Dienstag, 17. August 2010

Schwierige Prognose

Reyk Grunow ist Fotograf und Kolumnist der Märkischen Allgemeinen Zeitung. Er fragt nach dem Sinn einer neuen Bundesstraße in Nordbrandenburg.

Brauchen wir wirklich eine neue Bundesstraße im Norden Brandenburgs? Der Bund und das Land meinen offenbar: Ja. Die gemeinsame Landesplanungsabteilung Berlin-Brandenburg hat jetzt offiziell bescheinigt, dass der Bau einer B 190n möglich ist. Sie hat auch bescheinigt, dass die neue Bundesstraße, die unter anderem die Autobahnen A 14 und A 39 mit der A 24 bei Neuruppin verbinden soll, große Probleme bringt, vor allem für die Natur.
Für manchen Dorfbewohner könnte die neue Bundesstraße tatsächlich eine Entlastung darstellen: Breddin und Stüdenitz sollen Umgehungen bekommen, damit die vielen Autos nicht mehr mitten durch den Ort brausen müssen. Andererseits gehen die Landesplaner davon aus, dass aus den jetzt schon vielen Autos in absehbarer Zeit noch viel mehr werden. Vor allem der Verkehr in Ost-West-Richtung soll deutlich zunehmen. Wenn das tatsächlich eintritt, bekommen es mit Sicherheit auch alle Orte entlang der B 167 zu spüren. Auch für andere Städte und Dörfer müssten dann sehr schnell Umgehungsstraßen her, etwa die seit Jahren diskutierte Umfahrung für Neuruppin und Alt Ruppin. Das Fatale dabei: Ob all das wirklich nötig ist, stellt sich vielleicht erst heraus, wenn es zu spät ist. Prognosen sind immer schwierig. Quelle: Märkische Allgemeine