Da liegt nun in der Frühsommerhitze bei Ehra, Knesebeck und Wittingen die A39. Nur auf Planskizzen allerdings – den unter der Sonne flimmernden Asphalt müssen sich Freund und Feind noch vorstellen.
Und auch das Planungsverfahren vermittelt derzeit nach außen so etwas wie Siesta-Stimmung. Echte Neuigkeiten sind schon länger Mangelware, und Befürworter vermissen Fortschritte. Ob Niedersachsens Wirtschaftsminister Jörg Bode (FDP) heute bei seinem Besuch im Bromer Land Erhellendes im Gepäck hat?.
Da wäre zum Beispiel die Rastplatz-Diskussion. Die läuft seit 2010, und in Wollerstorf weiß man noch immer nicht, ob es beim damals vorgestellten Konzept bleibt oder ob die Tank- und Rastanlage noch nach Süden aus dem Wittinger Stadtgebiet „auswandert“. Das werde nach wie vor geprüft, sagt Dirk Möller, Chefplaner der Lüneburger Straßenbaubehörde. Derzeit laufe die „Schlussbearbeitung“ des Raststättenkonzeptes, dann müsse noch die Abstimmung mit den Ministerien in Hannover und Berlin folgen. Bode wird in dieser Sache heute also keine Antworten liefern können. Wann der Prüfungsprozess abgeschlossen sein wird? „Nicht zu beziffern“, sagt Möller, er gehe aber davon aus, dass vor der Sommerpause Ergebnisse vorliegen.
Darauf hofft auch jemand wie Friedrich Lührs, Verkehrsausschussvorsitzender der Stadt: „Das ist derzeit eine sehr unbefriedigende Situation“, findet er. „Zwei Jahre Raststätten-Diskussion – das ist ein Unding.“ Den A 39-Befürworter irritiert die offizielle Funkstille. Vor knapp einem Jahr habe es in Weyhausen die letzte Anhörung für Träger öffentlicher Belange gegeben: „Und danach: nichts.“
Fragen anderer Art hat heute der Bromer Kommunalpolitiker Adolf Bannier. Der Parteikollege Bodes möchte vom Minister in Ehra Aussagen zur Kostenexplosion (das IK berichtete) haben. 1,1 Milliarden statt 600 Millionen – Bannier erwartet, dass Bode „sich dazu positioniert“. Zudem geht es dem Bromer die Linienführung der Autobahn bei Ehra und die Bromer Ortsumgehung: „Wie sieht es da mit der Finanzierung aus, wann können wir mit dem Projekt rechnen?“ Quelle: Allgemeine Zeitung