Samstag, 2. Oktober 2004

Steinlabyrinth-Aktion lockte 200 Besucher

Mehr als 200 Besucher folgten am Sonntag dem Aufruf der Bürgerinitiativen gegen die Autobahn A 39 zum Bau eines Steinlabyrinths zwischen Luttmissen und Velgen, direkt auf einem der möglichen Autobahn-Korridore. Aus tausend mitgebrachten Steinen entstand entlang der vorgezeichneten Linien in Minutenschnelle ein Labyrinth, das dann begeistert von langen Menschenketten begangen wurde.

„Platz genug dafür bot unser 17 Meter breites und eng mit Steinen belegtes Werk,“ so die Aktionskünstlerin Mailin Bach, „denn als Kontrapunkt zu einer zerschneidenden Autobahnlinie bildet ein Labyrinth den längstmöglichen Weg zwischen zwei Punkten.“ Dieses uralte Symbol, das historisch nicht nur bei Griechen oder Kelten, sondern auch in vielen mittelalterlichen Kathedralen zum Innehalten anregte, sollte auch auf einem der möglichen Autobahnkorridore zum bewussteren Umgang mit der Kulturlandschaft anregen.

„Die Steine sind dabei ein typisches Merkmal unserer Endmoränenlandschaft,“ so Mailin Bach, „die wir gegen die Zerschneidung und Zerstörung schützen wollen.“

Begleitet wurde die Labyrinth-Aktion von eindrucksvollen Didgeridoo-Musik von Marcus Holm-Petersen. Den angebotenen Kartoffelsalat der Ellenberg-Soulfood-Connection (gelb, rot und blau aus alten Kartoffelsorten des Barumer Bio-Kartoffelzüchters) verzehrten die unerwartet vielen Besucher bis auf den letzten Rest. Die Veranstalter vermuten und hoffen, dass viele Besucher das Steinlabyrinth auch in Zukunft ansteuern und begehen werden und dass ähnliche Aktionen auch anderswo die heimatliche Kulturlandschaft bereichern und in Wert setzen werden.

Der NDR, der zuvor schon eine parallele Aktion auf Betzendorfer Bauernhöfen gegen die A 39 gefilmt hatte, berichtet am Mittwoch um 21 Uhr auf N3 auch über die Labyrinth-Aktion.