Donnerstag, 4. März 2010

B 190n: So geht’s nicht

Für die Angehörigen der Bürgerinitiative (BI) Westliche Altmark beginnt sich in ihrem bislang dreijährigen Kampf ein großer Erfolg abzuzeichnen. Nach dem Bundesumweltministerium hat nun auch das Bundesverkehrsministerium die Linienführung der B 190n abgelehnt.

„Die B 71 bzw. B 71 n müssen in die B 190 n-Pläne mit einbezogen werden, hat das Bundesverkehrsministerium bemängelt. Es ist genau das, was wir immer gefordert haben." Werner von dem Knesebeck und Dorothee Hübner sehen nun die große Chance für den Altmarkkreis und darüber hinaus. Denn jetzt sind die Länder - Sachsen-Anhalt und Niedersachsen - gefragt. Ein erstes Abstimmungsgespräch auf Ressortebene gab es bereits am 16. Februar. Ein Ergebnis soll bis Mai / Juni vorliegen.
Vergangene Woche waren BI-Vertreter beim niedersächsischen Verkehrsminister Jörg Bode. Mit dabei auch Wolf Rüdiger Preuß, der Bürgermeister von Bergen / Dumme. Der pocht weiter auf eine B 71-Ortsumgehung, die seit 2000 im Bundesverkehrswege- und Landesentwicklungsplan steht - allerdings nicht im vordringlichen Bedarf.

Für die Bergener ist eine Umgehung wichtiger als eine B 190 n-Anbindung. Zumal beide Straßen Einschnitte in sensible Flora-Fauna-Habitat-Gebiete mit sich bringen. "Und wenn, dann reicht einer. Nämlich der für die B 71-Ortsumgehung", fasste Werner von dem Knesebeck zusammen. "Jetzt", so der BI-Sprecher weiter, "besteht die Chance, die B 71 so zu ertüchtigen, dass sie Aufgaben der B 190 n mit übernehmen kann." Für Hübner und von dem Knesebeck sind das in erster Linie Ortsumgehungen. "Wenn die Töpfe für die Umgehungen und die B 190 n zusammengelegt werden, bleibt genug Geld übrig, um entlang der B 248 und der B 71 - zum Beispiel in Kakerbeck - Ortsumgehungen zu bauen", sind sich die Aktivisten einig.
Am 29. September 2008 hatte Sachsen-Anhalts Verkehrsminister Karl-Heinz Daehre gegenüber der BI behauptet, dass sich der Bund in Sachen B 190 n den Vorgaben der Länder anschließe. Von dem Knesebeck: "Das tat der Bund eben nicht." Nichtsdestotrotz will die BI noch einmal die Petitionsausschüsse von Land, Bund und Europa anrufen. Quelle: Volksstimme