Sonntag, 8. Oktober 2006

Nutzen-Kosten-Verhältnis der A 39 weiter verheimlicht

Die Ankündigung des Bundesver­kehrsministeriums, das Nutzen-Kosten-Verhältnis für die geplante A 39 neu zu berechnen, wird vom Dachverband der A 39-Gegner als deut­liches Eingeständnis für grobe Versäumnisse der Autobahn­planer bewertet. Auf eine Anfrage der Grünen hatte das Ministerium im Bundestag zugesagt, speziell für die A 39 den Nutzen und die Kosten endlich einander gegenüberzustellen.

„Unsinnigerweise soll diese Berechnung durch das Land Niedersachsen aber erst nach dem Ende des Raumordnungs­verfahrens im März 2007 erfolgen“, so Eckehard Niemann als Pressesprecher der Bürgerinitiativen, „damit setzen Bund und Land ihre Verschleierungstaktik während des laufenden Verfahrens fort.“ Bisher würde mit einem Nutzen-Kosten-Faktor von 3,4 operiert, den die Politiker aus dem Durchschnitt der Autobahnen A 39 Lüneburg-Wolfsburg) und A 14 (Schwerin-Magdeburg) und der Querspange B 190n errechneten, ohne aber die Einzelfaktoren beider Autobahnen zu verraten. Das wirkliche Nutzen-Kosten-Verhältnis speziell für die A 39 hatten Verkehrsexperten der A 39-Gegner unter Nutzung von offiziellen Daten aus Sachsen-Anhalt mit „kläglichen 1,87“ ermittelt – weit unterhalb der „üblichen Mindest-Grenze von 3,0“. Das milliardenteure Prestige-Objekt A 39 wird nach Meinung Niemanns noch unrentabler, wenn realistische Kosten pro Autobahnkilometer, für Landerwerb, Lärmschutz und Tunnelbauten angesetzt würden. Die Nutzen-Kosten-Faktoren für den wesentlich günstigeren Ausbau der Bundesstrassen seien ohnehin weitaus besser.

Verantwortlich und Ansprechpartner als
Pressesprecher des Dachverbands der Bürgerinitiativen gegen die A 39:
Eckehard Niemann
Varendorfer Str. 24
29553 Bienenbüttel