Samstag, 24. August 2024

Mangelhafte A39-Planung führt zu erneuter Klage

Liebe Aktive,

die Klage wurde heute eingereicht gegen den Bau der A 39, Abschnitt 7. Kläger ist der BUND Landesverband. Wir unterstützen den Verband. Unten angefügt findet Ihr die Pressemitteilung des BUND Landesverbands. WIR brauchen jetzt Ihre/Eure finanzielle Unterstützung.

Die Sammlung erfolgt auf das Konto der BUND-Kreisgruppe Gifhorn (https://www.bund-gifhorn.de/spenden-mitgliedschaft/spenden-fuer-a39-klage/). Achtet auf die Details im Text dort, damit Sie/Ihr auch eine Spendenbescheinigung bekommt. 

Wenn Sie zweckgebunden spenden möchten, geben Sie bitte das Stichwort "A39" an. Gehen für den angegebenen Zweck mehr Spenden ein als benötigt, werden wir die überschüssigen Spenden für unsere satzungsgemäßen Ziele verwenden.

Wenn Sie eine Spendenbescheinigung für das Finanzamt benötigen, geben Sie bitte auf der Überweisung Ihre vollständige postalische Adresse an Spenden ohne Angabe des Stichwortes können auch für andere Projekte des BUND verwendet werden.

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Viele Grüße aus Aljarn
Annette Niemann
für das Sprecherteam KEINE A 39



Pressemitteilung: BUND reicht aufgrund mangelhafter Planung erneut Klage gegen A 39 ein
Der BUND Niedersachsen hat gegen den geänderten Planfeststellungsbeschluss des 7. Abschnitts der A 39 Klage beim Bundesverwaltungsgericht eingereicht. Bereits 2018 hatte der BUND erfolgreich gegen diesen ersten planfestgestellten Teilabschnitt der A 39 geklagt. Das Bundesverwaltungsgericht hatte die Planung 2019 für rechtswidrig und nicht vollziehbar erklärt. Die Strecke soll am Südrand der Lüneburger Heide zwischen Wolfsburg und Ehra-Lessien im Kreis Gifhorn verlaufen. Die A 39 mit ihren insgesamt sieben Teilabschnitten zählt zu den umwelt- und klimaschädlichsten Verkehrsprojekten Deutschlands.
Dr. Tonja Mannstedt, BUND-Landesgeschäftsführerin:
„Auch die Planungsergänzungen haben nicht dazu geführt, dass alle Verfahrensfehler behoben wurden. Nach wie vor wurde für die A 39 keine vollständige Umweltverträglichkeitsprüfung vorgelegt, die auch die Auswirkungen des Neubaus auf das globale Klima berücksichtigt. Eine solche Planung ist angesichts der immer gravierenderen Klimakrise nicht mehr vertretbar. Auch die fehlerhafte Abgrenzung des betroffenen Natura-2000-Gebiets Vogelmoor hat das Land Niedersachsen nicht korrigiert.“ Bereits in seiner Klage gegen den ursprünglichen Planfeststellungsbeschluss hatte der BUND diese Punkte scharf kritisiert. Im darauffolgenden Fehlerheilungsverfahren wurde der Klimaschutz nur für die mitgeplante Ortsumgehung Ehra berücksichtigt, nicht aber für die A 39 selbst. Bei der Abgrenzung des FFH-Gebietes „Vogelmoor“ sind empfindliche Lebensräume, die dicht an der geplanten Autobahntrasse liegen, nicht in das Gebiet aufgenommen worden. Tatsächlich hätten diese in das Netz von Schutzgebieten einbezogen werden müssen. Fehler im Wasserrecht wurden im Änderungsbeschluss zwar teilweise nachgebessert, aber keineswegs vollständig behoben.
Manfred Michel, Vorsitzender der BUND-Gruppe Gifhorn:
„Es fehlen nach wie vor belastbare Angaben zur Chloridbelastung zahlreicher Gewässerarten im Einzugsgebiet der Kleinen Aller. Angesichts der vorgelegten Angaben steht zu befürchten, dass sich der Zustand angrenzender Gewässer durch den Autobahnneubau verschlechtert. Das gilt es zu verhindern.“ Der BUND führt die Klage mit Unterstützung des Dachverbandes „KEINE! A 39“. BUND und Dachverband haben frühzeitig umwelt- und naturverträglichere Alternativen zum Bau der A 39 vorgeschlagen: die Beseitigung von Engpässen im Schienennetz, den Ausbau der A 7 und den dreistreifigen Ausbau der parallel verlaufenden B 4 mit Ortsumfahrungen. Einen Neubau lehnen sie hingegen ab, denn die geplante A 39 beeinträchtigt nationale und europäische Schutzgebiete und zerstört wertvolle Lebensräume und naturnahe Gewässerläufe.
Hintergrund:

Die A 39 hat eine Länge von rund 105 km und gilt als ein Autobahnneubau. Obwohl der Bundesverkehrswegeplan den Grundsatz „Ausbau vor Neubau“ bei Bundesfernstraßen verfolgt, wurde die A39 im Jahr 2004 in den “Vordringlichen Bedarf“ aufgenommen. 2016 wurde diese Einstufung im nach wie vor gültigen Bundesverkehrswegplan 2030 (BVWP 2030) erneuert. Der BUND hat diese Einstufung aus verschiedenen Gründen deutlich kritisiert: Das Vorhaben gehört zu den umweltschädlichsten Projekten des BVWP 2030 und weist ein ausgesprochen schlechtes Nutzen-Kosten-Verhältnis auf. Verpflichtende EU-Vorgaben zur strategischen Umweltprüfung bei der Aufstellung von Plänen und Programmen wurden für den BVWP 2030 nicht angewendet. Damit erfolgte auch keine Untersuchung umweltfreundlicherer Alternativen, einschließlich anderer Verkehrsträger wie Bahn und Schiff. Bereits 2018 hatte der BUND Niedersachsen Klage gegen den Planfeststellungsbeschluss für den 7. Abschnitt der A 39 eingereicht. Die Klage hatte Erfolg, sodass Nachbesserungen und erneute Auslegungen der Planungsunterlagen notwendig wurden, die 2021, 2022 und 2023 erfolgten und an denen sich BUND und Dachverband „KEINE! A 39“ umfassend beteiligt haben. Am 28.06.2024 erging als Ergebnis ein Planfeststellungsänderungs- und Ergänzungsbeschluss. Dieser berücksichtigt wichtige Kritikpunkte des BUND und Dachverbandes jedoch nach wie vor nicht.  

Quelle: Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) e.V., Landesverband Niedersachsen, Dr. Tonja Mannstedt (v.i.S.d.P.), Goebenstraße 3a, 30161 Hannover

Mittwoch, 1. Mai 2024

Fahrradtour von Wolfsburg nach Lüneburg

Protest- und Vernetzungsfahrradtour gegen Autobahnneubau von Wolfsburg nach Lüneburg

Vom 10. bis 12. Mai findet eine Protest- und Vernetzungsfahrradtour von Wolfsburg nach Lüneburg statt. Die Tour lädt alle Interessierten ein, sich diesem friedlichen Protest anzuschließen. Organisiert wird die Fahrradtour entlang der geplanten Strecke der Autobahn A39.

Der Protest richtet sich gegen weiteren Autobahnneu- und -ausbau und setzt sich für eine sozial- und klimagerechte Verkehrswende ein. Trotz vielfältiger Bemühungen sind die Pläne für eine neue Autobahn in Niedersachsen weiterhin nicht vom Tisch. Die geplante A39, die Wolfsburg mit Lüneburg verbinden soll, stößt auf vehementen Widerstand.

"Es ist bedauerlich, dass wir auch im Jahr 2024 immer noch gegen den Bau von Autobahnen protestieren müssen. Die geplante A39, die eine Länge von 105 km umfassen würde, steht im Widerspruch zu sozialen und ökologischen Belangen. Gemeinsam setzen wir uns dafür ein, diesen Bau zu verhindern", erklärt ein Sprecher der Protestbewegung.

Angesichts zunehmender Extremwetterereignisse und der Verfehlung von Klimazielen im Verkehrsbereich in den vergangenen Jahren ist ein Umdenken dringend erforderlich. Trotzdem plant die Bundesregierung den Neubau von hunderten Kilometern Autobahn, was den Zielen einer nachhaltigen Verkehrswende widerspricht. Diese Investitionen zementieren eine automobile Zukunft, die es zu verhindern gilt.

Die Protest- und Vernetzungsfahrradtour von Wolfsburg nach Lüneburg setzt ein Zeichen gegen den fortschreitenden Autobahnausbau und für eine zukunftsorientierte Verkehrspolitik.

Geplanter Ablauf der Fahrradtour:

Freitag, 10.05.24, Strecke: Wolfsburg - Knesebeck | 39km
Start: 13:00 Hbf Wolfsburg
    Halt: Tappenbeck (km 9) mit Kartoffelsuppe
    Halt: Jembke (km 12)
    Halt: VW Testfeld (km 26)
Übernachtung auf dem Campingplatz in Knesebeck

Samstag, 11.05.24, Strecke: Knesebeck - Uelzen | 49km
Start: 10:30 Campingplatz Knesebeck
    Halt Uelzen (km 42)
Übernachtung: Woltersburger Mühle

Sonntag, 12.05.24, Strecke: Uelzen - Lüneburg | 54km
Start: 10:30 Woltersburger Mühle
    Halt: Bad Bevensen (km 17)


 Quelle und weitere Informationen unter: https://a39-stoppen.de/

Montag, 25. September 2023

A39-Neubau Fertigstellung bis 2030?

Der geplante Neubau der A39 zwischen Lüneburg und Wolfsburg bleibt ein unsicheres, hochumstrittenes, teures und überflüssiges Projekt. Daran ändern auch Veranstaltungen des Lobbyvereins „Pro A39“ nichts. Die Vertreter von CDU, IHK, Unternehmen und Mittelstandsunion, die sich verschämt als „Bürgerinitiative“ bezeichnen, haben sich wieder einmal – wie die „AZ“ berichtet – von den Autobahn-Planern bestätigen lassen, dass die A39 bald kommen werde. Der Uelzener Bürgermeister kennt das Spiel offenbar gut. Seit seinem Amtsantritt 2010 werde jedes Jahr erklärt, dass der Spatenstich im nächsten Jahr erfolge, so der Autobahnbefürworter Jürgen Markwardt.


Folgt man den Aussagen von Dirk Meyer, Geschäftsbereichsleiter Planung der Außenstelle Lüneburg der Autobahn GmbH, steht der baldigen Verwirklichung der Autobahn zwischen Lüneburg und Wolfsburg nichts im Weg. Doch die Realität sieht anders aus. Viele Naturschutz- und Planungsfragen im Verlauf der Trasse sind noch völlig ungeklärt.

Vor allem aber ist die geplante 120 Kilometer lange Strecke völlig aus der Zeit gefallen. Und das nicht nur wegen der Klimakrise, die solche Projekte grundsätzlich infrage stellt. Der Hamburger Hafen, dessen gewaltiges, um die Jahrtausendwende prognostiziertes Wachstum die A39 einmal bewältigen sollte, stagniert seit 15 Jahren. Homeoffice sorgt für Entlastung auf den Straßen; die parallel zur geplanten Trasse verlaufende B4 ist und wird weiter dreispurig ausgebaut. Der Nutzen des Projekt A39 sinkt kontinuierlich, während die voraussichtlichen Kosten ständig steigen. Bisher lagen sie nach offizieller Lesart bei 1,5 Milliarden, jetzt sprach Dirk Meyer von bis zu 2 Milliarden. Da grenzt es an Irreführung, wenn er das Nutzen-Kosten-Verhältnis von 2,2 als „immer noch gut“ anführt. Die Berechnung des sogenannten NKV stammt aus dem Jahr 2015, als die Kosten mit maximal einer Milliarde Euro veranschlagt wurden. Folgerichtig gehört das geplante Autobahnstück nicht zu den Projekten, die die Bundesregierung mithilfe eines Beschleunigungsgesetzes rasch realisieren möchte; der Bundesverkehrswegeplan rechnet es nicht einmal zu den Vorhaben, die einer Engpassbeseitigung dienen. Der Bau der A39 zwischen Lüneburg und Wolfsburg wäre daher ein Beitrag zur Verhinderung der dringend notwendigen Verkehrswende.

Dienstag, 7. Februar 2023

Der Planentwurf für den Abschnitt 3 liegt aus. Jetzt Downloaden!

Hallo allerseits,

die Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr hat den Planentwurf für den 3. Abschnitt (Bad Bevensen bis Uelzen) der A39 veröffentlicht. Hier einige Links, um den Download zu vereinfachen:

Dieser Link startet den Download einer .zip-Datei, welche die gesamten Unterlagen enthält (ca. 1,5 GB). Einfach auf dem eigenen Rechner ablegen, entpacken und los gehts!
Download .zip-Datei

Dieser Link führt zu einer Übersicht der einzelnen Kapitel der Unterlagen. Diese können auch einzeln heruntergeladen werden.
Zur Übersicht

Die öffentliche Auslegung (auch im Internet) erfolgt bis zum  06.03.2023.

Bis zum 06.04.2023 können Einwendungen noch eingereicht werden
. Alle Informationen zur Auslegungsdauer, Auslegungsorten, Einwendungsfristen oder Empfänger für Einwendungen findet man hier:
Auslegungsinfo

Dienstag, 1. Februar 2022

Initiative Ausbaustopp

Die bundesweite Initiative Ausbaustopp hat sich auf der Bundesdeligiertenkonferenz (BDK) der GRÜNEN mit einer Protestnote zum Thema Verkehrswende eingebracht.


Im Video erklären Verkehrsexpert:innen wie Katja Diehl, Werner Reh (BUND), Barbara Metz (Deutsche Umwelthilfe) und mehrere Wissenschaftler:innen, aber auch ein Dachdecker und der Schauspieler und Umweltaktivist Hannes Jaenicke, warum die Verkehrswende so wichtig ist für das Erreichen der Klimaziele.

 

Lukas Hammer (Vorsitzender des Umweltausschusses des Nationalrats in Österreich): „Wir haben hier in Österreich mit dem Lobautunnel das teuerste und zerstörerischste Autobahnprojekt gestoppt, weil wir jetzt die richtigen Entscheidungen treffen müssen gegen alle Widerstände für eine echte Mobilitätswende.“

Die Initiative Ausbaustopp betrachtet die Verkehrswende als einen wichtigen Baustein zur Klimawende, und betont mit diesem Video, dass eine erfolgversprechende Verkehrswende weit über eine Antriebswende hinaus gehen muss.

Flankiert wurde dieses Video durch einen Dringlichkeitsantrag der Gruppe zum Thema Ausbaustopp. Anlass war die erschreckende Prognose der im Januar vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) vorgelegten Eröffnungsbilanz Klimaschutz im Sektor Verkehr: Bis 2030 werden die Ziele im Verkehrssektor um kumuliert 271 Mio t CO2-Emissionen überschritten.

In dem von 430 Mitgliedern unterstützten Antrag wurde klar dargelegt, welche Handlungsoptionen sich durch den bestehenden Koalitionsvertrag ergeben und im Rahmen der Bedarfsplanüberprüfung ergriffen werden können.

Leider hat die BDK die Dringlichkeit dieses Antrags nicht anerkannt. Auch die Bilanz der AutobahnGmbH über die zu sanierenden Brücken und die daraus resultierende notwendige Umschichtung der finanziellen Mittel und personellen Ressourcen, die erst im Januar vorlag, überzeugte nicht. Unmut über das schlechte Abschneiden des Themas Verkehrswende in den Koalitionsverhandlungen äußerte sich auch in vielen Fragen zur Mobilitätswende, Infrastrukturausbau und Autobahnausbaustopp an die Kandidat:innen für den Bundesvorstand. Der Film hatte um 0:30 Uhr am frühen Samstagmorgen seine Premiere, was wegen der spannenden Diskussionen auf der BDK mit annähernd 1000 Teilnehmer:innen noch als „prime time“ betrachtet werden kann.

Zuerst veröffentlicht wurde der Film auch auf www.wurzel-gruen.de