Kostenexplosion beim Umbau des Autobahndreiecks Braunschweig-Südwest. VCD fordert: "Es muss die A 39-Steuerverschwendung endlich gestoppt und Mittel für die RegioStadtBahn bereitgestellt werden!"
Die Arbeiten zum Umbau des Autobahndreiecks Braunschweig-Südwest kommen voran. Von Salzgitter nach Wolfsburg braucht man demnächst nicht mehr auf der A 39 rechts abzufahren, sondern kann auf der Hauptfahrspur bleiben. Der Verkehrsclub Deutschland (VCD) kritisiert die teure Baumaßnahme als Steuerverschwendung. „Krasser könnte der Kontrast nicht sein: die RegioStadtBahn von Uelzen über Braunschweig nach Bad Harzburg steht vor dem Aus, während in der gleichen Region die Millionen von der Öffentlichkeit völlig unbemerkt verschwendet werden“, kritisiert der Braunschweiger stellvertretende VCD-Landesvorsitzende Harald Walsberg. „Das Umbau-Projekt Braunschweig-Südwest ist schon zur Halbzeit viel teurer als geplant. Der Steuerzahler darf nicht länger für Verkehrspolitik von vorgestern und eine Kostenkalkulation bluten, die mit der Realität nicht zu tun hat“, bemängelt der Lüneburger stellvertretende VCD-Landesvorsitzende Hans-Christian Friedrichs. Noch vor Kurzem gab die Niedersächsische Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr Kosten von 72,5 Millionen Euro für den umstrittenen und 2009 begonnenen Umbau des Autobahndreiecks Braunschweig-Südwest an. Nun gibt die Behörde in einer Pressemitteilung bekannt, dass man demnächst auf der A 39 Richtung Wolfsburg die neue Trasse nutzen könne und dass das Projekt voraussichtlich 2012 abgeschlossen sein wird. „Ganz nebenbei erfährt man, dass die Gesamtkosten inzwischen bei 92 Millionen Euro liegen sollen. Das ist eine Kostensteigerung von fast 27 Prozent in nur anderthalb Jahren. Rechnet man die Entwicklung bis 2012 hoch, kann man davon ausgehen, dass auch dieses Verkehrsprojekt die Konditionen, zu denen es geplant wurde, weit übersteigen wird, vermutlich um über 50 Prozent“, moniert Walsberg.
„Angeblich seit Jahren konstant sind die prognostizierten Kosten für den Neubau der A 39 zwischen Wolfsburg und Lüneburg. Sie liegen bei 660 Millionen Euro. Gehen wir auch hier von einer ähnlichen Entwicklung aus, wie bei den meisten großen Verkehrsprojekten, so muss man beim Bau der A 39 realistisch mit mindestens einer Milliarde Euro rechnen. Ein Betrag, der das Projekt aufgrund seiner schlechten Wirtschaftlichkeit in der verkehrspolitischen Bedeutungslosigkeit versinken lassen müsste“, so Friedrichs
Der VCD fordert nun auch für den Bau der A 39 zwischen Wolfsburg und Lüneburg eine aktualisierte Kostenkalkulation. „Wir erwarten von der Landesregierung endlich eine auf aktuellen Zahlen beruhende Neubewertung des Projekts. Diese kann nur den Stopp der weiteren Planungen zur Folge haben. Die frei werdenden Mittel stünden dann potentiell für zukunftsfähige und umweltschonende Projekte in der Region, wie z. B. der RegioStadtBahn Braunschweig, zur Verfügung“, so Friedrichs. Quelle: Pressemitteilung des VCD