Jetzt ist es vorbei mit der Ruhe im Boldecker Land, was die Autobahn 39 angeht: Fast 200 Interessierte informierten sich am Donnerstag im Heidekrug. Und das Ende des Abends war der Anfang einer neuen Bürgerinitiative (BI) gegen die A 39.
Frank Warnecke, Regionalsprecher im Dachverband der BIs, und Karin Loock, Landwirtin und Anwohnerin der Hauptstraße in Jembke, hatten eingeladen. Loocks Flächen würden durch die Autobahn zerschnitten. „Sollen wir unseren Kindern Asphalt statt Brot geben?“, fragte sie provokativ. „Ich halte eine Umgehungsstraße für viel besser“, so ihre Bilanz.
Eckehard Niemann, Pressesprecher des Dachverbands der BIs gegen die Autobahn, ging auf die Geschichte der A 39 ein, sprach von einem extrem schlechten Kosten-Nutzen-Faktor und politisch statt ökonomisch motivierten Entscheidungen. „VW lehnt diese Autobahn zwar nicht ab, braucht sie aber auch nicht“, interpretierte er das Fehlen einer offiziellen und eindeutigen Stellungnahme des Autobauers pro A 39.
Niemann zeigte sich überzeugt: „Die fehlenden Finanzen und unsere Klagen werden den Bau dieser unsinnigen Autobahn verhindern.“ Zumal die neuste Entwicklung, die Abfahrt bei Ehra zu verlegen, die Planung um ein weiteres Jahr verzögere.
Etliche Zuhörer waren überzeugt, dass VW die A 39 befürworte, und nannten den Heinenkamp als Beispiel dafür, dass sich eben doch Arbeitsplätze an Autobahnen ansiedeln. „Sie würden doch auch gegen eine Bahn eine BI gründen“, warf ein Redner den Gastgebern vor. Insgesamt blieb der Ton aber sachlich, Niemann entschärfte ein paar Spitzen. Quelle: Wolfsburger Allgemeine