Der Dachverband der Gegner der A 39 gratuliert Kirchweyhe ganz ausdrücklich zum Bau der lange von den geplagten Anliegern geforderten Ortsumfahrung. „Gut, dass es endlich soweit ist“, sagt Annette Niemann, Sprecherin des Dachverbandes der A 39-Gegner. Sie fragt aber auch „warum musste es so lange dauern und warum musste es so viele Opfer an dieser unfallträchtigen Straße geben?“
Aus Sicht des Dachverbandes wurde der Bau der Ortsumfahrung Kirchweyhe viel zu lange wegen der falschen Hoffnung auf die A 39 als vermeintliche „Umgehungsautobahn“ herausgezögert. „Genau deshalb ist die Ortsumfahrung ja sogar 2003 aus dem Bundesverkehrswegeplan gefallen – weitere zehn Jahre Leidensweg schlossen sich für die Kirchweyher an“, resümiert Annette Niemann.
Der Dachverband sieht nun in der Realisierung der Ortsumfahrung eine Abkehr vom unbezahlbaren Projekt A 39. „Wenn solche symbolträchtigen Spatenstiche in dieser Zeit auch schon dem Wahlkampf geschuldet sein mögen, so sehen wir darin doch auch eine Abkehr von der A 39 und eine Hinwendung zu realisierbaren Projekten“, stellt Hans-Christian Friedrichs, Sprecher des Dachverbandes fest. Als „sehr ärgerlich“ nahm der Dachverband der A 39-Gegner allerdings den Fauxpas von Staatssekretär Enak Ferlemann zur Kenntnis, der angab, die neue Ortsumfahrung solle als Umleitungsstrecke für die A 39 dienen. „Wer 60.000 Kraftfahrzeuge täglich und 10.000 Lkw in die Region spült, wird insgesamt nicht weniger Verkehr, sondern mehr ernten. Sehr ärgerlich, dass Kirchweyhe und die Region in einem solchen Fall ihre Entlastung in den Wind schreiben könnten“, so Friedrichs. Nach Ansicht der Bürgerinitiativen ist es daher auch für Kirchwehye wichtig, sich auch zukünftig gegen die geplante A 39 einzusetzen, auch wenn sie in immer weitere Ferne rückt, und sich für eine menschen- und umweltverträgliche Mobilität für die Region einzusetzen.
„Wir müssen jetzt sehen, dass weitere Sofortmaßnahmen für die anderen Gemeinden an der B 4 – z. B. Jelmstorf – folgen. Das Durchfahrtverbot für schwere Transit-Lkw muss endlich überwacht und die Bußgelder für Mautpreller erhöht werden“, so Niemann und Friedrichs abschließend. Quelle: Dachverband KEINE! A39