Ministerpräsident Christian Wulff wurde bei seinem Besuch der Heiligenthaler Wassermühle in der Lüneburger Heide vom Rotkäppchen überrascht. Er bekam einen gut gefüllten Korb überreicht - mit Kuchen, Wein, Blumen und allerlei probaten Mitteln gegen die geplante A 39 zwischen Lüneburg und Wolfsburg. Wie der Dachverband der 34 Bürgerinitiativen gegen die A 39 mitteilt, bat das Kind den Wulff inständig, sich doch am Inhalt des Korbes mit regionalen Produkten gütlich zu tun, statt am geplanten Flächenfraß der A 39 festzuhalten. Rotkäppchen forderte nachdrücklich, die Wälder, Felder und die wunderschöne Region nicht unnütz zu zerstören und auch das Haus der Großmutter nicht zu verlärmen. Der Widerstand gegen die A 39 liege dem Wulff doch ohnehin schon so schwer im Magen wie hundert Wackersteine.
Zur Bekräftigung wurde dem Landesvater eine Kondom- Packung mit „Verkehrs-Verhüterlis“ überreicht, ferner die Brille der weisen Großmutter „für mehr Durchblick bei verkehrspolitischen Alter- nativen“ – und außerdem ein Päckchen Kreide, das der Wulff fressen solle, damit er recht bald „mit einer feinen, hellen Stimme das Ende dieser volkswirtschaftlich unsinnigen Nonsens-Autobahn“ verkünden könne.
Wulff zeigte sich beeindruckt von dem „kreativen Widerstand“, betonte aber sein Festhalten an den Auto- bahnplänen durch das „größte autobahnfreie Gebiet Deutschlands“. Zwar hätten seine Amts- vorgänger einen Variantenverlauf gewählt, den er damals und heute für nicht optimal halte – aber „besser diese A 39 als gar keine Autobahn“. Schließlich werde aber die Bevölkerung darüber entscheiden, ob die A 39 gebaut werde oder nicht.
Verantwortlich und Ansprechpartner als
Pressesprecher des Dachverbands der Bürgerinitiativen gegen die A 39:
Eckehard Niemann
Varendorfer Str. 24
29553 Bienenbüttel