Dienstag, 5. April 2011

Alles nur ein Aprilscherz?

Seit dem 1. April sind nun für alle sieben Abschnitte der geplanten Autobahn 39 die relativ genauen Darstellungen der vorgesehenen Trasse bekannt.
Es mutet wie ein Aprilscherz an, wenn man liest und hört, dass es beispielsweise zwischen Röbbel und Groß Hesebeck im Landkreis Uelzen über das FFH-Gebiet eine 218 Meter lange Brücke geben soll, die in Dammlage herangeführt wird. In der Spitze erreicht das geplante Bauwerk eine lichte Höhe von 9,50 Meter. Für das ca 200 Meter westlich davon liegende Dorf Groß Hesebeck geht dann die Sonne immer später auf. Dabei ist der dringend notwendige Lärmschutz von weiteren zwei bis drei Metern Höhe zum Schutz der Anwohner noch nicht einmal berücksichtigt.
Ähnlich könnte es dem Ort Tappenbeck ergehen, im Süden des Planungsprojekts. Seit März 2011 ist bekannt, dass der ebenfalls westlich zur Trasse liegende Ort in einem Abstand von teilweise nur 100 Metern mit einem Dammbauwerk von sechs Metern Höhe konfrontiert werden soll. Um einen vollständigen Lärmschutz zu schaffen, bedürfte es einer Lärmschutzwand mit einer weiteren Höhe von acht Metern. Aus Kostengründen wird diese nur abgespeckt geplant. Nur: Wo bleibt die Lebensqualität für die Anwohner?
Diese Beispiele sind Kompromisse der Planer, um einen Spagat zwischen Umwelt- und Menschenschutz umzusetzen. Wen wundert es deshalb, dass wir wöchentlich weitere Bürgerinitiativen im Dachverband begrüßen können? Die Akzeptanz in der Bevölkerung sinkt von Tag zu Tag. Wann endlich nimmt die Politik das zur Kenntnis?
Seit mehr als sieben Jahren arbeiten die Bürgerinitiativen an diesem Thema und klären die Bevölkerung über die Folgen der Fehlentscheidung zum Bau einer Autobahn auf. Was hätte allein aus den Planungskosten der A 39 schon alles an Alternativen geprüft und umgesetzt werden können? Quelle: Dachverband KEINE! A39