Seit einigen Wochen ist die Diskussion um das Autobahn-Projekt A39 wieder aufgeflammt.
Der große Streit entbrennt insbesondere bei der Frage : Ist die A 39 nun ein wichtiges Infrastrukturprojekt für die Region oder nicht? Von Autobahnbefürwortern wird aus Uelzener Sicht auch gern der Neid geschürt: „Die Lüneburger Autobahn-Kritiker haben gut reden, die haben ja schon eine Autobahn nach Hamburg.“ Bei der Präsentation der aktuellen Planungen durch die Straßenbaubehörde vor Kurzem in Lüneburg wurde vor allem eins deutlich: Es wird sich zwar Verkehr von der A 7 auf die A 39 verlagern, insgesamt gibt es aber wenig Bedarf für diese Autobahn. Und dabei sind in die Prognosezahlen weder die abnehmende Bevölkerung noch die steigenden Spritpreise eingerechnet. Dies wird auch belegt durch den neuen Wert des so genannten Nutzen-Kosten-Verhältnisses (NKV). Dieser beträgt nur noch 1,9. Vor vier Jahren wurde noch von 3,4 gesprochen. Und auch das war schon ein Grenzwert, bei dem sich die Frage stellt, ob man die Steuergelder nicht in sinnvollere Projekte stecken sollte. Bundesweit wäre die A 39 das Autobahn-Projekt mit dem schlechtesten NKV. Nun aber zur regionalen Sicht: In Lüneburg könnte die A 39 nur auf der je Richtung zweispurigen Ostumgehung verlaufen. Eine Verbreiterung der engen Kurvenradien ist topografisch nicht möglich, nicht mal ein durchgängiger Standstreifen wäre vorhanden. Die vielen Auffahrten in Lüneburg werden zu einer Verlangsamung des Verkehrs führen insbesondere zu Stoßzeiten. Jeder Autofahrer kennt die Situation: Man steht im Stau und wenn er sich auflöst, fragt man sich, was der Grund für den Stau war... Meist nur eine Fahrbahnverengung. So kann es auch Berufspendlern aus Uelzen in Richtung Hamburg ergehen. Dann werden sie nicht erst vor dem Elbtunnel, sondern schon in Lüneburg im Stau stehen... In diesem Sinne: Allzeit gute Fahrt!.
Miriam Staudte ist Abgeordnete der Grünen im Niedersächsischen Landtag in Hannover.
Quelle: Allgemeine Zeitung