Der Verkehrsclub Deutschland (VCD) fordert: „A 39 und A 21 raus aus dem Bundesverkehrswegeplan!“ Doch der Nordland-Autobahn-Verein ruft wider besseren Wissens nach Autobahnen.
Erneut macht der Nordland-Autobahn-Verein von sich reden. Er fordert unter anderem die Bereitstellung von Mitteln für den Bau der A 39 und die Heraufstufung der A 21 in den Vordringlichen Bedarf des Bundesverkehrswe-geplans. Der Verkehrsclub Deutschland (VCD) in Niedersachsen appelliert nun an den Verein, die Pläne aus den 1960er Jahren endlich fallen zu lassen und die Realitäten anzuerkennen. „Die Lage ist eindeutig: die überflüssigen Projekte A 39 und A 21 müssen zugunsten des Bahnnetzes aus dem Bundesverkehrswegeplan verschwinden“, so der stellvertretende VCD-Landesvorsitzende Hans-Christian Friedrichs. Der verlängerte Arm der IHK, der Nordland-Autobahn-Verein (NAV), beharrt in seiner Uelzener Erklärung einmal mehr auf seiner historischen Forderung nach einer Nord-Süd-Autobahn A 39 und einer weiträumigen östlichen Umfahrung Hamburgs, der A 21. „Die IHK und ihr Verein wissen genau, dass die geplante A 39 stetig an Wirtschaftlichkeit verliert. Das Nutzen-Kosten-Verhältnis liegt derzeit bei nur noch 2,5 und hat damit die Eintrittskarte für den Vordringlichen Bedarf des Bundesverkehrswegeplans verloren“, erklärt Hans-Christian Friedrichs. Der Bau einer Querspange B 190n zwischen A 39 und A 14 steht ebenfalls auf der Liste des Vereins. „Offensichtlich hat der NAV nicht registriert, dass selbst das Bundesverkehrsministerium das künstlich erdachte Bindeglied zwischen den beiden geplanten Autobahnen längst zu den Akten gelegt und die Nutzung der bestehenden B 71 für sinnvoller erachtet hat. Selbst der Bau der A 14 ist inzwischen wegen erheblicher naturschutzfachlicher Risiken und explodierter Kosten unwahrscheinlich geworden. Nur der NAV träumt da noch von seiner A 39“, so Friedrichs.
„Völlig grotesk wirkt der Ruf nach der A 21 von Bargteheide über eine Elbbrücke bei Geesthacht bis zur A 7 bei Egestorf“, kritisiert Friedrichs. Die A 21 steht derzeit mit einem „festgestelltem hohen ökologischen Risiko“ im Nachrangigen Bedarf des Bundesverkehrswegeplans. Ein eigens von die IHK in Auftrag gegebenes Gutachten ergab zudem für den Abschnitt von der A 250 bis zur A 7, „... auch die raumstrukturelle Wirkung dieses Abschnitts ist nicht bedeutend. Durch die nur geringen Zeitersparnisse gegenüber der heutigen Verbindung über das Horster Dreieck hat diese Verlängerung der A 21 eine nur geringe Raumwirksamkeit.“
„Wer die Ergebnisse sogar eigener Gutachten kontinuierlich ignoriert und der Öffentlichkeit stattdessen einen verfrühten und maßlose überzogenen Weihnachtswunschzettel präsentiert, darf sich nicht wundern, wenn er nicht mehr ernst genommen wird“, so Friedrichs. Der VCD fordert die IHK und den Nordland-Autobahn-Verein auf, die umwelt- und finanzpolitischen Realitäten anzuerkennen und sich für eine zukunftsfähige, klimaschonende und sozial verträgliche Mobilität auf Basis der Schiene einzusetzen. Quelle: Pressemitteilung des VCD