Der zurzeit diskutierte sechsspurige Bau der A 39 im Raum Lüneburg
wird sich nach Auffassung des Verkehrsclubs Deutschland (VCD) negativ
auf die Wirtschaftlichkeit auswirken. Rein rechnerisch wechselte sie am
5. März von "gerade noch so eben rentabel" zu "unwirtschaftlich!".
Lag das erste offiziell angegebene Nutzen-Kosten-Verhältnis (NKV) der A 39 im Jahr 2006 noch bei attraktiven 3,4 und damit über der für den Vordringlichen Bedarf des Bundesverkehrswegeplans wichtigen Marke von 3, so wurde es schon 2008 mit nur noch 2,78 angegeben. Seitdem müsste der Vordringliche Bedarf eigentlich der Vergangenheit angehören. Das offizielle NKV sank aber weiter auf nur noch 2,5 Ende 2009 und 1,9 Mitte 2012. Damit wurde der lange zuvor von den Bürgerinitiativen errechnete Wert von nur 1,87 bestätigt.
Tatsächlich zeichnet sich beim Niedergang der Wirtschaftlichkeit der A 39 ein ganz linearer Trend ab, der es erlaubt, auch den Zeitpunkt der voraussichtlichen volkswirtschaftlichen Unwirtschaftlichkeit zu ermitteln. Bei nach wie vor steigenden Kosten für die A 39 und nicht proportional steigendem Nutzen müsste die Marke der Unwirtschaftlichkeit von "1" am 5. März 2016 erreicht sein. Dafür spricht, dass die Baukosten durch die Einführung des Mindestlohns weiter steigen und nun im ersten Bauabschnitt in Lüneburg einer sehr gut ausgelasteten und wirtschaftlichen vierspurigen Variante ein nur knapp sinnvoller sechsspuriger Ausbau entgegen gestellt wird.
Hinzukommen weitere Kosten für den geforderten längeren Deckel, mehr Lärmschutz und verteuerten Grunderwerb allgemein, um nur einige Faktoren zu nennen.
Faktor "1" bedeutet, dass die Autobahn genauso viel kosten wie "erwirtschaften" wird. Ein Wert über "3" galt lange als Mindestkriterium, um ein Autobahnprojekt in den Vordringlichen Bedarf des Bundesverkehrswegeplans aufnehmen zu können. Bei einem Wert unter "1" werden die Kosten für höher eingeschätzt als das, was durch die Autobahn jemals wird erwirtschaftet kann. Folge: Keine Investition, sondern eine Vernichtung von Geld. Quelle: VCD und Dachverband KEINE A39