Leserbrief von Eckehard Niemann zum Engagement der Jungen Liberalen in Uelzen für eine Ortsumgehung bei Altenmedingen.
Erfreulich, dass sich nun auch der Sprecher der neu gegründeten, kleinen Uelzener Jungliberalen-Gruppe für eine Ortsumgehung Altenmedingen einsetzt. Leider aber sind die Planung der A 39 und die Planung der Ortsumgehung völlig getrennte Vorgänge. Man kann sich also mit der verbalen Zustimmung zur A 39 mitnichten eine Ortsumgehung „erkaufen“. Im Gegenteil, durch das Hineinhieven der A 39 in den Bundesverkehrswegeplan wurden 2003 alle bis dahin darin enthaltenen Ortsumgehungen an der B 4 aus diesem Plan hinausgedrängt. Kirchweyhe, Melbeck und die Orte dazwischen baden dieses sinnlose Schrödersche Wahlkampf-Projekt jetzt schmerzlich aus. Erfreulich auch, dass in den Worten des JuLi-Vertreters doch eine recht realitätsnahe Resignation angesichts des hiesigen Widerstands mitschwingt. Die ist auch deshalb gerechtfertigt, weil die große Mehrheit in den Regierungsparteien Niedersachsens (CDU und FDP) ausdrücklich die konkurrierende Küstenautobahn A 20 favorisiert und weil Niedersachsen vom Bund in den nächsten 20 Jahren wahrscheinlich gar keine, höchstens aber eine Autobahn finanziert bekommt. Also: eine teure und perspektivlose Planung für die Schublade, die 5 Jahre oder spätestens 10 Jahre nach dem Planfeststellungsbeschluss verfallen wird. Ganz abgesehen von den Klagen des Schutz- und Klagefonds gegen die A 39.
Die hiesigen Arbeitsplätze und eine Attraktivität für die Jugend würde die A 39 ohnehin nicht bringen, ganz im Gegenteil: Je mehr sich das illusorische Denken und Hoffen hiesiger Entscheidungsträger auf dieses aussichtslose und schädliche Projekt konzentriert, desto weniger kommen ihnen die wirklichen Aufgaben und Stärken unserer Region in den Sinn. Zum Beispiel der Ausbau der B 4 nach dem Überholspur-Modell 2+1.
Zur angeblich „guten Verkehrsverbindung“ zwischen dem wünschenswerten Arbeiten in Hamburg und dem Leben hier. Ganz abgesehen, dass die A 39 nicht kommen wird: Die A 39 würde noch mehr Verkehr auf die jetzt schon überlasteten Autobahn A 1 und A 7 vor Hamburg führen. Man käme also vielleicht 10 Minuten früher nach Maschen, um dort dann viel mehr Zeit im zusätzlich geschaffenen Stau zu verbringen. Ob sich die JuLis vielleicht auch mal mit dem dringend erforderlichen Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs beschäftigen und vielleicht doch bessere Ideen für eine jugend-attraktive Region Uelzen vorlegen? Quelle: Leserbrief von Eckehard Niemann in der AZ