Mit Empörung und Fassungslosigkeit haben niedersächsische Umweltverbände und die 30 Bürgerinitiativen gegen die A 39 auf die Ankündigung der Landesbehörde für Straßenbau reagiert, wonach man die öffentliche Bekanntmachung der A39-Streckenvarianten der Industrie- und Handelskammer Lüneburg überlassen will, und zwar unter Ausschluss autobahnkritischer „Träger öffentlicher Belange“.
„Herr Schöberl als IHK-Geschäftsführer und eindeutiger A39-Lobbyist durfte die Einladungsliste zusammenstellen und will mit Billigung der Behörde offenbar alle Autobahnkritiker aussperren“, so Annette Niemann als Sprecherin des Dachverbands der Bürgerinitiativen, „auch manche als autobahnkritisch eingeschätzte Gemeinden haben keine Einladung erhalten.“ Renate Backhaus als Landesvorsitzende des Umweltverbandes BUND ergänzt: „Bei den nichtöffentlichen Veranstaltungen der Autobahn-Planungsbehörde verweigerte man uns die Karten der Trassenvarianten, die teilweise dicht an Gemeinden und quer durch Schutzgebiete geplant werden - stattdessen bedient man jetzt die Autobahnbefürworter mit Vorzugs-Informationen!“ Als schwerwiegenden Verfahrensfehler bewertet auch Günter Schäfers vom Landesverband der Bürgerinitiativen Umweltschutz das Vorgehen der Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr. Gemeinsam fordern die Verbandsvertreter, dass die Behörde diese einseitige Bevorzugung der Pro-A39-Lobby und damit den Ausschluss eines Großteils der betroffenen Bürger durch die IHK rückgängig macht. Vor dem Lüneburger Behördenzentrum protestierten am Donnerstag die A39-Gegner mit Plakaten gegen die unfaire Informationspolitik der Autobahnplaner.
Verantwortlich und Ansprechpartner als Pressesprecher des Dachverbands der Bürgerinitiativen gegen die A 39:
Eckehard Niemann
Varendorfer Str. 24
29553 Bienenbüttel