung zu stoppen und endlich zugunsten der Schiene umzusteuern“, betont Friedrichs. Quelle: Deutsche Logistik-Zeitung