Kaum hatte Staatssekretär Enak Ferlemann die Ortsumgehung Kirchweyhe auch als Umleitungsstrecke bei Staus und Verkehrsbehinderungen auf der geplanten A 39 bezeichnet, stufen die Gegner der A 39 diese Aussage als „Fauxpas“ und „sehr ärgerlich“ ein.
„Wer 60000 Kraftfahrzeuge täglich und 10 000 Lkw in die Region spült, wird insgesamt nicht weniger Verkehr, sondern mehr ernten“, heißt es in einer Mitteilung des Dachverbandes der Bürgerinitiativen gegen den Bau der A 39.
Vor diesem Hintergrund, so die Dachverbands-Sprecher Annette Niemann und Hans-Christian Friedrichs, könnten sich Kirchweyhe und die Region ihre Entlastung in den Wind schreiben. In dem Zusammenhang haben die Gegner der A 39 noch einen Tipp für die Kirchweyher Bevölkerung parat: „Es ist wichtig, sich auch künftig gegen die geplante A 39 einzusetzen und sich für eine menschen- und umweltverträgliche Mobilität für die Region stark zu machen.“ Niemann und Friedrichs wollen derweil sehen, „dass weitere Sofortmaßnahmen für die anderen Gemeinden an der Bundesstraße 4 – zum Beispiels Jelmstorf – folgen. Das Durchfahrtverbot für schwere Transit-Lkw muss endlich überwacht und die Bußgelder für Mautpreller erhöht werden.“
Trotz aller Kritik an Aussagen von Gästen des offiziellen Spatenstichs am Montag in Kirchweyhe, begrüßen Niemann, Friedrichs und Co. grundsätzlich den Bau der Ortsumgehung. „Gut, dass es endlich soweit ist“, betonen die Sprecher des Dachverbandes. Gleichzeitig fragen sie aber auch, „warum musste es so lange dauern und warum musste es soviele Opfer an dieser unfallträchtigen Straße geben“? Aus Sicht der Bürgerinitiative sei der Bau der Ortsumfahrung Kirchweyhe viel zu lange wegen der falschen Hoffnung auf die A 39 als vermeintliche „Umgehungsautobahn“ herausgezögert worden. „Genau deshalb ist die Ortsumgehung ja sogar 2003 aus dem Bundesverkehrswegeplan gefallen – weitere zehn Jahre Leidensweg schlossen sich für Kirchweyhe an“, so Niemann. Quelle: Allgemeine Zeitung