Die geplante A 39 verliert in der politischen Auseinandersetzung um die knappen Finanzmittel immer mehr an Boden. Das hat sich nach Ansicht des Dachverbands der Bürgerinitiativen gegen die A 39 auch bei einem Symposium der 14 norddeutschen Industrie- und Handelskammern zur Verkehrsinfrastruktur deutlich gezeigt. In einem Katalog von „prioritären Verkehrsprojekten“ seien die A 14 und A 39 aus Proporzgründen zwar noch aufgeführt - es werde aber nur noch deren Planfeststellung gefordert, nicht deren Realisierung.
Im Gegensatz dazu forderten die norddeutschen Kammern für die A 20 (Fortsetzung der Ostseeautobahn) und die A 22 (Küstenautobahn von Glückstadt nach Westerstede) eine „prioritäre Planung und den schnellen Weiterbau“. Die Mittel für den „zügigen Bau der nächsten Abschnitte“ müssten zeitgerecht zur jeweiligen Baureife zur Verfügung gestellt werden. Die A 22 gehöre in den vordringlichen Bedarf des Bundesverkehrswegeplans.
“Niedersachsen kann die zwei Autobahn-Großprojekte A 22 und A 39 aber nicht gleichzeitig durchsetzen“, so Annette Niemann als Sprecherin der A-39-Gegner, „und unter den unsinnigen Autobahnprojekten hat die A 39 ganz offensichtlich die geringste Lobby und die schwächste Begründung!“ Schließlich sei die A 39 - trotz schlechtester Bewertung in der offiziellen Verkehrsuntersuchung und trotz kläglichen Nutzen-Kosten-Verhältnisses – von einigen Abgeordneten und Kanzler Schröder in den Landtagswahlkämpfen 2002 lediglich aus parteipolitischen Gründen in den Bundesverkehrswegeplan gehievt worden.
Laut Frau Niemann erweist sich auch „das Gerede von der angeblichen Hinterland-anbindung der Häfen durch die A 39“ als „dürftige Bemäntelung für die absolute Unsinnigkeit dieser Autobahn.“ Als für Hamburg wichtige Straßenprojekte habe der Hauptgeschäftsführer der Hamburger Handelskammer den Ausbau von A 1 und A 7 sowie den Bau der A 22, der Fehmarnbeltbrücke und zweier Elbquerungen genannt - nicht aber die A 39 oder die A 14.
Frau Niemann wies darauf hin, dass viele Bundes- und Landespolitiker in Sachen A 39 bereits deutlich schweigsamer geworden seien. Sie forderte die hiesigen Bundes- und Landtagsabgeordneten von CDU, SPD und FDP auf, den Bürgern endlich klar einzugestehen, dass die A 39 (zu Recht) längst abgeschrieben sei. Dafür sprächen Äußerungen der Verkehrsminister Tiefensee und Hirche zur A 22 ebenso wie ein Hinweis aus dem niedersächsischen Wirtschaftsministerium, dass die Finanzierung der Celler Ostumgehung wegen der Finanzbedarfs der A 22 nicht möglich sei.
„Nur wenn die A 39 aus dem vorrangigen Bedarf zurückgestuft wird“, so Annette Niemann, „wird die Bahn frei für regionaldienliche dringende Verkehrsprojekte wie Ortsumgehungen und den Ausbau vorhandener Verkehrswege!“
Verantwortlich und Ansprechpartner als
Pressesprecher des Dachverbands der Bürgerinitiativen gegen die A 39:
Eckehard Niemann
Varendorfer Str. 24
29553 Bienenbüttel