„Kaum überwindbare Probleme“ bei der Planung der Autobahn A 39 sind nach Ansicht der 30 Bürgerinitiativen gegen die A 39 die Ursache dafür, dass die Autobahnplaner die Linienfestlegung nunmehr zum vierten Male verschoben haben. „Die angeblich ausstehende Verkehrsuntersuchung der vorgegebenen Trassen kann kaum der Grund sein“, so Dachverbandssprecherin Annette Niemann, „denn schon im letzten April wurde diese Untersuchung als fast fertig vorgestellt und zeigte zudem kaum Unterschiede in der Bewertung der verschiedenen Trassen.“
Offenbar habe die kontroverse Maut-Debatte überdeutlich gemacht, dass ein tragfähiges Verkehrskonzept für die ganze Region fehle und dass der Bedarf für die „Nonsens-Autobahn“ verkehrspolitisch kaum nachzuweisen sei. Hinzu kämen unvorhergesehene „Raumwiderstände“, die immer mehr Gemeinden durch ihre Resolutionen gegen die A 39 deutlich machten. Auch Orte wie Melbeck spürten mittlerweile, dass ihre A39-Hoffnungen an wacklige Bündnispartner geknüpft seien.
Immer mehr Politiker setzten sich zudem vorsichtig von der A 39 ab, so z. B. Ministerpräsident Wulff mit seinen Hinweisen, er sei seit jeher kein Anhänger der A39-„Hosenträgervariante“ seines Vorgängers Schröder gewesen, auch wenn diese Autobahn immer noch besser sei „als gar keine“. In der Konkurrenz mit anderen privatfinanzierten Autobahnen werde die unrentable A 39 ohnehin wegfallen, sagte Frau Niemann und verwies auf die aktuelle Konferenz von Verkehrsminister Hirche zur „Bündelung aller politischen Kräfte für den Bau der Küstenautobahn A 22“. Angesichts der aussichtlosen Finanzierung der A 39 forderte Frau Niemann eine rasche Beplanung des Ausbaus vorhandener Bundesstraßen, damit die Region nach dem Abgesang der A 39 nicht mit leeren Händen dastehe.
Verantwortlich und Ansprechpartner als
Pressesprecher des Dachverbands der Bürgerinitiativen gegen die A 39:
Eckehard Niemann
Varendorfer Str. 24
29553 Bienenbüttel