Die Bürgerinitiativen gegen die A 39 gehen davon aus, dass die zugesagten 137 Millionen Euro für die Umgestaltung der Lüneburger Ostumfahrung zur A 39 bei weitem nicht reichen werden. Der NDR berichtete am Montag von Planungsfehlern beim Hamburger A 7-Deckel und Kostensteigerungen im Bereich Stellingen von 155 Millionen Euro. „Wenn in Hamburg die Kosten explodieren ehe ein Spatenstich getan wurde, dann wird das bei der A 39 nicht anders sein“, mutmaßt Dachverbandssprecherin Annette Niemann und fordert Konsequenzen.
Der Ausbau der A 7 in Hamburg mit den zugehörigen Lärmschutzmaßnahmen steht mit 665,5 Millionen Euro im Bundesverkehrswegeplan. Dabei wird alleine der Stellinger Abschnitt mit 44 Millionen Euro beziffert. „Bei den aktuell genannten Mehrkosten von 155 Millionen Euro hätten sich die Gesamtkosten für den Stellinger Deckel gegenüber der ursprünglichen Planung damit mehr als vervierfacht. Ähnliche Entwicklungen gibt es bei der Hafenquerspange, der A 20 oder der A 14“, erklärt Hans-Christian Friedrichs, Sprecher der Bürgerinitiativen gegen die A 39. „Angesichts dieser Entwicklung halten wir die von der Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr genannten Kosten für den innerstädtischen Abschnitt der A 39 für illusorisch“, stellt Annette Niemann fest. Während der Arbeitskreissitzung zum Abschnitt 1 der A 39 am 17. April nannte Straßenplanerin Annette Padberg auf Nachfrage für den „Lüneburger Deckel“ Baukosten von nur 16 Millionen Euro. „Wir gehen davon aus, dass der Deckel nicht 16, sondern mindesten 54 Millionen Euro kosten wird und die geplanten 137 Millionen für den ganzen Abschnitt nicht ansatzweise ausreichen werden“, errechnete Hans-Christian Friedrichs.
Der Dachverband „KEINE A 39“ fordert ein „Ende der Salamitaktik“ und eine realistische Kostenkalkulation von den Planungsbehörden. Die Landesregierung wird zudem aufgefordert, vor der Kostenentwicklung nicht länger die Augen zu verschließen und analog zur Y-Trasse nun auch die A 39 dauerhaft „auf Eis zu legen“ und sich für eine umwelt- und budgetschonende Verkehrspolitik einzusetzen. Quelle: Dachverband KEINE! A39