Die Bürgerinitiativen gegen die A 39 sind sich darin einig, dass die lärmgeplagten Anwohner der Lüneburger Ostumfahrung dringend einen Lärmschutz brauchen.
„Die Verknüpfung des erhofften B 4-Deckels im Bereich Moorfeld an den Bau der A 39 ist aber ein Koppelgeschäft, das wir nicht akzeptieren werden“, so Dachverbandssprecher Hans-Christian Friedrichs.
Mit 38.900 Fahrzeugen täglich ist die Bundesstraße 4 im Lüneburger Stadtteil Moorfeld nach Messungen der Bundesanstalt für Straßenwesen (BAST) im Jahr 2010 so stark belastet, dass ein wirkungsvoller Lärmschutz dringend erforderlich ist. Den soll es nach den Vorstellungen der Straßenplaner aber nur im Doppelpack zusammen mit der überflüssigen A 39 geben. „Es ist schon eine Dreistigkeit, die Menschen in Moorfeld weiter erheblichen Verkehrsbelastungen auszusetzen zu wollen, wenn sie nicht der A 39 zustimmen“, kritisiert Annette Niemann, Sprecherin des Dachverbandes der A 39-Gegner. „Sich den starken A 39-Widerstand auf diese durchschaubare Art gefügig machen zu wollen, ist schon ein ziemlich schlechter Politikstil“, so Annette Niemann weiter.
Sollte die A 39 tatsächlich jemals gebaut werden, dann hätte sie die Funktion einer Entlastungsstrecke für die A 7. Zusammen mit der geplanten A 21 bildete sie als weiträumige östliche Umfahrung Hamburgs nach Wünschen der IHK dann eine extrem stark befahrene Transitautobahn mit weitreichenden Folgen für die Region. „Insbesondere der Verkehr in Lüneburg würde so stark zunehmen, dass sich der zu kurz geratene Deckel als Mogelpackung herausstellte und die Moorfelder buchstäblich in die Röhre guckten“, argumentiert Hans- Christian Friedrichs.
Der Dachverband setzt sich für eine zukunftsfähige Mobilität im Interesse der Region ein. Er fordert die Politik auf, die kontinuierlichen Entwicklungen einer veränderten Demografie, steigender Energiepreise und eines sich wandelnden Verkehrsverhaltens nicht länger zu ignorieren und kostengünstige sowie raumverträgliche Lösungen zu suchen.
Quelle: Dachverband KEINE! A39